Keep Breathing Teil 7

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 24.04.2008




Sie verfielen wieder ins übliche Verhaltensmuster. Sie sahen sich nicht in die Augen, wenn sie sich zuhause über den Weg liefen und wechselten kaum ein Wort miteinander.
Die Arbeitswoche bot ihnen eine grandiose Gelegenheit sich aus dem Weg zu gehen und Kara konnte sich nicht vorstellen, dass sie wirklich froh war, arbeiten zu gehen.
Trotzdem war dem so. Ihr Büro wirkte wie ein Zufluchtsort mit den blassgrünen Wänden und dem farblich abgestimmten Teppich. Manchmal ertappte sie sich dabei, wie sie aus dem Fenster sah und vor sich hinträumte. Dabei berührte sie manchmal ihre Lippen und erinnerte sich an den Kuss den Cain und sie am Wochenende ausgetauscht hatten.
Sie schüttelte jedes Mal den Kopf und bemühte sich so gut sie konnte, dieses Ereignis als einmaligen Ausrutscher zu betrachten.
Auch Cain bemühte sich darum, doch es wollte ihm nicht so gut gelingen wie Kara.Er hatte wirklich dumm reagiert, als sie ihn gebeten hatte, aufzuhören. Wirklich dumm.Müde rieb er sich über die Augen und die Buchstaben und Zahlen auf seinem Schreibtisch waren nur noch verschwommene, schwarze Punkte.
'Okay, anscheinend scheint es dich nicht zu interessieren, dass Charvet International mit dem Verkauf von Flachbildschirmen einen hohen Gewinn gemacht hat.'
Cain sah auf und blickte in Jeans grüne Augen. 'Entschuldige. Was hast du gesagt?'
Jean legte seinen Bericht zur Seite und musterte seinen Freund. 'Was ist los? Du wirkst ziemlich unkonzentriert.'
'Ich b i n unkonzentriert.' verbesserte Cain ihn.
'Gut. Und warum? Was ich dir zu sagen habe ist wichtig. Ich bereite dich gerade auf die Royal Electronics Gala vor.'
'Ich weiß.'
'Der Grund für deine mangelnde Konzentration muss also wirklich gut sein. Du kannst von mir aus auch lügen. Hauptsache, ich kaufe dir das ab.'
Cain dachte über eine Lüge nach, entschied sich aber, dass die Wahrheit durchaus besser war.'Ich habe Kara am Wochenende geküsst.'
Jean schwieg kurz und nickte dann. 'Das ist ein guter Grund unkonzentriert zu sein.' sagte er schließlich. 'Das ist doch hoffentlich die Wahrheit?'
'Ja.' antwortete Cain und lehnte sich in seinem breiten Schreibtischstuhl zurück. 'Warum sollte ich mich sonst nicht konzentrieren können, wenn nicht wegen einer Frau?'
'Und was bereitet dir Kopfzerbrechen?'
Cain sah Jean direkt an. 'Es hat sich zu gut angefühlt.' Als Jean nur die Augen verdrehte, fuhr er fort. 'Wenn sie nicht ‚Stopp' gesagt hätte… wer weiß, was dann passiert wäre.''Das ist ja schrecklich.' meinte Jean sarkastisch.
'Jean, ich habe mich ihr gegenüber nicht gerade freundlich verhalten. Ich war wirklich gemein zu ihr.'
'Hm.'
Cain gab es auf. 'Ich hab keine Ahnung, warum mich das so aufwühlt. Es ist zu viel passiert.''Aha, und was genau?'
'Ich hatte eine Affäre mit meiner Haushälterin, die aus Sympathie zu Kara gekündigt hat. Sie hat das erste Mal seit der Beerdigung das Grab ihres Vaters besucht. Und sie hat herausgefunden, dass ich Witwer bin.'
'Armes Mädchen.' sagte Jean und meinte es auch so. 'Sie hat viel durchgemacht. Julien hat übrigens nach ihr gefragt. Er scheint sie zu mögen.'
'Nach der Trauung im Standesamt, habe ich mit allen Mitteln versucht, ihr weiszumachen, dass sie sich keine romantischen Gefühle aus der Ehe erhoffen soll.' murmelte Cain vor sich hin, der Jean anscheinend nicht zugehört hatte. 'Ich habe noch nicht einmal gedacht, dass es so weit kommen würde. Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.'
'Warum bist du so verwirrt, Cain? Du hast sie eben ins Herz geschlossen.'
'Hab ich nicht.' widersprach Cain heftig. 'Ich habe sie nur als Frau wahrgenommen.''Und das macht dir Sorgen? Dass sie eine so starke Wirkung als Frau auf dich hat?'
'Ja, genau!'
'Warum?' fragte Jean kopfschüttelnd. 'Denk nicht an Sarah, Cain. Wir wissen, dass sie tot ist und dass du sie immer lieben wirst. Aber das heißt nicht, dass du dein Herz nicht noch einmal verlieren kannst.'
