Keep Breathing

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 22.01.2010




Hallo ihr Lieben,
juhuuu! Ich hab's geschafft! Endlich wieder ein neues Kapitel! *Freudensprung* Für alle, die mir einen draufgeben wollen, biete ich mich selbstverständlich als Boxsack an! Haut nur drauf! :>
Nach dem 13. Kapitel sind mir irgendwie die Ideen ausgegangen, dazu kamen noch ein paar private Stolpersteine, aber neues Jahr, neues Glück! Habe meine Schreibblockade auch Neujahr wieder überwunden und fleißig weitergeschrieben (falls euch das etwas beruhigt :D). Die Rohfassung des nächsten Kapitels ist auch fertig und muss noch überarbeitet werden. Aber ihr könnt gespannt sein! Es passieren ein paar Dinge, von denen ich selbst etwas überrascht war.
Ich weiß nicht, wie dieses Kapitel bei euch ankommt, ich denke es wird gemischte Meinungen geben (oder auch nicht), ich bin gespannt! :D
Danke noch mal für die Reviews zum letzten Kapitel! Ich lese mir immer eure ganzen Kommentare durch, wenn ich wieder einen Durchhänger habe und das motiviert mich dann wieder :) Also, lasst wieder welche da :)
Liebe Grüße!3

Fullmoon


~°~°~°~°~

Am nächsten Morgen lag sie alleine im Bett. Es hatte sie nicht überrascht, als sie sich noch im Halbschlaf umgedreht und ihre Hand nach einem warmen Körper ausgestreckt hatte, nur um dort ins Leere zu greifen.
Ihre Augen erblickten als Erstes das unbewohnte Kissen neben ihr. Die Konturen von Cains Kopf waren noch deutlich zu erkennen und sein Geruch schwebte noch wie eine verblassende Erinnerung im Raum. Sie atmete tief ein und dachte lächelnd an den gestrigen Abend.Eine derartige Selbstoffenbarung von ihm war das Letzte, was sie erwartet hatte und doch hatte er es getan. Er hatte sich ihr geöffnet, ihr seine Gefühle mitgeteilt und ihr sein Innerstes ausgeschüttet. Vor eineinhalb Monaten wäre ihr das noch als unmöglich erschienen.Kara streckte sich ausgiebig und verließ dann das Bett mit einem letzten sehnsuchtsvollen Blick darauf. Immerhin ist bald wieder Wochenende, tröstete sie sich und trottete langsam ins Bad.
Ihr klappte der Mund auf, als sie Cain n a c k t aus der Dusche steigen sah. Seine Hand, die gerade nach einem Handtuch greifen wollte, hielt einen kurzen Moment inne. Er bemerkte ihren Gesichtsausdruck und in seinen Augen blitzte der Schalk, als er sich schließlich das Handtuch um die Hüften wickelte.
'Guten Morgen.'
Kara versuchte sich daran zu erinnern, wie man den Mund wieder schloss.
'Guten Morgen.' erwiderte sie seinen Gruß dann etwas verspätet und leicht außer Atem.Das Bild von winzig kleinen Wassertropfen, die über seinen wohldefinierten Bauch in weit interessantere Regionen rannen, wollte einfach nicht aus ihrem Kopf verschwinden.Sie schaffte es, sich zum Waschbecken zu bewegen und sich die Zähne zu putzen, doch immer wieder wanderten ihre Augen verstohlen zu Cain, der sich die Haare mit einem anderen Handtuch trocken rubbelte.
Sie spuckte die Zahnpasta aus und wusch sich das Gesicht, während Cain sich zu ihr gesellte und anfing, sich zu rasieren.
Verwundert sah sie ihn an. 'Warst du vorher auch hier?'
'Du meinst, bevor du hereingekommen bist?' fragte er sie und seine Mundwinkel zuckten.'Nein, ich meine… gestern, vorgestern, vorvorgestern.'
'Das Bad grenzt auch an mein Schlafzimmer.'
Das Zimmer, das sie für eine Abstellkammer gehalten hatte und das noch vor genau 24 Stunden verschlossen war.
'Aber… ich habe dich noch nie hier gesehen. Wir sind uns nie über den Weg gelaufen. Und deine Sachen! Wo kommen die plötzlich her?'
Er wandte ihr sein halbrasiertes Gesicht zu. 'Ich hab sie wieder hier reingebracht.'
'Wie, wieder hier reingebracht? Und wo waren sie vorher?'
'In dem anderen Badezimmer am Ende des Flurs.'
'Oh. Hm.'
'Bist du böse?'
Sie überlegte kurz. Dann schüttelte sie langsam den Kopf. 'Nein. Es ist nur so, dass…' Sie brach ab und versuchte es mit anderen Worten. 'Ich habe es nicht gewusst… Bleibst du jetzt hier?'
