Im Schatten der Feindschaft

Autor: chanti95
veröffentlicht am: 07.03.2009




Kapitel 8

Stürmen mit Hindernissen

Alle Werwölfe von Roxy's Rudel hatten sich hier versammelt. Und allesamt starrten Roxy an.'Du willst allen Ernstes das wir in die Villa der Vampire gehen??'
'Ja.'
'Und wieso, wenn man fragen darf??'
Der graue Werwolf namens Tior verstand die Anführerin des Rudels einfach nicht.
'Schau mal, Tior. Wir müssen jemanden retten, der... wie soll ich sagen.. unglücklicherweise darin verstrickt ist.'
'Du meinst dieser Typ, wegen dem du Ajiard laufen gelasse hast?? Wegen dem bringst du uns alle in Gefahr?? Sag einmal, spinnst du?? Ach nein, ich habe vergessen, du liebst ihn.'Roxy fauchte. Ihre Augen glühten grün. Sie machte einen Satz und landete direkt vor dem kleinen, grauen Wolf.
'Willst du meine Autorität in Frage stellen?! Vergiss nicht, mit wem du es zu tun hast!'Tior war still. Er wollte Roxy auf keinen Fall heraus fordern, da er erst seit 2 Jahren seine Werwolfsgestalt entdeckt hatte.
'Falls du es vergessen hast, ich bin das Alphatier.' Sie wendete sich an alle. 'Wenn ihr nicht mitkommen wollt, dann kommt ihr halt nicht mit. Aber', und sie wandte sich wieder an Tior, 'ich werde dich nicht verschonen, falls du dich mir in den Weg stellst, indem du an meiner Autorität zweifelst!'
'J... Ja... Ja, Roxy.'
Der kleine, graue Werwolf war jetzt noch kleiner geworden, als er eigentlich war.
'Und jetzt eine Frage an alle: Kennt jemand ein befreundetes Rudel, das uns helfen würde?'Beinahe alle versanken in ein verneinendes Murmeln.
'Ok, dann kennt halt niemand ein Rudel. Dann brauchen wir wohl eine Taktik. Jacke, komm mal her.'
Und zusammen schmiedeten die zwölf Werwölfe einen Plan, wie sie nun in die Vampirvilla eindringen und Ryan retten konnten.


'Trioan.'
'Hallo... Ryan..'
Bedrohlich schlich der stämmige Obervampir um Ryan herum.
'Sag einmal, Ryan, magst du diesen Werwolf? Diesen WEIBLICHEN Werwolf?''Das geht dich nichts an.'
Ryan zitterte. Das war auch seiner Stimme anzuhören.
'Du', Trioan schlich weiterhin um Ryan, 'hast Angst, nicht wahr?!' Das war eher eine Feststellung als eine Frage gewesen.
'Was willst du eigentlich, Trioan?'
'Ich wollte mir nur ein Bild von dir machen. Damit ich später besser entscheiden kann, welche Strafe du verdienst.
'Ach, ist das so.'
'Ja, das ist so. Bevor ich es vergesse: Gib mir doch bitte dein Handy, ja?'
'Wie soll ich?! Meine Hände sind gefesselt.'
Trioan griff in Ryan's Hosentasche und fischte sein Handy heraus.
'Im Morgengrauen.... bekommst du deine Strafe, lieber Ryan.'
Dann ging er hinaus.

