Du musst mir nicht sagen dass du mich liebst, aber ich muss es wissen! Teil 3

Autor: _Schmusekätzchen_
veröffentlicht am: 07.04.2008




Ashley lag in ihrem Zimmer auf ihrem Bett und dachte über einige Dinge der Vergangenheit nach, als sie auf einmal ein Klopfen an der Tür aus ihren Gedanken riss.
Nachdem sie einige Minuten verwirrt auf die massive, Holztüre mit den geschmackvollen, dezenten vergoldeten Rahmenschnitzereien gestarrt hatte, klopfte es noch einmal, diesmal wenn auch immer noch recht sanft, doch deutlich fordernder.
Seufzend erhob sich Ashley von ihrem Bett, strich sich die wirren Haare aus dem Gesicht und ging zu Türe. Als sie die hohe Türe endlich geöffnet hatte, stand eine jugendlich gekleidete Frau, von schwer schätzbarem Alter vor ihr und streckte ihr die Hand entgegen. 'Tut mir wirklich leid dass ich Sie hier so überfalle, begann sie auch sogleich das Gespräch, aber ich bin Mrs. O'Brian - Joshuas Mutter.' Ashley klappte fast die Kinnlade hinunter. Das sollte Joshuas - Mr. O'Brians, wie sie sich im selben Moment korrigierte - Mutter sein? Das konnte nicht sein. So wie sie mitbekommen hatte, war er höchstens Ende 20. Dann müsste seine Mutter ja mindestens 50 sein!
Sie kam nicht dazu weiter zu sprechen, denn Mrs. O'Brian bat sie, ihr in den Salon zum 'Dinner' zu folgen und sprach auch, nachdem sie sich umgedreht hatte, gleich weiter auf Ashley ein.

Ashley bekam von dem Gesagten fast nichts mit, da sie damit beschäftigt war, die Frau vor sich zu bewundern. Sie hatte feuerrotes Haar, und einen geschmeidigen Gang. Sie war nicht größer als sie selbst - also vielleicht 1,67 - war aber um einiges zierlicher als sie, Ashley. *Welche Augenfarbe sie wohl hatte? Grün? Blau? Braun?...*

Sie wurde ruckartig aus ihren Gedanken gerissen, als sie den Namen ihres Arbeitgebers hörte. '…Joshua hielt es für klug, da ich für meinen Chef einige Tage nach New York reisen muss und Sie unbedingt noch kennen lernen wollte.' Sie drehte sich, die Treppe hinuntergehend noch einmal um und fügte mit einem schelmischen Grinsen hinzu: 'Achja, ich heiße übrigens Rachel und würde es vorziehen wenn wir uns duzen würden. Wäre das ok für Sie/dich?' Ashley war so perplex von dieser freundlichen Ansprache, dass die nur nicken konnte. *Grüne Augen!* dachte sie gleichzeitig voller staunen. *So hexengrün wie ein Smaragd*

Fluchend stand Joshua vor seinem Kleiderschrank. *Mist Mist Mist* dachte er immer wieder aufs Neue. Jetzt zwang ihn seine Mutter in seinem eigenen Haus schon dazu, mit dieser Landschaftsgärtnerin zusammen ein 'freundschaftliches, ungezwungenes' Dinner zu nehmen. In was sollte er da bitteschön erscheinen? In einem Jogginganzug? *Vor Angestellten zeigt man sich nun mal nicht in Schlabberklamotten!!* dachte er gereizt und machte sich auf die Suche nach einer halbwegs legeren Klamotten-Kombination.
Letztendlich entschied er sich für eine verwaschene, an den Knien abgeschnittene Jeans und ein dunkelgrünes T-Shirt, das erstens seine Augen schön zur Geltung brachte und zweitens seine muskulöse Statur hervorhob. Zum Schluss verschwand er noch schnell im Bad um sich seine beinahe schwarzen Haare, die ihm bisweilen verwegen ins Gesicht fielen zu ordnen.Als er endlich zufrieden war mit seinem Aussehen, ging er mit gemächlichen Schritten in Richtung der Treppe die ins Erdgeschoß hinab führte.

