I want you! Teil 8

Autor: Naina
veröffentlicht am: 09.03.2008




Mein Englisch ist mehr als schlecht, also ignoriert die Fehler einfach =o)
Würde mich auch über Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen. Glg Naina

'I have already read your lovestorys and I must say: brilliant! There are some storys I think that must hear the whole class!'
/Ey! Das stand aber nicht im Drehbuch!/
'Leonie! Your story was very good! You have some mistakes, but i have correct it. So read it out, please.', die Lehrerin hielt Leonie den Zettel vor die Nase und wartete bis diese ihn ihr abnahm.
'Oh bitte nicht, Miss Schäfer!', flehte Leonie.
'I can't understand you!'
/Oh wir wissen's! ‚i can't understand…bla bla. Das haben wir jetzt echt schon oft genug gehört./
'I don't want to read it out. My story is very embarrassing.'
'I don't think so. O.k. I will read it.', sie nahm Leonie das Heft wieder aus der Hand und hob ihre Stimme.
'It beganns on a sunny day….'
Alle hörten gebannt zu, nur Leonie rutschte nervös auf ihrem Stuhl hin und her.
/Wo ist das Erdloch im Boden, wenn man es braucht?/
Umso mehr die Lehrerin von der Geschichte vorlas, desto mehr verstand Ronnie von wem die Geschichte handelte. Leonie hatte zwar die Namen geändert, doch die Handlung war ihm wohl bekannt. Auch Laura blieb das nicht verborgen und es fiel ihr schwer ruhig auf ihrem Platz sitzen zu bleiben.
Frau Schäfer legte nach ihrem Vortrag das Heft auf Leonies Tisch und nickte ihr zu.

Als die Pause begann zögerte Leonie etwas. Sie wusste ganz genau, was für ein Gespräch auf sie wartete.
'So so. verheimlichst du uns etwas?'
'Wie?'
'Ei ob du und Sam schon so weit seid oder wünscht du dir das alles nur?'
'Gar nichts von beiden.'
'Dann erklär uns das!', Ronnie und Laura sahen sie erwartungsvoll an und warteten auf ihre Erklärung.
/Was wollen die denn hören? Ich habe doch selber keinen blassen Schimmer, warum ich über ihn geschrieben habe./
'Mir ist nichts besseres eingefallen und ich habe einfach Sams Begegnung als Inspiration genutzt. Das ist alles.'
'Ach man, ich dachte, wir würden was spannendes zu hören bekommen', Laura begleitete ihren Freund enttäuscht unter die Trauerweide. Nur Ronnie konnte sich nicht so leicht überzeugen, von dem was Leonie sagte.
'Bist du sicher, dass das der einzige Grund war? Komm schon, du kannst mir doch alles sagen. Ich lache dich doch nicht aus.'
'Darum geht es gar nicht. Ich weiß selber nicht, warum ich ausgerechnet ihn beschrieben habe. Aber sag mir, wen hätte ich denn sonst nehmen können? Du hast Verena, Laura hat Volker. Hätte ich über Leon oder sonst wen geschrieben, hättet ihr doch auch gleich wieder falsche Vermutungen aufgestellt.'
'Da hast du wahrscheinlich recht, aber das mit Leon ist ja wohl noch mal was anderes.''AH vergessen wir das.'
Ronnie war der Einzige, der von der damaligen ‚Affäre' von Leon und Leonie bescheid wusste.
'Gib mal dein Handy her.', forderte Ronnie auf einmal.
'Mein Handy? Wieso?'
'Na gib schon.'
Sie holte wiederwillig ihr Handy aus der Hosentasche und Ronnie nahm es sich. Dazu holte er auch sein altes Motorola heraus und schrieb etwas von seinem auf ihres ab.
'Hier.'
'Was hast du denn gemacht.'
'Ich habe dir Sams Nummer gegeben.', grinste er.
'Tzzz. Die brauch ich nicht. Kannste gleich wieder löschen.', sie suchte nach der Nummer doch Ronnie hielt ihre Finger fest.
'Bitte Leonie! Vielleicht wirst du sie irgendwann noch einmal brauchen.'
'Glaub ich kaum.', feixte sie und blickte auf ihren Display auf dem Sams Name aufleuchtete./Ach warum eigentlich nicht. Schaden kann's ja nicht./

Der Rest der Woche verlief unter normalem Chaos. Sam und Leonie stritten sich wegen ihrem morgendlichen Cappuccino, der unbedingt mit ins Auto sollte, Laura konnte ihre Lippen nicht von Volker lassen und Ronnie schwebte mit Verena auf Wolke sieben.

