Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen!

Autor: **Eliza**
veröffentlicht am: 21.03.2008




Es war Samstag Morgen, als ich alleine in diesem elenden Bus saß. Es stank verdammt nach pisse, aber ich beherrschte mich , nicht laut fluchend den Busfahrer anzuschreien, er solle gefälligst die Fenster öffnen und mich sofort wieder nach Hause bringen. Aber das konnte ich nicht mehr. Nach dem Tod meiner Eltern war mein komplettes Selbstbewusstsein den Berg runter gerutscht! Sie waren vor knapp einem Monat in einem Autounfall umgekommen und nun war ich auf dem Weg zu meinem Onkel. An den Arsch der Welt! Ich stopfte mir meine Ohrstöpsel in die Ohren und drehte meinen i-pot so weit auf, dass es weh tat. Aber nur so konnte ich vergessen, was passiert war. Halbwegs und für ein paar Minuten zumindest. Ich hatte nie geglaubt, dass das Leben so grausam sein konnte und, dass man in weniger als einer Minute alles verlieren konnte, was einem je im Leben wichtig gewesen war. Zuerst verlor ich meine Eltern, dann mein Zuhause. Als nächstes wurde ich von meinen Freunden weggerissen und zu guter letzt, musste ich jetzt in eine Fremde Stadt ziehen. In ein fremdes Haus, zu einer fremden Familie. Mein Onkel lebte allein in einer riesigen Villa. Er war reich, aber das war im Moment nur ein schwacher Trost für mich. Als kleines Kind hatte ich immer Angst vor ihm gehabt, wenn ich ihn mal alle paar Jahre zu Gesicht bekam. Er war total gruselig und Kinder konnte er auch noch nie ausstehen. Gut, ich war kein Kind mehr, war fast 15, aber in seinen Augen würde das wahrscheinlich keinen Unterschied machen. Er war nicht einmal zu der Beerdigung meiner Eltern gekommen, dabei war er der Bruder meiner Mutter. Ich hoffte immer noch, dass er einfach noch gar nicht wusste was passiert war und er eigentlich total nett war.

Der Bus fuhr um eine Ecke und ich konnte das schönste und absolut geilste Haus sehen, dass mir je untergekommen war. Meine Augen weiteten sich vor Überraschung und packte schnell meinen i-pot weg. Ich brannte darauf, dass ganze aus der Nähe zu sehen. Der Nachteil, an dieser Luxusvilla war allerdings, dass weit und breit kein anderes Haus zu sehen war. Der Bus hielt an einer schmalen Straße und erleichtert hüpfte ich über die Stufen nach draußen. Ein angenehmer Luftzug kam mir entgegen. Der Busfahrer lud mein Gepäck aus und stemmte die Hände in die nicht allzu schlanke Hüfte.
„So Mädchen, bleib jetzt einfach hier sitzen und warte bis dein Onkel dich abholt. Mit diesen Worten stieg er wieder zurück in den Bus und drehte um. Was dachte der sich denn wie alt ich war? 5? Mein Blick fiel auf ein Ortsschild und ich stöhnte laut auf. ’’Unterjauchberg’’ prangte darauf.
‚Wo zum Donnerwetter sollte das bitte liegen? Davon hat ja noch kein Mensch gehört!’Aber bevor ich noch weiter über meine Geographie Kentniessee nachgrübeln konnte, riss mich eine Stimme aus meinen Gedanken.
„ Kann ich dir irgendwie helfen?“ Ich wirbelte herum und blickte in zwei wunderschöne grüne Augen. Ich war so verdutzt in dieser Einöde auf einen lebenden Menschen zu stoßen, dass ich gar nicht merkte, wie er mich noch einmal fragte, ob er mir helfen könne.
„Äh, was... nein, ich komm schon zurecht, danke!“
Ich packte meine Koffer und stiefelte los.
„Hey, warte doch mal!“ Der junge Mann lief mir hinterher und packte mich an der Schulter. „Au, verdammt, was soll das?“
„Tschuldige, manchmal tue ich zuerst etwas, ohne vorher nachzudenken! Soll ich dir mit deinem Gepäck helfen? Ach übrigens, ich bin Tim. Du musst die Nichte von Herrn Ossandro sein. Ich hab mich schon auf dich gefreut. Ehrlich, ach und, dass mit deinen Eltern tut mir leid.“ Mann, konnte der reden. Ohne Punkt und Komma.
„Äh, ja, ich bin Amanda!“ antwortete ich knapp. „Ich weiß, du musst wissen, dass Herr Ossandro mein Patenonkel ist und dass ich bei ihm wohne. Meine Eltern sind für ein paar Jahre auf Geschäftsreise und...“
„Kannst du mal für eine Sekunde die Klappe halten? Sorry, dass ich so direkt bin, aber es war echt nich mehr auszuhalten. Redest du immer so viel?“
Wäre Tim nicht so verdammt süß gewesen, hätte ich ihm glatt eine fiese Beleidigung an den Kopf geschmissen.
„Tut mir leid, aber ich hab schon ewig niemanden mehr in meinem Alter getroffen!“
„Gehst du denn nicht zur Schule?“
„Nein, ich bekomme Privatunterricht. Daran wirst du dich wahrscheinlich auch gewöhnen müssen, wenn du nicht jeden Morgen zweieinhalb Stunden im Bus verbringen möchtest!“Wie waren mittlerweile im „Schloss“ angekommen und Tim zog mich sofort hoch in mein Zimmer. Dabei nahm er meine Hand und eine wohlige Wärme durchströmte meinen Körper. Da ich so etwas nicht gewohnt war, zog ich meine Hand blitzschnell weg. Tim blieb stehen. „Ist was?“ fragend sah er mich an. „Äh, nein, ich wollte nur wissen ob....... ähm, ob mein Onkel nicht da ist, oder ob er mich nicht sehen will.“ Puh, noch mal gutgegangen.
Tim lachte. „Nein, Herr Ossandro ist fast nie hier!“