Ashley sah sich beim Eintreten neugierig im Salon um. Das erste was sie wahrnahm war der gemauerte Kamin der in der gegenüberliegenden Seite des Raumes eingelassen war. Über dem Kamin hing ein atemberaubendes Bild, das ein aufgepeitschtes Meer mit schäumender Gischt zeigte. Ashley fühlte sich ungewollt angezogen von den machtvollen Pinselstrichen.Nachdem sie sich widerwillig losgerissen hatte, bemerkte sie den gedeckten Tisch inmitten des Raumes. 'Huch, der Tisch sieht's ja aus wie in so nem '5-Sterne-protz-Hotel.' Sobald ihr die Worte rausgerutscht waren schlug sie sich mit der Hand auf den Mund. 'Hmm, ich weiß' antwortete Rachel lachend 'Aber die Haushälterin besteht darauf, alles so zu machen wie damals, als sie noch angestellte bei meinem Vater war.' Rachel zwinkerte Ashley noch einmal verschmitzt zu, als sie die Unsicherheit der anderen bemerkte. In diesem Moment betrat Joshua das Zimmer, fing gerade noch einen Blick auf, den Ms. Beaumont - Ashley - und seine Mutter tauschten und runzelte die Stirn.

'Ah, da bist du ja' Rachel trat an ihren Sohn heran und versuchte ihn in den Arm zu nehmen - was sich als äußerst schwierig gestaltete, da er um ca 20 cm größer war als sie und Ashley. 'Du musst entschuldigen', wand Rachel sich wieder zu ihr 'aber ich habe meinen Sohn seit 2 Wochen nicht gesehen und werde ihn wegen meinem neuen Auftrag auch die nächste Woche nicht sehen können.' Ashley nickte verständnisvoll und in diesem Moment kam eine kleine, alte Hausangestellte, gekleidet wie im Film mit schwarzem Kleidchen und weißer Schürze ins Zimmer und verkündete, das Essen würde nun aufgetragen werden.

Nach dem Lunch verschwand Joshua noch schnell einmal in seinem Büro um einen Anruf zu tätigen. Die zwei Frauen machten es sich derweilen auf den Sofas und den Sesseln bequem und begannen ein wenig über ihre Berufe zu quatschen. Als Rachel bemerkte, wie unruhig Ashley immer hin und her rutschte meinte sie trocken: 'Vielleicht solltest du hochgehen und dir etwas bequemeres anziehen. Wenn du weiterhin so auf den Möbeln rum rutschst, war das ganze teure Polster umsonst.' Erschrocken blieb Ashley stock steif sitzen, bis sie das Funkeln in den Augen ihrer gegenüber sah. Sie lächelte und lief nach oben um sich um zu ziehen. Kaum 3 Minuten Später war sie wieder unten in einer roten Jogginghose, einem weißen T-Shirt, und barfuss. Sie hatte sich einen Pferdeschwanz gebunden und sich ihre Ponysträhne hinter das Ohr gesteckt.

Leichtfüßig lief sie zurück zu Rachel und ließ sich ihr gegenüber in einem Ohrensessel am Kamin nieder, da es jetzt am Abend doch etwas frisch geworden war. Sie zog ihre Knie an und schlang die Arme darum. Dann ließ sie den Kopf erschöpft auf ihre Arme und Knie sinken.
'Mir scheint du hast Sorgen' bemerkte Rachel leise. 'Hmm, wie jeder Mensch eben.' gab Ashley leise zurück und Rachel fragte nicht weiter. Sie starrten beide ins prasselnde Kaminfeuer und schwiegen in trauter Übereinstimmung.