'Wir reden hier nicht über Liebe, sondern über körperliche Anziehung.'
'Kara scheint mir nicht der Typ für eine bedeutungslose Affäre zu sein.'
'Du bist viel zu romantisch veranlagt, Jean. Deshalb liebt dich Valerie wahrscheinlich auch.''Und ich habe verdammtes Glück deswegen.'
'Liebe ist nicht immer im Spiel.' sagte Cain etwas ernster.
'Vielleicht nicht.' räumte Jean ein. 'Aber Gefühle.'

'Nat, erinnerst du dich, dass ich zu dir gesagt habe, dass nie etwas zwischen Cain und mir passieren wird?' fragte Kara, die es nicht mehr aushielt über diesen Vorfall zu schweigen.Am anderen Ende der Leitung stieß Nat einen entzückten Schrei aus. 'Oh mein Gott!''Kein Grund sich zu freuen.' erwiderte Kara düster.
'Erzähl mir alles.'
'Da gibt's nicht viel zu erzählen. Wir waren in der Küche und er war plötzlich so nah.Ich wollte ihn wegschubsen, aber er hat meine Hände festgehalten. Dann hat er mich geküsst.'
'Wie romantisch.' hauchte Nathalie in den Hörer.
'Nein, ganz und gar nicht.' versetzte Kara.
'Und wie küsst er?'
Kara spielte mit der Telefonschnur. 'Gut.'
'Gut?' wiederholte Nat ungläubig und beinahe enttäuscht.
'Er küsst fantastisch.' seufzte sie schließlich und fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen, als würde sein Geschmack noch daran haften.
'Ich hab's dir doch gesagt!' sagte Nathalie triumphierend.
'Was, dass er so gut küsst?'
'Nein, dass ihr was miteinander anfangen werdet.'
'Es hat noch nichts angefangen. Ich hab irgendwann ‚Stopp' gesagt und er hat sich bei mir entschuldigt.' erzählte Kara und bei der Erinnerung bekam sie wieder schlechte Laune.'Moment mal. Du hast gesagt, er soll aufhören? Bist du des Wahnsinns?'
'Nein, ich bin vernünftig!' entgegnete Kara leicht ärgerlich. 'Ich bin doch kein dahergelaufenes Flittchen, das mit jedem in die Kiste hüpft!'
'Hmm… Wenn du etwas mit ihm anfängst, dann solltest du deine Gefühle gut verschließen. Dann habt ihr beide eine Zeit lang euren Spaß, ohne dem Anderen weh zu tun. Cain ist dieser Typ Herzensbrecher.'
Kara wickelte die Telefonschnur um ihren Finger. 'Ich kann mir sein Verhalten einfach nicht erklären. Ich hab dir doch erzählt, wie er sich mir gegenüber aufgeführt hat. Ich meine, wir haben jetzt zwar diesen ‚Waffenstillstand'' -Sie sprach das Wort voller Skepsis aus- 'aber der hat uns nur noch mehr Probleme bereitet.'
'Vielleicht hat er das getan um sich zu schützen. Wegen seiner toten Frau und so.''Ach, und jetzt braucht er keinen Schutz mehr oder was?'
'Kara, ich hab keine Ahnung. Aber findest du es nicht gut, dass ihr euch jetzt etwas besser versteht?'
'Doch, schon.' gab diese zu. 'Ich habe nur Angst davor, wohin uns die Sache führen wird.''Und du bist kein bisschen neugierig?'
'Sicher. Aber ich bin auch vorsichtig.'
'Also, benutzt in jedem Fall ein Kondom.'
'Nat!' rief Kara empört und hörte das Lachen ihrer Freundin an der Ohrmuschel.
Es klopfte an Karas Bürotür.
'Ich muss Schluss machen. Ich ruf dich an, wenn es etwas Neues gibt.'
Nachdem sie aufgelegt hatte, bat sie den Besucher herein und war erstaunt, als sie Julie Charvet sah.
Cains Mutter war eine wirklich liebenswerte, kleine Frau mit wachsamen blauen Augen und graublonden Haaren. Ihr rundes, hübsches Gesicht war offen und herzlich und auch jetzt strahlte es Kara voller Wärme an.
'Julie!' Kara stand von ihrem Schreibtisch auf und umarmte ihre Schwiegermutter. 'Was für eine Überraschung!'
Julie küsste Kara auf beiden Wangen. 'Du siehst noch hübscher aus, als beim letzten Mal.''Was machst du hier? Giles hat mir gesagt, ihr seid in Cannes.'
'Ja, das stimmt, aber wir haben uns kurzfristig dazu entschieden euch besuchen zu kommen.''Giles ist auch hier? Wie lange bleibt ihr?'
'Wir fliegen morgen wieder zurück. Giles möchte dich und Cain heute in ein Restaurant ausführen. Du hast doch hoffentlich nichts vor, oder?'
Kara lächelte. 'Selbst wenn, dann hätte ich es abgesagt.'
