Keep Breathing Teil 5

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 19.04.2008




Cain war gerade aufgestanden und zog sich die Hose über, als es an der Haustür klingelte. Lydia griff nach ihrem T-Shirt und streifte es über ihren nackten Körper.
'Kannst du bitte aufmachen?' bat sie Cain. 'Ich muss mich noch anziehen.'
Cain, der gerade den Reißverschluss seiner Hose hochzog, strich sich durch das zerzauste Haar, um es ein wenig zu bändigen, und öffnete widerwillig die Tür.
Sein Herz blieb einen Moment stehen, als er Kara sah, die seinen Blick mit weit aufgerissenen Augen erwiderte.
Lydia hatte sich zwischenzeitlich angezogen und wollte nachsehen, wer sie zu dieser Zeit besuchte. 'Cain, wer ist an der… Tür.' schloss sie lahm, als sie Kara erblickte, die immer noch wie angewurzelt an der Türschwelle stand. Mit dem Wissen, dass sie nichts verbessert, sondern verschlimmert hatte, schlug sich Lydia die Hand vor dem Mund. Das hätte Kara nicht sehen sollen… 'Oh Gott, Kara…'
Kara brachte ein zittriges Lächeln zustande. 'Ich habe dir nur dein Fahrrad zurückgebracht. Ich dachte, du bräuchtest es so schnell wie möglich wieder.'
Sie wollte sich umdrehen und so schnell wie möglich wieder verschwinden, ehe sie in Tränen ausbrechen würde. Sie wollte nicht, dass einer von ihnen mitbekam, wie sehr sie die Erkenntnis geschmerzt hatte, dass Cain mit Lydia eine Affäre hatte.
'Kara, warte.' Lydia trat einen Schritt vor und bedachte Cain mit einem bösen Blick, weil er einfach nur dastand und nichts tat. 'Ich… ich kann dir alles erklären. Es ist vorbei. Ich habe gekündigt.'
Kara nickte einfach nur, obwohl sie nichts verstand. 'Okay.' Als Lydia wieder etwas sagen wollte, schüttelte sie den Kopf. 'Du musst mir nichts erklären. Dein Fahrrad steht unten im Flur.'
Lydia beobachtete, wie Kara wieder ging und fuhr wütend zu Cain herum.
'Ist es das, was du wolltest, Cain?' fauchte sie ihn an. 'Noch mehr Leid, noch mehr
Schmerz? Was hast du dir eigentlich davon erhofft, dass du so kalt zu ihr bist?'
Cain fuhr sich müde mit der Hand übers Gesicht. Verdammt.
Was sollte er jetzt tun? Die Frage erübrigte sich, da Lydia ihn rausschmiss und ihm, mit wild fuchtelndem Zeigefinger, drohte, dass sie ihn umbringen würde, wenn er das nicht in Ordnung brachte. Er sollte Kara gefälligst nachfahren und ihr alles erklären.

Cain setzte sich in sein Auto und steckte den Schlüssel ins Schloss, immer noch im Unklaren, was das Richtige war. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich in sein Gehirn gebrannt, als er die Tür aufgemacht hatte, in der Erwartung einen von Lydias Verehrern oder die Vermieterin anzutreffen. Stattdessen waren ihm große mandelförmige Augen begegnet. Wunderschöne Augen, wie er sich eingestehen musste, die ihn angesehen und insgeheim darum gebeten hatten, dass er nicht das getan hatte, was sie dann schon ohnehin gewusst hatte.
Cain drehte den Zündschlüssel um und fuhr mit quietschenden Reifen aus der Parklücke.Was war eigentlich sein Plan? Die Situation war einfach perfekt. Sie würde ihn hassen und er würde ihren Hass akzeptieren. Hatte er das nicht erreichen wollen? Warum erschien ihm sein Ziel plötzlich falsch? Trotz der ständigen Ablehnung dieser Ehe, fühlte er sich wie ein Ehebrecher. Diese Schuldgefühle, die in ihm aufwallten, waren unnötig und es ärgerte ihn, dass er sie trotzdem empfand.
Er parkte vor seinem Haus und stieg aus, irgendwie erleichtert, dass er ihr Auto in der Einfahrt sah. Sie war nicht weggelaufen, weder zu ihrer Mutter noch zu ihrer Freundin und das rechnete er ihr hoch an. Als ihm klar wurde, was er da eigentlich dachte, fluchte er im Stillen. Wann hatte er angefangen sich darum zu scheren, was Kara über ihn dachte?Und wann hatte er einmal ein gutes Haar an ihr drangelassen?
Er war ihr überhaupt nichts schuldig.
Trotzdem suchte er sie im ganzen Haus, konnte sie jedoch nirgends finden.