Endlich stand der Abend vor der Klassenfahrt an. Leonies letzter längerer Klassenausflug lag schon vier Jahre zurück. Damals hatte ihre Mutter ihre Sachen gepackt. Dieses mal war sie ganz alleine dafür zuständig.
Sie stand vor ihrem Kleiderschrank, aus der ihre riesige Kleidersammlung aus den Fächern quoll.
/Am liebsten würde ich alles mitnehmen! Ich weiß gar nicht wie viel man für eine Woche braucht. Also eigentlich sieben Outfits, aber da auch mal eins oder zwei schmutzig werden können…./
Schließlich entschied sie sich dafür, einfach all ihre Lieblingsklamotten einzupacken. Welche nicht gerade wenig waren.
Dazu noch jeden anderen Krims Krams der ihr wichtig erschien. Während sie auf ihrem Koffer saß und versuchte ihn mit aller Gewalt zuzudrücken, hängte sich ihr Blick auf ein T-shirt fest, was um die Rückenlehne ihres Schreibtischstuhls hing.
Sie stand auf, wobei sich der Koffer wieder etwas ausdehnte, und nahm es in die Hand. Sie schloss ihre Augen und roch an dem Shirt.
/Es riecht immer noch nach Sam. Ich habe ganz vergessen es ihm zurück zu geben.
Andererseits er hat ja auch nicht danach gefragt…/
Nach kurzem hin und her stopfte sie es auch noch in den Koffer.
Zufrieden legte sie sich in ihr Bett.
/Spanien. So weit war ich noch nie alleine weg. Ich bin bisher noch nicht mal aus Deutschland rausgekommen. Ich bin schon so gespannt, wie das Meer wirklich aussieht./
In ihrem Kopf zählte sie noch einmal alle Sachen durch, die sie mitnehmen wollte und überlegte, ob sie alles dabei hatte. Am wichtigsten war natürlich ihr Make-up. Nach fünfmaligem aufzählen der Gegenstände konnte sie endlich einschlafen.

Früh riss sie der Wecker am nächsten Morgen aus ihren Träumen. Sie wollte unbedingt noch duschen. Und das tat sie auch. Sie war so aufgeregt, dass ihre Müdigkeit in Sekunden verflogen war.
Ronnies Mutter holte sie ab und sie fuhren zum Flughafen.
'Das ist ja so aufregend! Ich bin noch nie geflogen. Das Meer hab ich noch nie gesehen und ich war auch noch nie im Ausland! Boar, hoffentlich wird das so geil, wie ich mir das vorstelle!', Leonie konnte sich kaum beruhigen vor Begeisterung.
'Seid wann bist du morgens so wach?', Ronnie hatte seine Augen noch halb geschlossen.'Das ist halt alles so neu. Freust du dich etwa nicht?'
'Nein!'
'uuuund warum nicht?'
Er holte sein Handy raus und tippte in Windeseile ein kleines Wörtchen ein.
‚Verena', las Leonie und wusste genau was er meinte. Sie war erst in der zehnten Klasse, somit würde er sie eine ganze Woche nicht sehen.
‚Hast du deiner Mutter nichts von ihr erzählt?', schrieb sie ihm zurück.
‚Nein'
‚Verstehe.'
'Guck mal! Da hinten ist der Flughafen! Wow! Hast du gewusst, dass Flugzeuge so groß sind?', wuchs Leonies Vorfreude noch mehr, als sie das erste Flugzeug erblickte.
'Klar'
'Ach, du Bonze fliegst ja jedes Jahr nach Amerika, stimmt ja!'
Sobald das Auto stand, flitzte Leonie samt ihrem großen Gepäck zu Laura, denn der Rest der Klasse stand schon dort.
'Laura, Laura, hast du die Flugzeuge gesehen? Die sind ja riesig groß!'
'Was ist denn mit dir los? Lebst wohl hinterm Mond.'
'Sie benimmt sich schon den ganzen Morgen, wie ein kleines Kind.', stellte sich auch Ronnie dazu.
'So, es sind alle da, lasst uns los gehen.', Herr Voss ging vor und alle folgten ihm.
Nachdem sie alle ‚Strapazen' des Flughafens hinter sich hatten, ließen sich alle zufrieden auf die Sitze fallen. Leonie hatte sich natürlich einen Platz am Fenster ergattert und klebte an der Scheibe. Neben ihr saß Ronnie, da Volker und Laura nicht den ganzen Flug von einander getrennt sein wollten.
'Es bewegt sich! Jetzt geht's los!'
'Ja, stell dir vor.'
Leonie beobachtete den Start ganz genau und machte ihre ersten Fotos. Sie hatte sich heimlich die Digitalkamera ihres Vaters mitgenommen.
Leise bewegte sich der Flieger zwischen den Wolken fort.
'Oh sie nur, wie klein alles auf einmal ist!'
'Willst du jetzt die ganzen drei Stunden Flug so ein Theater machen?', Ronnie zog sich seine Wolldecke bis unter die Nase und versuchte wieder einzuschlafen.
/Phh dann halt nicht./
Nach einer halben Stunde hatte auch Leonie verstanden, wie langweilig das Fliegen wirklich war. Da Ronnie neben ihr schlief und sie nicht wirklich wusste, was sie machen sollte tat sie es ihm gleich.