'Wenn ich darf.' Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln und widmete sich wieder seiner Rasur.Sie blieb neben ihm stehen und beobachtete ihn, während er sich den Rasierschaum abwusch.Es kitzelte sie in den Fingerspitzen ihn des Handtuchs zu entledigen, doch sie verschränke ihre Hände vorsichtshalber hinter ihrem Rücken.
Als Cain fertig war, warf er ihr einen unsicheren Blick von der Seite zu. So standen sie etwa zehn Sekunden lang, bis er einen Schritt auf sie zukam und ihr einen wilden Kuss gab.Sein warmer Mund, seine nackte Brust und sein Duft ließen sie in einen süßen Rausch fallen.Der Kuss war kurz, aber gerade lang genug, um sie wissen zu lassen, wie sehr er sie begehrte.'Guten Morgen.' flüsterte er und biss ihr sanft in die Unterlippe.
'Sehr guter Morgen.'
Grinsend strich Cain ihr über das Haar, das zu allen Seiten abstand. 'Na los, wir müssen zur Arbeit.'
Kara verzog das Gesicht. 'Ach ja. Arbeit.'
Eine halbe Stunde später trafen sie sich in der Küche, wo Cain ihr schon eine dampfende Kaffeetasse hinhielt. Dankbar nahm sie sie ihm ab und trank einen großen Schluck.Er war heute wie ausgewechselt. Liebenswert, weich und beinahe glücklich.So, wie in ganz seltenen Augenblicken, die sie heimlich wie einen Schatz in ihrem Herzen versteckte und sie dann und wann herausholte, nur um sie sich sehnsüchtig herbeizuwünschen.
'Ich habe mir überlegt, dass es viel einfacher ist, wenn wir nur mit einem Auto zur Arbeit fahren.' sagte Cain beiläufig.
Kara hätte ihn am liebsten wieder mit offenem Mund angestarrt, unterdrückte den Impuls jedoch und versteckte ihre Reaktion, indem sie erneut einen großen Schluck trank.Er versucht es, dachte sie und ihr Herz schickte warme Explosionen durch ihren ganzen Körper. Oh, Cain.
'Was hältst du davon?' fragte er.
'Ja, das ist eine wirklich gute Idee.' antwortete sie und lächelte ihn breit an.Während der ganzen Autofahrt konnte sie sich einfach nicht an ihm satt sehen. Sie nahm jede Regung seiner Finger, jede Veränderung seines Gesichtsausdrucks wahr und saugte sein Lachen in sich auf.
Es war kein Vergleich zu vorher.
'Schritttempo.' ermahnte sie ihn, als er in die Tiefgarage von Charvet International fuhr.Er antwortete ihr nicht, verzog seinen Mund aber zu einem leisen Lächeln.
Beim Parken stellte er wieder einmal seine Fahrkünste unter Beweis und warf ihr schließlich einen ziemlich zufriedenen Blick zu.
Kara rollte mit den Augen. 'Das kann ich auch.' meinte sie und stieg aus dem Auto.Grinsend folgte er ihr. 'Das will ich sehen.'
'Wenn du willst.' Sie drückte auf den Fahrstuhlknopf.
'Morgen?'
'Klar.' antwortete sie großspurig und gab sich Mühe würdevoll zu gucken.Die Fahrstuhltüren glitten auseinander und sie gingen hinein. Cain gluckste leise.'Halt, wartet auf mich!' Ein gehetzter Jean quetschte sich noch im letzten Moment in den Fahrstuhl und lehnte sich anschließend nach Atem ringend gegen die Wand. 'Ich bin eindeutig zu alt für solche Sprinteinlagen.' Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, rückte er seine Brille zurecht und lächelte Cain und Kara an. 'Guten Morgen übrigens.'Kara musste laut auflachen. 'Guten Morgen, Herr Marineau.'
'Nur Jean bitte.'
'Also gut. Jean. Ich bin Kara.'
Jean nickte. 'Ich weiß.' Dann sah er Cain an. 'Und dein Name noch mal?'
Cain ging auf Jeans Neckereien ein. 'Charvet. Darf ich dir das ‚Sie' anbieten?'
'Gut gekontert.' meinte Jean. Der Fahrstuhl hielt im dritten Stockwerk und er trat mit einem Abschiedsgruß hinaus.
'Wie lange kennt ihr euch schon?' fragte Kara Cain, als sie wieder unter sich waren.'Gut zehn Jahre. Ich habe ihn mit zweiundzwanzig kennen gelernt, als ich angefangen habe in der Firma meines Vaters zu arbeiten.'
'Er ist mir sympathisch. Und weißt du warum?'
'Nein.'
Sie schubste ihn leicht mit ihrem Ellenbogen. 'Weil er dir Kontra gibt.'
Er sah auf sie hinab und sie grinste. 'Interessant.' sagte er schließlich.
'Ja, nicht wahr?'
Er umfing ihr Kinn mit seiner rechten Hand. 'Willst du mir auch Kontra geben?'
'Kommt ganz darauf an.'
