Die Gräfin und der Anwalt Teil 1

Autor: Belladonna
veröffentlicht am: 19.06.2008




Mal was Kurzes zwischendurch, bis mir bei den anderen beiden Geschichten wieder etwas einfällt^^
<bR>Oh Gott, ich hasse mein Leben! Ich glaube es ist jetzt das siebente Mal an diesem Abend, dass ich diesen Satz denke und jedes Mal wird der Gedanke von einem inbrünstigen Seufzer begleitet. Ich bin aber auch nur zu doof. Geh hier her und weiß genau, wen ich hier sehen werde. Oder bin ich grade deswegen hier? Will ich ihn denn sehen? Eigentlich nicht, aber ich liebe ihn paradoxerweise immer noch, auch nachdem er mich so dermaßen gedemütigt hatte, dass ich mir tatsächlich das Leben nehmen wollte. Eben, ich hasse mein Leben! Und ich hasse ihn, weil er ein Teil davon war, und weil er mir so verdammt fehlt. Dieser Idiot! Dieser verfluchte Mistkerl! Dieser dreimal verdammte Hurensohn! In der Hölle soll er schmoren! Zum Teufel mit ihm! Ich liebe ihn noch immer! Ich hasse ihn!
Ja, ich weiß schon, was ihr euch jetzt denkt: Wieso liebt sie ihn noch immer, wenn sie ihn doch hasst?! Wüsst ich auch gerne mal, ehrlich jetzt, ich habe keine Ahnung, warum ich mich so sehr nach ihm sehne. Ich meine, ich kann nicht mit ihm zusammen sein, nachdem, was er mir angetan hat, aber ich kann auch nicht ohne ihn leben, weil die Sehnsucht nach ihm in jeder verfickten Sekunde größer wird.
Oh Gott, ich hasse es! Also damit es ist jetzt mal großräumig meine gesamte Gefühlswelt gemeint. Hab mir echt drei Wochen lang ununterbrochen die Augen ausgeheult, nachdem ich mit ihm Schluss gemacht habe, weil er so eine Scheiße mit mir abgezogen hat. Ist das irgendwie normal? Naja okay, es war die große Liebe, zumindest für mich, für ihn wohl eher nur ein bisschen Spaß und Ablenkung zwischen durch. So nach dem Motto: Den Appetit holt man sich draußen, aber gegessen wird zu Hause! Soll heißen, wir haben bei romantischem Kerzenschein gesessen und uns gegenseitig mit Tiramisu gefüttert und danach ist er zu seiner Frau gegangen und die beiden haben sich um den Verstand gevögelt.
Natürlich während ich mit Herzchenaugen in meinem Bett lag und von ihm geträumt habe. So eine miese Ratte! Hat mir die große Liebe vorgegaukelt und hat dabei ein braves Frauchen zu Hause sitzen. Pff, brav, dass ich nicht lache! Letztens hab ich die Gute in der Stadt gesehen, mit seinem besten Freund. Die beiden waren ganz schön zu Gange, dass kann ich mal so sagen, ja. War echt drauf und dran ihm das zu sagen, aber was hätte es denn gebracht?!Ich hab ja schließlich Schluss gemacht. Und mich hinterher hundeelend gefühlt! Ich will ihn zurück! Aber ohne seine doofe Frau.
Ach ja, hab ich mir eigentlich schon mal vorgestellt???
Ich glaube nicht, wo habe ich nur wieder meine Manieren gelassen?! Stimmt die hab ich abgelegt, als ich heraus fand, dass der Arsch verheiratet ist. Der hat aber auch einen Arsch... Entschuldigung, ich fang schon wieder an zu schwärmen...
Wie dem auch sei, ich bin jedenfalls Feodora. Ja genau, wie die Pralinen. Meine Eltern hatten aber auch einen makaberen Humor! Benennen mich nach einer Pralinenschachtel!
Naja okay, kann sein, dass ihnen die Ideen für Namen ausgegangen sind, schließlich mussten sie vor mir ja noch meinem Bruder einen Namen verpassen, der heißt nämlich Jean Anthony Leopold Ilias von Brunnenstein. Toller Name nicht? Anscheinend ist ihnen danach nichts mehr eingefallen und vielleicht haben sie ja auch kurz vor meiner Geburt noch eben jene Pralinen gegessen, nach denen ich jetzt benannt bin. Übrigens, mein voller Name lautet: Feodora Gabriella Ivana von Brunnenstein. Gräfin von Brunnenstein, wenn ich irgendwann einmal geheiratet habe, vorzugsweise einen Adligen. Aber die liebe Pralinenschachtel musste sich ja Hals über Kopf in einen verheirateten Anwalt verlieben. Der zu allem Überfluss auch noch verflucht reich ist, aber eben nicht von Adel. Dies passte meinen Eltern natürlich nicht, genau so wenig wie die Tatsache, dass er bereits eine Frau hat. Mein Ruf ist selbstredend ruiniert und ich sollte froh sein, wenn mich überhaupt noch ein Tellerwäscher würde haben wollen. Bin ich aber nicht, weil ich ja schließlich den Herrn Anwalt haben will. Zur Information, der gute Mann heißt: Arthur Janosch Brooklyn. Ja schon klar, da musst ich mir mal wieder einen Briten angeln. Schotte, um genau zu sein und ein absoluter Traum. Was das Aussehen betrifft, der Charakter ist verdorben wie eh und je. Aber ist ja nicht so, dass ich auf eben diese Bad-Boys stehe...