Er öffnete die Terrassentür, die ihn in den Garten führte und suchte das ganze Gelände ab, bis er sie in dem abseits liegenden Pavillon fand.
Sie hatte ihm den Rücken zugedreht und sich mit beiden Armen gegen die Brüstung gelehnt. Der Wind spielte mit ihren langen Haaren, die sie aus dem strengen Dutt befreit hatte.Es war ein Bild, so schön und unwirklich, dass sich jeder Künstler darum gerissen hätte.Der klare Nachthimmel zeigte verschiedene blaue Nuancen und die ersten Sterne funkelten ihn an. Er hörte die Frösche in der Nähe des Teiches quaken und auch die Grillen hatten wieder angefangen ihr Nachtlied zu spielen.
Cain plagten Zweifel, ob er wirklich hier sein sollte. Was hatte ihn dazu bewegt sie überall zu suchen? Hatte er etwa Angst um sie?
Er ging die paar Treppenstufen hoch und trat neben sie. Kara ignorierte ihn und sah weiter in den Himmel.
'Was willst du von mir hören?' durchbrach er schließlich das Schweigen. 'Dass es mir Leid tut? Dass es vorbei ist?'
'Ich will gar nichts von dir hören.' sagte Kara und dankte Gott dafür, dass ihre Stimme nicht zitterte. 'Du kannst machen, was du willst.'
Sie sagte genau das, was er ihr immer eingetrichtert hatte und machte es ihm einfach. Er könnte sich jetzt umdrehen und gehen. Aber er rührte sich nicht.
Im Grunde, gab es keine angemessene Rechtfertigung, die nicht gelogen war.
'Und du willst mir weismachen, dass es dir egal war?'
'Ich habe nie gesagt, dass es mir egal ist.'
'Warum machst du es mir dann so leicht?' entgegnete er und sah sie von der Seite an.Im Mondlicht waren ihre Augen von einem glänzenden blaugrau.
Kara schloss kurz die Augen, um sich zu sammeln, bevor sie seinen Seitenblick erwiderte.Ihre Stimme war ruhig und gefasst, als sie ihm antwortete. 'Weil ich nicht darüber sprechen will. Du solltest dich mit einem herablassenden Spruch aus der Affäre ziehen und es dabei belassen.'
Bis jetzt war ihm nicht klar gewesen, wie sehr sie seinen Plan durchschaut hatte.
'Ist es das, was du brauchst?'
'Ja.' Sie brauchte seine kalte Art, damit sie nicht in Tränen ausbrach. Es war leichter auf jemanden wütend zu sein, als einer nicht existierenden, guten Beziehung nachzutrauern.Cain bohrte weiter. 'Bist du dir sicher?'
Nein. Natürlich war sie sich nicht sicher. Die Wut bekam Oberhand über ihre Vernunft und entlud sich in den folgenden Sätzen. 'Kannst du nicht einfach gehen, verdammt noch mal? Denkst du, dass ich Lust habe mit dir über deine Affäre zu reden?'
Kara drehte sich von ihm weg, als ihr die Tränen in die Augen schossen.
Scheiße, dachte sie und versuchte sie zurückzudrängen. S c h e i ß e.
'Kannst du bitte gehen, Cain?'
'Ich habe versucht nett zu dir zu sein.'
'Du gibst mir immer nur das, was ich nicht brauche.' Die erste Träne kullerte aus ihrem rechten Augenwinkel.
'Es tut mir Leid.'
Es war falsch von ihm gewesen sie zu suchen. Kara hatte Recht.
Ohne ein weiteres Wort ließ er sie allein und ging zurück ins Haus. Er tat ihnen keinen Gefallen, wenn er plötzlich anfangen würde sein Verhalten ihr gegenüber zu ändern.Kara dachte über seine laut geäußerte Entschuldigung nach. Auf was war sie bezogen? Darauf, dass er quasi einen Ehebruch begangen hatte oder darauf, dass er ihr nicht das geben konnte, was sie wollte? Sie atmete tief ein und versuchte sich unter Kontrolle zu halten.So wie heute hatte sie ihn noch nie erlebt. War das seine andere Seite? Oder sein wahres Ich?Sie eliminierte diese tausend Fragen aus ihrem Kopf, da sie sowieso nicht beantwortet werden würden.
Kara stieg am nächsten Morgen aus dem Aufzug des Charvet-Gebäudes und wollte gerade nach rechts abbiegen, um in ihr Büro zu gehen, als Clémentine, Cains Sekretärin, aufgeregt von ihrem Stuhl aufsprang und auf sie zuging. Sie umarmte Kara, worauf diese misstrauisch die Stirn runzelte.
'Okay, Clém, ich hab dich auch lieb. Was ist los?'
'Wieso hast du vorher nichts gesagt?' fragte Clémentine und Kara konnte ihr nur verwirrt in die Augen sehen.
'Was gesagt?'