Cain rückte noch ein wenig näher. In dem Moment glitten die Fahrstuhltüren auseinander. Sie waren in ihrem Stockwerk angekommen und Clémentine, die den gesamten Eingangsbereich plus Fahrstuhl in einwandfreiem Sichtfeld hatte, verschluckte sich beinahe an ihrem Kaffee.Cain ließ sie los. 'Bis später.' sagte er und ging zu seinen Gemächern. 'Guten Morgen, Clémentine.'
'Guten Morgen.' erwiderte sie hustend seinen Gruß.
Kara trat aus dem Aufzug. 'Bis später?' murmelte sie und sah fragend auf Cains mittlerweile verschlossene Bürotür. 'Wir haben uns gar nicht verabredet.'
Clémentine, die sich in der Zwischenzeit beruhigt hatte, wackelte mit den Augenbrauen.'Oh là là, was sehe ich denn da? Ein kleines Intermezzo im Aufzug?'
'Ich habe keine Ahnung.'
'Sah jedenfalls sehr sexy aus. Einzelheiten?'
'Mittagspause?'
'Ich hol dich um zwölf ab.'
'Ich liebe es, mit dir zu kommunizieren.'

Kara bekam die Krise.
Vor ihr lag ein Stapel Unterlagen, die ihr ein Kunde per Post zugeschickt hatte, doch die Kopien waren dermaßen unleserlich, dass sie noch nicht einmal mit einer Lupe etwas erkannt hätte. Sie hatte ihn schon mehrmals darum gebeten ihr l e s e r l i c h e Kopien zu schicken, hatte sogar angeboten, dass er sie ihr auch gerne per Mail zukommen lassen könnte, damit sie sie sich selbst mit einem richtig funktionierenden Gerät ausdrucken konnte, doch das war ihm wohl zu kompliziert.
Und nun hatte sie mittlerweile den dritten Haufen unleserlichen Müll vor sich.
Wie sollte sie denn da nur ihre Arbeit erledigen?
'Ich. Will. Doch. Nur. Etwas. Erkennen. Können. Verdammt. Noch. Mal. Sie Idiot!' knirschte sie mit zusammengebissenen Zähnen und griff nach dem Telefonhörer, um besagten Kunden anzurufen.
Nach einem äußerst anstrengenden Gespräch, bei dem sie seine privaten Klagen über sich ergehen lassen musste, die sie keinen Deut interessierten, schaffte sie es letztendlich doch ihn zu überzeugen, ihr die eingescannten Dokumente per Mail zu schicken.
Erleichtert legte sie wieder auf und öffnete eine ihrer Schubladen, um sich etwas Stärkung in Form eines Schokoriegels zu gönnen. Entspannt lehnte sie sich in ihrem Schreibtischstuhl zurück und genoss die Endorphinausschüttung, die die Schokolade bei ihr bewirkte.Ihr Telefon klingelte. Das Display zeigte ihr an, dass es Clém war.
'Ich hoffe, es ist wichtig, denn du störst mich gerade in meinem Schoko-Nirvana.''Ein Herr Karsten Fried möchte dich sprechen. Der stellvertretende Chef von Danziger & Partner.'
'Oh. Wenn du schon so sprichst, muss er gerade vor dir stehen und du versuchst gerade einen kompetenten Eindruck zu erwecken.' Kara warf einen Blick auf die Uhr. 'Okay. Schick ihn zu mir.'
'Alles klar. Nicht auflegen.' Clém drückte sie kurz in die Warteschleife. 'Schoko-Nirvana?' meldete sie sich dann wieder. 'Herr Fried ist unterwegs zu dir. Und für den Spruch mit der Kompetenz räche ich mich irgendwann.'
Kara lachte. 'Ich bin gespannt!'
Gerade als sie wieder auflegte, klopfte es an der Tür. Kara schmiss schnell die leere Schokoriegelhülle weg und bat den Mann herein.
Karsten Fried wirkte immer unglaublich geschniegelt. Seine blonden Haare waren sorgfältig zurückgegelt und seine Brille, an deren Seiten dick und fett ‚Armani' stand, sollte ihn wohl intelligent wirken lassen, doch er sah einfach nur blasiert aus. Er war noch relativ jung, sie schätzte ihn auf Ende Dreißig bis Anfang Vierzig. Verheiratet, stellte sie nach einem Blick auf den goldenen Ring fest.
Sie stand lächelnd auf und schüttelte ihm die Hand. 'Herr Fried. Was für eine Überraschung Sie hier zu sehen.'
'Frau Danziger. Tut mir Leid, wenn ich Sie störe.'
'Nicht doch, setzen Sie sich.' Sie wies auf den Stuhl vor ihrem Schreibtisch. 'Möchten Sie etwas trinken?'
'Oh, nein, vielen Dank.' wehrte er lächelnd ab. 'Hübsches Büro.' kommentierte er nach kurzem Umsehen.