Mensch na klar tu ich das, und wie... so sehr, dass ich mich gleich bei unserer ersten Begegnung in ihn verliebt habe. Ich erinnere mich noch daran, als sei es gestern gewesen, als ich ihn traf, das aber leider auch im wahrsten Sinne des Wortes.
Zu dem Zeitpunkt war ich gerade dabei mich von meinem damaligen Freund zu trennen. Genauso ein Drecksschwein, wie auch der feine Herr Anwalt.
Peter arbeitete in einem Nobelrestaurant als Kellner und ich wollte ihn dort von der Arbeit abholen. Wir hatten geplant das Wochenende im Strandhaus meiner Eltern zu verbringen. Wir hatten ausgemacht, dass ich an der Bar warten würde und als ich da so schön saß sah ich ihn auch gleich. Knutschend mit seiner Kollegin. Ich bin echt wütend geworden. Leider eine meiner weniger schönen Eigenschaften. Ich bin nämlich verdammt temperamentvoll und ein ziemlicher Hitzkopf noch dazu. Ab und zu kann es auch schon mal vorkommen, dass ich dann über die Strenge schlage und genau das passierte, als ich Peter und dieses kleine Flittchen miteinander eng umschlungen knutschen sah.
'Du verfluchter Idiot!' schrie ich ihn an und packte in meiner Wut das erst beste, was mir vor die Finger kam, das noch halb volle Cognacglas eines Mannes neben mir, und warf es nach Peter. Dieser hatte mein Geschrei leider rechtzeitig gehört und war in Deckung gegangen und aus der Tür hinter ihm trat nun der Traum meiner schlaflosen Nächte, Arthur. Dieser bekam zu allem Überfluss auch noch das Glas an den Kopf und der Inhalt ergoss sich über seinen sauteuren Armani- Anzug.
'Verflucht noch eins, können Sie denn nicht aufpassen?' herrschte er mich wütend an, nachdem er wieder einigermaßen gerade stehen konnte.
'Nein, kann ich nicht! Werden Sie doch wohl gemerkt haben!' schrie ich zurück.
Normalerweise, kriege ich mich in solchen Situationen immer recht schnell wieder ein, nur diesmal wollte ich das absolut nicht. Und weil ich immer noch sauer auf Peter war, schnappte ich mir kurzerhand die Whiskyflasche vom Tresen und goss sie ihm über den Kopf.Arthur sah mich danach böse an und verlangte nach der Chefin des Hauses. Diese stand noch immer Arm in Arm mit Peter da und glotzte blöd aus der Wäsche.
'Mit diesem Flittchen würde ich an Ihrer Stelle kein Wort wechseln. Die lügt doch, wenn sie nur den Mund auf macht!' meinte ich zu ihm und an Peter gewand: 'Und mit dir bin ich dir längste Zeit zusammen gewesen! Such dir doch ein neues Dummchen, dass du vögeln kannst, aber wag es nich noch einmal bei mir angekrochen zu kommen!'
Das war mein letztes Wort zu diesem Sachverhalt. Kochend vor Wut drehte ich mich auf dem Absatz um und stampfte wenig Lady-like aus dem Restaurant.
Hätte ich in diesem Moment irgendeine Art Waffe zur Hand gehabt, ich schwöre, man hätte die Stadt nich wiedererkannt. Vermutlich hätte ich innerhalb kürzester Zeit alles und jeden in Schutt und Asche zerlegt. Jaja, zu viel überschüssige negative Energie, wie mein Therapeut wohl sagen würde. Stopp, Therapeut?! Ja, richtig gehört. Eigentlich ist Etienne gar nicht mein Therapeut, nur mein bester Freund, mit dem ich ab und zu mal ins Bett gehe. Warum ich mich dann nicht Hals über Kopf in ihn verliebe? Geht gar nicht, dafür kennen wir uns viel zu lange und außerdem habe ich den Verdacht, dass er schwul ist. Aber ich werde den Teufel tun und ihm das sagen, da muss er schon selbst drauf kommen. Ich weiß, das ist ein bisschen fies, aber man kann ihm das ja nicht einfach auf den Kopf draufzusagen. Der würde da total ausflippen, er sträubt sich nämlich mit Händen und Füßen dagegen, weil er Angst davor hat. Jaja, ich sags ja immer, diese katholische Erziehung verdirbt den Menschen nur. Nicht dass ich gegen Religion im Allgemeinen bin, ich finde das Christentum nur echt extrem, genauso Islam, da sind ja die armen Frauen das allerletzte. Am Besten finde ich eigentlich den Buddhismus, da schreibt man die Toleranz noch groß und akzeptiert die Menschen so, wie sie sind. Außerdem sind das alles Vegetarier, wenn nicht sogar Veganer. Da find ich auch die Inder wieder klasse, für die sind Kühe ja heilig. Ach, ich glaube ich schweife wieder ab.