Julie legte Kara eine Hand auf die Wange. 'Tu es adorable. Komm, wir gehen zu unseren Männern. Giles freut sich schon dich zu sehen. Er ist in Cains Büro und wollte sich mit ihm über das Geschäft unterhalten, da hab ich mich einfach zu dir herausgeschlichen.'
Als Kara mit Julie Cains Büro betrat, erhoben sich beide Männer von den Stühlen.
'Kara, lass dich umarmen!'
Giles drückte sie an sich und küsste ihr väterlich auf die Stirn. Sie lächelte ihn an.
'Hat dir Cannes nicht mehr gefallen?'
Giles lachte. 'Ich fand es schöner bei meinen beiden Kindern zu sein.'
Es bewegte sie immer wieder, wie sehr die Charvets sie in ihr Herz geschlossen hatten.Sie lehnte spontan ihren Kopf an seiner breiten Schulter an und fühlte sich geborgen, wie ein Kind in dem Schoß seines Vaters.
Cain beobachtete das Geschehen mit gemischten Gefühlen.
Vergiss Sarah, hatte Jean gesagt. Doch in Situationen wie dieser tauchte sie einfach überall auf. Auch sie hatte ihren Kopf immer an Giles' Schulter gelegt, so wie Kara es eben getan hatte. Seine Mutter ging zu ihm hin und hakte sich bei ihm ein. Sie schien immer instinktiv zu wissen, was gerade für ein Kampf in seinem Innern tobte. Eines der Geheimnisse einer Mutter, die man wohl niemals lösen würde.
Kara spürte Cains Blick und es war, als hätte ihr plötzlich jemand das schwarze Kostüm weggerissen. Wieso fühlte sie sich immer so nackt und wehrlos, wenn er sie anstarrte? Sie fing an, nervös an ihrem Blazer herumzufummeln und wischte unsichtbare Staubkörner weg. Sie musste sich sofort wieder in ihr Büro verschanzen, bevor sie irgendetwas Peinliches tat. Zum Beispiel wie hypnotisiert auf seinen Mund glotzen, um die Erinnerung an den Kuss noch einmal wieder zu beleben.
Oh Gott, sie musste wirklich so schnell wie möglich verschwinden.
'Heute habe ich um acht Uhr einen Tisch im Main Tower reserviert.' sagte Giles und sah abwechselnd zu Kara und Cain. 'Ich schlage vor, dass wir uns dort treffen.'
'Okay.' stimmte Cain knapp zu.
'Ich… ich muss wieder ins Büro.' warf Kara ein und machte einen Schritt in Richtung Tür.'Wir sehen uns heute Abend, Liebes. Mach früh Schluss.' Julie zwinkerte ihr zu. 'Das gilt auch für dich, Cain.' sagte sie an ihren Sohn gewandt.
Kara schloss die Bürotür hinter sich und hielt einen Moment inne, um zu prüfen, ob sich die Nervosität gelegt hatte und seufzte erleichtert, als sie feststellte, dass dem so war.
Natürlich. Eine Tür und eine breite Wand trennten sie von Cain.
Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie wegen einem Mann je so nervös gewesen war.Auf diese bestimmte A r t.
Clémentine beäugte sie leicht amüsiert. 'Familientreffen, hm?'
Kara erschreckte sich beinahe zu Tode. Sie hatte glatt vergessen, dass Cains Sekretärin anwesend war.
'Äh, ja.'
'Ist etwas passiert oder warum bist du so froh aus der Höhle des Löwen entschwunden zu sein?'
'Oh, ähm…' druckste Kara rum. 'Bis jetzt ist noch nichts passiert.'
Und sie wollte es auch so lange wie möglich in diesem Zustand halten.
Fragend zog Clém eine Augenbraue in die Höhe. 'Aha?'
'Ich würd's dir gern erzählen, Clém… es ist nur… es wird schon genug getratscht. Sieh dir nur die Rezeptionstanten im Erdgeschoss an. Noch auffälliger könnten sie's wirklich nicht machen.'
'Was kümmern dich diese hirnlosen Barbies? Cain hat uns den Grund für eure Eheschließung genannt und dabei kein Wort von ‚Baby' oder ‚schwanger' gesagt.'
Kara seufzte noch einmal. 'Es ist ja noch nichts passiert.'
Clémentines Neugier war nun endgültig geweckt. Sie stützte ihr Kinn auf ihre Hände und beugte sich ein wenig vor.
'Soll das heißen, ihr seid dabei...'
'Nein!' unterbrach Kara sie schnell und sah warnend auf Cains Bürotür. 'Wir bereden das in der Mittagspause.'
Clémentine stieß triumphierend die Faust in die Luft. 'Neugier siegt!'
Kara rollte gutmütig mit den Augen und Clém machte sich wieder lachend an die Arbeit.

Das ganze Bett bestand nur noch aus einem bunten Haufen von Kleidern, die Kara wahllos aus dem Kleiderschrank geworfen hatte und die als potentielle Garderobe für das abendliche Dinner mit Cains Eltern kandidierten.