'Danke.' Jetzt ist aber gut mit den Höflichkeiten, entschied sie. 'Was führt Sie hierher?'Eigentlich eine blöde Frage, denn es konnte ja nur mit ihrer ererbten Firma zusammenhängen.'Ach, eigentlich nur eine Lappalie. Ich bin letztens wieder die Finanzunterlagen durchgegangen und da wir, wie Sie wissen, alles akribisch aufbewahren, ist mir aufgefallen, dass ein Ordner fehlt. Ich wollte nur mal fragen, ob Sie ihn vielleicht zu sich genommen haben. In der Firma wusste niemand Bescheid, also blieben nur noch Sie übrig.' Er lachte verlegen. 'Ich muss für das Finanzamt noch ein paar Unterlagen zusammensuchen und wir wollen doch nicht, dass diese Wadenbeißer uns im Nacken sitzen, nicht wahr?''Natürlich.' erwiderte sie. Seltsam. Warum schickte er nicht einfach einen Auszubildenden oder einen Praktikanten? 'Es kann sein, dass mein Mann-' -das hörte sich wirklich komisch an- '- sich den Ordner ausgeborgt hat. Er wollte nämlich noch ein paar Sachen überprüfen.''Überprüfen? Inwiefern? Was für Sachen?'
'Einfach nur, wie es finanziell um die Firma steht. Natürlich hätten wir auch Sie fragen können, aber da Sie erst so kürzlich von Ihrer Geschäftsreise wiedergekommen sind, hat er selbst die Initiative ergriffen. Sie können jedoch sicher sein, dass wir alle Daten und Fakten vertrauensvoll behandelt haben.'
Karsten Fried nickte. 'Was meinen Sie, wie lange Ihr Mann noch dafür braucht? Ich würde die Unterlagen für das Finanzamt noch gerne in dieser Woche abschicken.''Ich werde ihn mal fragen, vielleicht schaffen wir es auch schon heute oder morgen.''Das wäre wunderbar.' Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. 'Ich dachte schon, der Ordner wäre gestohlen worden. Aber das war natürlich dumm von mir.''Nein, machen Sie sich keine Sorgen. Ich bringe ihn Ihnen persönlich vorbei.''Ich danke Ihnen vielmals für die Mühe. Es geht alles etwas drunter und drüber seit Ihr Vater nicht mehr ist. Ich habe ihn wirklich sehr bewundert, wissen Sie?'
Kara rang unter dem Tisch nervös mit ihren Händen. 'Das ist schön zu hören.'
'Ich werde dann mal wieder. Danke, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben.'
Sie standen auf und reichten sich zum Abschied die Hand.
'Kein Problem, Herr Fried.'
'Falls Sie Fragen haben, zögern Sie nicht mich anzurufen.' Er griff in seine innere Jackentasche und holte seine Visitenkarte hervor.
Es war albern. Sie hatte selbst schon mal in der Firma gearbeitet, sie kannte seine Durchwahl. Dennoch nahm sie die Karte an, da sie ihn nicht blamieren wollte.
Als er wieder gegangen war, ließ sie sich erschöpft auf ihren Stuhl zurücksinken.
Natürlich wollten andere Menschen ihre Anteilnahme zeigen, indem sie positiv über ihren Vater sprachen. Aber sie verstand einfach nicht, wie ihr das alles nützen sollte. Sie war gerne mit ihrem Kummer allein. Allein oder bei ihrer Mutter, denn sie war die einzige Person mit der sie ihn wirklich teilen konnte.
Und wegen Karsten Frieds Anliegen… Sie wusste genau welchen Ordner er meinte.Plötzlich stockte Kara der Atem.
Nein.
Eigentlich hatte sie keine Ahnung.
Cain hatte sie nur die dicke Mappe mit den Zusammenfassungen aller Jahresabschlüsse und sonstigen wichtigen Unterlagen über die Finanzen gegeben. Es war Marias Idee gewesen eine extra Mappe mit einer groben Übersicht anzulegen.
Hatte sich Cain etwa noch einmal ohne ihr Wissen in ihre Firma begeben?
Aber gut, dass sie vor Karsten Fried die Wissende gespielt hatte.
Sie lachte einmal kurz hart auf. 'Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit.'

Pünktlich wie immer holte Clémentine Kara zu ihrer Mittagspause ab. Manchmal gingen sie in die Kantine von Charvet International, aber bei gutem Wetter, so wie heute, machten sie einen gemeinsamen Abstecher zu dem kleinen Café gleich um die Ecke, wo es die besten Baguettes von ganz Frankfurt gab.
Dann setzten sie sich wie die Schulmädchen auf die Stufen vor dem Charvet-Gebäude und genossen die Sonne und das gute Essen.
'Jetzt erzähl.' forderte Clém neugierig. 'Die Szene im Fahrstuhl. Was läuft da zwischen euch? Mein letzter Stand war, dass du mit seinen Eltern aus warst, als sie das letzte Mal zu Besuch waren. Und seitdem kam nichts Neues.' Der letzte Satz klang vorwurfsvoll. Clémentine hasste es, wenn sie etwas verpasste.
