Traum

Autor: lena
veröffentlicht am: 13.04.2011


Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch tippe ich den neben mir stehenden Passanten an und erkundige mich, was denn passiert sei, da die ganze Straße abgesperrt ist.
“Ein Unfall!”, antwortet dieser knapp, seinen Blick interessiert auf das Geschehen gerichtet. Auch ich versuche einen kurzen Blick zu erhaschen. Krankenwagen. Ein grünes Auto. Einige Leute.
Der Sanitäter eilt mit schnellen Schritten voran. Ob jemand verletzt ist? Und dann sehe ich ihn. Er liegt auf dem Boden und bewegt sich nicht. Im nächsten Augenblick kann ich schon sehen, wie der Arzt sich zu ihm rüberbeugt, dann wieder aufsteht und bedauernd mit dem Kopf schüttelt.
Mir wird schlecht! Dennoch rase ich wie von der Tarantel gestochen los, möchte zu ihm, doch ich werde von einem anderen Arzt aufgehalten. “Stehen bleiben, junges Fräulein!”
“Aber… das ist doch…”, stottere ich verzweifelt und sacke hilflos zusammen, als ich höre, was der eine Arzt zum anderen sagt.
“Er ist tot.”

Schweißgebadet wache ich auf und wimmere ein völlig benommenes “Bleib bei mir. Lass mich nicht alleine”, vor mich hin. Ein kurzer Blick zur Seite genügt jedoch, damit mein Herzschlag sich wieder halbwegs reguliert. Da liegt er und schläft.
Seine gleichmäßigen Atemzüge zaubern mir für einen winzigen Augenblick ein Lächeln ins Gesicht. Er lebt.
Ich lege mich also wieder hin und schließe für einen kurzen Moment meine Augen, um besser begreifen zu können, dass ich wieder einmal nur geträumt habe.
Jede Nacht aufs Neue werde ich von diesem schrecklichen Traum heimgesucht, vor dem ich mich nur schwer wieder erholen kann. Er kommt mir so echt vor, so dass ich jedes Mal aufs Neue Angst habe, er könne schon bald bittere Realität werden. Doch diesen Gedanken versuche ich weitgehend zu verdrängen.
Ich will ihn nicht verlieren, denke ich und fühle kurz darauf schon etwas Nasses an meiner Wange entlang laufen. Eine einsame Träne, die sich aus meinem Auge löst und sich letztenendes auf dem Bett niederlässt. Daraufhin folgen kleine Schluchzer, die letztenendes dazu führen, dass er wach wird und mich durch seine Haare hindurch verschlafen ansieht.
Er weiß sofort, was los ist, also fragt er nicht weiter nach und zieht mich stattdessen von hinten liebevoll in seine Arme. Ich fühle seinen Atem auf meinen Nacken, seine Haare, die meine Stirn kitzeln, seine Hände, die sich vorsichtig auf meinen Bauch legen.
Er ist bei mir.
Doch der Gedanke daran, er könnte es schon bald nicht mehr sein, lässt kalte Schauer über meinen Rücken laufen.
Obwohl ich nicht versuche daran zu denken, merke ich, wie ich zu zittern beginne und er mich daraufhin nur noch doller in seinen Armen umschließt. Als ich mich nach vielen Minuten immer noch nicht fangen kann, tastet er vorsichtig nach meiner kalten Hand und nimmt sie in seine warme. Ein angenehmes Gefühl macht sich in mir breit. Allmählich schaffe ich es, mein Zittern unter Kontrolle zu kriegen. Kurz darauf fühle ich schon, wie er sich über mich beugt und seine weichen Lippen für eine Weile auf meine Stirn legt. Ich genieße diesen Augenblick, sofern es mir möglich ist und drehe mich anschließend zu ihm um.
“Ich bin bei dir”, nuschelt er leise und streicht über meine Handinnenfläche. “Ich bin immer bei dir. Versprochen.”
Seine Stimme, insbesondere seine Worte bereiten mir eine Gänsehaut und wiegen mich letztendlich wieder in den Schlaf.





Bitte gibt mir eurr ehrlichen kommis und kritiken danke...
:-))







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