Verzweifelt hockte Kara auf dem Fußboden und bemühte sich, keine schlechte Laune zu bekommen. Sie würde das schon schaffen. Sie würde das richtige Kleid aussuchen und passabel aussehen. Sie wusste nur noch nicht welches Kleid.
'Ich hasse es eine Frau zu sein.' beschwerte sie sich halblaut und warf einen kritischen Blick auf die Kleidungsstücke. 'Verdammt! Müssen das so viele sein?'
Sie hatte im Internet recherchiert und herausgefunden, dass der Main Tower ein äußerst edles Restaurant besaß. Eigentlich mochte sie keine schicken Restaurants. Auf den Tischen war einfach zu viel Besteck und die Portionen meist zu klein und teuer.
Sie schaltete die Stereo-Anlage an, um sich mit Musik zu beruhigen. Wenn sie sich erst einmal entspannt hatte, fiel ihr die Wahl sicher einfacher.
Sie warf einen Blick auf die Uhr. Gut. Sie hatte noch etwas Zeit.
Das Problem war nur, dass sie sich nicht schminken konnte, bevor sie etwas an hatte.Nach langem hin und her entschied sie sich für ein schlichtes schwarzes Kleid mit Spaghettiträgern und einem V-Ausschnitt. Der eng anliegende Stoff umschmeichelte ihre sanften Rundungen und der Schlitz an der Seite war nicht zu aufreizend.
Es war knielang und wenn sie noch hohe Sandalen anzog, würden ihre Beine noch länger wirken. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel, während sie den Verschluss der silbernen Kette zumachte.
An ihren Ohren hingen schlichte Diamantstecker und ihre Haare hatte sie offen gelassen.Sie wollte gerade die Musikanlage ausschalten, als die Tür unwillkürlich aufgerissen wurde.Noch mitten in der Bewegung, zuckte sie heftig zusammen.
'Um Himmels Willen! Klopf das nächste Mal an! Willst du mich jedes Mal zu Tode erschrecken, wenn du in mein Zimmer gestürmt kommst?' fuhr sie Cain an und legte sich eine Hand auf das klopfende Herz.
'Ich hab dir schon bestimmt drei Mal gesagt, dass wir jetzt fahren.' sagte er und fummelte an seiner Krawatte herum, um sie gerade zu richten.
'Ich wäre auch alleine gefahren.' Wenn sie den Weg gewusst hätte.
Es war ein warmer Abend, daher schnappte sich Kara nur eine leicht durchsichtige, schwarze Stola und folgte Cain die Treppe herunter.
Unfreiwillig besah sie sich seinen Po und sagte sich, dass sie dafür nichts konnte.
Was musste er auch vor ihr gehen? Noch während sie in Cains Auto stieg, überlegte sie, was er wohl für eine Form haben könnte. Seine schwarze Stoffhose saß zwar perfekt, doch nicht eng genug, um ihr eine Antwort zu liefern.
Cain setzte sich hinter das Lenkrad und fuhr los.
Ihr Parfüm wehte zu ihm herüber und erfüllte das ganze Auto. Er spürte, wie sein körperliches Verlangen nach ihr wuchs, unterdrückte es aber gekonnt.
Es war noch nicht so weit. Für beide nicht.
Aber verdammt, als er in ihr Zimmer gestürmt war, war ihm schier der Atem weggeblieben.Sie hatte etwas mit ihren Haaren gemacht, denn sie lockten sich sanft und fielen ihr geschmeidig um die Schultern. Es war bestimmt das erste Mal, dass sie sich in der Öffentlichkeit in seiner Nähe mit offenen Haaren zeigte. Und es gefiel ihm.
Er beobachtete sie heimlich aus den Augenwinkeln. Sie kaute nervös an ihrer Unterlippe herum und der Lipgloss, den sie vorher noch aufgetragen hatte, war schon fast verschwunden.Sie hatte ihre Hände brav im Schoß gefaltet und spielte immer wieder mit ihrem Ehering.Als er den Wagen geschickt in eine Parklücke manövrierte, steigerte sich Karas Nervosität.Was, wenn sie die falsche Gabel benutzte? Warum waren sie nicht in ein gemütlicheres Restaurant gegangen, wo sie sich sicherlich viel wohler gefühlt hätte?
Ganz ruhig, ermahnte sie sich und wiederholte die Worte im Geiste wie ein Mantra.Fast wäre sie wieder zusammengezuckt, als Cain ihr die Tür öffnete. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er schon ausgestiegen war.
Cains Blick galt nur ihren Beinen, als sie endlich ausstieg und er hatte große Mühe sich davon wieder zu lösen. So etwas war ihm einen Monat lang vor der Nase herumgelaufen und er hatte ihnen keine Beachtung geschenkt. Er musste ein vollkommener Blindfisch gewesen sein.Kara zog sich die Stola fester um die Schultern und sie betraten gemeinsam das Gebäude.Das Restaurant des Main Tower lag im 53. Stock. Es war vornehm und modern eingerichtet und die acht Meter hohe Glasfront bot ihnen einen fantastischen Blick über die Skyline von Frankfurt.
