Flat share - a lot of love Teil 8

Autor: Naina
veröffentlicht am: 28.04.2008




Regungslos sa? sie auf dem Fahrersitz. Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Sie sah nur noch verschwommen. Aufgew?hlt zerdr?ckte sie die T?te in ihren H?nden. Viel von dem Essen hatte Nick nicht gerade ?brig gelassen.
Mit zittrigen H?nden setzte sie das Auto in Bewegung und fuhr nach Hause.
Gedankenversunken nahm sie eine Stufe nach der anderen. Wohl nie zuvor hatte sie so lange gebraucht, um in den siebten Stock zu kommen.
'Da bist du ja. Ich habe schon mehrere Male versucht dich anzurufen, warum bist du so sp?t?', Kai stand vor ihr, als sie die Wohnungst?r ?ffnete. Mit dem Telefon in einer Hand und mit einem besorgten Vaterblick.
'Ich hab dir was zu Essen mitgebracht.', antwortete Amy ruhig und streckte ihm die T?te entgegen.
'Dankesch?n! Moment da ist ja nur eine Portion drin, was isst du denn?'
'Ich bin so satt, ich bekomm gar nichts runter.', log Amy und strich ?ber ihren d?nnen Bauch. 'Wer nicht will, der hat schon!', l?chelte Kai und zog mit funkelnden Augen den letzten Hamburger und die T?te Pommes heraus.
/Schon s??, wie er mir vertraut. Ich k?nnte mich Ohrfeigen!/
'Setzt du dich wenigstens mit mir an den Tisch?'
'Aber nat?rlich.'
/So kann es nicht weitergehen. Ich muss endlich reinen Tisch machen! Ich habe Kai betrogen, das ist mir klar. Ich habe Nick aus freien St?cken gek?sst und das ist unentschuldbar. Ich hasse Menschen, die fremd gehen und nun bin ich selbst so eine? Niemals! Was w?re dann, wenn ich Kai verlasse? Nein! Er hat soviel f?r mich getan, wie k?nnte ich ihm das antun? Nick war nie so gut zu mir und wird es auch nicht sein. Au?erdem wei? ich ja nicht einmal, was f?r einen Beruf er da hat, von dem er heute erz?hlte./
'Alles in Ordnung?', Kai hatte seinen halben Burger schon verdr?ckt und fixierte nun verwirrt seine Verlobte, 'Komm, Schatz, du kannst mir doch alles erz?hlen, was ist heute passiert? Ich lese doch in deinen Augen, das etwas nicht stimmt und deine wundersch?nen Gr?bchen hab ich auch noch nicht zu Gesicht bekommen heute.'
Bezaubert von Kais s??en Worten stahl sich ein kleines L?cheln auf ihre Lippen,.
'Schon besser.', wieder biss Kai gierig zu.
/Ich bleibe bei Kai. Das bin ich ihm schuldig. Und ich werde ihn heiraten./
'Wollen wir ?Mensch-?rgere-dich-nicht' spielen?', sprang Amy pl?tzlich freudestrahlend auf. Schon war sie losgeflitzt und bremste, samt dem Spiel in der Hand, wieder vor dem Glastisch.'Das ist wieder meine kleine kindische Amy. Aber meinst du nicht, das ist zu kindisch? Wir sind immerhin schon zwei erwachsene Menschen.'
'F?r das Spiel ist man nie zu alt! Siehst du, auf der Packung steht von 6-99', schnell baute sie das Spielfeld auf und fischte die roten M?nnchen heraus. Erwartungsvoll blickte sie zu Kai und wartete, bis auch er nach einer Farbe griff: 'Dir kann man aber auch keinen Wunsch abschlagen.'
Was Kai jedoch nicht wissen konnte war, dass Amy lediglich eine Ablenkung suchte. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so dreckig gef?hlt. Doch das Vergangene war nicht mehr r?ckg?ngig zu machen. Aber wenn Nick morgen wieder bei ihr auftauchen w?rde, k?nnte sie seinem unvergleichlichen Charme und Sexappeal widerstehen?

