Ich, meine Mutter und eine ganze Menge an Problemen

Autor: LiebesLüge
veröffentlicht am: 01.09.2012


Hey Leute,
Schön, dass ihr rein schaut. Hab mal wieder ne neue Geschichte.Hab zwar noch andere angefangen, aber da fehlt mir irgendwie die Lust und auch die Ideen bleiben aus. Würde mich freuen, wenn ihr Kommentare hinterlasst, Kritik, Verbessrungsvorschläge, usw. alles erwünscht. Aber bitte bitte, schreibt irgendwas wenns euch gefällt, damit ich weiß, ob ich weiter schreiben soll oder nicht.Danke (: ♥

Ich betrat den Hausflur und lief die Treppe zu unserer Wohnung hoch.Ja, ich hätte auch mit dem Aufzug fahren können, aber in diesem Haus war es ein Wunder, wenn man oben heil ankam. 90% der Fahrten mit dem Aufzug endeten darin, dass der Hausmeister kommen musste, weil der Aufzug mal wieder stecken geblieben ist. Meistens dauerte es dann noch Stunden bis der Hausmeister endlich mal auftauchte. Mit seinem dicken Bierbauch und den immer verschmierten Klamotten war er mir mehr als unsympatisch. Da war mir die Treppe doch lieber. Ich sah wie gerade irgendein Kerl aus unserer Wohnung kam, an mir vorbei lief und mich schmierig angrinste. Ekelhaft. Es war nichts neues für mich, dass die Kerle bei uns ein und aus gingen. Meine Mum versuchte zwar, dass ich und meine Geschwister es nicht mitbekamen, aber ich bin schließlich alt genug um zu verstehen was das bedeutet. Meine Mum verdient damit ihr Geld.Sie hat nichts gelernt, dementsprechend bekam sie auch keinen vernünftigen Beruf.Und irgendwie musste sie schließlich ihr Geld verdienen. Es war mir unangenehm, da viele wussten, dass sie meine Mum war und wenn sie dann in aufreizenden Klamotten durch die Straßen ging, konnten sich die meisten Leute denken, was sie "Beruflich" machte. Sie war keine wirklich gute Mutter für mich. Ich konnte nie mit ihr reden, nie mit Probleme zu ihr kommen, es war eher andersrum. Ich war diejenige, die sich Nachts auf die suche nach ihr machte und sie dann sturzbetrunken in irgendeinem Club aufgabelte. Sie hat ein starkes Alkoholproblem, aber ich denke, der Alkohol hilft ihr aus der Situation das beste zu machen. Sie war täglich betrunken und jedes mal, wenn wieder ein "Kunde" zu ihr kam nahm sie große Schlucke aus der Schnapsflasche im Schrank. Vor der Tür angekommen, schloss ich sie auf und betrat unsere kleine Wohnung.Mein Hund Ty lief auf mich zu. Ich bückte mich zu ihm runter und er schlabberte mir durchs Gesicht. Es war unglaublich, wenn ich mit Ty spazieren ging hörte man nur `Oh Gott, das kleine Mädchen läuft mit einem Pitbull durch die Straßen, mal sehen wie lange es noch dauert bis er sie im schlaf überfällt oder ähnliches. Ja, Ty war ein Pitbull aber er war einer der liebsten und liebevollsten Hunde die ich je gesehen hatte. Er liebte mich. Und ich liebte ihn."Hey, bin wieder zu Hause!" rief ich. Ich bekam keine Antwort. Ich hörte das Wasser rauschen, also war meine mum duschen. Übermüdet schlürfte ich in mein Zimmer und legte Schuhe, Jacke und Tasche ab. Da meine Mum mit anderen Dingen beschäftigt war, hatte ich als älteste den Part der Mutter übernommen. Aber vielleicht sollte ich erst mal ein bisschen was über mich erzählen. Mein Name ist Lina Lüders, ich gehe aufs Gymnasium in die 11. Klasse und bin 18 Jahre alt. Ich