Cain und Kara stiegen aus dem Aufzug und wurden von einem Mann im Anzug zu einem Platz am Fenster gebracht, an dem Julie und Giles bereits saßen.
'Es ist nur ein Essen, Kara.' hörte sie Cain in ihr Ohr raunen. 'Entspann dich.'
Wie schon am Morgen, wurden die Neuankömmlinge herzlich begrüßt und Cain überließ Kara großzügig den Stuhl am Fenster.
Sie bestellten ihre Getränke und studierten ausgiebig die Speisekarten.
Cain und Giles sprachen über die Royal Electronics Gala und Kara hörte, wenn auch nur mit einem Ohr, aufmerksam zu.
'Ich habe bereits die Hotelzimmer gebucht. Im Four Seasons.' Giles schenkte Kara ein warmherziges Lächeln. 'Dort findet auch die Gala statt. Glaub mir, es wird dir gefallen.''Bestimmt.' gab sie zurück und entschied sich für den Fisch.
Oh Gott. Das Four Seasons. Schon wieder Luxus.
Der Ober brachte ihnen die Getränke und nahm weitere Bestellungen auf.
'Wenn du willst, können wir vorher einen Einkaufsbummel machen.' sagte Julie zu ihr.'Gute Idee. Ich weiß nämlich nicht, was ich anziehen soll.'
Julies Gesicht erhellte sich. 'Wir werden eine wunderschöne Abendrobe für dich finden. Das wird ein Spaß.'
'Kennst du einen guten Laden?'
Cains Mutter lachte. 'E i n e n guten Laden? Liebes, ich kenne tausende. Wir werden uns prächtig amüsieren. Danach trinken wir gemütlich einen Cappuccino auf der Champs-Elysées und beobachten die vorbeiziehenden Menschen.' Sie seufzte selig. 'So etwas habe ich lange nicht mehr gemacht.'
'Wie geht's mit euren Unterrichtsstunden voran?' erkundigte sich Giles scherzhaft.Kara warf Cain einen vielsagenden Blick zu. 'Wir waren am Wochenende auf einem Essen des Dolmetscherverbandes.'
'Und was soll dieser Blick?' fragte Julie lächelnd.
'Cain hat es mir erst eine Stunde davor mitgeteilt.'
'Cain, also, wirklich!'
Tadelnd schnalzte Julie mit der Zunge, während Giles sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Seine Frau gab ihm einen leichten Klaps auf den Arm.
'Das ist nicht lustig. Die arme Kara! Einfach so ins kalte Wasser geworfen zu werden.''Ehrlich gesagt, war ich mir überhaupt nicht sicher, ob wir überhaupt hingehen konnten. Deshalb habe ich es ihr noch nicht gesagt.' mischte sich Cain ein.
'Wieso?' wollte Giles wissen.
'Weil sie krank war.'
'Du warst krank, Kara?'
'Oh.' Sie machte eine wegwerfende Geste. 'Nichts Schlimmes.'
'Sie hatte Fieber.' warf Cain ein und bekam einen bösen Blick von Kara zugeschossen.'Kind, du hattest Fieber?' wiederholte Julie besorgt.
'Nach einer Nacht ging es mir sofort besser.' versuchte Kara sie zu beruhigen. 'Nichts weltbewegendes, wirklich.'
Sie nippte an ihrem Wein und sah zu, wie die Sonnenstrahlen versuchten, sich einen Weg durch die zahlreichen Wolkenkratzer zu bahnen.
Langsam fing sie an sich zu entspannen, was auch von Cain registriert wurde.
Sie sah einfach wunderschön aus, wenn die Abendsonne ihr Gesicht erhellte und ihre Augen wieder sanft violett erscheinen ließ.
Julie entging der Blick ihres Sohnes nicht und sie griff nach Giles' Hand und drückte sie.Als ihnen das Essen serviert wurde, war die Sonne fast verschwunden.
'Ach, Cain, wegen der Gala noch mal…'
Julie verdrehte die Augen. 'Giles, kannst du nicht mal aufhören vom Geschäft zu reden? Das ist ein Familienessen, kein Meeting.'
'Du hast mich noch nicht einmal ausreden lassen. Woher willst du denn wissen, was ich sagen wollte?'
'Ich kenne dich eben.'
'Maman, ist schon in Ordnung.'
'Cain, ich tue das nicht wegen dir. Ich weiß, dass du genauso bist wie dein Vater.' Sie sah Giles mit hochgezogenen Augenbrauen an.
'Ist das kein Grund stolz auf ihn zu sein?' fragte Giles und grinste.
'Sicher. Aber Kara und ich fühlen uns ein wenig ausgeschlossen. Nicht wahr?' wandte sie sich Zustimmung heischend an Kara.