Nach einer Weile erhob sich Rachel leise, umarmte Ashley kurz und stumm von hinten und verließ das Zimmer. Ein tiefer Friede überfiel Ashley, als sie den lustig tanzenden Flammen zu sah und an die Umarmung einer eigentlich Fremden dachte.
'Wieso kann ich nicht auch so eine Mutter haben?' fragte sie sich noch bevor sie einschlief.

*Mist, schon nach 12*, Joshua erhob sich fluchend von seinem Schreibtischstuhl und fragte sich, wie er schon wieder so in seine Arbeit hatte versinken können. Er versuchte seine Papiere auf seinem Schreibtisch zu ordnen, gab es dann aber - wie jedes Mal - auf und lief zur Türe seines Arbeitszimmers hinaus. Er wollte sich nur noch schnell etwas zu trinken holen und dann ins Bett.
Er durchquerte den Salon und wollte sich eben in die Küche begeben, als er noch einen schwachen Lichtschimmer sah. *Mist, das Feuers sollte ich vielleicht ausmachen* dachte er sich und ging zum Kamin hinüber. Er schloss die Luftzufuhr, sah zu wie das Feuer langsam verlosch und wand sich um, als er sie schlafend, in unmöglicher Haltung, in seinem Ohrensessel sah.
*Hmm, was mach ich denn jetzt?* Er beschloss sie in ihr Zimmer zu bringen, da es hier unten in dem großen Salon über Nacht sehr kalt werden würde.
Also nahm er sie auf die Arme und trug sie die Treppen hinauf und in ihr Zimmer. Er besah sich ihre Kleidung und entschied dass sie so ohne Probleme schlafen könne.
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass das Fenster nur einen kleinen Spalt offen stand, warf er noch einen kurzen Blick auf sie und verließ das Zimmer um nun endlich seinen wohlverdienten Schlaf zu bekommen.

Als er in seinem Zimmer angekommen war und sich ins Bett gelegt hatte, konnte er nicht schlafen. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab zu dieser verrückten Frau. Wie kann man nur so aufgedreht und solch ein Wirbelwind sein. Ihm war das Zuschauen ja schon anstrengend genug, geschweige denn einen solchen Wirbelwind für längere Zeit im Haus zu haben. Was hatte er für ein Glück, dass seine Freunde alle wie er sehr ruhig und erwachsen waren und seine Ex-Frau, die ab und zu vorbei sah, war genau das Gegenteil von Ashley. Wenn sie herkam um die Kinder zu ihm zu bringen, saßen sie oft ganz gemütlich zusammen und unterhielten sich über zivilisierte und unterhaltsame Themen.
Was war es was ihn an dieser Ashley so faszinierte? Er grübelte lange hin und her und schließlich schlief er über seinen wirren Gedanken dann doch ein.

Als Ashley am nächsten morgen - es war Sonntag - erwachte und auf ihre kleine Armbanduhr sah, sah sie zu ihrer Verwunderung, dass es erst 7 Uhr morgens war. Sie und Mr. O'Brian wollten sich aber erst am späten Nachmittag in seinem Arbeitszimmer treffen, da sie sich heute zuerst einmal das Grundstück ansehen und dann einige Vorschläge vorbereiten sollte. Mit dem Gedanken an das Grundstück war Ashley sofort hellwach. Mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht sprang sie aus dem Bett und unter die Dusche. Sie beeilte sich mit dem waschen und band sich nachher ihre Haare einfach zu einem wirren Pferdeschwanz. Dann schlüpfte sie in ihre ¾-Jeans und in ein weites, schwarzes, T-Shirt und huschte unbemerkt durch das Haus in den Garten.

So, ich hoffe ihr verzeiht mir meine lange Abwesenhait, aber wir bekommen in der Schule grade so viel Arbeiten reingeknallt *seufz*
Naja, ich fang jetzt demnächst auch noch mit einer dritten geschichte an^^

Viel Spaß beim lesen
lg Dani

PS: Kommentare und Kritik natürlich weiterhin willkommen^^







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