'Hast du das nicht mitbekommen?'
'Clémentine, hör auf in Rätseln zu sprechen. Ich hab keine Ahnung wovon du sprichst.'
'Wärst du etwas eher gekommen, wüsstest du Bescheid. Aber das weißt du ja schon,
immerhin betrifft es dich.'
Kara rieb sich mit Zeige- und Mittelfinger die Schläfe. 'Und jetzt auf Deutsch?'
Clém sah sie beschwörend an. 'Cain hat heute eine Mitarbeiterversammlung aufgerufen. Er hat uns allen von eurer Ehe erzählt und warum-'
Kara glaube nicht richtig zu hören. 'Er hat…'
Clémentine drückte Kara mitfühlend die Hand. 'Du hättest es mir vorher sagen sollen. Und das mit deinem Vater tut mir Leid.'
'Ich… ich verstehe nicht…' murmelte Kara zunehmend verwirrter.
'Wir wissen Bescheid.'
'Ja, aber… W i e s o?'
Clém zuckte mit den Schultern. 'Keine Ahnung. Aber seine Rede war wirklich gut.'
'Ist er in seinem Büro?'
'Ja, aber er hat ein Meeting mit Jean. Ich würde nicht-'
Doch Kara rauschte schon an Clémentine vorbei und riss die Tür zu Cains Büro auf. Wie seine Sekretärin ihr vorhergesagt hatte, war er gerade in einem angeregten Gespräch mit seinem Finanzmanager vertieft und beide hoben den Kopf, als sie eintrat.
Jean stand sofort auf, warf Kara einen verständnisvollen Blick zu und verließ wortlos den Raum.
'Du hast mein Meeting gestört.' sagte Cain wie gewohnt in seiner kalten, abweisenden Art und es erschien ihr wie ein völliger Kontrast zu dem gestrigen Abend.
'Kannst du mir bitte erklären, warum du der ganzen Firma erzählt hast, dass wir verheiratet sind?' Kara ging auf seinen Schreibtisch zu, setzte sich aber nicht auf den davor stehenden Stuhl. 'Soweit ich mich erinnere, warst du doch darauf bedacht, dass es auch ja niemand erfährt.'
'Ich hatte keine Lust mehr auf die Heimlichtuerei.'
Sie funkelte ihn an. 'Und dir ist nicht einmal in den S i n n gekommen, ob ich damit einverstanden bin?'
'Ich war der Annahme, dass du damit einverstanden bist.'
Sie zeigte mit dem Finger auf ihn. 'Entscheide bloß nicht über meinen Kopf, Cain!'
Cain stand auf und beugte sich über dem Schreibtisch zu ihr herüber. In seinen Augen brannte ein Feuer, das sie vorher noch nie gesehen hatte.
'Du bist hier in meiner Firma, Kara, und was ich meinen Angestellten sage, hat dich überhaupt nicht zu kümmern.'
'Falsch, denn ich bin ja leider in diese Sache mit verstrickt!'
Ihre Worte erinnerten ihn an die von Lydia, doch wie so oft nahm er dies teilnahmslos hin und sah darüber hinweg.
'Du kannst jetzt sowieso nichts mehr daran ändern.'
Sie bemerkte ein zufriedenes Blitzen in seinen Augen. Er wusste, dass er diesen Kampf gewonnen hatte.
Doch seit gestern war sie extrem schlecht gelaunt und beschloss kurzerhand, dass sie nicht so leicht aufgeben würde. Wenn sie diesen Kampf schon nicht gewinnen konnte, so konnte sie ihn doch wenigstens in Rage bringen.
'Du Arschloch!' zischte sie. 'Erst kriechst du gestern auf allen vieren zu mir an und jetzt-'Seine Augen verengten sich. 'Ich bin gestern nicht zu dir gekrochen!'
Sie verzog ihren Mund zu einem bewusst spöttischen Lächeln, was ihn noch mehr verärgerte.Er hätte gestern wirklich einfach weggehen sollen.
'Ich denke, wir beide wissen, wie es wirklich war.'
Cain ging um den Schreibtisch zu ihr herum, doch sie blieb dort wo sie war. Dieses Mal ließ sie sich nicht von ihm einschüchtern.
'Es hat gut getan zu sehen, dass Cain Charvet nicht der großspurige Macho ist, der er vorgibt zu sein.' provozierte sie ihn weiter.
'Kara…' In seiner Stimme war eine unterschwellige Drohung zu hören.
'Was ist? Wo bleibt deine Schlagfertigkeit? Hab ich dir die Sprache verschlagen?'
'Du vergisst, wo du bist.' ermahnte er sie.
Sie schüttelte den Kopf. 'Ich weiß ganz genau, wo ich bin. Ich bin in deinem Büro. In deinem Gebäude. In deiner Firma.'