'Ähm… nun…'
'Ihr könnt euch ja über Frauenzeugs unterhalten.' meinte Cain und sah beide amüsiert an.'Frauenzeugs? Was ist denn für dich Frauenzeugs, Cain?' fragte Kara, während sie ein Stück Fisch mit der Gabel aufspießte.
Er zuckte mit den Schultern. 'Nagellack und solche Sachen.'
'N a g e l l a c k?'
'Der nächste Friseurtermin.' half Giles aus.
'Schuhe bei Prada.' fügte Cain hinzu.
'Und jetzt denkt ihr, ihr würdet die Frauen verstehen?' Julie schüttelte den Kopf.
Cain nahm ein Schluck von seinem Evian-Mineralwasser. 'Das habe ich längst aufgegeben.''Aufgegeben? Cain, als mein Sohn müsstest du eigentlich haufenweise Bücher über Frauen schreiben können! Ich habe dir so viel beigebracht!' brüstete sich Giles, während er an seinem Steak herumkaute.
'Ich habe ja noch nicht mal eine Ahnung, wie der weibliche Körper tatsächlich funktioniert.'Kara runzelte die Stirn. Auf was wollte er hinaus?
Ihre Blicke trafen sich und seine Augen blitzten sie schelmisch an, was zur Folge hatte, dass sie rot wurde.
Mist. Vielleicht hatte er ihr doch besser gefallen, als er wortkarg und griesgrämig zu ihr war.'Du hättest mich besser aufklären müssen, Maman.'
'Was? Bei solchen Sachen wendest du dich an deine Mutter?' Giles tat, als wäre er zutiefst beleidigt und entlockte Kara ein Lachen.
'Frauen wissen eben am besten Bescheid, wie es ist, wenn man gerade…' Er wandte sich an Kara. '…blutet.'
Sie verschluckte sich an ihrem Fisch. Hilfsbereit klopfte Cain ihr auf den Rücken und reichte ihr das Glas Wein.
Was war nur mit ihm passiert, fragte sich Kara.
Seit wann machte er Witze und war so offen wie eh und je? Hatte er etwa Schuldgefühle wegen dem Kuss? Wegen all dem was davor passiert war?
Wo war der kalte Mann, dem sie sonst immer begegnet war?
Giles warf den Kopf in den Nacken und lachte schallend. 'Wie wahr, wie wahr.' sagte er dann mit einem breiten Grinsen.
Kara nahm Cain das angebotene Glas Wein aus der Hand und trank einen großen Schluck.Julie konnte wieder nur den Kopf schütteln und warf Kara einen verständnisvollen Blick zu.Insgesamt verlief das Abendessen besser, als sie es sich erhofft hatte und nachdem sie sich von Giles und Julie verabschiedet hatten, stiegen beide gesättigt in den Wagen.
Als Cain schließlich vor dem Haus anhielt, blieben beide noch schweigend im Auto sitzen.Er drehte Kara den Kopf zu und betrachtete ihr Profil, bis sie sich auch ihm zuwandte.'Ich mag es nicht, wenn du mich anguckst.' sagte Kara und befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze.
'Warum?'
'Willst du das wirklich wissen?'
'Ich habe doch gefragt.'
'Vorher mochte ich deine Augen nicht, weil sie so kalt waren. Manchmal sind sie es immer noch, aber sie waren mir damals unheimlich. Und jetzt…' Kara hielt kurz inne, bevor sie fort fuhr. '… jetzt sehe ich etwas anderes darin. Und ich weiß nicht, ob ich das gut finden soll.'Er beugte sich zu ihr herüber. 'Und was siehst du?'
Das wurde ihr doch zu intim. Kara wollte die Beifahrertür öffnen, doch er hielt sie davon ab, indem er ihren Arm packte.
'Was siehst du?' fragte er noch einmal und seine Stimme klang seltsam rau.
Sie versuchte die Situation mit einem Lachen zu entspannen, doch es klappte nicht, denn Cains Mund bewegte sich keinen Zentimeter.
'Das ist albern.'
'Nein, ist es nicht.' widersprach er ihr schlicht. 'Sag mir, was du siehst.'
Ihre Handinnenflächen wurden feucht. 'Begierde. Verlangen. Du willst mit mir schlafen.' kam es ihr dann schwach über die Lippen.
Bevor er darauf etwas erwidern konnte, stieg sie schnell aus. Allerdings hatte sie nicht gerechnet, dass er genauso schnell war wie sie. Sie schob es auf ihre Sandalen mit dem zentimeterlangen Absatz und schwor sich, sie nie wieder anzuziehen, wenn sie sich so schnell wie möglich verziehen wollte.
Während Cain ihr folgte, schwirrten ihm die verrücktesten Gedanken im Kopf herum.
Ja, sie hatte Recht gehabt. Doch das war etwas anderes, als mit Lydia. Es gab noch zu viele Sachen zwischen ihnen, die unausgesprochen waren.
Cain bekam im Foyer ihren Arm zu fassen und zog sie zu sich heran.
'Warum läufst du weg?'
