Mister Right?

Autor: Ich:)
veröffentlicht am: 10.01.2012


Das ist meine erste Geschichte! Ich hoffe sie gefällt euch und freue mich über Kritik und Verbesserungsvorschläge! Viel Spaß beim Lesen!


„Vergiss ihn!“, sagte meine Schwester, „Mach Schluss mit ihm! So ein Idiot! Das hätte ich nie von ihm gedacht! Und anstatt ihm eine zu scheuern und Schluss zu machen, läufst du weg! Lena, der Kerl hat dich nicht verdient!“
Marie, meine Schwester, regte sich mächtig über meinen Freund Marius auf. Ich hatte ihn gerade erst dabei erwischt, wie er mit meiner <<jetzt-nicht-mehr-Freundin>> Alina rumgemacht hatte. Ich bin natürlich sofort heulend nach Hause gerannt und wurde dort von meiner Schwester abgefangen, die mich zwang, ihr zu erzählen, was passiert war. Jetzt saßen wir zusammen auf meinem Doppelbett, ich heulend und enttäuscht, sie einfach nur extrem wütend.
„Versprich mir, dass du mit ihm Schluss machst!“, befahl Marie streng, „übermorgen beginnen die Ferien, wir gehen nach Kroatien und ich möchte verdammt noch mal nicht, dass du den ganzen Urlaub deprimiert bist!“
„Ich kann’s dir nicht versprechen“, schluchzte ich, „wahrscheinlich wär‘ ich noch viel deprimierter, wenn ich ihn verlieren würde!
„Lena, der Kerl ist ein absoluter Depp, er hat dich einfach nicht verdient! Also bitte, … bitte überlege dir gut, was du tust in Bezug auf ihn!“, sagte meine Schwester.
„Okay“, bekam ich heißer hervor. Daraufhin ging meine Schwester aus meinem Zimmer hinaus. Ich blieb noch eine Weile auf meinem Bett liegen, dann lief ich zu dem Spiegel, der gegenüber meinem Bett stand und betrachtete mich. Meine grau-grünen Augen waren von den vielen Tränen ganz rot geworden und durch die verschmierte Wimperntusche sah ich aus wie ein Zombie.
Plötzlich vibrierte mein Handy. Ich starrte darauf: Nachricht von Marius. Ich nahm das Handy in die Hand, erst nach mehreren Minuten konnte ich mich dazu überwinden, die SMS zu öffnen.
Lena!
Es tut mir wirklich leid,
dass du das sehen musstest!
Können wir reden?
In 20 Minuten bin ich vor
eurer Haustür.
♥ Marius
Zuerst fand ich es irgendwie total süß, dass er mir so eine SMS geschrieben hatte, doch dann bemerkte ich den Schönheitsfehler. Es tat ihm leid, dass ich sehen musste, wie er Alina geküsst hatte und nicht die Tatsache, dass er es getan hatte.
Ich rief meine Schwester in meiner Zimmer und zeigte ihr die SMS.
„Was soll ich tun?“, fragte ich sie.
„Ist doch klar! Zuerst gucken wir, dass du nicht mehr so verheult aussiehst. Er muss glauben, dass es dir nicht so viel ausgemacht hat, wie er vielleicht denkt. Dann ziehen wir dir was Nettes an, damit er sieht, was er verpasst und bei eurer Unterhaltung musst du eiskalt sein, verstanden?“
Ich nickte bloß zur Bestätigung und 20 Minuten später sah ich wirklich nicht schlecht aus. Meine Schwester hatte meine braunen Haare gelockt und mir ihr schönstes Kleid gegeben. Es war helllila, relativ kurz und hatte einen guten Ausschnitt. Ich selber hatte keine Kleider und trug eigentlich auch nie welche. Ich trug lieber Sportklamotten, weil diese gemütlicher waren und ich sowieso jeden Tag Basketball spielen ging. Aber heute war eine Ausnahme. Es musste einfach sein! Zu dem Kleid trug ich passende Ballerinas und ich hatte mir auch passenden Lidschatten aufgetragen. Als ich mich fertig gerichtet hatte, öffnete ich die Haustür und da wartete Marius auch schon und er sah verdammt gut aus, wie immer und ich spürte ein Kribbeln am ganzen Körper. Seine kurzen blonden Haare waren perfekt gestylt und er warf mir mit seinen wirklich blauen Augen einen Blick zu, der mich zum Schmelzen brachte. Aber dann erschien in meinem Kopf das Bild, wie er mit Alina rumgeknutscht hatte und sofort hatte ich mich wieder unter Kontrolle. Ich ging einen festen Schritt nach draußen, lehnte die Tür an und schaute ihn erwartungsvoll an.