habe 2 Geschwister, wenn man es genau nimmt, sind es nur Halbgeschwister, soweit ich weiß sind beide bei einem One-Night-Stand entstanden. Meinen eigenen Vater sehe ich nur sehr selten, da er nicht in Deutschland wohnt. Jedenfalls mein Bruder heißt Lion und ist 17 und meine Schwester heißt Charlotte und ist 15. Mit Lion versteh ich mich super, wir sind ein Herz und eine Seele und er hilft mir wo er kann. Wir unternehmen viel zusammen, haben auch den selben Freundeskreis und auch viele gleiche Hobbys. Charlotte ist das komplette Gegenteil von uns beiden. Wir sind gutherzig, liebevoll, hilfsbereit, ehrlich, fürsorglich usw. Charlotte aber ist hinterhältig, total hochnäsig, arrogant und eingebildet. Naja, ich bin ca. 1.70 groß, habe Schwarze, schulterlange Haare und Giftgrüne Augen. Lion ist ca. 1.82m groß, hat blonde etwas längere Haare und dunkle, fast schwarze Augen. Und Charlotte.. Naja sie ist ca. 1.65m groß hat, wie das Leben so spielt, Blonde Haare und Eisblaue Augen. Obwohl sie meine Schwester ist, haben wir kein gutes Verhältnis, mir kommt es oft so vor, als würde sie mich hassen. Ich hab ein bisschen das Gefühl, sie wäre in Lion verliebt und denkt, ich hätte was mit ihm. Aber er ist mein Bruder und mehr als Geschwisterliche Gefühle sind da nicht. Ich frag mich, wie man sich in seinen eigenen Bruder verlieben kann. Aber bei Charlotte ist nichts ungewöhnlich, der traue ich alles zu. So wie sie ihn immer anschaut, würde es mich wundern, wenn ich falsch liege. Das klingeln des Telefons riss mich aus meinen Gedanken. "Lüders Hallo?" sagte ich, nachdem ich abgenommen hatte. Am Telefon herrschte stillschweigen. "Hallo? Wer ist denn da?" Plötzlich hörte ich ein rauschen und dann ertönte eine angenehme Männliche Stimme."Ehm,Ja Hallo. Hier ist Stephan. Ich wollte eigentlich Mara sprechen, wer ist denn da dran?" Och, ne nicht schon wieder einer von Mum´s Stammkunden. "Hier ist Lina, Mara ist meine Mum. Moment ich schau mal wo sie ist." sagte ich genervt und rief nach meiner Mutter."Muuuuuum, Telefon für dich, ein Stephan. Scheint wohl wichtig zu sein." Meine Mutter saß bereits in Jogginghose und Shirt im Wohnzimmer. Ich gab ihr genervt das Telefon und ging in die Küche. Es war bereits halb Vier und ich musste noch Essen machen. um 18 Uhr wollte ich mich mit den Mädels treffen. Normalerweise ging ich nicht viel mit Freunden weg, da ich den kompletten Haushalt schmeißen musste, dann noch die Schule und noch der Nebenjob, damit ich die Steuern für Ty bezahlen konnte. "Liiiiiiiiiiiiiiiion?" rief ich. Er musste mir beim zubereiten des Essens helfen, sonst würde ich das nicht mehr schaffen, da Madame Charlotte mal wieder unbedingt Lasagne essen wollte und da Charli Mum´s Liebling war, bekam sie eh alles was sie wollte. "Was los, liebste Schwester?" fragte Lion und umarmte mich von hinten. "Bitte bitte, hilf mir. Ich schaff das nicht allein, in 2 Stunden kommen die Mädels mich abholen und ich muss unbedingt noch mit Ty raus. Bitte Lion.." Ich sah ihn bittend an und er fing an zu grinsen. "Ach kleine, wenn du mich so anschaust, kann ich dir ja nichts abschlagen. Du nimmst jetzt Ty und gehst los, in der Zeit schnippel ich das Gemüse und mach das Fleisch fertig, naja und eventuell die Soße. Beeil dich