'Ey, wach endlich auf!'
Langsam öffnete sie ihre vom Schlaf schweren Lider und erblickte Laura.
'Mmmh?'
'Wir landen gleich!'
'WAAAAS? Ich dachte der Flug dauert drei Stunden?'
'Du Schlafmütze, du pennst doch schon über drei Stunden.'
Leonie schreckte auf und hängte sich wieder ans Fenster.
/Tatsächlich, wir landen. Jetzt hab ich meinen ersten Flug komplett überschlafen!/

Als alle ihr Gepäck wohl behalten wieder hatten, verließen sie den Flughafen und bekamen einen regelrechten Hitzeschock. In Spanien waren es bereits rund 27°C.
Ein Reisebus brachte sie innerhalb von einer halben Stunde zu einer Art Jugendherberge. Wie auch im Flugzeug konnte Leonie ihren Blick nicht von der Scheibe wenden. Alles war so grün und friedlich. Immer wenn das Meer weit in der Ferne durch Bäume und Sträucher sichtbar wurde, öffneten sich ihre Augen weit. Die kräftige dunkelblaue Farbe hatte es ihr angetan.

Die Jugendherberge war ganz im spanischen Stil gebaut, nur ein paar Schritte vom Strand entfernt.
Doch bevor sie sich das Ganze genauer ansehen konnten, machte Herr Voss noch einige Ansagen zu den Regeln des Hauses, was nochmal zwanzig Minuten dauerte.Das ihm niemand wirklich zuhörte, schien ihn herzlich wenig zu interessieren, hauptsache er war los, was er zu verkünden hatte.
Sofort danach machten sich Laura, Nathalie, Ina und Leonie auf den Weg um nach der Tür 42 zu suchen.
'Man ist das Haus groß und hier soll ich mich zurecht finden?', Leonie fühlte sich wie bei einer Führung durch ein Museum. Überall hingen Landschaftsbilder und Staturen zierten den Gang. Die Wände waren alle samt in einem zarten Cremeton gestrichen und ein roter weicher Teppich war auf dem Boden ausgerollt.
'Jetzt stell dich doch nicht so an!'
'Hier ist es doch!', Nathalie zeigte auf eine Tür und öffnete sie zugleich. Es war das letzte in diesem langen Flur. Leonie folgte und vernahm als erstes einen frischen Duft, nach Rosen und anderen Blumen. Das Zimmer war zu aller Überraschung sehr sauber.

