A japanese Lovestory

Autor: Celithizia
veröffentlicht am: 12.02.2014


Die Sonne scheint auf meine Bettdecke, aber das ist noch lange kein Grund aufzustehen, oder ? Nein, heute ist Samstag. Heute werde ich den ganzen Tag im Bett verbringen. Aber plötzlich klingelt mein Wecker.
Seltsam, hatte ich ihn überhaupt gestellt? Musste ja, wer sollte es sonst getan haben? Ich hebe die Hand und drückte den kleinen Knopf, der das Gerät zum Schweigen bringt, aber Ruhe scheint mir noch immer nicht vergönnt zu sein, denn in diesem Moment beginnen die Vögel vor meinem Fenster ihre morgendlichen Lieder anzustimmen.
Kurz, nicht sehr lang, versuche ich es zu ignorieren, dann nehme ich mein Kissen und schmeiße es aus dem offenen Fenster. Die Vögel erheben sich zwar und flattern davon, aber mein Kissen liegt jetzt im Straßendreck. Super, das dritte diese Woche! Wütend raufe ich mir die Haare, als mir auf einmal einfällt, warum ich mir diesen Wecker gestellt hatte.
Klar, die Verabredung! Sofort hechte ich aus dem Bett, verheddere mich allerdings in der Bettdecke und knalle hart auf den Boden.
„Au..“ murmel ich, während ich mir die gerötete Stirn reibe. Das ist definitiv einer dieser Tage, an denen man besser im Bett bleiben sollte. Dennoch schaffe ich es, mich aus meinem Deckengefängnis zu befreien und leise ins Bad zu schlurfen.
Ich bin nicht gerade die größte, ich brauche einen kleinen Hocker, um mich in dem Spiegel sehen zu können. Ich habe lange, schwarze Haare, leicht gewellt. Oh, und wenn ich lang sage, dann meine ich auch lang, ziemlich lang. Sie gehen mir beinahe bis zum Steißbein. Mein Name ist Haruna Kazuki, ich bin 17 Jahre alt und ich lebe alleine mit einem älteren Bruder in dieser Wohnung.
Ich brauche Morgens nie lange, um mich fertig zu machen. MakeUp ist nicht mein Ding, meine Haare trag ich, wie sie sind. Also mache ich nur das übliche, waschen, Zähne putzen und dergleichen.
Es dauert nicht lange und ich bin soweit fertig, also schnappe ich mir noch meine Umhängetasche vom Stuhl in der Küche und laufe nach draußen. Beinahe renne ich zu unserem vereinbarten Treffpunkt, nur um festzustellen, das Kaho noch garnicht da ist. Ich seufzte. Kaho ist meine beste Freundin. Sie ist schon etwas Älter, 19, und hat kürzere, blond gefärbte Haare.
Jedenfalls habe ich mich völlig umsonst beeilt, weswegen ich mich an einen Baum lehne und Löcher in die Luft starrte, bis mit einem Mal ein Handy piepst. Ich krame ein wenig in der Jackentasche bis ich es finde und hervor hole.
„Tut mir Leid, Haruna, es wird ein bisschen später. Geh doch schonmal vor, ich komm auch sofort.
Tut mir echt mega leid, ich hab dich lieb!“
Ich seufze erneut und schließe die Textnachricht, ehe ich das Handy in meine Tasche sinken lasse. Es war wirklich jedesmal dasselbe mit ihr, zu kaum einer Verabredung kam sie pünktlich. Ich mache mich also einfach auf den Weg in das Cafe, in dem wir immer frühstücken.
An der Theke bestell ich für sie einen Macciato, ich selbst trinke nur Wasser. Kaffee war noch nie so mein Ding. Während ich auf die Bestellung warte, schau ich runter auf meine in Chucks geschnürten Füße. Kaho wird bestimmt wieder in High Heels kommen, denke ich mir schmunzelnd, als eine rundliche Frau endlich das kleine Tablett mit den Getränken vor schiebt. Ich nehme es dankend entgegen und versuche, es heil zum vorher von mir auserkorenen Platz zu balancieren. Etwas schwierig, aber ich komme wirklich an und lass mich seufzend auf das weiche Polster der Sitze hier sinken.
Und nur einen Augenblick später öffnet sich die Glastür und Kaho betritt den Raum, sieht sich einen Moment nach mir um, lächelt als sie mich entdeckt und beugt sich zu mir runter, um mich begrüßend zu umarmen, ehe sie sich mir gegenüber fallen lässt.
„Du hast schon bestellt? Oh, du bist ein Schatz!“ stellt sie fest und nippt an ihrem Macciato. Ich greife nach meinem Wasser und ein vielsagendes Grinsen schleicht sich auf meine Lippen.
„Wollte Jiiro dich wieder nicht gehen lassen, hm?“ frage ich und nippe an dem Glas. Kaho lehnt sich etwas zurück und seufzt, als wäre es das schlimmste auf der Welt einen Freund zu haben, der nicht genug von einem bekommen kann.
„Du sagst es, er ist ziemlich anstrengend. Ich glaube, ich werde schluss machen.“ erwidert sie, ich zucke nur mit den Schultern. Bei Kahos ständigen on off Beziehungen blicke ich schon lange nicht mehr durch, also geb ich mir da auch keine große Mühe. Ich selbst hab nicht viel mit Männern zu tun, so richtig verliebt war ich noch nie.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich ziemlich unauffällig bin. Alle haben nur Augen für Kaho, wenn sie dabei ist. Ich geh da leicht unter. Manchmal beneide ich sie darum, aber im Großen und Ganzen bin ich auch ganz froh, ich hasse es nämlich, im Mittelpunkt zu stehen.
„Naja, ich hab ziemlich Hunger… ich glaube, ich hol mir einen Muffin.“ lenke ich das Gespräch nun in eine andere Richtung und schiebe den Stuhl zurück, um aufzustehen. Mein Wasser nehme ich mit. Auf halbem Weg drehe ich mich nochmal zu Kaho um.
„Möchtest du auch wa…“ setze ich an, doch weiter komme ich nicht, denn plötzlich spüre ich etwas hartes im Rücken, gegen das ich pralle. Noch im Fall drehe ich mich um, und da passiert es auch schon. Das Wasser schwappt aus meinem Glas und genau auf das Hemd des Mannes, in den ich herein gelaufen bin.
Ich sehe auf, und ziemlich unfreundlicher Blick schlägt mir entgegen. Kühle, wütende Augen sehen aus einem markanten Gesicht auf mich herab. Einen Kinnbart trägt er auch, scheint wohl Älter zu sein. So um die 20, schätz ich mal. Aber das ist jetzt auch gar nicht wichtig, denn mein Mund öffnet sich, ohne das ich es hätte kontrollieren können.
„Hoppla.“ rutscht es mir raus, und das ist definitiv nicht das erste, was man zu einem gut einen Kopf größeren, muskulösen Mann sagen sollte, dem man gerade sein Getränk auf dem Hemd verteilt hat.





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