'Wenn du nicht sofort von hier verschwindest-'
Sie sah ihn angriffslustig an. 'Drohst du mir?'
'Wenn du es so sehen willst.'
'Wirst du mich schlagen, wenn ich nicht verschwinde? Mich übers Knie legen und mir meinen Arsch versohlen?'
Diese Vorstellung gefiel ihm außerordentlich gut, doch er hatte etwas Anderes mit ihr vor.Er durchschaute ihr Spiel. Und er beschloss, es noch eine Weile mitzuspielen.
'Du sagst, ich sei auf allen vieren zu dir hin gekrochen?'
'Du musst es doch besser wissen.' gab sie zurück. Dennoch runzelte sie ein wenig die Stirn.Was hatte er vor?
Sein Mund zog sich zu einem gefährlichen Lächeln. Langsam machte er ihr Angst.'Wer von uns beiden tut so, als sei er stark? Du oder ich? Bist du schon darüber hinweg, dass ich mit Lydia geschlafen habe? Oder tut es noch weh? Du bist doch diejenige mit den ganzen Moralprinzipien und die gestern geheult hat.'
Seine Worte waren verletzend und sie konnte ihn nur noch sprachlos anstarren.'Ich weiß, wie du geguckt hast, als ich in Lydias Wohnung die Tür aufgemacht habe. Wie naiv dein Blick war, als du heimlich gehofft hast, dass die Situation nicht so ist, wie du denkst. Willst du wissen, wie lange die Affäre schon geht? Hast du ihren Knutschfleck gesehen? Sie hat mir davon erzählt.'
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
Cain sah sie kalt an. 'Überleg es dir vorher zweimal, bevor du noch einmal den Mund aufmachst und irgendwelche Sachen über mich sagst. Denkst du, ich bin blöd und wüsste nicht, dass du mich provozieren wolltest? Ich mache dir etwas vor? Was ist mit deinem Vater? Tust du nicht auch so, als wärst du stark?'
'Lass meinen Vater aus der Sache.' sagte sie leise.
'Wieso warst du seit der Beerdigung nicht an seinem Grab?'
Sie schnappte nach Luft. 'Ich war schon an seinem Grab.' Doch die Lüge wollte ihr nicht so recht gelingen. Außerdem fragte sie sich, woher er davon wusste.
'Wir beide wissen, dass das nicht wahr ist.' entgegnete Cain.
Kara trat einen Schritt zurück. Sie hatte die Kontrolle über dieses Spiel verloren.
'Du hast Angst. Du kannst dich nicht mit seinem Tod abfinden. Erst wenn du sein Grab siehst und die Worte auf den Steinen liest, wird dir die Einsicht kommen, dass er nicht mehr lebt.'Ihre Eingeweide verkrampften sich. Er sollte aufhören. Sie wollte nichts mehr hören.'Was ist, Kara? Wo bleiben deine Sprüche? Warum sagst du nichts mehr?'
Seine Worte waren kalt und herzlos.
Kara rang zitternd nach Luft. 'Du hast keine Ahnung wie das ist. Dein Vater lebt noch. Du weißt nicht, wie es ist, eine Stütze im Leben zu verlieren.'
Er war erbarmungslos. 'Es ist schon fast zwei Monate her. Sei kein kleines Kind, das die Augen vor allen verschließt, was es nicht sehen will. Er ist tot. Er kommt nicht mehr zurück. Er ist weder auf Geschäftsreisen, noch woanders.'
Die Tränen kamen von ganz alleine. Und sie war so wütend darüber, dass sie wie eine Furie auf ihn losging und ihm mit allen Mitteln einer Frau denselben Schmerz zufügen wollte, wie er es gerade mit ihr getan hatte.
Obwohl Cain genau das beabsichtigt hatte, kam ihr Angriff doch ziemlich überraschend, so dass er erst gar nicht reagieren konnte. Erst als sie ihn schmerzhaft in die Schulter haute, waren seine Lebenssinne geweckt, die ihm ermöglichten sich gegen sie zu wehren.'Du Mistkerl!' schrie sie, als er ihre Hände festhielt und sie sich nicht aus seinem Griff befreien konnte. Sie hob ihr Knie und Cain atmete erleichtert aus, als er noch rechtzeitig reagieren konnte, um bestimmte Körperteile zu schützen.
Leider hatte sich auch dadurch sein Griff um ihre Hände gelockert, so dass sie sie ihm entziehen konnte.
'War das alles?' fragte er und zog sich die Jacke aus.
Mit einem wütenden Aufschrei fing sie erneut an auf ihn einzuschlagen, bis er beschloss, dass es genug war. Er drängte sie gegen den Schreibtisch und hielt sie zwischen ihm und dem Möbelstück gefangen.
'Wofür war das? Für das, was ich über deinen Vater gesagt habe oder für das, was ich mit Lydia hatte?'