kleine, Nicki kommt gleich noch vorbei." sagte er und zwinkerte mir dabei vielsagend zu. Ich verdrehte genervt die Augen, lächelte ihn an. Ich schnappte mir Ty´s Leine, umarmte Lion und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke kleiner-großer Bruder." "Du solltest noch duschen, wenn Nicki dich so sieht, wird er sicher nicht mit dir ausgehen." rief er mir lachend hinterher. Ich schüttelte grinsend den Kopf und lief mit Ty die Treppe runter. Im Hausflur begegnete ich zum Glück niemandem. Draußen angekommen steuerten wir auf den nahegelegenen Park zu. Es war wie immer das gleiche. Die alten Leute guckten mich ängstlich an und tuschelten, die kleinen Kinder versuchten Ty auf sich aufmerksam zu machen, nur damit sie dann sagen konnten, der böse böse Hund wollte sie anfallen, und die, die in meinem Alter waren interessierten sich gar nicht dafür, oder fanden es cool mit einem "Kampfhund" durch die Gegend zu laufen. Ich lief mit Ty in den Park und nahm ihn kürzer, als ich eine Junge Frau mit zwei Kindern auf mich zu kommen sah. Sie blickte mich geradewegs an, nicht wie die anderen mit einem ängstlichen oder besorgtem Blick, sondern mit einem undefinierbar positivem Blick. "Entschuldige, dass ich dich so überfalle, aber du scheinst ein sehr gutes Verhältnis zu deinem Hund zu haben." sprach sie leise und blickte von Ty zu mir und wieder zurück zu ihm. "Er scheint sehr auf dich fixiert zu sein und ist froh, bei dir ein gutes zu Hause gefunden zu haben. Er hat früher sehr gelitten. Aber er scheint dich bedingungslos zu lieben." Was soll das denn? Ist die alte so was wie ne Hellseherin oder was? Mein Gott, blödes rumgequatsche kann ich jetzt am wenigsten gebrauchen. "Ehm, ja das ist alles gut möglich aber ich..." weiter kam ich nicht, da sie mir das Wort abschnitt. "Jaja, ich weiß, du hast keine Zeit. Ich sage dir nur eins, trenne dich niemals von diesem Hund, egal was passiert. Er wird es dir nie verzeihen können und dir wird schlimmes widerfahren, wenn du ihn allein lässt." sie blickte mir tief in die Augen, so als wollte sie mich Hypnotisieren oder sowas. "Ehm, ja ne werd ich nicht tun, keine sorge" sagte ich, drehte mich um und ging weiter. Was bitte war das denn für ne Spinnerin.. Wir liefen noch ca. eine halbe Stunde. Viel aufregendes ist nicht passiert außer dass ich von einer hysterischen alten angemault wurde, da mein Hund ja sooo gefährlich wäre, es verboten gehörte so etwas überhaupt am leben zu lassen und noch weiteren Mist. Ich hatte ihr dann auf eine unmissverständliche, nicht gerade freundliche Weise klar gemacht, was ich von solchen Schwätzern wie ihr halte. Sie nannte mich verzogene Göre und ging zurück zu ihren anderen Tratschtanten. Mittlerweile waren wir wieder zu Hause. Ich schloss die Tür auf und lief mit Ty die Treppe rauf. "Ach, hallo Lina. Schön dich mal wieder zu sehen, wie geht es euch?" fragte Frau Ebers, die gerade aus ihrer Tür trat. Die alte Dame hockte sich vor Ty und man sah, dass sie ihn fast genauso sehr liebte wie ich. Sie war wirklich eine wundervolle Frau, sie sah nicht nur das schlechte in seiner Rasse sondern konzentrierte sich auf ihn und sein Wesen. "Hallo Frau Ebers, uns geht es sehr gut, sie wissen ja, wie sehr Ty die Spaziergänge im Park liebt." Sie lächelte