Ich denke jedenfalls, dass Etienne nur deshalb immer mit mir schläft, weil er sich beweisen möchte, dass er nicht schwul ist. Meiner Meinung nach ist das völliger Quatsch. Genauso seine ständigen Eroberungen auf irgendwelchen ominösen Partys. Ist doch doof so was. ich hätte jedenfalls liebend gerne eine richtige Beziehung. Eine in der sich beide Partner lieben und respektieren. Aber jetzt bin ich erstmal traumatisiert und werde Etienne mein Herz ausschütten, der kann nämlich super zuhören, deswegen nenne ich ihn auch meinen persönlichen Therapeuten. Ehrlich mal, der sollte das zu seinem Beruf machen, der könnte ein schweinegeld damit verdienen. Will er aber nicht. Naja, nicht mein Problem, brauch ich ihn wenigstens nicht bezahlen.
'Entschuldigen Sie bitte mal!' vernahm ich plötzlich eine Stimme von irgendwo hinter meinem Rücken. Entnervt drehte ich mich um. Gesellschaft wollte ich im Moment nur von einem haben, und das war Etienne!
'Was gibt es denn...?' fragte ich schon innerlich kochend und drehte mich stürmisch um. Was ich dann sah verschlug mir für einen Augenblick tatsächlich den Atem. Vor mir stand, der Herr aus dem Lokal, genau der, dem ich zuerst das halb volle Glas an den Kopf geworfen und dann auch noch den Whisky über den Anzug gekippt hatte.
'Äh, ja?' fragte ich ein wenig kleinlaut. So langsam stellte sich nämlich doch ein kleines schlechtes Gewissen bei mir ein. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich dieses Gefühl nicht unwirsch beiseite schieben würde und dafür mein Gegenüber mit einem mürrischen Blick mustern würde.
'Sie haben ihre Handtasche vergessen und außerdem finde ich, dass eine Entschuldigung wohl mehr als angemessen wäre, nachdem Sie mir meinen Anzug ruiniert haben und ich deswegen ein wichtiges geschäftliches Essen absagen musste und obendrein haben Sie und ich auch noch Hausverbot in diesem Lokal!' sagte er anklagend.
Leider war ich so in den Klang seiner absolut göttlichen Stimme vertieft, dass mir der Sinn seiner Worte erst später klar wurde.
'Äh...' machte ich wenig intelligent und ergriff stattdessen mein Handtasche, die er mir hinhielt und klammerte mich an ihr wie an einem Rettungsanker fest.
'Ach wissen Sie, ich lege keinen wirklich großen wert darauf, diese Baulichkeit noch einmal von Innen zu sehen. Der Besuch heute, hat mir für den Rest meines Lebens absolut gereicht.' Hm, irgendetwas sollte ich noch sagen. Nur kam ich im Moment beim besten Willen nicht darauf, was das sein sollte. Halt mal, hatte er nicht irgendwas von Anzug erzählt? Bei näherer Betrachtung fiel mir auf, dass dieser recht feucht wirkte. War ich das nicht? Oh, aber natürlich! Ich Hirsch! Natürlich war das meine Schuld!
'Oh, entschuldigen Sie bitte! Also, eigentlich ist das wirklich nicht meine Art wildfremden Leuten Alkohol über die Garderobe zu kippen, aber ich war so verdammt wütend, das können Sie sich gar nicht vorstellen!' plapperte ich einfach drauf los. Mache ich immer, wenn ich nervös bin, oder mir ein Fauxpas unterlaufen ist und jetzt gerade war beides der Fall.'Naja, wenigstens bleibt mir jetzt die Gesellschaft langweiliger Anwälte erspart.' meinte er scherzhaft.
'Na herzlichen Glückwunsch! Ich kann mir vorstellen, dass deren Gesellschaft nicht sonderlich prickelnd ist. Sind dich meistens alles nur alte verstaubte verbitterte Männer, die nichts mit ihrem Leben anzufangen wissen.'
'Danke vielmals, ich bin auch Anwalt, bin ich jetzt Ihrer Meinung nach auch alt, verstaubt, verbittert und weiß mit meinem Leben nichts anzufangen?' lächelte Arthur mich schief an. Spontan lief ich knallrot an. Hast du mal wieder super hingekriegt.