Kara fiel ein, dass sie Cains Verwandlung, die er seit ihrem Aufenthalt in Paris vollzogen hatte, gar nicht mitbekommen hatte. Im Büro hatten sie sich bis auf den morgendlichen Ausrutscher diskret verhalten.
'Wir… nun, ähm…wir, äh…' fing sie an.
'Ihr hattet Sex.' beendete Clém ihr Stottern.
'Nun… ja. Sieht man mir das so sehr an?' fragte Kara und runzelte besorgt die Stirn.Ihre Freundin fing an zu lachen. 'Wenn du wie ein Teenager rot wirst und keine zwei Wörter nebeneinander reihen kannst, dann ja. Aber um jetzt mal wieder zurück zum Thema zu kommen: Sex. Guten Sex?'
'Ja.'
Clémentine lehnte sich zufrieden zurück. 'Zwei Buchstaben und doch so aussagekräftig. Wie kommt's, dass ich das einfach nicht gemerkt habe?' murmelte sie, mehr mit sich, als mit Kara sprechend.
'Diese blöden Tratschtanten von unten sollen doch nicht noch mehr Grund zum Lästern haben.' entgegnete Kara und biss von ihrem Thunfischsandwich ab.
'Ja, ja. Stimmt schon.' Clém winkte ab. 'Und was war mit heute morgen? Wollte er dich küssen? Seit wann ist Mister Macho so gut gelaunt? Was habt ihr beiden jetzt für eine Beziehung? So, das waren ganz viele Fragen und während du sie alle beantwortest, kann ich in Ruhe essen.'
Kara liebte Clémentines Art über alles. Sie war einfach so unerschrocken ehrlich und erfrischend.
'Na gut.' sagte sie, biss aber noch einmal ab, was sogleich mit einem kleinen Klaps auf den Arm sanktioniert wurde. 'Schon gut! Ich hab nur Hunger!'
'Erschähl!' befahl Clém mit vollem Mund.
Kara holte tief Luft und begann von ganz vorne. Sie erzählte Clém von der Gala, von Cains toter Frau Sarah und unter anderem von ihrer Aussprache am Vorabend.
'… und dann heute morgen! Du hättest ihn mal sehen sollen! Ich erkenne ihn kaum wieder. Wir haben im Aufzug nur einbisschen rumgealbert. Sah es so aus, als wollte er mich küssen?' Kara dachte kurz an die Szene und musste leicht lächeln. 'Vielleicht.'
Clémentine klopfte sich ein paar Krümel von ihrem Rock und verschlang das letzte Stückchen von ihrem Mittagessen. 'Interessant. Wer hätte das nur gedacht? Kannst du dir vorstellen, dass ich ganz am Anfang ein bisschen Schiss vor ihm hatte? Nun, etwas Schiss habe ich immer noch.' fügte sie grinsend hinzu. 'Aber jetzt, nach allem was ich jetzt von ihm weiß, habe ich auch wirklich Respekt vor ihm.'
'Ja, das geht mir genauso. Aber er ist so voller Geheimnisse und jedes Mal, wenn ich eins entdecke, wirft mich das komplett aus der Bahn.'
'Es läuft aber momentan ziemlich gut zwischen euch, oder? Ich kann mich noch an den einen Tag erinnern, als du in sein Büro gestürmt bist und nachher… nun, es war nicht so schön.'Der Tag, an dem sie das erste Mal zum Friedhof gefahren war und sich ihren Gefühlen gestellt hatte. Diesen Tag würde sie nie vergessen.
'Ja, es ist besser geworden. Es macht alles viel leichter für mich. Er versucht es auch. Ich kann es sehen und das macht mich irgendwie glücklich und stolz.'
Clémentine lächelte. 'Du wirkst so befreit. Das habe ich schon eine Zeit lang nicht mehr bei dir gesehen.'
'Wirklich?'
'Wirklich. Und Kara?'
'Ja?'
'Was ist, wenn du dich in ihn verliebst?'
Kara starrte Clémentine an. Sie öffnete den Mund. Und es kam kein Wort heraus.Sie hatte keine Antwort auf diese Frage.

'Ganz toll, Clémentine Vallier, ganz toll. Wegen dir kann ich mich nicht mehr konzentrieren.' murmelte Kara vor sich hin.
Ihr nervtötender Kunde hatte ihr wenigstens eine Email geschrieben und sie hatte mittlerweile alle Unterlagen l e s e r l i c h vor sich liegen.
Doch sie konnte sich jetzt nicht mit ihnen befassen. Eigentlich konnte sie sich schon seit dreieinhalb Stunden mit nichts mehr befassen. Sie schielte zur Uhr. Nur noch eine halbe Stunde bis zum Feierabend. Verdammt! Warum musste Clémentine ihr auch eine derartige Frage stellen? Und, verdammt!, warum hatte sie sich von dieser Frage derart überrumpeln lassen, so dass sie nur wie ein blöder Fisch den Mund auf und wieder zu machen konnte ohne einen einzigen Ton herauszubringen?
Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und stöhnte frustriert auf.