Bis in den fr?hen Abend duellierten sie sich, bis Amy sich beleidigt zur?cklehnte und einen Schmollmund zog, weil sie nun schon zum vierten mal verloren hatte.
Kai r?ckte zu ihr r?ber und legte seinen Arm um sie. Er zog ihr Gesicht zu sich und wartete, bis sie mit ihren vollen Lippen auf ihn zukam. Als sie sich nicht r?hrte kam er ihr zuvor. Widerwillig erwiderte Amy seinen Kuss. Er stand auf und zog sie am Handgelenk mit sich ins Schlafzimmer. Langsam legte sie sich auf den R?cken. Sofort war Kai ?ber ihr und kn?pfte ihre Bluse auf. Sie bewegte ihren Kopf zur Seite, damit Kai die aufsteigenden Tr?nen in ihren Augen nicht sehen konnte. Fest dr?ckte sie ihre Lider zusammen.
'Was ist denn? Sonst bist du doch an Leidenschaft nicht zu ?bertreffen.'
'?.'
'Wenn du nicht willst, lass ich es sein.'
'Es tut mir leid.'
'Ist doch kein Problem.', er legte sich neben sie und schloss sie in seine Arme.
'Kannst doch zugeben, wenn du mal keine Lust hast.', Kai piekste ihr mit seinem Zeigefinger auf die Nasenspitze.
'Danke. Ich glaube ich bin einfach zu m?de.'
Verst?ndnisvoll nickte Kai und schloss seine Augen. Wie immer schlief er innerhalb von Sekunden ein.
Am n?chsten Tag nahm sich Amy frei. Sie wusste, dass sie sich in ihrem momentanen Zustand einfach nicht konzentrieren konnte. Da sie nie ?berstundenlohn bekamen, sie jedoch noch mehrere gut hatte, war es kein Problem gewesen, mal einen Tag blau zu machen. Amy setzte sich vor ihren Fernseher und wippte nerv?s hin und her. Die Hochzeit r?ckte tats?chlich immer n?her. Aber noch nie hatte sie so gezweifelt wie zur Zeit. Was sollte sie denn machen, wenn sie Kai gar nicht mehr an sich ran lassen konnte?
Daran wollte sie einfach nicht denken. Also schnappte sie sich ihren Laptop und begann sich s?mtliche Frisuren im Internet rein zu ziehen.
/Tz, die machen sich alle Locken f?r die Hochzeit. Ich w?re froh, die mal los zu sein./Gelangweilt sank sie in den Polstern des Sofas ein und schielte fl?chtig auf die Uhr. Noch acht Stunden bis Kai zur?ckkommen w?rde.
V?llig planlos setzte sie sich in ihren Wagen, setzte ihre Sonnenbrille auf, da die Sonne gnadenlos auf die Erde nieder brannte, und fuhr drauf los. Nahm jede Kreuzung spontan und landete schlie?lich auf der Hauptstra?e aus der Stadt raus. Bekannte Bilder tauchten in ihrem Unterbewusstsein auf. Diese Strecke war sie damals auch mit Nick gefahren, als er sich ein Auto geklaut hatte.
Ihre Mundwinkel wanderten nach oben. Das war schon eine sch?ne Zeit gewesen, selbst wenn sie sich fast in die Hose gemacht hatte. Nick hatte damals schon etwas geheimnisvolles an sich gehabt. Er wirkte stark und ?berlegen. Dazu hart und dennoch z?rtlich. Sie hatte das Gef?hl wieder zu f?hlen, wie er damals ?ber ihr Haar gestrichen hatte, als sie von Panik erf?llt in seinem Auto klemmte.