'Kommt schon. Wer macht mit?'
Die Werwölfe hoben nur zögerlich ihre Hände. Ausser Tior hoben alle die Hände, schlussendlich streckte er auch die Hand, nein, die Pfote in die Höhe.
Roxy schaute zufrieden in die Runde. Sie sah alle an, fletschte dabei ihre eigenen Zähne und entblösste damit ihr weisses Gebiss. Der weisse Werwolf heulte auf, die anderen Rudelmitglieder stimmten alle mitein. Ebenfalls Tina. Da setzte Roxy zum Sprung an. Sie stiess sich vom Boden ab und flog beinahe die restlichen Meter runter von dem Hügel. Als sie auf den Boden aufkam, erbebte die Erde. Sie heulte nochmals und rannte auf allen vieren los. Dicht gefolgt von ihrem Rudel und von Tina rannte sie durch den Wald, immer Ausschau haltend nach der Vampirvilla.
Nach nur wenigen Minuten bremste sie apprupt. In etwa 50 Meter Entfernung hatte sie eine Villa entdeckt, die genau auf Ryan's Beschreibung passte; Gross, weiss, umgeben von Vampiren. Diese zeigten sich zwar nicht, aber Roxy entdeckte einige von ihnen, die unvorsichtig waren.
'Leute, ihr müsst aufpassen. Es sind viele. Aber wir kriegen das hin!' So machte sie ihrem Rudel Mut. Sie drehte sich wieder um und starrte auf das grosse, weisse Gebäude.‚Warum gerade weiss?', dachte sie sich.
Doch dann wanderten ihre Gedanken an einen anderen Ort. Zu Ryan. Sie hoffte, dass ihm nichts geschehen war, dass es ihm gut ging. Da stieg ihr ein beissender Geruch in die Nase. Sofort wusste sie, was es war: Blut.
'Riecht ihr das auch?', fragte sie leise ihr Rudel.
'Roxy, du blutest!!' Der schwarze Werwolf, Jacke, hatte diese Bemerkung geäussert.'Was??' Erst jetzt war ihr aufgefallen, dass ihr Schädel ja grösser war, und daher war der Klebeverband an ihrem Kopf aufgeplatzt. Da sie sich diese Wunde allerdings in Wolfsgestalt zugezogen hatte, war sie immer noch da.
'Oh nein!'
Roxy wusste, dass Vampire Blut genau so gut wie die Werwölfe riechen konnten. Wenn es also ihr so stark in die Nase gestiegen war, dann musste....
Weiter kam sie nicht mit nachdenken. Denn schon stürzte sich ein Werwolf auf einen Vampir, in einigen Metern Abstand. Sie hatten Glück, denn die anderen Vampire hatten scheinbar nichts gemerkt.
'Roxy..', meldete sich Tina zu Wort.
'Roxy, wir müssen das irgendwie versiegeln. Wenn es weiter blutet, riechen dich diese Biester noch.'
Roxy wusste das auch. Aber mit was sollte man eine Wunde abkleben, wenn man keinen Verband oder etwas Ähnliches hatte?!
'Und mit was soll man sie abdecken?!'
'Man..... man könnte.. man könnte doch die Wunde einfach... ablecken?', sagte einer der jungen Werwölfe.
'Und wer?', fragte Roxy genervt.
'Naja,' antwortete Tior kleinlaut, 'Tina könnte doch.'
'Von mir aus. Ist das für dich in Ordnung, Tina?'
'Ja... von mir aus.'
Tina ging einen Schritt auf Roxy zu, öffnete ihre Schnauze und leckte ihr über die Wunde. Es hörte augenblicklich auf zu bluten, da Werwolfsspucke eine heilende Funktion hatte.'Danke. Und jetzt weiter mit dem Plan.'
Alle legten sich auf ihre angegebene Position auf die Lauer und warteten. Roxy's Augen glühten wieder giftgrün. Das zeigte, dass sie bereit war, kampfbereit. Die Augen der anderen leuchteten ebenfall, einmal stärker, einmal leichter. Unter anderem leuchteten die Augen unheimlich rot, violett, grau, sogar weiss war vertreten. Da stiess Roxy einen lauten Ruf aus. Kein Werwolfslaut, kein Menschenlaut, eher etwas dazwischen. So etwas wie ein Kampfgeschrei und ein Heulen. Das war das Angriffszeichen für die Werwölfe und das Warnzeichen für die Vampire.

Ryan schreckte auf. Er war immer noch an den Stuhl gefesselt. Da hörte er etwas, dass ähnlich klang wie ein Heulen. War Roxy wirklich gekommen? Er nahm sich vor, wenn sie es wirklich war, dann wollte er sich bedanken. Es lief ihm ein Schauer über den Rücken. Dieses Heulen war wirklich furch einflössend. Aber jetzt wussten alle Vampire, dass Werwölfe hier waren. Und dieses Wissen konnte seine Spezies nutzen. Er hoffte, dass Roxy und ihr Rudel vorsichtig sein würden.

Nun hatten alle ein furchteinflössendes gejaule, so etwa wie ein schlecht klingendes Lied angestummen. Den Wölfen machte es damit Mut, ihren Feinden sollte es Angst einflössen. Die Werwölfe rannten los. Allen voran Roxy, dicht gefolgt von Tina und Jacke, dannach Tior und die anderen. Nacheinander kamen Vampire angeflogen, nein, angezischt. Aber das war ihr Fehler: Sie kamen einzeln. Die Werwölfe konnten sie mit Leichtigkeit aus der Luft pflücken und sie in Stücke reissen. Von weitem musste es toll aussehen, zwölf Werwölfe, immer wieder Vampire aus der Luft reissend, allen voran ein grosses, weisses Alphatier, Roxy.
Als die stürmenden Werwölfe die Villa erreicht hatten, waren etwa die Hälfte der zu sehenden Vampire tot. Ein Werwolf war leich verletzt, die anderen waren noch ganz.

Ryan schauderte es erneut. Roxy musste wieder geheult haben, kurz nachdem der Klang der vielen Werwolfsstimmen verklungen war. Doch diesmal war es noch furcherregender. Denn der Klang kam von viel näherem als vorher. Ryan wurde erfüllt von einem Glücksgefühl, von Hoffnung.







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