'Ähm, naja ich denke so alt werden Sie noch nicht sein, Staub haben Sie auch noch nicht angesetzt und zu den letzten beiden Punkten kann ich Ihnen leider nichts sagen.' Redete ich mich um Kopf und Kragen.
'Wie wäre es dann, wenn ich Sie zu einem Abendessen einlade und Sie geben mir dann hinterher eine detaillierte Einschätzung meiner Person?'
'Okay, gerne. Wann denn?'
'Wie wäre es mit heute Abend? Im ‚Venice'?' Gott, in diesem Nobelschuppen?!
'Ja, gerne.'
'Gut, dann treffen wir uns doch gegen 19:00 Uhr dort.'
'In Ordnung.'
'Schön, dann bis heute Abend.' Lächelte er mich charmant an, dass mir die Knie ganz weich wurden. Himmel hatte der ein schönes Lächeln. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nichts anderes tun, außer benommen zu nicken und schwachsinnig zu grinsen.
Nachdem er aus meinem Blickfeld verschwunden war hatte ich erst einmal mühe mein schwachmatisches Grinsen abzustellen und machte mich dann schleunigst auf den Weg zu Etienne.

'Huh? Was machst du denn hier? Warst du nicht mit Peter verabredet?' fragte mich dieser erstaunt, als er mir wenige Minuten später die Tür öffnete.
'Naja, ich war...'
'Oh, was ist denn passiert?' fragte er mich und schob mich in sein geräumiges Wohnzimmer. Dort ließ ich mich erstmal auf seiner superbequemen Couch fallen. Echt eh, ich liebe das Teil. So richtig schon quittegelb und plüschig.
'Ach, Peter ist so ein Arsch! Der vögelt seine Chefin hinter meinem Rücken!' zischte ich wütend.
'Was?!' überrascht riss Etienne seine schönen rehbraunen Augen auf. Ich liebe diese Augen. Die sind einfach herrlich! Wenn Etienne nicht mein bester Freund wäre, könnte ich mich allein schon wegen dieser Augen in ihn verlieben, allerdings würde er mich niemals richtig lieben können, weil ich immer nich vermute, dass er eigentlich gar nicht auf Frauen steht.'Ja! Wollt ich ihn abholen, steht er doch da und steckt dieser Schlampe seine Zunge in den Hals!' entrüstete ich mich.
'Gibt es nicht! Oh du arme und dabei warst du doch so verliebt in ihn!'
'Das ist jetzt Geschichte! Nur hab ich jetzt ein ziemlich großes Problem am Hals. Nein eigentlich zwei!' seufzte ich gequält auf.
'Lass mich raten, Problem Nummer eins heißt Familie von Brunnenstein?' schlussfolgerte Etienne richtig.
'Damit hast du den Kopf exakterweise auf den Nagel getroffen!'
'Nana, das stell ich mir aber schmerzhaft vor.'
'Egal, ist aber so!' Hab ich schon mal erwähnt, dass ich es liebe, diese vermaledeiten Sprichwörter falsch herum zu sagen? Hab ich von Etienne!
'Hm, was meinst du, wie werden sie reagieren?' fragte ich ihn vorsichtig.
'Nun, ich denke sie werden dir gehörig den Kopf waschen. Dir sagen, dass sie schon immer wussten, dass Peter nichts für dich ist und dass du dir doch gefälligst endlich einen adligen und stinkreichen Mann suchen sollst, damit sich ihr Vermögen bestenfalls verdreifacht. Dass du aber nur aus Liebe heiraten willst, wird ihnen dabei völlig egal sein.' erfasste Etienne die Lage sofort.
'Ja, so wird es wohl sein. Dabei ist Peter mir mittlerweile so ziemlich egal.'
'So? wie kommt's denn, dass du schnell über ihn hinweg bist?' argwöhnisch betrachtete mich mein Freund mit hochgezogener Augenbraue.
'Verdammt, guck nicht so!' prustete ich los vor Lachen. Immer wenn er so guckt muss ich anfangen zu lachen!
'Lach nicht über mich! Ich denke das ist ein ernstes Thema?'
'Ist es ja auch, aber bitte guck mich nicht so an! Dann kann ich einfach nicht ernst bleiben!''Okay!' lächelte Etienne.
'Schon besser!' bestätigte ich ihm. Als seine Augenbraue endlich wieder unter seinem Pony hervor kam.
'Hm, dann können wir uns ja jetzt Problem Nummer 2 widmen, aber ich will immer noch wissen, wieso du so schnell über Peter hinweg bist.'
'Na, das ist ja das Problem Nummer 2!' meinte ich aufgebracht.
'Muss ich das jetzt verstehen? Willst du ihm etwa hinterherflennen, dass er ein Arsch ist und dich nicht verdient hat?' verwirrt sah Etienne mich an.
'Nein, natürlich nicht! Aber Problem Nummer 2 ist doch schuld daran, dass ich diesem Mistkerl nicht eine Träne nachheule!'
