Jeder nur nicht der!!! Teil 17

Autor: Sani
veröffentlicht am: 24.08.2008




Hey Leute!
Tut mir unheimlich Leid, dass die Fortsetzung erst jetzt kommt. Aber ich hatte weder Ideen, noch Zeit. Für die die sie immer noch lesen wollen, hier. Ich würde mich über Kommentare, Kritik sowie Verbesserungsvorschläge freuen.
Sorry noch einmal,
eure Sani.

Gedankenverloren ging Melanie auf und ab. Ihre Beine waren überanstrengt, mindestens schon seit einer Stunde schritt sie auf und ab ohne sich eine Pause zu gewähren. In jüngeren Jahren hätte sie noch nicht schlapp gemacht, doch mit Melanies Jahren war sie nicht mehr die Jüngste. Müde schleppte sie sich in den nächsten Sessel des unfreundlichen, weißen Wartezimmers. Erschöpft sackte sie in sich ein und stützte ihren Kopf in ihre Hände, die auf ihren Beinen lagen. Angestrengt versuchte sie ein Schluchzen zu unterdrücken. Doch sie schaffte es nicht. Immer mehr Schluchzer folgten dem Ersten und auch schon die erste Träne bannte sich ihren Weg die Wange entlang.
Bitte…Bitte…
Melanie betete und flehte. Betete um das Überleben ihres Mannes und flehte um die Einsicht Gottes.
Immer noch kullerten einzelne Tränen ihre Wangen hinunter, ohne dass sie es verhindern konnte.
Tik…Tak…Tik…Tak…Tik…Tak…Tik…Tak…
Ungewollt starrte sie auf die Uhr. Immer größer erschienen ihr die Ziffern und dieses Geräusch, das sie in den Wahnsinn trieb, wurde immer lauter und deutlicher. Jede einzelne Sekunde schien Hunderte von Jahre zu dauern und zog messerscharfe Stiche durch ihr altes Herz.
Beruhig dich Melanie…Beruhig dich…
Doch diese Angst ging nicht. Die Wände wurden immer enger und dieses Weiß dass sie hatten, schien sie aufzufressen.
Was wenn es etwas Ernstes ist? Wie sollte ich das schaffen? Und Lena? Meine kleine Lena…Wie würde sie es verkraften?
Tapfer strich sich Melanie die Haare aus dem Gesicht, die mittlerweile ein wenig feucht geworden waren, und versuchte sich einzureden es würde wieder alles in Ordnung kommen. Alles wieder in die gewohnte Ordnung.
Nach einigen weiteren endlos langen Minuten öffnete sich endlich die Tür. Die Tür in der ihr 55 jähriger Mann bewusstlos lag.
Blitzartig sprang sie auf und ging schnellen Schrittes auf den Arzt zu, der das Zimmer gerade verließ.
'Herr Doktor! Herr Doktor!,' sagte Melanie mit zittriger Stimme 'W-w-wie geht es meinem Mann? Was hat er? Ist es schlimm? Wird er wieder gesund? Wie lange muss er hier bleiben? Kann ich ihn sehen?'
Sie überhäufte den Mann mit tausenden von Fragen die blitzschnell ihren Mund verließen und blickte gebannt zu ihm auf.
Ein trauriger Schleicher umgab die Augen des Arztes. Sie waren voller Mitgefühl und tiefer Traurigkeit. Sie sprachen Bände, ohne ein einziges Wort gesagt zu haben.
Melanie schluckte heftig als sie dies erkannt hatte.
'Ihrem Mann geht es derzeit den Bedingungen entsprechend gut. Aber…Es tut mir Leid. Ihr Mann hat einen schlimmen Gehirntumor. Er befindet sich in einem Fortgeschritteneren Stadium. Ihr Mann hat noch Monate, wenn er Glück hat ein Jahr….', begann der Arzt, doch Melanie hatte schon ihre Ohren verschlossen. Ihr Herz brauchte nicht mehr Worte um zu verstehen was der Arzt ihr so schonend beibringen wollte. Ihr Mann würde sterben. Nicht heute. Für heute war er gerettet. Aber er würde gehen. In ein paar Monaten, wenn sie Glück hatten in einem Jahr.
Aber früher oder später würde sie allein da stehen. Und diese Gewissheit zerbrach ihr Herz, endgültig.