In der Vergangenheit tr?umend nahm sie exakt den gleichen Weg und erkannte sofort das Geb?ude wieder. Sie stieg aus und sah sich um. Alles ruhig. Schon fast zu ruhig. Amy schob ihre Sonnenbrille von der Nase auf den Kopf und strich langsam ?ber die alte Holzt?r. Sie blickte durch ein Fenster und studierte die Einrichtung. Sie war noch genauso dunkel und abweisend. Nichts hatte sich ver?ndert. Auf einmal tauchte eine Figur auf. Amy konnte nur schwarze Umrisse erkennen, also dr?ckte sie ihr Gesicht gegen die Scheibe und kniff ihre Augen zusammen. Mit ihren H?nden ?ber der Stirn versuchte sie die hellen Strahlen weg zu halten. Auf einmal erkannte sie Nick. Er trug blo? eine dunkelblaue lange Adidassporthose. Er fuhr sich mit der f?r ihn typischen Geste durch die Haare. In Amys Magengegend machten sich Schmetterlinge bemerkbar, die Achterbahn und Free fall Tower zu fahren schienen.Pl?tzlich drehte er sich ruckartig zu der Scheibe um, sie zuckte zusammen und duckte sich. Hatte er sie gesehen?
Eine Weile hockte sie unter dem Fenster und fixierte die Dreckk?rner unter sich. Am liebsten w?rde sie wie ein Strau? ihren Kopf in die Erde stecken und glauben, sie w?re nicht mehr zu sehen.
'Na, sammelst du Regenw?rmer?'
Amy guckte wieder nach vorne und sah eine blaue Sporthose vor sich. Erschrocken stand sie auf und klopfte sich schauspielerisch den Dreck von ihrer Jeans. 'Was machst du denn hier?''Ich, em, geht's dich was an?!'
'Nicht gleich so unfreundlich', Nick grinste mal wieder so schrecklich verf?hrerisch.
'Ich schlage vor,', mal wieder zog er sich eine Zigarette heraus und lie? sie im Mundwinkel leicht runterh?ngen, 'du kommst rein. Willst du was trinken?'
'Gerne.' /Kann ja nicht schaden. Ich werde n?mlich nichts anstellen./
Betont l?ssig lief er vor und hielt ihr gentlemanlike die T?r auf. Sie setzte sich auf den alten Plastikstuhl und ?berschlug ihre Beine. Schon rutschte eine Colaflasche vor ihr ?ber den Tisch. 'Hast ja bestimmt Durst.'
Er setzte sich gegen?ber und k?pfte eine Bierflasche. 'Was verschafft mir nun die Ehre eines so hohen Besuches?'
'Eigentlich bin ich nur aus Langeweile hier gelandet. Ich habe heute frei und Kai ist noch nicht zur?ck.'
'Verstehe. Find ich gut.'
'Aber erz?hl mal von dir. Wie waren denn die drei Jahre f?r dich? Was hast du denn nun f?r einen Beruf, von dem du das letztes mal geredet hast?'
'Bin jetzt ein ehrlicher Bulle.', scherzte Nick.
'Ja, ne ist klar. Na, komm sag schon.'
'Komm einfach mit, dann wei?t du es'
'Das geht nicht.', Amy strich ?ber die kalten Wassertropfen an ihrer Flasche.
Ein Klingeln l?utete auf und Nick schwang sich st?hnend von seinem Stuhl. 'Bin gleich zur?ck, Kleine.'
Er holte ein kleines Sony Ericsson aus seiner Tasche. Ein kurzer Blick auf den Display.
'Giselle, was gibt's?'
Ein kleiner Eifersuchtsschwall zog durch Amys Adern und sie lauschte ihm gespannt.
'Verstehe. Kann das nicht warten.'
'?.'
'Ja, noch zirka zwei Monate.'
'?'
'Reg dich ab. Eigentlich hab ich ja Urlaub'
'?..'
'Ist ja gut. Stell ihn zu mir durch.'
-kleine Pause-
'Ja, genau. Worum geht's denn?'
'?..'
'Aha. Das w?rde aber ganz sch?n was kosten.'
'?.'
'25.000. Darunter l?uft gar nichts.'
'?.'
'Geht klar, ich k?mmere mich drum. Geben Sie meiner Sekret?rin alle Daten durch. Ich melde mich.'
Er klappte sein Handy zusammen und setzte sich wieder an den dunklen Holztisch. 'Arbeit, was?', grinste Amy.
'Jo. Man hat wohl nirgends seine Ruhe.'
Es war doch falsch hier zu sein. Es kribbelte ihr regelrecht in den Fingern. Es machte sie mehr als an, ihn so zu sehen. Die Zigarette in seinem Mundwinkel, die sich hoch und runter bewegte, wenn er redete. Seine l?ssigen Bewegungen. Die freche Art, egal wo er war, die Beine auf den Tisch zu legen. Die Geste wie er sich durch die Haare fuhr. UND sein unglaublich perfekter K?rper, den er regelrecht vor ihr zur Show stellte.
Bevor sie noch anfing zu sabbern, stand sie hastig auf, dass der Stuhl hinter ihr zu Boden fiel. 'Ich sollte jetzt besser gehen.'
'Das ist aber ganz schon frech. Ich hab n?mlich noch eine ?berraschung f?r dich. Komm mit''Wohin denn?'
'Wirst schon sehen.'
Amy folgte Nick nach drau?en. Dieser setzte sich in einen roten Sportflitzer und machte ihr die T?r auf.
'Was hast du denn vor?!'
'Ist eine ?berraschung. Steig schon ein.'
Amy nickte zustimmend und setzte sich neben ihn. Ihre Neugier war leider gr??er, als ihre Vernunft.
'Wir cruisen ein wenig durch die Gegend.'
Nick lehnte sich zu ihr r?ber, und schob ihre Sonnenbrille auf ihre Nase. Dazu holte er sich ebenfalls eine aus dem Handschuhfach, die er sich aufsetzte. Er steckte ihr einen Kaugummi zu und nahm selber einen.
Und schon brauste er los, als g?be es keine Geschwindigkeitsbegrenzung.
'Ich dachte wenn man ?cruist' dann f?hrt man langsam und gibt mit seinem Auto an?'
'Ich cruise eben ein bisschen anders.', Nick l?chelte sie an.
Vor einem Gesch?ft stellte er den Motor ab: 'Bin sofort zur?ck, bleib hier sitzen.'
Amy nickte leicht verwirrt und verfolgte ihn mit ihren Pupillen, wie er hinter den automatischen Glast?ren verschwand.
Innerhalb weniger Minuten kam er mit einer T?te in der Hand wieder in den Sportwagen. Er legte diese auf ihren Schoss und drehte den Schl?ssel wieder. Das Auto surrte leise auf und beschleunigte wieder. Neugierig ?ffnete Amy die T?te, ohne zu fragen, und riskierte einen kleinen Blick.
'Was ist das denn?'
'Hol's doch raus, dann wei?t du's.'
'Ein Bikini?! Hei?t das, wir gehen schwimmen?'
'Fast.', Nick grinste und zeigte nach vorne. Die ersten Winkel der Nordsee waren zu sehen. Amy hatte gar nicht bemerkt, wie weit sie gefahren waren.
Nick parkte zwischen zwei B?schen und holte etwas aus seinem Kofferraum. Es handelte sich um zwei Sicherheitswesten.
'Du kannst dich drinnen umziehen. Ich guck auch nicht.', versicherte er und reichte ihr eines der quietsch orangen Westen.
'Hast du mich auch mal gefragt, ob ich das ?berhaupt will?!'
Er setzte wieder sein unwiderstehliches L?cheln auf und schon ging sie zur?ck.
'Du gehst aber weg! Nicht das du doch auf die Idee kommst, zu gucken.'
'Geht klar.', mit den H?nden in den Taschen schlenderte er davon. Ihr neuer Bikini war schwarz, mit einer goldenen Palme auf der rechten Seite des Oberteils. Sie hatte ihm nie ihre Gr??e verraten, doch dieses Badeteil passte perfekt. Er musste sie wohl genau gescannt haben.
'Bin fertig! Kannst wieder kommen!', br?llte Amy in die Leere, er war nicht mehr zusehen. Verunsichert suchte sie in der Gegend rum.
'Steht dir gut.', h?rte sie seine Stimme von hinten.
'Moment wo warst du?'
'Ist doch unwichtig.', Nick war ebenfalls schon umgezogen.
'So, Baby. Was glaubst du machen wir jetzt?'
'Hm, schwimmen?'
'Surfen.'
Nick lief mal wieder vor. Amy hatte nun ungehinderten Blick auf seinen perfekten Oberk?rper und sein wohlgeformtes Hinterteil.
'Warte hier.'
Amy blieb stehen. Er hatte sie direkt hinter einen Busch dirigiert. Mal wieder zog Nick alleine los, und kam mit zwei Surfbrettern zur?ck.
'Hast du das schon mal gemacht?'
Amy sch?ttelte hastig den Kopf.
'Klappt schon.', er reichte ihr eines der Bretter und machte eine Kopfbewegung, die -folge mir- hei?en sollte. Etwas aufgew?hlt und aufgeregt lief sie ihm nach. Sobald ihre kleinen F??e den Sand ber?hrten f?hlte sie sich nach Urlaub.
Pl?tzlich beschleunigte Nick und rannte, samt Surfbrett, ins kalte Nass. Er nahm die n?chste Welle und schwang sich hoch. Amy steckte lediglich eine Zeh ins Wasser und fr?stelte zusammen.
'Komm schon!', war Nick zu h?ren.
'Das ist viel zu kalt!', schrie Amy. Doch als sie ihn so Wellenreiten sah, wollte sie es schlie?lich auch einmal ausprobieren und steuerte auf ihn zu. Ihr Bauch zog sich vor K?lte zusammen. Laut kreischte sie auf und schmiss sich aufs Brett.
'Und jetzt.??', verzweifelt blickte sie zu ihm auf.
Er setzte sich auf seines und reichte ihr die Hand. 'Bei der n?chsten Welle schwingst du dich hoch.'
Sie nickte und fasste seine Hand. Sie war kalt und nass, dennoch weich. Ein wohliger Schauer jagte ?ber Amys R?cken und wieder machten sich die Schmetterlinge in ihrer Magengegend bemerkbar.
'Jetzt!'
Amy hatte sein Kommando zu sp?t wahrgenommen. Er jedoch hatte sie mit Leichtigkeit hochgezogen. Doch so schnell wie sie oben war, war sie auch schon wieder im Wasser. Sie tauchte wieder auf. Nick kugelte sich vor lachen.
'Willst du es noch mal versuchen?'
'Und ob!'
Schnell sprang sie wieder auf ihr Brett auf. 'Diesmal schaff ich es!'
Bei der n?chsten Welle versuchte sie sich hoch zu schwingen, landete stattdessen wieder unten. Nick zog seine Augenbrauen in die H?he.
'Klotz nicht so!', giftete Amy schmollend.
Er machte eine salutierende Handbewegung und paddelte davon. Blitzschnell nahm er die n?chste Welle. Sie bewunderte ihn beeindruckt.
Nach mehreren vergeblichen Versuchen, hockte sie sich an den Strand und beobachtete ihn. Dabei malte sie mit ihrer gro?en Zeh kleine Herzchen in den Sand.
Sp?ter kam auch Nick und setzte sich zu ihr. 'Aufgegeben?'
'Bin ein Hoffnungsloser Fall?', seufzte Amy, immer noch Herzchen zeichnend.
'Hm?Joar, irgendwie schon.', kicherte er, 'h?ttest du Lust, Speedboot zu fahren?', schlug er stattdessen vor.
'Besitzt du eins? Hier gibt es doch gar keinen Verleih.'
'Gleich.'
'Was?! Willst du jetzt eins kaufen?!'
'TZ, n?!'
'Stehlen?'
'Hehe'
Amy sprang auf und lehnte ihre H?nde in die H?fte. Er trat an ihr vorbei und schwang sich auf das n?chste, was zirka zweihundert Meter von ihnen entfernt im Wellengang der Nordsee wippte. Amy sch?ttelte unglaubw?rdig den Kopf und dackelte ihm nach. Er spielte ein bisschen mit der Z?ndung rum, bis der Motor lief.
'Kommst du nun?'
'Wenn uns jemand erwischt?!'
'Wer denn? Die kleinen Krabbelkrebse? Bei den Surfbrettern hat sich auch keiner beschwert.'
'Die waren auch?.? Du bist einfach?'
Nick hielt ihr l?chelnd die Hand entgegen. Noch einmal blickte sie um sich und lie? sich schlie?lich von ihm hochziehen. Sofort raste das Boot los. ?ngstlich klammerte sich Amy um seine H?fte. Die wei?e Gischt spritzte um sie herum. Die Wellen lie?en das Boot auf und ab steigen. Der frische Wind blies durch ihre Haare. Amy musste sich zugestehen, dass es ihr gefiel. Nick hatte sie zwar v?llig in seiner Macht, doch das machte ihr nichts aus.

Ihrer Meinung nach viel zu kurz verbrachten sie so die Zeit, bis Nick das Boot auf einen Strand auflaufen lie?.
Amy stieg ab und hatte das Gef?hl immer noch Seegang unter sich zu haben. 'Das war ja unglaublich!', v?llig ?berw?ltigt von den neuen Eindr?cken und Erlebnissen sprang sie herum und fiel Nick um den Hals.

Kurz darauf jedoch machten sie sich wieder auf den R?ckweg. Schlie?lich wollte Amy zur?ck sein, bevor Kai kommen w?rde, doch das schien ihr jetzt schon unm?glich. Wobei sie keine Ahnung hatte, wie viel Uhr es war.
'Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, so etwas mit mir zu unternehmen?',
informierte sie sich, als sie wieder auf dem R?ckweg im Auto sa?en.
'Ich wollte dir einen kleinen Vorgeschmack auf Amerika geben. Das hier ist gar nichts dagegen. Dort sind die Wellen h?her. Und das k?nnte dein Alltag werden.'
Klang wirklich einladend. Aber nein!

'D?rfte ich schnell bei dir duschen?'
'Klar.'
'Wehe du platzt ungefragt rein!'
'W?rde ich nie wagen!'
'Ich meins ernst.'
'Ich auch.', Nick l?chelte sie fr?hlich an und verzog sich in die K?che.
Schnell verschwand Amy im Bad und studierte alles. Die Dusche wirkte sehr sauber.Unter der angenehmen w?rme des Wassers, sang sie fr?hlich ?Call him mine' und lie? den bisherigen Tag vor ihrem inneren Auge Revue passieren.
Pl?tzlich h?rte sie ein Ger?usch. Sie hielt inne und schloss ihre Augen. Tats?chlich!
Irgendetwas befand sich im Badezimmer. Sie ?ffnete ihre Augen und schob den Vorhang ein St?ck weg. Nick lehnte l?ssig gegen eine Wand und fixierte sie.
'Du?.!', Amy griff nach der Shampooflasche und schleuderte diese in seine Richtung. Er fing sie locker auf und stellte sie neben sich auf das Waschbecken.
Er verschr?nkte seine Arme wieder und starrte sie weiter grinsend an.
W?tend krallte sie nach allen Gegenst?nden, und warf sie in seine Richtung. Seife,
Waschlappen?..
'Du solltest doch drau?en bleiben!'
'Hast ja nicht abgeschlossen.', antwortete Nick ruhig und trat n?her auf sie zu.
'Wag es ja nicht!', drohte Amy mit erhobener Faust.
'Was willst du tun? Mich erschlagen?', unbeeindruckt stieg Nick zu ihr in die Dusche. Sie trommelte wie wild gegen seine Brust. Erst jetzt bemerkte sie, dass er genauso viel trug wie sie. Nichts.
'So leicht kommst du mir nicht davon.', l?chelte er und umfasste mit einer Hand ihren Hals. Zart strich er mit diesem Daumen ?ber ihre Wange. 'Ich w?re schon zufrieden, blo? deine Aff?re zu sein.'
'Bitte was?! Wie kannst du es nur wagen? Das w?rde ja hei?en, du willst nur meinen K?rper! Und au?erdem, wie kommst du darauf, dass ich Kai betr?gen w?rde?'
Nick lachte auf, wobei sein Piercing wieder zum Vorschein kam. 'Was war gestern? Du hast ihn doch betrogen! Und was das andere angeht. Ich teil dich zwar nur ungern mit ihm, aber ich wei? doch genau, dass dein Herz schon lange mir geh?rt. Das sehe ich in deinen Augen. Sie schreien nach mir.'
'Du eingebildeter?', dr?ckte sie ihn weg.
Doch ehe sie sich versah, hingen ihre Lippen aneinander. Sie strich ?ber seine starke M?nnerbrust. Er ?bernahm die v?llige Kontrolle ?ber sie. Sie f?hlte sich wie in Trance. Lie? ihn machen, was er wollte. Sie war nur noch die Knete in seinen H?nden, sein Spielzeug. Das schlimmste daran war, noch nie hatte sie sich so gut gef?hlt. Noch nie jagten so viele Erdbeben durch ihren K?rper.

Eine halbe Stunde sp?ter ?ffnete sie ihre Augen wieder. Sie lag auf seinem Bett. Ein K?lteschauer zog durch ihren nackten K?rper. Nick hatte sich schlafend die ganze Decke umgewickelt und schlummerte nun friedlich vor sich hin. Amy setzte sich aufs Bett und hielt sich ihre H?nde vors Gesicht.
/Was hab ich nur getan?! Warum warum warum?! Warum verdammt noch mal kann ich ihm nicht widerstehen? Und warum, war es so wundersch?n? Schei?e!/
Noch nie in ihrem gesamten Leben hasste sie sich mehr. Sie zog ihre Beine an sich und legte ihr Kinn auf ihren Knien ab. Warum nur? Wie konnte es so weit kommen?
Gestern noch hatte sie ihren Verlobten abgeblockt und heute schlief sie mit einem anderen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sobald sie in seine Augen sah, schien ihr Verstand komplett auszuschalten.
Sie zog ihre Unterw?sche wieder an und schlich auf leisen Sohlen ins Bad. Als allererstes kippte sie sich einen Schwall eiskaltes Wasser ins Gesicht. Ihr Make-up, womit sie sich so viel M?he gegeben hatte, war vollkommen verwischt, also entfernte sie es ganz. Sie schl?rfte weiter in seine K?che und fischte nach einem frischen Br?tchen. Pl?tzlich h?rte sie ihren schrillen Klingelton. Schnell krallte sie nach ihrer Jackentasche und hob ab. Als sie Kais Stimme h?rte, jagte ihr ein unglaublicher Schmerz durch ihren gesamten K?rper und sie sank auf ihre Knie. Die Tr?nen flossen wie ein kleiner Wasserfall und ein Klos versperrte in ihrem Hals den Weg f?r ihre Stimme.
'Amy! Amy, sag doch was! Wo bist du, verdammt noch mal?! Ich mach mir Sorgen. Was ist die letzte Zeit nur los? Amy, antworte doch!', sie horchte seine verzweifelte Stimme. Sie wollte ihm antworten, aber nur ein lauter Schluchzer entfuhr ihr.
'Weinst du? Oh, Schatz! Was ist passiert? Ich hol dich sofort ab. Wo bist du? Rede doch!'Amy schloss ihre Augen und lie? das Telefon aus ihren H?nden sinken. Wie sollte sie denn nun mit ihm reden? Wie sollte sie in seine Augen sehen? Wie? Ja, es gab nur eine Antwort, ihn um Verzeihung bitten. Ihm alles gestehen?.
Leise h?rte sie immer noch seine flehende Stimme. Sie hasste sich so sehr. Sie h?tte sich niemals frei nehmen d?rfen.
Entschlossen, ihm alles zu erz?hlen, rappelte sie sich wieder auf, zog sich an und setzte sich in ihren Mini. Im rasenden Tempo fuhr sie zur?ck und hastete die Treppe hoch. Sie musste ihm die Wahrheit sagen, bevor ihr Mut sie wieder verlie?. Laut knarrend schloss sie die T?r auf und st?rmte zu ihm. Doch als sie ihn sah, sein Gesicht mindestens genauso verheult wie ihres, seine besorgten Augen, konnte sie es nicht. Ihr Herz rutschte ihr bis in die gro?e Zeh. Ihm schienen tausend Sorgen von der Seele zu fallen und er schmiss sich ihr um den Hals. 'Was ist nur passiert?'







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