'Lass mich raten: Problem Nummer zwei ist auf alle Fälle schon mal männlich und hat dir innerhalb kürzester Zeit den Kopf verdreht?' hakte er nach.
'Exakt! Ich meine wow, der ist der Wahnsinn!' schwärmte ich.
'So? Wie sieht er denn aus?'
'Fantastisch! Groß, unglaublich athletisch, schlanke Hände, von denen Frau am liebsten die ganze Zeit gestreichelt werden will. Er hat wahnsinnig schöne Augen, ein ganz klares Kristallblau und es wirkt als würden Diamanten in ihnen schimmern. Überhaupt hat er ein irre schönes Gesicht. Aristokratische Gesichtszüge, eine schmale Nase, die vielleicht einen Tick zu lang ist, was aber absolut sexy wirkt. Und Lippen hat der, die man eigentlich die ganze Zeit küssen will. Und diese Stimme!' Ich verlor mich gänzlich in meinem Lobgesang auf sein gutes Aussehen.
'Na, meinst du denn, dass so einer noch zu haben ist? Und was ist der eigentlich von Beruf her? Model?!' holte mich Etienne aus meiner Traumwelt zurück, in der ich bereits mit Mister- Supersexy verheiratet war.
'Oh, äh Anwalt.'
'Was?' fragte Etienne und prustete los. 'Ich denke du magst diese Rechtsverdreher nicht? Wie hast du nicht immer gesagt? Alt, verstaubt, verbittert?'
'Ja, aber er ist so ganz anders.'
'Wie hast du ihn eigentlich kennengelernt?
'Äh, naja, das ist ein wenig peinlich...' versuchte ich mich aus der Affaire zu ziehen, nur leider machte mir Etienne's angeborene Dickköpfigkeit einen gehörigen Strich durch die Rechnung.
'Na wenn du es unbedingt wissen willst, ich wollte Peter das halb volle Glas meines Nachbarn an den Kopf werfen und hab ausversehen ihn getroffen. Zu allem Überfluss hab ich ihm dann auch nach die komplette Whiskyfalsche, die auf dem Tresen stand, über den Anzug gekippt. Dann bin ich raus gerannt und er kam mir hinterher, weil ich meine Handtasche hatte liegen lassen.' Schloss ich leicht angesäuert, weil Etienne sich grad herrlich kaputtlachte. Na danke auch! Mir passiert ein Missgeschick und er lacht mich aus!
'Nicht dein ernst, oder?' fragte er zwischen zwei Lachern.
'Doch!' fauchte ich zurück.
'Oh man, Feodora, du bist echt einmalig!'
'Dankeschön, dass du so viel Verständnis für meine Situation hast! Hoffentlich kommt Jean bald aus dem Urlaub zurück, der lacht mich wenigstens nicht aus!'
'Hey, du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn etwas ist und du weißt auch dass mein Lachen nicht böse gemeint ist. Aber ich staune gerade, dass er den Mut hatte, dir zu folgen und dir sogar deine Tasche zurückzugeben!'
'Naja... nicht nur das...'
'Was denn noch? Jetzt sag nicht, dass er dich zum Essen eingeladen hat!'
Irgendwie unheimlich, aber meistens weiß Etienne vorher schon, was ich ihm sagen will.'Doch, ins Venice! Stell dir das mal vor!'
'Wow, jetzt bin ich aber baff.'
'Na ich erst! Und hab nicht mal was anzuziehen!' jammerte ich sofort rum, als mir plötzlich in den Sinn kam, was ich denn heute Abend anziehen sollte.
'Na dann komm in die Hufe, wir werden doch innerhalb von fünf Stunden noch etwas passables für dich zum anziehen finden, oder nicht?'
'Du willst echt mit mir shoppen gehen?' überrascht musterte ich Etienne.
'Ja klar, haben wir doch schon öfters gemacht!' meinte der nur achselzuckend.
'Okay...' meinte ich nur verunsichert. Normalerweise hatte ich Etienne immer stundenlang überreden müssen, bevor er unter Androhung schwerster Strafe mit mir shoppen ging. Dass er jetzt tatsächlich von sich aus dieses Angebot gemacht hatte, haute mich zugegeben völlig aus den Latschen.