mich liebevoll an und stellte sich wieder auf. "Das ist schön, dann wünsch ich euch noch einen angenehmen Tag und grüß deinen Bruder ganz lieb von mir" sie streichelte Ty noch einmal liebevoll über den Kopf und lief dann zum Aufzug. Mit einem Lächeln auf den Lippen liefen wir die Treppe zu unserer Wohnung hoch. Frau Ebers war wirklich unglaublich lieb zu uns. Manchmal lud sie mich zu sich ein, zum essen oder zum Kaffee trinken. Meistens hatte sie dann für Ty auch noch leckerlies gekauft und stopfte ihn damit voll. Sie war einfach Traumhaft. Ich schloss die Tür auf und trat langsam mit Ty hinein. Lion stand immer noch in der Küche und schwenkte die Pfanne. "Na kleines Schwesterchen, bist du auch endlich mal wieder da? Gemüse, Fleisch und Soße ist schon fertig, du musst das gleich nur noch schichten und so." sagte Lion, drückte mir ein Kuss auf die Stirn und ging ins Bad. Ich zog meine Jacke aus hing sie zusammen mit Ty´s Leine an die Garderobe. Zurück in der Küche wusch ich mir die Hände und holte die Auflaufform aus dem Schrank. Ich bereitete alles zu und schob die Form zum Schluss in den Ofen. Lion war immer noch im Badezimmer, also ging ich in mein Zimmer und suchte mir meine Klamotten zusammen. Ich entschied mich für eine Schwarze Röhrenjeans und einen Hellgrünen Sweater. Ich schnappte mir mein Handy, schrieb Coco, meiner besten Freundin, kurz eine SMS, dass heute alles klappt. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es bereits 17 Uhr durch war. Ich nahm meine Sache, dazu noch Unterwäsche und lief zum Bad. Lion war mittlerweile wieder unten. Er Unterhielt sich, also musste Nicki schon da sein. Nicki war Lion´s bester Freund. Er ist vor ca. einem halben Jahr von Dortmund aus in eine Kleinstadt gezogen, seitdem sehen sie sich nicht mehr sehr oft. Er heißt eigentlich Niklas Spitzname Nick. Lion kam irgendwann auf die Idee, dass Nicki besser passen würde. Früher bin ich mal total in Nicki verknallt gewesen, was aber heute nicht mehr so ist. Ich finde ihn ganz interessant und auch wahnsinnig nett, vielleicht auch ein bisschen faszinierend, aber nein, Nicki hatte mir mehrmals klar gemacht, dass er mehr auf so was wie Charli steht, nur ein wenig älter. Im Bad angekommen schlüpfte ich aus meinen Klamotten und Duschte mich schnell. Nach ca. 15 Minuten stellte ich das Wasser ab, kletterte aus der Dusche und trocknete mich ab. Ich cremte mich mit Bodylotion ein und zog mir die mitgebrachten Klamotten an, Haare föhnen und kämmen, ein bisschen Schminke und fertig war ich. Hastig lief ich in mein Zimmer, kramte Handy und Geldbörse zusammen, stopfte es in meine Tasche und lief runter ins Wohnzimmer. Lion saß mit Nicki auf dem Sofa. Ich setzte mich dazu und blickte rüber zur Uhr. "Du hast noch Zeit, kleines." sagte Lion und grinste mich an. "Danke, da wäre ich von allein nie drauf gekommen." gab ich zurück und tätschelte ihm die Schulter. "Hey Nicki, na wie läufts?" wand ich an Nicki. Er sah mich bedrückt an. "Samy hat Schluss gemacht, also läufts ziemlich schlecht." Oh, damit hatte ich nun nicht gerechnet, das war mir ja total neu, vor allem weil Samy und Nicki seit ca. 3 Jahren ne On-Off Beziehung führten. "Ist ja nichts neues oder?" sagte ich und bekam dafür von Lion einen stoß in die