„Du siehst hübsch aus“, stellte er fest und lächelte versöhnend, doch Marie hatte zu gut auf mich eingeredet und ich warf ihm bloß einen verachtenden Blick zu.
„Ich frage mich, wie oft du das heute wohl schon zu Alina gesagt hast“, erwiderte ich kalt.
Er fuhr sich mit seiner Hand durch die Haare und er sah dabei einfach so unglaublich süß aus. Schnell schaute ich weg, ich musste meine Fassung bewahren.
„Ach Lena, es war doch gar nicht so wie es aussah“, sagte er.
„Ach so? Wie war es denn dann?“, hakte ich nach und schaute ihn ziemlich herablassend an. Wow. Ich wusste gar nicht, dass ich das so gut konnte.
„Also… äh… Alina hat sich an mich rangemacht und… äh…“
„Lass es gut sein, Marius!“, unterbrach ich ihn, „ich kenne Alina und ich weiß, dass sie so etwas nie machen würde.“
Plötzlich hörte ich mich eigentlich ziemlich freudig sagen: „Weißt du Marius? In Kroatien warten hunderte wirklich gutaussehende Sunny-Boys auf mich und da ist es für mich viel einfacher, wenn ich keinen Freund habe und mich einfach gehen lassen kann.“ Ich machte eine kurze Pause und fügte dann hinzu: „Es ist aus!“
Ich wusste nicht, was in mich gefahren war. So kannte ich mich gar nicht. Obwohl es mir innerlich wirklich schlecht ging, hatte ich Marius richtig enthusiastisch abserviert. Sein ganzer Charme hatte ihm dabei nicht geholfen.
„Aber, aber Lena!“, sagte er noch, aber ich hatte ihm schon den Rücken zugewandt, war ins Haus hineingelaufen und hatte die Türe hinter mir zugeschlagen. In diesem Moment begann ich zu weinen. Sofort kam meine Schwester zu mir gerannt. Sie nahm mich in den Arm und führte mich in mein Zimmer. „Und?“, fragte sie und ich wusste genau was sie wissen wollte. „Ich hab ihn abserviert“, sagte ich und sah wie Marie innerlich triumphierte, woraufhin sich mir sogar ein mühevolles Grinsen aufs Gesicht schlich. Meine Schwester verließ das Zimmer, aber nicht ohne vorher noch anzudeuten, dass sie ihr Kleid wieder haben wollte. Als ich endlich allein war legte ich mich hin und überlegte, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ich war mir da nicht mehr so sicher wie vorher. Irgendwann hatte ich es nach einiger Zeit geschafft Marius aus meinen Gedanken zu verbannen und ich konzentrierte mich darauf an die bevorstehende Kroatienreise zu denken. Meine Schwester, ich und unsere Eltern, sowie die ganze Familie Cricic und die ganze Familie Krüger würden gemeinsam dorthin fahren. Vier Mädchen, ein Junge und sechs Erwachsene! Das konnte was werden. Zum Glück konnten Cricics alle kroatisch, da sie aus Kroatien kamen. Außerdem würden wir bei deren Verwandten über die Ferien wohnen, direkt am Meer in Pula. Ich freute mich schon richtig darauf, aber erst mal musste ich noch zwei Schultage überstehen und das bedeutete zwei Tage mit Marius!








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