'Na dann lass uns mal losziehen und die Stadt unsicher machen!' Beschwingt stand Etienne auf und riss mich schon bald mit seinem überschwänglichen Elan mit. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass praktisch jedes weibliches Wesen Etienne's Charme innerhalb von Sekunden zum Opfer wird? Nein? Nun, dann ist das hiermit geschehen. Bei mir hat er allerdings ein halbes Jahr gebraucht, bis ich zum ersten Mal mit ihm essen war. Muss ein echter Härtetest für ihn gewesen sein. Ich glaube nur, er hätte sich mehr ausgerechnet. Es ist zwar keine Beziehung geworden, dafür aber die beste Freundschaft, die ich mir vorstellen kann. Okay, wir gehen auch ab und zu mal zusammen ins Bett, aber das wird in letzter Zeit auch seltener. Zum einen war da natürlich meine Beziehung mit Peter, die jetzt aber Gottseidank (?) vorbei ist und Etienne's plötzliche und intensive Gedankenachterbahn, an der er mich diesmal leider nicht teilhaben lässt. Aber ich vermute ja eh längst, was der Grund dafür sein könnte. Aber das muss er schon selbst auf die Reihe kriegen, da kann ihm niemand bei helfen.

Zwei Stunden später stand ich vor einem riesigen Spiegel im wohl teuersten laden des Kuhdamms und konnte kaum meinen Augen trauen.
'Du siehst atemberaubend aus! Wenn er sich bei diesem Kleid nicht augenblicklich in dich verliebt, dann kann ich leider auch nicht mehr helfen. Denn entweder ist er dann blind oder einfach nur völlig verblödet.' Hörte ich Etienne neben mir sagen.
Ich selbst konnte es noch immer nicht glauben. Ich stand da in diesem absolut wahnsinnig tollen Kleid und kam mir vor wie eine Göttin. Elfenbeinfarbene Seide umschmeichelte meinen schlanken Körper und zarte Spitze bedeckte leicht meine Dekollete. Das Kleid war der Wahnsinn. Die trägerlose Korsage ließ meine Taille wespenartiges Ausmaß annehmen und die Schnürung auf der Rückseite zeigte mehr als dass sie verdeckte. An der Hüfte war der Stoff leicht gerafft und mit einer schwarzen Rosenblüte fixiert. Schon kurz oberhalb des Knies war der Rock mit Tüll unterlegt und sprang quasi voluminös auf um dann in seiner ganzen Pracht meine Knöchel zu umspielen. Passend dazu hatte ich cremefarbene Stilettos gefunden und zusammen mit einer kleinen Perlenhandtasche komplettierten sie mein Outfit für den Abend. Einzig und allein schlichte Perlenohrringe würde ich noch als Schmuck dazu tragen.
'Nimm das Kleid, aber unbedingt und wehe dir wenn nicht!' drohte Etienne mir, doch ich war schon gar nicht mehr dazu fähig zu antworten. Ich konnte beim besten Willen nicht glauben, dass diese elegante Person vor dem Spiegel meine Wenigkeit sein sollte.

Punkt 19:00 Uhr stand ich in Frack und Fummel vor dem ‚Venice'. Etienne hatte es sich nicht nehmen lassen mich nach einem ausgiebigen Bad noch zum Friseur zu schleifen und so erstrahlte meine wilde rote Mähne nun in neuem Glanze. In großen Locken vielen mir meine Haare um die Schultern und rahmten mein schmales Gesicht vorteilhaft ein. Um die Augen hatte ich leichten hellen Lidschatten bekommen und meine Lippen waren blutrot geschmickt. Ich kam mir einwenig vor wie Moulin Rouge, nur dass ich keine Musicaldarstellerin war.'Guten Abend schöne Frau.' Vernahm ich eine angenehme Stimme hinter mir. Leicht erschrocken drehte ich mich um, so sehr war ich schon wieder einmal in Gedanken gewesen und blickte prompt wieder in die schönsten Augen des Universums, welche sich nun vor Überraschung und Erstaunen weiteten.
'Oh, ich muss sagen, Sie sehen ganz bezaubernd aus!'
'Oh danke.' Murmelte ich leicht verschämt. Ich war es nicht gewohnt ernst gemeinte Komplimente wegen meines Aussehens zu bekommen. Ich war zwar kein hässliches Entlein, sondern ein schöner Schwan, wie Etienne mir immer wieder aufs Neues versicherte, doch interessierten sich die meisten Männer eh nur noch für mein Geld, sobald sie meinen Namen kannten. Der ist hier nun leider nicht ganz so unbekannt, wie ich es mir so manches Mal schon wünschte.
'Nun denn, kommen Sie, gehen wir hinein.' Galant bot er mir seinen Arm an und, wenn auch etwas stutzig, nahm ich an und hakte mich bei ihm unter. Mir kam es so vor, als wären wir nicht auf den Weg in ein Nobelrestaurant sondern zu einen großen Ball, an dem jeder Hans und Kranz mit Rang und Titel teilnehmen würde. Okay, das ‚Venice' war praktisch nur für die Oberschicht, so viel wusste ich, doch war ich selbst noch nie in diesem Laden gewesen. Einzig und allein von Cassandra, meiner Lieblingscousine wusste ich, dass sich hier die oberen Zehntausend von Deutschland gegenseitig die Klinke in die Hand drückten und sich mit Komplimenten und Schmeicheleien gerade so überhäuften.