Das Bad befand sich jedoch auf der anderen Seite des Flurs, was den Mädchen gar nicht gefiel.
'Ein Balkon!', Leonie riss die Vorhänge zur Seite, machte die Glastür auf und stützte sich auf das Geländer.
/Unglaublich! Ich will hier nie wieder weg./
Die Sonne stand mittlerweile hoch am Himmel und legte einen glitzernden Schleier über das Meer.
Warmer Wind wehte, der ihr sanft durch das Haar strich.
'Willst du nicht mal dein Zeug auspacken?'
Leonie hatte ihr Gepäck einfach auf den Boden fallen lassen, überwältigt von all den neuen Eindrücken.
'Ja, ja ich mach ja schon.'
Sie kam zurück ins Zimmer und öffnete ihren Koffer. Sams Shirt lag natürlich ganz oben, da sie es als letztes eingepackt hatte. Sie sog seinen frischen männlichen Duft in sich ein./Jetzt sehe ich ihn eine ganze Woche nicht mehr. Echt komisches Gefühl./
'So so, willst du mir nicht langsam sagen, wer der neue Typ in deinem Leben ist?'Laura hatte ihr das Oberteil weggenommen und schwängte es vor Leonies Gesicht. 'Was denkst du denn immer? Es gibt niemanden.'
Laura setzte sich neben sie aufs Bett. 'Warum erzählst du mir gar nichts mehr?', ihre Stimme wurde leise und wirkte traurig.
'Weil du mir nie zuhörst.'
'Doch jetzt höre ich dir zu. Wir sind hier doch alleine. Nathalie und Ina sind schon auf Entdeckungsreise.'
'Au ja! Das würde ich jetzt auch gerne machen.'
Sie stand auf, doch Laura zog sie am Handgelenk wieder zurück auf die nackte Matratze. 'Bitte Leonie. Du bist in letzter Zeit so verträumt.'
'Das Shirt ist von Ronnies neuem Nachbarn. Er hat es mir gegeben, weil ich mir vor der Schule Kaffe übergegossen hatte. Zufrieden?'
'Warum nimmst du es dann mit?', Laura zog verwundert ihre Augenbrauen nach oben.'Ich hab keine Ahnung. Ich habe es ziemlich unkontrolliert eingepackt.'
'Wie süß, du bist verliebt.', Laura klatschte fröhlich in die Hände.
'In so ein Arsch, Weiberhelden und Lustmolch? Niemals!'
'Warum wirst du dann rot?'
'Du spinnst doch! Komm wir gehen runter an den Strand!'
'Mmh…na gut.'
Leonie lief vor und Laura folgte ihr, dachte sie zumindest. Als sie sich auf halbem Weg umdrehte sah sie ihre Freundin gerade in Volkers Zimmer verschwinden.
/Immer das gleiche/
Also versuchte sie den Weg durch die Jugendherberge eben alleine zu finden, doch für sie sah es überall gleich aus.
Schließlich traf sie auf Leon, der sofort bereit war, sie zum Strand zu führen. Sobald sie angekommen waren, zog sie ihre Schuhe aus. Der weiche, dennoch sehr heiße Sand umschmeichelte ihre kleinen zarten Füße.
'Der Sand glüht ja richtig!'
'Ja, das ist normal zur Mittagszeit.'
Umso länger sie dort stand, umso mehr fingen ihre Füße an zu brennen.
'Heiß!!!', schrie sie auf und rannte in Richtung Wasser.
'Boar tut das gut!', die leichten Wellen kühlten sie wieder etwas ab.