Rippen. "Aua, du Blödmann, das ist doch nur die Wahrheit." Nicki guckte mich ernst an. Eine kleine Träne stahl sich aus seinem Auge. Muss ja doch was ernstes sein, so hab ich ihn ja noch nie erlebt. "Stimmt schon, aber so wies aussieht, ists jetzt endgültig. Sie hat seit fast 4 Monaten was mit sonem Geschäftstyp, bestimmt 15 Jahre älter als sie. Aber er hat Kohle, im Gegensatz zu mir." Oh mein Gott, ich wusste ja schon immer, dass Samy nicht so ganz das Bilderbuchpüppchen war, aber dass sie ihn betrügen würde und dann auch noch mit nem viel älteren, nur weil er Geld hat, hätte ich nie von ihr gedacht. Ich nahm Nicki in den Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Nicki und Lion kannten sich so lange, da war er für mich nach diesem Gefühlsunglück auch so was wie ein großer Bruder geworden. Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit den beiden, als plötzlich mein Handy klingelte. "Hallo, wer ist da?" sprach ich, nachdem ich abgenommen hatte. "Trottel, ich bins Coco. Wir haben ne kleine Überraschung für dich. Komm in 10 Minuten runter, Sharleen holt dich dann ab. Bis gleich Süße" kam aus dem Telefon, bevor ich etwas erwiedern konnte, war das Gespräch beendet. "Überraschung? Die sind verrückt." murmelte ich und erntete verwirrte blicke von Lion und Nicki. "Wann bist du wieder zurück?" fragte Lion als ich aufstand und mir die Schuhe anzog. Ich nahm meine Jacke vom Haken und ging zurück ins Wohnzimmer. "Weiß nicht, keine Ahnung was die Mädels vorhaben, vielleicht penn ich auch bei Coco." Lion sah mich eindringlich an. Was sollte das denn nun schon wieder? "Hey, ich hab kein bock hier ewig den Babysitter zu spielen. Mum kann auch mal was machen, soll sie sich mal weniger Kerle anschleppen" sagte ich genervt und machte auf dem Absatz kehrt. Ich nahm meinen Schlüssel vom Schlüsselbrett und öffnete die Wohnungstür. "Lina, pass bitte auf dich auf und mach keine Dummheiten" er kam auf mich zu, nahm mich fest in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich konnte Lion verstehen, er hatte unsere Mutter schon an den Alkohol und an die Männer verloren, er wollte nicht auch noch mich verlieren. Gut Charli war auch noch da, aber dass die beiden kein sonderlich gutes Verhältnis hatten, wissen ja bereits alle. "Ich will mich nicht irgendwo abschießen Mensch, ich weiß nicht mal was die Mädels vorhaben. Bitte bleib ruhig, ich ruf dich nachher auch nochmal an, um dir zu sagen wo ich dann schlafe" ich lächelte ihn an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Mit diesen Worten lies ich ihn stehen und sprang die Stufen hinunter. Sharleen wartete unten bereits vor ihrem Auto. Sharleen war die einzige von uns, die Geld wie Heu hatte, sie war aber trotzdem eine von uns! Ihr Eltern schoben ihr regelrecht alles in den Hintern, doch Sharleen war nicht so ein Mädchen, die viel Wert auf Äußerlichkeiten legte. Sie sagt zwar immer, sie brauch das ganze nicht, was ich ihr natürlich auch glaube, aber ich denke sie ist schon ziemlich froh darüber in einem Audi A3 durch die Gegend zu fahren, anstatt in einem alten VW. Wir küssten uns zur Begrüßung auf den Mund, so wie wir das immer taten. "Na, alles klar? Hat Lion schon wieder stress gemacht? Der kanns auch echt nicht lassen, soll er endlich mal