Es hätte sie nicht überraschen sollen. Irgendwann hätte sie sich sowieso mal überlegen müssen, was sie für Cain empfand. Aber nicht so und vor allem nicht an ihrem Arbeitsplatz.Sie warf einen gequälten Blick auf den Berg Arbeit, den sie noch zu erledigen hatte.Wenn sie das alles in einer halben Stunde schaffen wollte, musste sie sich aber wirklich ranhalten.
Und ob Cain Überstunden machte? Immerhin war er ihr Taxi.
Wir werden sehen, dachte sie und nahm sich eine Übersetzung vom Stapel herunter.

'Du arbeitest noch?'
Erschreckt fuhr Kara zusammen und entspannte sich gleich wieder, als sie Cain im Türspalt stehen sah.
'Um Himmels Willen! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du anklopfen sollst? Soll ich wegen dir noch irgendwann einen Herzinfarkt bekommen?'
Cain trat hinein und schloss die Tür hinter sich. 'War das eine ernst gemeinte Frage auf die ich antworten muss?'
'Ich bin sofort fertig.' sagte Kara und ignorierte seine kleine Stichelei. Verwirrt kratzte sie sich am Kopf. 'Du hast mich aus dem Takt gebracht.' Und das tust du öfters, fügte sie im Stillen hinzu.
'Stressiger Tag?' fragte er sie.
'Anstrengend.' gab sie zurück.
'Soll ich lieber draußen warten?'
'Ja. Nein. Ich weiß nicht. Gib mir eine Minute.'
Cain lehnte sich gegen ihre Tür und legte den Kopf schief. 'Wow. Ich hab dich ja w i r k l i c h aus dem Takt gebracht.'
Sie lächelte müde, während sie noch die Übersetzung zu Ende tippte. 'Kein Grund so unglaublich zufrieden zu klingen.'
Eine Zeit lang war nur das monotone Klappern der Tastatur zu hören, dann fuhr Kara den Computer herunter und streckte sich zufrieden. 'Feierabend!'
'War heute mehr los?' wollte Cain auf dem Weg zum Fahrstuhl wissen.
Clémentines Platz war leer. Sie machte immer pünktlich Schluss.
Kara drückte auf den Knopf. 'Nein. Ich war nur… abgelenkt.' antwortete sie wahrheitsgemäß. 'Ich erzähle dir später davon.' beeilte sie sich zu sagen, bevor er fragen konnte.
Und um ihn auf andere Gedanken zu bringen, stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund.
'Danke. Wofür war der?' Er strich ihr lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Kara erwiderte sein Lächeln und griff nach seiner Hand. 'Ich weiß nicht. Nur so.'
Cain zog sie in den Fahrstuhl. 'Komm, lass uns nach Hause fahren.'

'Bist du sicher, dass ich dir nicht helfen soll?'
Cain trank einen Schluck von seinem Bier und warf ihr einen skeptischen Blick zu.Kara verdrehte die Augen. 'Ich koche nur, da kann schon nichts Schlimmes passieren.''Tut mir Leid, ich weiß nicht, wann ich den Herd das letzte Mal benutzt habe. Ich wusste noch nicht einmal, dass ich so viele Töpfe besitze!'
'Wenn ich versuchen würde etwas zu flambieren solltest du dir Sorgen machen, aber es sind doch nur Spaghetti.'
Kara legte den Holzlöffel beiseite, ging einen Schritt auf ihn zu und nahm ihm das Bier ab, um selbst daran zu nippen.
'Du solltest nicht trinken, während du kochst.' befand Cain und nahm ihr die Bierflasche wieder ab.
Angesichts seiner Unbeholfenheit musste sie lachen. 'Oh, ich habe ganz vergessen mir einen Sicherheitsanzug anzuziehen!'
'Ha, ha.'
Sie streckte ihm die Zunge raus und drehte sich wieder zu ihren brodelnden Töpfen um. Die Hackfleischsauce blubberte etwas zu stark vor sich hin und bespritzte die ganze Kochplatte. Mist.
Kara stellte die Hitze etwas kleiner und wischte anschließend die Sauerei mit einem feuchten Tuch weg.
Es war das erste Mal, dass sie gemeinsam zu Abend essen würden. Noch ein wichtiger Schritt. Doch ein Schritt wohin? Wohin würde er sie führen?
Nicht darüber nachdenken, ermahnte sie sich. Bloß nicht darüber nachdenken.'Oh, übrigens…' Sie warf einen Blick über die Schulter und da war er schon wieder, so schnell, so nah. Er zog sie in seine Arme und küsste sie voller Heißhunger.Seine Hände umfassten zärtlich ihr Gesicht, eine Hand wanderte zu ihrem Hinterkopf und seine Finger verfingen sich in ihren Haaren.
Sein Atem streifte ihr Gesicht, als er kleine Schmetterlingsküsse auf ihrer Wange, ihrer Schläfe, ihrer Stirn hinterließ. Sie seufzte leise.