'Du tust mir weh.' schluchzte sie. 'Warum tust du das?'
Cain blickte auf sie herab. Ihre Haare hatten sich aus ihrem Dutt gelöst und einzelne Strähnen fielen ihr auf die Schultern.
Ich weiß es nicht.
Abrupt ließ er sie frei und drehte sich um, damit er sie nicht mehr ansehen musste.
Er erschrak beinahe selbst über das, was er ihr angetan hatte.
Kara wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus dem Gesicht und ließ ihn allein in seinem Büro.
Als sie weg war, fuhr er sich durch das Haar und blickte mit leerem Blick aus dem Fenster.Er hatte sich vergessen. Doch die Worte waren nicht einfach aus seinem Mund gekommen.Ja, er hatte ihr wehtun wollen. Hatte alles mit voller Absicht getan.
Du weißt nicht, wie es ist, eine Stütze im Leben zu verlieren.
Cain lachte leise, doch es war ein freudloses Lachen.
Was wusste sie schon über ihn und sein Leben?
Er wollte ihr noch so viel mehr sagen. Seinen ganzen Frust an ihr auslassen. Doch alles was er noch mit ihr vorhatte, war verpufft, als sie ihn so angeschaut hatte.
Ein wüster Fluch kam über seine Lippen und er schlug wütend mit der Faust auf den Tisch.Sie hatte etwas in ihm ausgelöst, das er schon längst begraben hatte. Und er wollte verdammt sein, wenn es wieder auferstand.

Ungeduldig hämmerte Kara auf den Fahrstuhlknopf, während sie mit den Tränen kämpfte. Clémentine wusste, dass sie jetzt besser nicht eingreifen sollte, obwohl ihr der ganze Lärm in Cains Büro Sorgen bereitet hatte. Und als Kara auch noch völlig aufgelöst herausgestürmt kam, hatte sie ihr so Leid getan, dass sie sie am liebsten in die Arme geschlossen hätte.Kara hatte eigentlich gar nicht vorgehabt heute zur Arbeit zu gehen, fand es aber lächerlich wegen der Sache zuhause zu bleiben.
Warum diese ganze Aufregung? Sollte es ihr nicht total egal sein, dass Cain mit Lydia schlief?
Sie war erleichtert, als der Fahrstuhl endlich seine elektrisch gesteuerten Türen aufgleiten ließ und sie in die Kabine flüchten konnte. Sie drückte auf das zweite Untergeschoss, weil dort die Tiefgarage für die Autos lag.
Als sich die Türen wieder schlossen, lehnte sich Kara mit geschlossenen Augen gegen die kalte Metallwand und atmete tief ein und aus.
Okay, jetzt waren alle aus der Firma bestens informiert. Sie machte sich auf schiefe, misstrauische Blicke von der Seite und Getuschel hinter ihrem Rücken gefasst, sowie auf neugierige Anfragen, ob sie von Cain schwanger sei.
Doch sie konnte sich einfach keinen Reim daraus machen, warum Cain diese Informationen so schnell verbreitet hatte.
Ob es vielleicht mit der ganzen Sache am vorigen Abend zu tun hatte? Ob er aus Frust gehandelt hatte?
Diese ganzen Fragen bereiteten ihr Kopfschmerzen und noch mehr Schmerzen konnte sie wirklich nicht mehr gebrauchen.
Die Aufzugtüren öffneten sich und sie ging schnurstracks auf ihr Auto zu.
Als sie an Cains parkendem Auto vorbeifuhr, unterdrückte sie das Verlangen es zu rammen.Gewalt war keine Lösung, sagte sie sich, hätte sich danach aber gleich wieder eine scheuern können.
Muss ja gerade ich sagen, dachte sie. Wer war diejenige, die mit geballten Fäusten auf Cain losgegangen ist?
Kara schaltete das Radio an und versuchte sich abzulenken.
Sie wollte die Szene im Büro vergessen. Nein, besser gesagt, sie wollte vergessen, was Cain ihr in dem Büro vor den Kopf geworfen hatte.
Sie wusste, dass ihr Vater tot war. Sie wusste es, weil sie nicht einfach in der Mittagspause zu dem Danziger-Gebäude fahren konnte, um mit ihm essen zu gehen.
Sie wusste es, weil er nicht da war, wenn sie ihre Mutter besuchte. Sie wusste es, weil eine computergesteuerte Frauenstimme mit ihr sprach, wenn sie unter seiner Handynummer anrief.Sie wusste es, weil sie auf seiner Beerdigung war und beobachtet hatte, wie man seinen toten Körper in einem schwarzen Sarg in die Tiefen der Erde hatte sinken lassen.
Wem machst du eigentlich was vor, Kara?, fragte sie sich selbst.