'Wollen wir etwas spazieren gehen?', er blickte ihr tief in die Augen.
'Gern'
Leonie lief weiterhin durch die leichten Wellen, die den Sand erfrischten.
/Komisch neben ihm her zu laufen./
'Hast du eigentlich wieder einen Freund?'
'Emm…'
'Ja oder nein?'
'Nein.'
'Oh sehr gut!', sein eben noch trauriger Gesichtsausdruck verwandelte sich in ein breites grinsen.
'Ich finde, du hast mir unrecht getan.'
'Womit?', Leonie blieb verwundert stehen.
'Die Chemie stimmt nicht! Das ist doch gar nicht wahr, zwischen uns stimmt einfach alles.', er strich ihr leicht über den Arm.
'Ach, Leon….', der Strand war der romantischste Ort, an dem Leonie bisher gewesen war, doch sie konnte ihre damaligen Gefühle für Leon einfach nicht mehr spüren.
'Ich war mir noch nie so sicher. Es passt einfach nicht. versteh mich doch.'
'Oh nein! Ich will das nicht akzeptieren!'
'Es tut mir leid.'
Sie machte sich auf den Rückweg.
/Was soll das jetzt schon wieder? Ich bin echt verwirrt genug. Ich weiß doch gar nicht mehr was ich fühle./
Sie drehte sich noch einmal kurz um. Leon stand wie angewurzelt da und starrte auf den Boden.
Leonie überkam ein schlechtes Gewissen, machte jedoch kehrt und lief zurück in die Jugendherberge.
/Er kommt schon drüber hinweg./
'Wow, Leonie! Hast du das Essen bis zum Strand gerochen? Du bist aber pünktlich!'
'Tja! Das hast du mir wohl nicht zugetraut!'
Sie beäugte das Essen, was griffbereit auf dem Tisch stand.
'Was genau ist das?'
'Das ist Paella, ein spanisches Reisgericht, was in der Pfanne zubereitet wird. Außerdem ist es das Nationalgericht der Region Valencia und der spanischen Ostküste', prustete sich Volker auf.
'Boar, Tarzan! So genau wollte ich das nicht wissen!'
'Sei doch froh, dass überhaupt noch jemand auf deine dämlichen Fragen reagiert!', giftete Laura.
Leonie nahm derweil ein merkwürdig aussehendes ‚Ding' auf ihre Gabel und betrachtete es ganz genau.
'Und was ist das?'
'Manchmal wundert es mich echt, dass du es ohne Ehrenrunde in die elfte Klasse geschafft hast. Das ist eine Meeresfrucht!', antwortete Volker gereizt.
'Da hat man ja Angst, das sich das auf einmal wieder bewegt! Egal runter damit.'
Sie steckte das unbekannte Essen in ihren Mund und biss vorsichtig darauf rum.
'Köschtlisch….', schmatzte sie und fing an, wie ein Bagger alles in sich rein zu schaufeln.Satt rieb sie sich über ihren Bauch, während die anderen ihren Teller gerade mal halb geleert hatten.
'Du bist eine Fressmaschine!', lachte Ronnie auf.
Leonie streckte ihm die Zunge raus, zu mehr war sie nicht mehr fähig. Sie hatte das Gefühl zu platzen.
Ungeduldig wartete sie, bis auch ihre Freunde aufgegessen hatten und wieder auf die Zimmer verschwanden. Leonie fand sich immer noch nicht alleine zurecht und brauchte immer jemanden, der sie begleitete.