Zwei Stunden später lagen wir zusammen auf meinem neuen, frischbezogenen Bett und lachten über dumme Witze, die wir uns gegenseitig erzählten.
Mein Zimmer war total schön. Viel schöner als das, dass ich zu Hause gehabt hatte. Ich meine, viel schöner, als das, dass ich in meinem alten zu Hause gehabt hatte. Das hier war jetzt mein neues zu Hause und es war gar nicht so schlecht, wie ich es mir vorgestellt hatte. Vor allem Tim gefiel mir!
„Aber jetzt mal Spaß beiseite, wer lebt hier? Du wirst doch hier nicht alleine leben, oder? Du bist doch grade erst 16, oder 17!“
„“Ich bin 16, und außerdem wohnt hier außer mir noch der Koch, der Gärtner, das Zimmermädchen und noch ein Paar andere Angestellte. Und natürlich du! Du und Ich, dass wäre doch was, oder?“ Ich musste lachen. „Träum nur weiter!“ „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du echt total hübsch bist?“ Tim stützte seinen Kopf mit der Hand und sah mir so tief in die Augen, dass ich glaubte, er hätte von mir Besitzt ergriffen. Ich riss mich von seinem Fesselblick. „Dass sagst jetzt nur so!“ Auf Tims Gesicht breitete sich ein höhnisches Grinsen aus. „Stimmt!“ Ich langte hinter mich und pfefferte ihm eins der Kissen direkt in sein schönes Gesicht. Dass lies sich Tim natürlich(!) nicht gefallen und fing an mich zu kitzeln. Ich schlug mit dem Kissen auf ihn ein und ehe ich mich versehen konnte, war die größte Kissenschlacht aller Zeiten ausgebrochen.

Lachend lagen wir nebeneinander und grinsten uns an. Ehe ich mich versah, beugte sich Tim über mich und küsste mich.
Langsam und zärtlich strich er mir mit seiner Zunge über die Lippen. Ich schloss die Augen, als Tim vorsichtig meinen Mund erforschte. Seine eine Hand war unter mein T-shirt gewandert und seine andere streichelte über meinen nackten Arm. Es war so verdammt schön , dass ich nicht daran dachte weg zu ziehen und mir das alles entgehen zu lassen. Ich wusste, dass das nicht richtig sein konnte, aber ich lies es geschehen, nur, weil ich noch nie so einen verdammt schönen Kuss bekommen hatte.

Hey, ich wollte nur schon von Anfang an klar stellen, dass ich mir das hier alles ausgedacht habe. Ich weiß in diesem Moment noch nicht, was aus dieser Geschichte wird, und ob sie euch und mir selbst gefallen wird, aber ich fang jetzt einfach mal an:









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