akzeptieren, dass du langsam mal dein eigenes Leben leben willst" sagte sie und lachte, während sie ins Auto einstieg. Ich drehte mich nochmal um und betrachtete das alte, vergraute und schmutzige Hochhaus, in dem wir lebten. Wenn Lion nicht bei mir wäre, hätte ich das alles gar nicht so lange durchgestanden. Er war mein Fells in der Brandung, meine Luft zum Atmen. Er bot mir die Schulter zum ausweinen, die ich von meiner Mutter nie bekam. Mit diesen Gedanken beschloss ich, nicht all zu lange zu bleiben. Ich konnte Lion einfach nicht weh tun und ich konnte ihn auch nicht allein lassen. Äußerlich war er der Starke, aber innerlich war er immer noch mein kleiner zerbrechlicher Bruder. „Nein, alles gut. Hab mich nur noch kurz mit ihm unterhalten. Wo geht´s nun hin? Und bitte was für eine Überraschung habt ihr für mich?!“ Sharleen grinste bis über beide Ohren und setzte sich in ihr Auto. Nach ca. 10 Minuten Fahrt standen wir vor Coco´s Haus. Ich stieg langsam aus und blickte Sharleen fragend an. „Du Süße, ich muss noch mal kurz los. Geh schon mal rein und sag den anderen, dass ich noch kurz was erledigen muss. Bis gleich“ sagte sie und gab mir einen Luftkuss. Als ich nach ca. 15 Sekunden immer noch da stand und die Autotür festhielt, lehnte sie sich über den Sitz und zog die Tür zu. Mit einem Grinsen im Gesicht fuhr sie davon und lies mich stehen. Ich drehte mich um und ging auf Coco´s Haustür zu. Noch bevor ich klingeln konnte, wurde die Tür von einer Grinsenden Coco geöffnet. Sie fing an zu lachen und viel mir wie eine Verrückte um den Hals. „Na süße, alles klar bei dir? Komm doch rein!“ sie zog mich am Arm mit ins Haus. Drinnen angekommen wurde ich von den anderen begrüßt. Ich sah Laura, Kathi, Michelle, Pia, und Chris Aka Christine. Moment mal. „Ehm, Coco? Wo bitte sind die Jungs? Ich dachte wir wollten Feiern und keine Pyjama Party veranstalten?“ Coco fing an zu lachen, nahm mich am Arm und ging mit mir und den Mädels hoch in ihr Zimmer. „Hallo? Coco? Redest du mal bitte mit mir?“ Sie reagiert immer noch nicht. So langsam wurde mir das hier auch zu viel. Ich stand auf und wollte gerade runter gehen, als Coco mich plötzlich zurück zog und mir ein Tuch vor die Augen band. „So liebste Lina, Überraschung teil 1. Wir waren mal so frei und haben für dich einen ehm wie sagtest du? Pyjama? Ausgesucht. Ich denke, er wird dir ausgezeichnet stehen.“ Mit diesen Worten zerrte sie mir meine Röhrenjeans und meinen Sweater vom Körper und schleppte mich mit ins Bad. Schaffst du es, dir mit verbundenen Augen andere Unterwäsche anzuziehen? Oder soll ich dir helfen?“ fragte sie. Ich hörte wie sie dabei grinste. „Ne, schaff ich schon allein musst mir nur sagen wo vorn und wo hinten ist.“ Sie fing wieder an zu lachen. „Das wirst du schon merken.“ Sie drückte mir die Unterwäsche in die Hand und schlüpfte aus dem Badezimmer. Ich fühlte erst mal, was ich da in der Hand hielt. Ein Push-Up BH aus Spitze. Naja, nicht unbedingt so mein Stil. Ich zog mir meinen aus und zog den anderen an, er passte perfekt. Dann ging es an den Slip. Nun merkte ich auch, wieso Coco meinte, ich würde schon merken wo vorn und wo hinten ist. Ich zog auch diesen an und verlies mit einem sehr unguten Gefühl tapsend das Badezimmer. Wieso steckten die Mädels mich in andere Unterwäsche? Warum bitte hatte Coco n Pyjama für mich? Wir wollten doch feiern. Und wo zum Teufel sind die ganzen Kerle? Ich hatte eigentlich gedacht, hier jemand nettes kennen zu lernen. Coco kannte immer die tollsten Männer. „Uh, sehr sexy.“ Sagte Pia. Coco nahm mich wieder am Arm und zerrte mir irgendwas über den Kopf, ein T-shirt glaub ich. Es war ziemlich Weich und fühlte sich richtig klasse an. Ich glaube, es war Satin. Viel zu spät merkte ich, dass es kein Shirt, sondern ein Minikleid war. Wieder lachte Coco und nahm mir langsam die Augenbinde ab. Ich blickte an mir runter. Oh Gott, ich trug schwarze Spitzenunterwäsche und dazu ein Leopardengemustertes, fast durchsichtiges Minikleid. „Alter, Leute? Was soll das denn jetzt? Ich wollte nicht auf den Straßenstrich“ sagte ich und blickte schockiert von einem zum anderen. Aber die sahen auch nicht viel besser aus als ich. Alle Mädels trugen fast durchsichtige Minikleider dazu halterlose Strümpfe. „Sagt mal, was soll das werden? Seid ihr noch ganz dicht?“ ich zerrte an den Klamotten, doch Michü kam mir zuvor. Sie drückt mich auf den Stuhl und fing an mich zu schminken. „Hallo? Leute? Was zum Teufel ist hier los?“ Doch wieder bekam ich keine Antwort. Nach ca. 15 Minuten war Michü fertig mit schminken und gab mir Coco´s Schlafmaske. Wieder blickte ich sie fragend an, doch sie grinste nur. Ich gab es auf weiter zu fragen was hier gespielt wird. Coco schickte die Mädels runter und setzte sich zu mir. „Hör mal, ich bin so verdammt froh dich zu haben. Du hast schon so viel durchgemacht, mit deiner Mum , Charli und Lion. Du hast kaum noch Freizeit und kannst nicht mal dein eigenes Leben leben. Deswegen hab die Mädels und ich eine kleine Überraschung für dich, Nein wir gehen nicht auf den strich.“ Sie fing an zu grinsen, legte ihren Arm um mich und führte fort. „Ich weiß ja, dass das mit den Männern auch nicht so gut klappt, wie denn auch, wenn du kaum Zeit hast. Naja, jedenfalls.. ach, komm einfach mit runter und sieh selbst“ Sie setzte mir ihre Schlafmaske auf und führte mich auf den Flur. Ich hörte wie unten Musik gespielt wurde, da das aber nicht mein Geschmack war, wusste ich nicht um was es sich da handelt. Wir gingen zusammen langsam die Treppe runter und liefen ins Wohnzimmer, Hand in Hand natürlich, damit ich nicht überall vor lief. Die Musik wurde ausgestellt und ich hörte die Mädels kichern. Coco schob mich zum Sessel und ich ließ mich hinein fallen. „Könntet ihr mir jetzt bitte sagen was hier los ist?“ fragte ich flehend. Es legte sich eine Hand auf meine Schulter und Coco flüsterte mir ins Ohr:“ Du wirst schon sehen was hier los ist. Wenn die Musik an geht, kannst du die Maske abnehmen, aber wirklich erst dann. Viel Spaß.“ Sie nahm ihre Hand von meiner Schulter, gab mir einen Kuss auf die Wange und ging davon. Ca. 2 Minuten später ertönten die ersten Klänge des Liedes. Aufgeregt und mit schwitzigen Händen schob ich mir die Schlafmaske über die Stirn und öffnete meine Augen. Ich ließ meine Blicke durch das kleine, aber gemütliche Wohnzimmer wandern. Als mein Blick die Wohnzimmertür erreicht hatten stockte mir der Atem. Das konnte doch wirklich nicht Wahr sein.







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