Der Rest des Tages verging sehr schnell.
Abends stellte Leonie fest, dass sie als einzige ihr Bett noch nicht bezogen hatte und machte sich an die Arbeit.
Plötzlich klingelte ihr Handy.
'Aufmerksam?'
'Aufmerksam?! Was ist das denn für eine Art, an sein Telefon zu gehen?'
'Sam!', quiekte Leonie vor Freude auf und ihr ganzer Körper begann zu kribbeln.
'Jo, höchstpersönlich. Und wie gefällt es meiner kleinen Spanierin?'
'Deine kleine Spanierin? Du hast wohl zu heiß gebadet?'
'Nein, du warst ja nicht dabei….'
'Ferkel'
'Hehe'
'Wieso rufst du an, ich wollte Urlaub von dir machen.', kicherte Leonie
'War ja klar! Ich wollte nur fragen, wo mein T-shirt abgeblieben ist.'
'Oh…dein…', ein flüchtiger Blick landete auf dem Shirt, was auf ihrem Koffer lag.
'Ja, das kann ich dir ja wohl erst geben, wenn ich zurück bin.'
'Sag mir doch einfach wo es liegt und ich hole es bei deinem Vater ab.'
Ein erneutes Zucken durchströmte ihren Körper. /Was erzähl ich dem denn jetzt?/
'Noch dran?'
'Türlich!'
'Wo liegt es nun?'
'Ich werde es dir vorbeibringen, wenn ich zurück bin!'
'Sag mir doch einfach wo es ist!'
'Geht aber nicht.'
'Warum nicht?'
'Darum.'
'Das ist keine Antwort. Willst du mich damit etwa klonen?'
'Waaah! Auf keinen Fall! Noch einen wie dich, würde die Menschheit gar nicht überleben.'
'Na, mit dir allein hat die Menschheit auch ganz schön zu kämpfen.', lachte Sam.
'Sei nicht so gemein, ich bin ein Mädchen!'
'Na und?'
'Zu Mädchen ist man nicht so frech!'
'Normal sind Mädchen aber auch nicht so frech zu Jungen!'
'Ich bin aber nicht so wie andere Mädchen.'
'Eben. Also wolltest du mir nicht sagen, wo mein Shirt ist?'
'Nein, hatte ich nicht vor.'
'Dann zeige ich dich an wegen Diebstahls!', grinste Sam ins Telefon, was Leonie natürlich nicht sehen konnte.
'Na gut, ich hab's mitgenommen'
'So? warum das?'
'Einfach so.'
Sam begann leise zu kichern.
'Hör auf zu lachen!'
'Sag mal, hattest du eigentlich nie vor, es mir zurück zu geben?'
'Nein…ich meine doch! Natürlich! Wenn ich von der Klassenfahrt zurück bin.'
'Och, wie niedlich. Ich fehl dir also.'
'Abgemachter Blödsinn! Ich genieße es regelrecht, dich nicht sehen zu müssen.'
'Na wenn das so ist, will ich dich gar nicht länger von deinem ‚Urlaub' abhalten. Ach übrigens, wenn du zurück bist, will ich aber das Shirt gewaschen haben, und für die lange Wartezeit nehm ich außerdem Zinsen.'
'AHA, und was für Zinsen?'
'Wirst schon sehen. Ach und noch was: Du fehlst mir! Also bis dann.'
'Tschüss….'
Sie legte auf und ihr Herz raste immer noch.
/Was hat er nur an sich, was mein Herz immer wieder zu Luftsprüngen zwingt? Moment hat er gerade gesagt, dass ich ihm fehle? Ha! Der hat mit Sicherheit nicht nur wegen seinem Oberteil angerufen/
'Leonie? Wer war denn dran?', Laura wedelte wild vor Leonies Gesicht herum.
'He? Was?'
'Wer war das?'
'Sam…', murmelte Leonie leise.
/Er hat gesagt, dass ich ihm fehle…ich fehle ihm/, sie begann zu lächeln.
'….Bett gehen.'
'Entschuldigung, was hast du gesagt?'
'Sag mal, du hörst mir ja keine Sekunde zu! Ich hab gesagt, dass der Flug anstrengend war und wir alle früher zu Bett gehen. Also Ina, Nathalie und ich. Und was ist mit dir?'
'Ja, emm…ich auch!'
Leonie schlenderte zu den Waschräumen um sich die Zähne zu putzen.
/Wenn er mich vermisst bedeute ich ihm doch etwas. Ob er mich vielleicht….Ach Quatsch!/'Was wollte Sam denn? Ihr seid dicke Freunde, was?', stellte sich auch Laura an ein Waschbecken.
'Er hat nur nasch seinem schiirt gefracht.', Leonie sah aus, als hätte sie Tollwut, mit der ganzen Zahnpasta um den Mund.
'Und dafür braucht ihr so lange?'
'Er wollte esch jescht schon ham.'
'Aha….'
Eine halbe Stunde später lagen alle vier Mädels in ihrem Bett und schliefen kurz darauf ein. Doch Leonie waren nur zwei Stunden gegönnt…
'Leonie? Leonie, bist du noch wach?', flüsterte ihr eine Stimme entgegen.
'Mmh?'
'Ich muss aufs Klo. Kannst du nicht mitkommen, ich hab solche Angst.'
'Mmh…'
Todmüde setzte sie sich auf und blickte Ina, die vor ihr kniete, fragend an.
'Es sieht alles so unheimlich aus…'
'O.k. ich…', sie gähnte mit weit geöffnetem Mund, '…komm ja.'
Sie verließen das Zimmer und Ina klammerte sich an Leonies Schulter.
Wenn Leonie nicht so tierisch müde wäre, sie konnte ihre Augen kaum offen halten, würde sie es sicherlich auch unheimlich finden.
Gegen das Fenster am Ende des Flures schlugen Äste von Bäumen, der Wind war laut zu hören. Ein kleines spärliches Licht erhellte den Gang nur leicht, doch sorgte dafür, dass sämtliche Staturen verzerrte Schatten warfen. Langsam schritten sie vor bis zu den Toiletten und Ina verschwand schnell darin.
'Beeil dich aber, ich hab keine Lust auf dem Flur einzuschlafen…', wieder gähnte Leonie herzhaft.
Auf dem Rückweg, klammerte sich Ina wieder an ihr fest und Leonie spürte sie zittern.
/Wovor hat sie denn bloß solche Angst?/
Plötzlich fühlte Leonie etwas warmes auf ihrer Schulter. Ihr Nachthemd hatte nur Spagettiträger, dadurch merkte sie es direkt auf ihrer Haut.
'Ina…da ist was auf meiner Schulter….'
'Wie?', fragte diese zähneklappernd.
'Na, auf meiner Schulter….'
Langsam drehte sich Leonie um und ein lautes Geschrei durchfuhr den gespenstischen Flur….







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz