Jule

Autor: Henk
veröffentlicht am: 02.03.2008




Es ereignete sich am 16.02.2008, als ich zu später Stunde im Gasthaus Bermpohl die Schlagerparty besuchte, einfach nur um raus zu gehen. Schlager gehören auch unter Einfluss von gehörigen Mengen Alkohol nicht unbedingt zu meinen Favoriten, ich habe allerdings bei entsprechend angenehmer Gesellschaft kein Problem diese zu ertragen.

Nichts ahnend stand ich nun mal hier, mal dort, und irgendwann auch mal am Rande der Tanzfläche, als ich im äußersten Blickwinkel ein sehr bemerkenswertes weibliches Wesen entdeckte. Reflexartig wanderte mein Blick für den Bruchteil einer Sekunde zurück, um sich der Wahrnehmung zu vergewissern (dies alles fand während einer Unterhaltung statt), und übertrug gleichzeitig meine Bewunderung. Kaum war dies geschehen stand Sie auch schon vor mir und fragte mich, ob wir mal zusammen tanzen könnten. Ich fragte:' was für ein Tanz denn?', Sie sagte:'Discofox', worauf ich antwortete:' Oh, den kann ich aber gar nicht.', Sie:' Na lass es uns doch mal versuchen.' Ich weiß nicht was es gewesen ist. Ihre Worte, mit ihrer Stimme... Sie hat sich direkt in meine Seele gebohrt.

Es bestand überhaupt kein Zweifel, welche Körperhaltung beim Tanz einzunehmen war. Instinktgesteuert nahmen wir eine engere Haltung ein, die Köpfe nebeneinander. Da ich mich wirklich mit dem Discofox schwer tue, habe ich mich völlig auf den Rhythmus und die Reflektion Ihrer Körpersprache konzentriert, denn ich wollte schon spüren lassen, dass es sehr angenehm sein kann sich mit mir zu bewegen. Es gab aber gar nichts zum konzentrieren, es geschah einfach wie ich es mir besser nicht hätte wünschen können.

Was nun? Da tanze ich gerade mit einer wunderbaren Frau. Hübsch, feinsensibel ein Gespür für das Gegenüber, Ihren Duft in meiner Nase - was für ein liebenswertes Wesen. Was passiert mit mir? Wie kann eine Frau die ich vor drei Minuten nicht einmal kannte so tiefe Gefühle in mir wecken? Meine Wange musste die ihre berühren, meine Nase die ihre abtasten, meine Lippen auf ihren landen, und unsere Zungen sich finden. Zwei Seelen in ihrer reinsten Form sind sich begegnet und haben einander gespürt, drei Stunden lang.

War es ein Fehler dass ich nicht bereit war zu lügen? Wie könnte ich das einem so zarten begehrenswerten Wesen antun? Kann ich etwas dafür, dass wir uns begegnen in einer Zeitin der ich verheiratet bin? Warum bin ich unglaubwürdig, was kann ich sagen, ohne mich missverständlich auszudrücken?

Nachdem sie auf der Toilette war kam sie nicht zu mir zurück. Ich sprach sie an, sie flüchtete sich in Ausreden. Ich kann sie nicht vergessen. Will ich auch gar nicht. Bevor ich so ein Erlebnis vergesse will ich lieber tot sein.

Auch wenn ich sie nie wieder sehen darf, wenn irgendwie möglich möchte ich dass sie erfährt, dass ihr Instinkt sie nicht getäuscht hat. Ich möchte, dass sie so bleibt wie sie ist, dass sie bei der nächsten Begegnung mit irgendjemand nicht ihre Gefühle bezweifelt. Bitte, liebe Leser dieser Zeilen. Im Namen von Menschlichkeit und Liebe - wenn Ihr diese für wertvoll haltet - helft mir dieser Frau zu zeigen, dass sie eines der wunderbarsten Wesen auf diesem Planeten ist.

Was ich über sie weiss: obwohl es nicht ihr Name ist nennen sie alle Jule. Ihre 43 Jahre und drei Kinder sieht man ihr nicht an. Sie ist im Alter von 4 Jahren aus dem Ruhrgebiet nach Berlin, in die Heimatstadt ihres Vaters gezogen. Sie ist ein südländischer Typ, schlank, lange dunkle leicht gewellte Haare, ca. 1,7 Meter groß. Sie lebt in Gütersloh-Spexard und tanzt gerne. Falls sie mir eine Nachricht senden möchte: woistjule@yahoo.de









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