Ihr Herz klopfte wie verrückt, als sie eine halbe Stunde später vor dem Friedhof stand. Der Himmel war passend zu ihrer Stimmung gekleidet: Tiefgrau und Regen voraussagend.Mit zitternden Händen stieß sie die quietschende Eisenpforte auf und ging hinein.Als Kind war sie bei Tageslicht gerne auf diesem Friedhof gewesen, um das Grab ihrer Großeltern väterlicherseits zu pflegen, die beide gestorben waren, als sie noch ein Baby war. Sie hatte somit keinerlei Erinnerung an sie. Sie hatte es interessant gefunden die Inschriften auf den einzelnen Grabsteinen zu lesen und sich anhand des Geburts- und Todesdatums auszurechnen, wie alt die Menschen geworden waren.
Die friedvolle Atmosphäre war einer klammen Stille gewichen, die mit dem Tod gefüllt war.Sie wusste, wo das Grab stand, doch sie bewegte sich so langsam wie möglich dahin, um den kommenden Schmerz noch ein wenig hinauszuzögern.
Dennoch spürte sie bei jedem Schritt, wie sich ihr Herz mehr und mehr zusammenzog, bis sie glaubte ersticken zu müssen.
Kara konnte das Gefühl nicht beschreiben, das sie empfand als sie vor Karl Danzigers Grab stand. Es war in einem gepflegten Zustand, frische Blumen lagen vor dem Grabstein und das Unkraut war auch entfernt worden.
Ihre Hand zitterte, als sie sie nach dem Grabsstein ausstreckte und die eingravierten Buchstaben unter ihren Fingerkuppen spürte.
Ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle und sie presste die andere Hand auf ihr Herz, als könnte sie es damit vor dem Zerspringen bewahren.
Warum bist du tot?, dachte sie. Warum musste das sein?
Es fing an zu regnen und es war, als würde der Himmel mit ihr trauern.
Sie wusste nicht, wie lange sie da war, doch als sie wieder ins Auto stieg, war sie bis auf die Knochen nass. Doch anstatt loszufahren, legte sie ihren Kopf auf das Lenkrad und weinte wie ein kleines Kind.

Ria Danziger war eine kleine Frau, von der Kara ihre Augen geerbt hatte. Ihre schwarzen Haare waren mit weißen Strähnen durchzogen und zu einem ordentlichen Zopf
zusammengebunden. Seit dem Tod des Mannes hatten sich die weißen Strähnen vermehrt und auch ihr sonst lebendiges Gesicht wirkte eingefallen und müde. Die Falten schienen sich noch tiefer in ihre Haut zu senken und der Glanz in ihren Augen wollte auch nicht mehr zurück.
Es war eine schwere Zeit, die sie gerade durchmachte.
Das Haus, das schon nach Karas Auszug so leer gewesen war, war von nun an vollkommen still. Die Geräusche, die sie machte, erschraken sie manchmal selbst zu Tode.
Sie wusste auch nicht mehr, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Natürlich, sie musste für Kara da sein, denn das Kind hatte es bestimmt auch nicht viel einfacher als sie.Noch immer versuchte Ria Karls Gedankengang zu folgen, konnte sich aber beim besten Willen nicht vorstellen, warum eine Heirat mit Cain sinnvoll sein sollte.
Ihre Sorgen sollten anscheinend nicht aufhören, denn seit Kara ihr von ihrem seltsamen Blackout erzählt hatte, hatten sie sich vermehrt.
Ria saß gerade vor dem Fernseher und strickte, als sie ein Auto auf der Einfahrt parken hörte.Kurz danach klingelte es und als sie die Tür aufmachte, stürzte sich ihre Tochter in ihre Arme.'Ich… ich vermisse ihn so, Mama.'
Rias Augen füllten sich mit Tränen. Endlich hatte sie das Grab ihres Vaters besucht. Endlich.Sie legte Kara eine Hand auf den Kopf und begann, ihr das Haar zu streicheln.
'Ich weiß.' murmelte sie und zog Kara ins Haus. 'Du bist ja ganz nass.'
'Es regnet.'
'Komm, wir setzen uns ins Wohnzimmer.' Ria holte für Kara eine Packung Taschentücher aus einer Schublade in der Küche und setzte sich zu ihr auf die Couch. 'Beruhige dich erst einmal.'
Kara schnäuzte sich die Nase. 'Ich kann nicht… Ich kann nicht aufhören zu weinen. Oh Gott!'
'Ich weiß, dass es für dich schwer ist, Kara.' Ihre Mutter lächelte traurig. 'Es ist für uns alle schwer.'
'K-können wir morgen…'
'Ja. Wir gehen morgen zusammen hin.'
Ria zog Kara wieder zurück in ihre Arme und wiegte sie hin und her, so wie sie es getan hatte, als sie noch ganz klein war.

Kara fuhr an diesem Tag nicht zurück zu Cains Haus, sondern ließ sich von ihrer Mutter trösten. Sie hatte das Gefühl, dass sie beide diese Nähe im Moment brauchten, um mit ihrer Trauer fertig werden zu können.
Als sie am Abend die Tür zu ihrem alten Kinderzimmer aufstieß, umspielte ein wehmütiges Lächeln ihre Lippen. Es war noch alles so, wie sie es verlassen hatte.
Die in sanftem violett gestrichenen Wände mit den Postern von damaligen Sängern und Sängerinnen, die sie so verehrt hatte. Die Regale, die voller Schnickschnack waren und die ganzen Bücher in ihrem Bücherregal, die sie nicht bei ihrem Umzug mitgenommen hatte.Natürlich war sie schon öfters wieder in ihrem alten Zuhause gewesen, doch es faszinierte sie immer wieder von neuem in das Zimmer zu treten, das einst ihre private Oase gewesen war.Kara ließ sich auf das Bett sinken und schloss die Augen.
Heute würde sie gut schlafen können.
Und sie hatte sich wirklich nicht getäuscht: Sie war in einen traumlosen Schlaf gesunken und wurde vom fröhlichen Gezwitscher der Vögel vor dem Fenster geweckt. Vor zehn Jahren hatte sie diese Art von Wecker verabscheut, da sie gerne lang geschlafen hatte, doch jetzt empfand sie es eher als heimisch und genau passend.
Sie streckte sich ein paar Mal, bevor sie aufstand, um nach unten zu gehen. Ihre Mutter war bestimmt schon auf und werkelte in der Küche herum. Alte Gewohnheiten ließen sich nur schwer ablegen.
Wie erwartet fand sie ihre Mutter in der Küche, drückte ihr einen Kuss auf die Wange und half ihr beim Decken des Frühstückstisches.
Ria schenkte ihnen beiden Kaffee ein, während Kara ihr Brot mit Butter bestrich.
'Willst du Cain nicht anrufen und ihm Bescheid sagen, wo du bist?'
'Nein.' sagte Kara entschieden und erntete einen leicht vorwurfsvollen Blick von ihrer Mutter. 'Mama, es würde ihn nicht interessieren.' fügte sie deswegen hinzu.
'Das kannst du nicht wissen.' entgegnete Ria und trank einen Schluck Kaffee.
'Es läuft nicht besonders gut zwischen uns.'
'Und du willst nichts machen, um diese Beziehung zu verbessern?'
'Ich wüsste nicht was.'
'Kara, eine Ehe beruht nicht auf Passivität.' versuchte Ria ihrer Tochter zu erklären.'Du hast Recht. Und sie beruht auf Gegenseitigkeit, was bei uns leider nicht der Fall ist, da Cain in ihr so etwas wie eine Vereinbarung sieht. Wie soll ich etwas tun, wenn er mich noch nicht einmal als seine Frau anerkennt? Und es ist nicht so, dass ich ihn nicht verstehen würde.' fuhr Kara fort. 'Er hat ein Geschäft abgeschlossen und mir kommt es auch so vor. Ich kann mich einfach nicht bemühen, dass es funktioniert, wenn wir keine gefühlsmäßige Basis haben.' Kara nahm sich ein Croissant aus dem Brotkorb. 'Ich will nur, dass es so schnell wie möglich vorbei ist.'
Ria sah Kara nachdenklich an. Das Ende dieser Ehe wäre wohl für beide das Beste.
'Du kannst dich jederzeit wieder von ihm scheiden lassen.'
Kara seufzte. 'Ich weiß. Aber ich will Papa nicht enttäuschen. Deshalb muss ich es noch ein paar Monate aushalten. Das bin ich ihm einfach schuldig.'
Schuldig oder nicht, dachte Ria. Dieses Versprechen an Karl zu brechen ist genauso schlimm wie seine eigene Tochter unglücklich zu machen.
Und auch ein paar Stunden später, als sie mit Kara vor seinem Grab stand und die alten gegen die frischen Blumen einwechselte, ließ sie der Gedanke nicht los.
Sie sah Kara von der Seite an, der wieder die Tränen an den Wangen herunter liefen.Hast du wirklich das Richtige getan? Sind deine Gründe die Tränen unserer Tochter wert?Ria betete im Stillen und hielt Karas Hand. Mit der Zeit würde es einfacher werden.Das hoffte sie jedenfalls.
Sie erinnerte sich an den Tag, als Karls Herz aufgehört hatte zu schlagen. Kurz nach seinem Zusammenbruch, hatte er die Ärzte darum gebeten, so schnell wie möglich wieder nach Hause kommen zu dürfen. Er wolle in Frieden sterben, hatte er ihnen gesagt.Sie hatten ihm schließlich diesen Wunsch gewährt, jedoch eine Krankenschwester zur ambulanten Versorgung mitgegeben.