Es gab ein zischendes Geräusch.
'Oh, verdammt!' fluchte Cain und griff nach dem Topf, in dem die Nudeln vor sich hinkochen sollten. Das Wasser war übergelaufen.
Kara wischte die Heizplatte wieder trocken, nahm Cain den Topf aus der Hand und stellte ihn wieder darauf.
'Lass das mal lieber die Frau machen.'
Cain hob ergeben beide Hände. 'Gerne. Tut mir Leid, dass ich dich abgelenkt habe.'Sie leckte sich mit der Zunge über die geschwollenen Lippen. 'Wieso?'
Er musste lächeln. 'Nun, vielleicht tut es mir doch nicht so leid. Was wolltest du mir gerade eben sagen?'
Kara holte ein Sieb aus dem Schrank und schüttete die Nudeln hinein. 'Sag ich dir sofort.' Cain beobachtete sie, während sie das Essen anrichtete. Sie kannte sich in seiner Küche viel besser aus als er. Das Einzige, was er davon anrührte, waren der Kühlschrank und die Kaffeemaschine. Alles Weitere überstieg seine Grenzen.
Sie reichte ihm seinen Teller mit seiner Portion. Er fand es irgendwie niedlich. Sie hatte so eine Art an sich, die ihn dazu veranlasste seinem Drang nachzugeben sie zu berühren, sie zu küssen, sie anzulächeln.
Sie aßen im Stehen.
'Mh. Sehr gut!' lobte Cain sie und ihre Augen strahlten. Am liebsten hätte er sie wieder an sich gezogen.
'Karsten Fried war heute bei mir.' sagte Kara unvermittelt.
Cain horchte auf. 'Karsten Fried? In deinem Büro? Was wollte er?'
'Er hat einen Ordner gesucht. Er hat mich gefragt, ob wir ihn vielleicht hätten.'
In seinem Gehirn ratterte es. 'Ja, stimmt. Ich habe mir vor einigen Tagen einen geholt.''Noch einen über die Finanzen?'
'Nur einen vom letzten Jahr. Ich brauchte nähere Vergleichswerte.'
'Warum hast du mir nichts gesagt?'
Cain legte sein Besteck beiseite. 'Kara…' begann er im bittenden Ton.
'War nur eine Frage.' sagte sie und zeigte mit ihrer Gabel auf seinen Teller. 'Iss weiter.'Er nahm sein Besteck wieder auf und drehte ein paar Nudeln auf seinen Löffel. 'In letzter Zeit war so einiges los hier. Da habe ich einfach nicht daran gedacht.'
'Ist schon okay. Herr Fried meinte nur, es wäre sehr wichtig, dass er ihn so schnell wie möglich wieder bekommt.'
'Ich kann ihm den Ordner erst gegen Ende der Woche geben.'
'Hat dir die Mappe, die ich dir besorgt habe, nicht gereicht?'
'Nein.' Cain befürchtete, dass sie ihn noch mehr löchern würde, daher fügte er noch hinzu: 'Sobald ich mit der Analyse fertig bin, lasse ich es dich wissen.'
'Du magst ihn nicht, was?' fragte sie und schob sich einen Löffel Spaghetti in den Mund.'Wen?'
'Herrn Fried.'
'Er ist okay.'
Kara lachte. 'Ach, komm schon, Cain.'
'Na gut.' lenkte er ein. 'Ich mag ihn nicht.'
'Mir ist er auch ein bisschen unsympathisch.'
Cain legte seinen leeren Teller beiseite. 'Ich spüle schon. Danke noch mal. Das war wirklich gut.'
'Du musst dich nicht bedanken. Darf ich jetzt einen Schluck von deinem Bier oder besteht noch die Gefahr, dass ich irgendetwas kaputt mache?'
'Nein, ich denke jetzt ist es ungefährlich.' Cain reichte ihr die Bierflasche und fing schon mal an die Küche aufzuräumen, während Kara noch zu Ende aß.
Wie viel sich verändert hatte, dachte er. Und er ließ es zu. Unglaublich.
Kara räumte ihren Teller in die Spülmaschine und lehnte sich anschließend gesättigt gegen die Küchenzeile.
Cain bemerkte, dass sie an ihrem Mundwinkel noch etwas Sauce hatte und grinste.
Er beugte sich zu ihr herunter und leckte es weg. Verwirrt befühlte sie die feuchte Stelle.'Du hattest da noch etwas.'
Ihr Herz klopfte wie verrückt. 'Danke.'
Ich sollte immer mit ihm kochen, entschied Kara. Das ist ja fast so wie Sex.
'Was denkst du?' fragte Cain sie.
'Oh, ich habe nur überlegt.'
'Was überlegt?'
'Was wir morgen essen sollen.' antwortete sie und fing an laut zu lachen.

Karas Hände umklammerten das Lenkrad fester. Sie schluckte.
Ihr ganzer Körper war verkrampft, ihre Augen richteten sich starr auf die Straße. Sie spürte wie ein Schweißtropfen sich einen Weg über ihre Wirbelsäule hinab bahnte und schließlich in dem Baumwollstoff ihres Rocks erstarb.