Na das kann ja heiter werden, dachte ich noch, bevor wir durch die filigran gearbeiteten Flügeltüren schritte, die uns ein adrett gekleideter Butler aufhielt.
Kaum waren wir drinnen, stürzte auch schon ein befrackter Ober auf und zu.
'Was kann ich für die Herrschaften tun?'
'Ich hatte einen Tisch bestellt auf den Namen Brooklyn.' erwiderte meine Begleitung.'Oh, natürlich, bitte folgen Sie mir.' meinte unser Ober beflissen und wieselte schon wieder davon und wir ihm hinterher.
Allerdings wusste ich nun auch endlich, wie der elegante Herr neben mir hieß, nur konnte ich mit dem Namen nichts anfangen. Adlig war er demnach schon mal nicht, denn wäre er es gewesen, wäre garantiert schon mal auf einer Dinnerparty meiner Eltern gesehen worden. Was nun wirklich nicht der Fall war, denn sonst hätte ich ihn ja gekannt. Der Name klang jedenfalls schon mal nicht deutsch, aber ich würde ihn später fragen, denn gerade waren wir an unserem Tisch angekommen und ich war wirklich überwältigt. Zwar hatte mir Cassandra Fotos gezeigt, doch gaben diese nicht im entferntesten die Atmosphäre wieder, die hier herrschte.
Wir saßen in einer Art Wintergarten und hatten einen wunderschönen Blick über das nächtliche Berlin. Der Ober reichte uns die Karten und goss gleich zu Anfang noch einen Champagner ein, sozusagen als kleinen Aperitif.
Schlug man die Karten auf, wurde man von einer riesigen Auswahl köstlichster Speisen erwartet, aber schier erschlagen von den sehr happigen Preisen. Bei aller Ehre, aber einen einfachen Salat für 40 Euro?! Ich muss wohl etwas zu laut nach Luft geschnappt haben, denn mein Gegenüber sah mich fragend an.
'Ist etwas nicht in Ordnung?'
'Nein, nein, es ist alles in Ordnung. Ich bin nur etwas überrascht über diese Preise. Und darüber, dass sich ein Anwalt ein Essen in einer solchen Lokalität leisten kann.'
'So? Sind Sie das?' fragte er mich schmunzelnd.
'Nun, ich kenne bisher nur einen Anwalt, der sich so etwa leisten könnte und das ist der persönliche Anwalt meiner Tante, die sich praktisch aller drei Jahre scheiden lässt und ihre Ehemänner dann mit Hilfe ihres Anwaltes gründlichst ausnimmt. Vielleicht sollte sie ma daran denken ihn zu heiraten. Obwohl, dann würde ihr vermögen wahrscheinlich nicht mehr ganz so rapide ansteigen.'
'Ich muss schon sagen, Sie haben Humor.' lächelte mir Mr. Brooklyn an.
'Ach sagen Sie mal. Brooklyn, der Name ist doch nicht deutsch, oder?' fiel mir plötzlich wieder ein.
'Da haben Sie recht, aber wie kommen Sie jetzt darauf?' überrascht sah er mich an.
'Ach, mir fiel nur gerade wieder ein, wie der Ober Sie genannt hatte und ich bin nun mal von Haus aus sehr neugierig veranlagt, müssen Sie wissen.'
'Ja, das dachte ich mir schon so irgendwie. Aber Sie haben ganz recht. Meine Familie und ich, wir kommen nicht aus Deutschland.'
'Hm, lassen Sie mich mal raten.' meinte ich. Ich errate nur zu gerne woher die Leute kommen, mit denen ich mich unterhalte.
'Gerne. Fangen Sie an!' forderte er mich lächelnd auf.
'Also ich würde denken, Sie kommen aus der Richtung England. Sie haben ganz bestimmt in Oxford studiert und sind danach nach Deutschland gekommen. Bestimmt haben Sie schon sehr viele wichtige Fälle gehabt und wenn ich si sehe wo Sie zu speisen gedenken, würde ich sagen, Sie sind nicht gerade billig. Bestimmt verlangen Sie ein Honorar von mindestens 10.000 Euro pro Fall. Hm, weiterhin würde ich denken, dass Sie bestimmt kein Anwalt für Scheidungen oder Familienrecht sind. Natürlich kann ich mich da auch irren. Aber ich würde eigentlich auf Strafrecht tippen. Ich kann mir nur beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie Verbrecher verteidigen, also vielleicht eher Staatsanwalt. Obwohl, verdienen die denn soviel?'
Verblüfft musterte er mich. 'Machen Sie das beruflich?'
'Was?'
'Nun, Sie haben das ziemlich genau getroffen. Ich komme tatsächlich aus Großbritannien. Habe auch in Oxford studiert und bin danach nach Deutschland gekommen. Und auch mit Strafrecht haben sie recht. Ich verteidige natürlich nicht die Verbrecher, sondern gestalte eher die Anklage.'