Zunächst ging alles gut, es schien, als würde Karl sich ein wenig von seiner Krankheit erholen. Er ging in den Garten und grub die Beete um, so wie er es sonst auch getan hätte und wollte sich weder von ihr noch von der Krankenschwester sagen lassen, er solle im Bett bleiben.
An seinem Todestag war Kara zu Besuch gewesen. Sie hatte mit ihm im Wohnzimmer gesessen, seine Hand gehalten und ihm erzählt, dass sie in einem Monat heiraten würde.Als sie ihm das Datum mitgeteilt hatte, hatte Karl lächeln müssen; das hatte Ria von der Küche aus gesehen, als sie gerade mit dem Kuchen zugange war, den Karl so gerne aß.Es war der Geburtstag seiner Mutter gewesen und sie meinte auch eine Träne in seinem Augenwinkel glitzern gesehen zu haben. In Karas Augen stand allerdings nur der Wunsch, ihr Vater möge bis dahin noch am Leben sein.
Die Ärzte konnten keine genaue Auskunft geben, wie lange Karl noch zu leben hatte.Es käme ganz auf seinen Körper an, hatten sie ihr und Kara mitgeteilt.
Dann war Ria aufgefallen, dass sie keine Eier mehr im Kühlschrank hatte. Sie hatte Kara gebeten schnell zum Supermarkt zu fahren, um welche zu holen.
Karl hatte ihr zugerufen, sie möchte ihm etwas zu trinken bringen und als sie mit dem Glas Wasser ins Wohnzimmer gekommen war, schien er zu schlafen. Sie legte das Glas auf den Tisch und versuchte ihn sanft zu wecken.
Sie wusste noch, wie sie ihm ins Ohr geflüstert und seinen Arm geschüttelt hatte, obwohl ihr Herz ihr insgeheim sagte, dass es keinen Sinn mehr hatte.
Ria erwachte aus ihrer Erinnerung und hörte, wie Kara zittrig einatmete.
'Die eingepflanzten Blumen müssen gegossen werden. Ich hole eine Gießkanne.' sagte sie.Ria nickte und wollte eigentlich sagen, dass es wieder regnen würde, doch sie wusste, dass Kara einen Augenblick allein sein wollte.
Und sie hatte auch Recht. Kara ging zwischen den einzelnen Gräbern spazieren und traf mal hier und da ein paar Leute, die sie grüßten. Hier teilten alle das gleiche Leid.
Ihr Blick fiel auf ein besonders schönes Grab. Ein Blumenmeer erstreckte sich um den gesamten Grabstein herum und nur einzelne Steinplatten gewährten dem Besucher Zugang, ohne auf die Pflanzen treten zu müssen.
Die Hingabe mit der das Grab gepflegt wurde, konnte sie schon von weitem erkennen.Sie trat ein wenig näher, um den Namen der Person zu lesen, die so geliebt wurde, dass sich die Liebe in den Blumen widerzuspiegeln schien.

Sarah Charvet
Eine wunderbare Frau , Schwester und Tochter.
Wir lieben dich. Für immer.

In Karas Kopf drehte es sich und sie musste sich an einer Hecke festhalten, um ihren wackeligen Füßen ein wenig Halt zu geben.
Eine Frau, die nur ein paar Meter weiter stand, kam besorgt auf sie zu.
'Ist alles in Ordnung?'
Kara lächelte sie unsicher an. 'Ja, danke.'
Auch die Frau blickte auf das Grab. 'Ach, ja, das Grab von Sarah Charvet. Es ist schön, nicht wahr?'
Sie konnte nur nicken. Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum und sie war nicht in der Lage sie zu ordnen.
'Ihr Mann kommt sehr oft hierhin und kümmert sich darum.'
Kara sah die Frau an. 'Kennen Sie ihn?'
'Was heißt kennen...' sagte die Frau. 'Wir unterhalten uns manchmal, wenn wir uns hier treffen. Cain heißt er, glaube ich.' Die Frau packte Kara am Arm, weil sie plötzlich schwankte. 'Ist wirklich alles in Ordnung mit Ihnen? Sie sehen so blass aus.'
'Ja, ich muss mich nur… hinsetzen.'
'Soll ich Sie zur Bank begleiten?'
Kara schüttelte den Kopf. 'Nein, danke. Ich schaffe das schon.'
Sie warf einen letzten Blick auf das Grab von Cains verstorbener Frau und verschwand so schnell sie konnte.
Es wurde einfach zu viel. Viel zu viel auf einmal.
Das mit dem Kursiven geht immer noch nicht... :( wenn jemand weiß, wie man das macht, dann sagt mir bitte bescheid.Danke :)







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