Kara strich sich eine widerspenstige Locke aus ihrem Gesicht. 'Gerade du fragst mich das?''Hör zu… Ich weiß, dass ich am Anfang nicht gerade freundlich zu dir war.'
'Nicht gerade freundlich?' Sie schnaubte. 'Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts. Wo soll ich anfangen? Mit den Drohungen? Den Demütigungen?'
'Du musst mich nicht daran erinnern. Es tut mir leid, was passiert ist, okay?'
Sie trat einen Schritt zurück. 'Wieso?' fragte sie leise. 'Wieso gerade jetzt?'
Völlig überfordert mit ihren Fragen, fuhr er sich mit der Hand durch sein Haar.
'Ich weiß nicht.'
'Um mich ins Bett zu kriegen? Nur weil du gemerkt hast, dass ich auch Beine und einen Busen habe?'
'Es hat sich einfach irgendetwas verändert.' versuchte Cain zu erklären. 'Ich wollte nicht, dass wir uns gut verstehen.' gab er zu. 'Karl hat mir von deinen ganzen Wertvorstellungen erzählt. Ich wollte nicht, dass du dir irgendwelchen Hoffnungen machst.'
'Was, dass wir ein glückliches Paar werden würden? Denkst du, dass ich so naiv bin? Und…' fügte sie hinzu. '… jetzt willst du mir weismachen, dass du das alles nur wegen m i r gemacht hast?'
'Nein!' Gott, wie er solche Diskussionen hasste. 'Aber zum Teil schon. Doch größtenteils wegen mir. Es ist einfacher, wenn man sich nicht näher kommt.'
'Was ist einfacher?' wollte Kara wissen.
'So weiterzumachen wie früher. Meinen Lebensstil weiterzuführen. An Sarah zu denken.'Der letzte Satz ließ sie aufhorchen. Er sprach das erste Mal über seine Frau.
'Du hast doch auch mit Lydia geschlafen. Da hattest du keine Probleme.'
'Es ist nicht das Gleiche.'
'Nicht das Gleiche?'
Cain brauchte mehr Luft, daher zog er sich die Krawatte aus und öffnete die ersten Knöpfe seines Hemdes.
'Verdammt, Kara, ich mag solche Unterhaltungen nicht.'
Sie verschränkte ihre Arme. 'Dafür hast du mich doch aufgehalten.'
Cain warf die Krawatte achtlos beiseite. 'Ich mag dich irgendwie, okay?'
'Das mit den Komplimenten musst du wirklich noch üben. Man flucht auch nicht, nachdem man eine Frau geküsst hat.'
'Ich war verwirrt.' verteidigte sich Cain fast beleidigt.
'Ach, und ich hab das alles kommen sehen, oder was?'
'Nein, hast du nicht. Es ist eben passiert.' Als sie schwieg, redete er weiter. 'Es fiel mir halt immer schwerer, dich nicht zu mögen.'
Ein schiefes Lächeln zog sich durch ihr Gesicht. 'Und dann hast du beschlossen, dass es dann doch einfacher ist, mich zu mögen?'
'Möglich. Ich weiß es nicht. Du warst da. Und die Situation…'
'…hat es zugelassen.' beendete sie seinen Satz. 'Ich gehöre eigentlich nicht zu den Personen, die Affären haben.'
Er lenkte ihr Gespräch auf eine pikantere Ebene, die ihm aber mehr gefiel.
'Gib doch zu, dass du auch mit mir schlafen willst.'
'Nein. Ich werde jetzt ins Bett gehen.'
Kara wollte an ihm vorbei, doch ehe sie wusste, wie ihr geschah, fand sie sich rücklings an der kalten Wand wieder und blickte direkt in Cains graue Augen.
'Was machst du da?' Sie traute sich nicht ihn wegzustoßen.
Cain streckte seine Hände nach ihr aus und zeichnete Karas Rundungen nach. Ließ sie langsam an der Seite herunter gleiten. Sie konnte ein Erschauern nicht unterdrücken.Er küsste die kleine Kuhle zwischen ihren Schulterblättern und sie bog den Kopf zurück.Gleichzeitig hielt sie sich an seinen Schultern fest. 'Nicht.' protestierte sie schwach.Er streifte mit seinem Mund sanft über ihre Lippen und merkte, dass sie zitterten.'Sag mir, dass ich aufhören soll.' forderte er sie leise heraus.
Eine Hand schob ihr das Kleid immer höher und über den intimen Körperkontakt mussten beide aufkeuchen. Sie trug keine Strumpfhose und er berührte direkt ihre weiche Haut.'Sag es.'
Sie brachte die Worte nicht über die Lippen. Sie konnte es nicht sagen.
Seine Hand war mittlerweile an ihrem Oberschenkel angelangt und wanderte immer höher.Als sie ihren Po umfassten, zog er sie zu sich heran und küsste sie stürmisch.
Kara schlang die Arme um seinen Hals und ließ alles über sich ergehen.