'Interessant. Vielleicht sollte ich wirklich mal darüber nachdenken, das zu meinem Beruf zu machen.'
'Das sollten Sie wohl. Aber wissen Sie was mir gerade auffällt?' fragte er mich und ich konnte mir schon sehr genau denken, was er meinte.
'Sie meinen bestimmt den Umstand, dass Sie noch nicht einmal meinen Namen wissen, während ich schon ihren Beruf kenne.' Lächelte ich.
'Und Sie haben mal wieder ins Schwarze getroffen damit.'
'Nennen Sie mich doch einfach Feodora.'
'Feodora? Ein sehr schöner Name. Gut, dann nennen Sie mich doch bitte Janosch.'
'Oh, der Name klingt aber nicht sehr englisch.'
'Arthur dagegen schon, aber den mag ich nicht sonderlich.'
'Ach Doppelnamen also? Seien Sie froh, ich habe gleich drei Namen aufgebrummt gekriegt und ich finde sie alle nicht sonderlich schön.'
'Haben Sie schon gewählt?' fragte uns der Ober plötzlich.
'Haben wir?' fragte mich Janosch mit leicht hochgezogener Augenbraue.
'Ich denke schon.'
'Gut, also ich würde dann als Vorspeise die Tomaten-Basilikum- Cremesuppe wählen, als Zwischengang die Kaviarhäppchen, den Barramundi auf Basmatireis in Weißweinsoße als Hauptgang und zum Dessert die Melone in Parmaschinken mit Vanillesorbet. Und was wollen Sie?'
'Ich hätte ganz gerne Griechischen Salat als Vorspeise, Lachsschinken auf Orange als Zwischengang, als Hauptgang das Gemüsegratin auf italienische Art und ein kleines Tiramisu als Dessert.'
'Sehr wohl die Herrschaften. Was darf ich Ihnen zu Trinken anbieten?'
'Was haben Sie denn so feines in Ihrem Weinkeller stehen?' Diese Frage konnte ich mir jetzt einfach nicht verkneifen.
'Nur die erlesensten Sorten.'
'Da bin ich mir absolut sicher.' Ich glaube ich habe den Guten mit meiner Frage ein wenig verärgert.
'Wie wäre es denn zum Beispiel mit einem Pinot Grigio für den Herren und einen Chardonnay für die Dame?'
'Sie meinen zum Hauptgang? Nun, das hört sich doch gar nicht so schlecht an.'
'Für das Dessert könnte ich Ihnen einen Dessertwein anbieten.'
'Haben Sie vielleicht auch einen Eiswein?'
'Selbstverständlich.'
'Nun, dann würde ich den zum Dessert bevorzugen und für den Zwischengang hätte ich ganz gerne ein Mineralwasser.'
'Sehr wohl die Dame. Und was darf ich Ihnen noch bringen?'
'Ich schließe mich dem an.'
'Sehr wohl.' Und schon rauschte der Herr wieder von dannen.
'Sie scheinen sich ja auszukennen in der feinen Küche.'
'Man lernt dazu, nicht?' meinte ich nur geheimnisvoll. Diesem besonderen Mann wollte ich nicht gleich am ersten Abend auf die Nase binden, dass ich Gräfin bin.
'Ja, da haben Sie wohl recht.'

Schon bald kam unser Essen und dann herrschte erst einmal beredetes Schweigen, während jeder mit seinem Teller beschäftigt war. Das Essen war ausnehmend köstlich und ich glaube ich sollte Etienne ganz dringend mal hier her einladen, dafür, dass er heute sogar freiwillig mit mir einkaufen war. Da hat er sich das schon mal verdient.

'Sagen Sie mal, wie kommt man eigentlich auf die Idee Anwalt zu werden? Und dann auch noch für Strafrecht!' eröffnete ich nachdem Essen das Gespräch wieder.
'Nun. Ich denke das kommt daher, dass ich schon früher immer einen ausgeprägten
Gerechtigkeitssinn hatte, welcher sich in einer Familie mit fünf Kinder schlecht entfalten kann und schon gar nicht, wenn man das jüngste ist.'
'Hm, aber ich denke es hat auch sein Vorteile, ältere Geschwister zu haben.' warf ich ein.'Sicherlich, aber nicht wenn die Eltern nicht genügend Geld haben um für alle zu sogen.''Also haben Sie sich von ganz unten nach ganz oben durchgekämpft, sozusagen.'
'Ja, so kann man das sagen. Stipendien und Studienförderungsprogramme haben ein Übriges beigetragen.'
'Hm, also würden Sie sagen, dass Sie in ihrem Leben alles erreicht haben, was sie erreichen wollte?'
'Ich denke schon. Ich bin jetzt erfolgreicher Anwalt, angesehen und gut bezahlt. Fehlt eigentlich nur noch ein Adelstitel, aber wer hat den heutzutage schon noch? Oder anders gefragt, wo ist der heutzut




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