Heiß. Es war so heiß. Sie stellte die Klimaanlage noch ein paar Grad kälter.
'Entspann dich, Kara.' versuchte Cain sie zu beruhigen, konnte sich jedoch ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen.
Kara machte unwirsche Geräusche und schüttelte den Kopf. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Na klar, ihren geliebten Mini mit den angenehmen 105 PS konnte sie steuern, ihn war sie gewohnt. Aber nicht diese Höllenschleuder mit ihren 200 Pferdestärken.Sie würden sterben, wenn sie sich nicht richtig konzentrierte.
'Du musst nur langsam Gas geben. Langsam.' wiederholte Cain.
Kara atmete tief durch. Sie war nur zweihundert Meter mit diesem Ding gefahren und schon machte es sie restlos fertig.
Woher sollte sie auch wissen, dass das Auto wie eine Rakete abging, wenn man das Gaspedal auch nur a n s a t z w e i s e herunterdrückte?
Cain hatte ihre kleine Wette keinesfalls vergessen und ihr angeboten ihr Fahrkönnen mit seinem Luxusgefährt unter Beweis zu stellen. Ha, und wie selbstsicher sie noch eingestiegen war! Und kaum hatte sie Gas gegeben, hatte es sie zurück in den Sitz geschleudert und sie war den Feldweg, der von Cains Haus abführte, in Lichtgeschwindigkeit hinabgesaust.Sie hatte erschreckt aufgeschrieen und dann eine Vollbremse durchgeführt, die sie aus der Frontscheibe geschleudert hätte, hätten die Sicherheitsgurte sie nicht davon abgehalten.Kein Wunder, dass er sie damals in der Tiefgarage fast umgefahren hatte!
Und nun standen sie seit fünf Minuten mitten auf dem Weg, während Kara sich von den ersten Metern erst einmal erholen musste. Cain hatte sich kaputtgelacht.
'Du darfst nur ganz wenig Gas geben, Kara!'
'Warum hast du mir das nicht gesagt?' hatte sie gekreischt.
Und jetzt machte er sich über sie lustig.
'Kupplung langsam kommen lassen…'
'Ich k a n n Auto fahren!' unterbrach sie ihn trotzig. 'Ich kann nur nicht mit d i e s e m Auto fahren.'
'Willst du es noch mal versuchen?'
'Gleich. Ich muss noch mein Herz beruhigen.' Sie hörte ihn leise vor sich hinglucksen. 'Ich hab's gleich.'
Sie ließ die Kupplung langsam kommen. Der Wagen rollte, ruckte und blieb dann stehen.Er war ihr abgesoffen. Frustriert warf sie die Arme in die Luft und ließ die Kupplung los.Der Wagen machte noch einen abrupten Ruck nach vorne und kam dann wieder zum Stehen.Kara schrie kurz auf. Cain biss sich auf die Unterlippe, um nicht wieder loszuprusten.'Du hast den Gang…'
'Ich weiß!' zischte sie ihn an.
Kara startete den Motor erneut und schaffte es auch dieses Mal anzufahren, ohne den Motor abzuwürgen. Ein Fortschritt.
Cain klatschte in die Hände, woraufhin Kara ihm einen bösen Blick von der Seite zuschoss.Er ließ die Hände sinken und faltete sie artig in seinem Schoß. Nur seine Mundwinkel zuckten schon wieder verdächtig.
'Nicht reden.' ermahnte sie ihn, während sie den Wagen den Feldweg entlang steuerte.Er befolgte ihre Anweisung und als sie schließlich heile in der Firma angekommen waren, ließ Kara ihren Kopf erschöpft auf die Kopfstütze zurücksinken.
Cain half ihr aus dem Auto heraus und stützte sie auf ihren wackeligen Beinen.'Geht es?'
Sie wischte sich ihren schweißnassen Seitenpony von der Stirn und fächerte sich Luft zu.'Wie kannst du nur mit diesem Monster fahren?'
'Jahrelange Übung.'
Sie zog eine Augenbraue hoch. 'Sag mir nicht, dass…'
'Doch.' entgegnete er. 'Ich war achtzehn und dachte, es wäre cool Giles' Auto auszuleihen. Ich bin direkt gegen die Garagentür gekracht.'
Kara lachte. 'Ich bin heute schrecklich gefahren.'
'Nun, für eine Frau war das gar nicht so schlecht.'
'Es war grottenschlecht. Da gibt es nichts schön zu reden.' Sie erinnerte sich daran, als ihr der Wagen an einer Ampel wieder abgesoffen war. Sie hatte die Krise bekommen, als hinter ihr die ganzen Autofahrer angefangen hatten zu hupen.
'Also schön. Du hattest schon mal bessere Tage.' gab Cain zu. 'Aber ich habe mich gut amüsiert.'
'Wenigstens einer. Das nächste Mal fährst du aber w




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