Seine Zunge in ihrem Mund, die sie neckte, antrieb, besinnungslos machte.
Sein harter, warmer Körper nah an ihren gepresst und der einen Kontrast zu der kalten Wand an ihrem Rücken darstellte.
Erst nach langer Zeit lösten sich ihre Lippen wieder voneinander, doch seine Hände waren rastlos. Sie weckten lang entschlummerte Gefühle in ihrem Innern und sie fühlten sich einfach zu gut an, als dass sie sich dagegen wehren wollte.
Cain legte eine Hand auf ihren Slip und sie bäumte sich stöhnend auf.
Er beobachtete ihr Gesicht, während er sie streichelte und zuzusehen, wie sie sich hilflos seinen Liebkosungen hingab, erregte ihn noch mehr.
Ihr Gesicht war gerötet und ein dünner Schweißfilm lagerte sich auf ihrem Dekolleté an.Als er seine Hand wegnahm, um seine Hose zu öffnen, wurde Kara wieder brutal in die Realität zurückkatapultiert.
'Nein. Hör auf.' sagte sie, doch die Erregung in ihrer Stimme war noch immer zu hören.Cain hielt in seiner Bewegung inne. 'Was?'
'Wir… es geht nicht.'
'Warum geht es nicht?'
Sie atmete tief ein und zog sich ihr Kleid zurecht. 'Darum!' antwortete sie schließlich bissig und frustriert über die Situation in die er sie beide gebracht hatte.
'Das ist deine Begründung?' fragte er ungläubig. 'Wir werden jetzt nicht aufhören.'
Er öffnete die Schnalle seines Gürtels und leichte Panik flackerte in ihr auf.
'Cain, ich hab gesagt, dass ich jetzt nicht will!'
Er zog eine Augenbraue hoch. 'Also, das habe ich gerade noch ganz anders erlebt.'
'Ich habe noch meine Tage.'
Er starrte sie verständnislos an. 'Ja, und?'
'Nichts und!' Jetzt schubste sie ihn doch ein wenig von sich weg. Sie konnte nicht mit ihm darüber reden, wenn er so nah bei ihr stand. 'Ich finde es eben unangenehm.'
'Unangenehm? Meinst du, das bisschen Blut würde mir etwas ausmachen?'
'Es macht mir etwas aus!'
Cain schüttelte fassungslos den Kopf. 'Frauen.'
'Kannst du das nicht einfach akzeptieren?' fauchte sie, langsam wütend werdend.
'Nein!' versetzte er laut. Seine Erektion würde bald anfangen zu schmerzen.
Sie hob ihr Kinn an und ihr Blick sprühte Funken. 'Mistkerl!'
Kara stieg die ersten Treppenstufen hoch, doch wieder folgte er ihr.
'Bleib stehen.' knurrte er sie an.
Genervt drehte sie sich zu ihm um. 'Was willst du noch? Ich hab dir doch gesagt-'
Als sie sich erneut gegen die Wand gepresst wieder fand, hob sie ihr Knie an, um Cain ernsthaft weh zu tun. Langsam fand sie diese Machtspielchen nicht mehr lustig.
Er wich ihrem Knie aus und hielt es vorsichtshalber mit einer Hand fest.
'Wenn du schon gehen willst, dann lass mich wenigstens zu Ende führen, was ich angefangen habe.'
Sie blickte ihn stirnrunzelnd an und wollte gerade den Mund aufmachen, um ihn zu fragen, was genau er mit ‚zu Ende führen' meinte, doch als er seine Hand einfach völlig dreist in ihren Slip gleiten ließ, versagten ihr die Worte.
Ihr schossen eine Menge Schimpfwörter im Kopf herum, jedoch war es ihr nicht möglich sie aussprechen, da ihr Mund von seinem belagert wurde.
Fast grimmig trieb er sie immer weiter zum Höhepunkt und völlig wehrlos presste sie sich an ihn und stieß einen erstickten Laut aus, als es so weit war.
Cain hielt sie fest, bis ihre Zuckungen verebbt waren. Ihre Beine zitterten und sie musste sich an ihm festkrallen, um nicht erschöpft auf die Knie zu sinken. Ihre schweißbedeckte Stirn lehnte an seiner Schulter und sie sog seinen Duft bei jedem Atemzug mit ein.
Er roch nach Seife und einem teuren Parfüm.
Grob stellte Cain sie schließlich wieder auf die Füße und küsste sie ein letztes Mal, wobei er keine Rücksicht auf sie nahm. Er plünderte ihren Mund mit einer Härte, unter der sie zusammenzubrechen drohte.
Bevor er aufhörte, biss er schmerzhaft in ihre Unterlippe; eine kleine Warnung, die sie auch als Drohung verstand.
'Es ist mir egal, ob du deine Tage hast oder nicht. Merk dir das für das nächste Mal.' sagte er und ließ sie auf ihr Zimmer gehen.
Kara ging direkt ins Badezimmer und ließ Wasser in die Badewanne einlaufen.
Die B




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