Außeratem strampelte ich weiter. Neben mir fuhr Daniel fröhlich vor sich hin. Das Wetter hätte schöner nicht sein können. Die Sonne schien hoch am Himmel und strahlte Wärme aus. Es waren kaum Wolken zu sehen und wenn einmal eine auftauchte war sie wunderschön weiß. Es war ein Wetter wie man es im Bilderbuch sah, dass einzige was an diesem wundervollen Tag nicht mitspielte war ich. Meine Füße waren müde und benötigten unbedingt eine Pause, und mein Hintern naja den spürte ich schon seit einer Viertelstunde nicht mehr.
Gequält ließ ich meinen Blick durch die Landschaft streifen. Wir fuhren gerade an einen See endlang und der Ausblick war traumhaft. Das Wasser hatte eine eigenartige Farbe. Es war nicht die normale grün-blaue Wasseroberfläche, bei dieser war ein Glitzern dabei. Etwas das diesem See etwas Magisches gab.
Gott Lena! Jetzt fängst du schon an zu fantasieren!
Ich schüttelte leicht den Kopf und sah wieder nach vorne.
'Na, Honey, wie geht es dir so?', fragte Daniel.
'Wunderbar. Ich krieg zwar gleich einen Kollaps aber sonst, hey bin ich die wandelnde Sportskanone,' antwortete ich außer Atem zurück.
'Keine Sorge, sogar deiner Figur kann ein bisschen Sport und schwitzen nicht schaden.''War das etwa so eine Art Kompliment?', fragte ich mit einem Lächeln in der Stimme.Kurz streifte mein Blick etwas Braunes das einem Baum glich. Uninteressiert wandte ich meine Augen wieder Daniel zu.
'Ne Pause wäre doch angebracht? Oder?', fragte ich hoffend.
'Wir habens gleich. Komm schon, mach ja nicht schlapp. Noch 10 Minuten hält dein Arsch ja durch oder?'
Ich starrte ihn wütend an, doch es brachte nichts. Starrsinnig sah er gerade aus und lächelte dabei schelmisch.
Zum Teufel mit dir, Daniel!
In meinem immer langsamer werdenden Tempo fuhr ich weiter, bis mein Blick wieder nach vorne wanderte.
Moment mal…das ist kein Baum…Scheiße!
Abrupt drückte ich auf die Handbremsen.
Mit einem großen Bogen flog ich von meinem Rad und wurde in die Luft geschleudert und landete direkt auf dem Boden.
Verfluchte Scheiße!
Mein ganzer Körper schmerzte. Trotzdem hob ich mich langsam hoch, um zu sehen was passiert war.
Vor mir stand ein Mann, ein alter Mann. Braun gekleidet.
Von der weite glich er einem Baum.
Geschockt sah ich den Mann an, doch der starrte mich bloß aus wütenden Augen eindringlich an.
Langsam wandere mein Blick zu Daniel und ich konnte nicht mehr an mich halten.Wie ein gackerndes Huhn find ich an zu lachen.
'E-e-e-entschuldigung,' stotterte ich mich arg zusammenreißend um nicht wieder anzufangen.
Super Lena!... Schlimmer kann es ja gar nicht mehr kommen…Du überfährst einen alten Mann und lachst dich auch noch tot! Toll…
Plötzlich hörte ich hinter mir ein schallendes Lachen.
Langsam drehte ich mich um und brach auch in schallendes Gelächter aus.
Daniel war von seinem Rad gestiegen und kniete nun lachend am Boden. Seine eine Hand befand sich auf dem Boden, die andere war um seinen Bauch geschlungen.
Bei seinem Anblick fiel es mir schwer mich einigermaßen zusammenzureißen und mich noch einmal bei dem Mann zu entschuldigen.
Verdammt, Lena! Jetzt reiß dich mal zusammen, dass ist nicht lustig.
'Tut mir leid. Geht es ihnen gut?', sagte ich während ich mich umdrehte.
Doch ich bekam keine Antwort. Der alte Mann sah mich nur an und sagte dabei kein einziges Wort.
'Ähem…Sorry', versuchte ich es noch mal, doch der Mann starrte mich immer noch gebannt an.
Wieder entkam meinem Mund ein Lachen.
'Diese Leute heut zu Tage! Sollten sich was schämen, einen Mann zu überfahren, sie Weibsbild,' murmelte er zornig und marschierte an mir und Daniel vorbei, den Weg weiter entlang.
Belustigt sah ich ihm nach und schrie noch: 'Entschuldigung noch mal.'
Doch er ging weiter, als wäre er taub.
Ich drehte mich zu Daniel um, doch ich hätte es mir ersparen können da ich sein Lachen hörte.
Ich hob mein Rad hoch und setzte mich drauf, während ich mich die ganze Zeit zusammenreißen musste nicht wieder los zulachen.
Daniel folgte mir sogleich.
'Mit dir wird einem ganz bestimmt nie langweilig, oder?', fragte er lächelnd und fuhr langsam neben mir her.
'Ich tu was ich kann', antwortete ich.
'Zumindest weiß ich jetzt dass ich von dir Abstand halten sollte.'
'Hä, was? Wieso?'
'Naja immer hin hast du es schon auf alte Menschen abgesehen. Wer weiß da wann wir Jungen da folgen.'
Ich wollte gerade etwas erwidern, als er schnell an mir vorbei fuhr und mich zurückließ.

'Hey, hier!', schrie Daniel mir zu, als ich bei ihm angelangt war.
Froh endlich wieder Boden unter den Füßen zu haben, stieg ich ab. Erschöpft lies ich meinen Blick durch unsere Umgebung wandern. Die Wiese hatte ein wunderschönes grün und die Bäume lieferten Schatten. Mittlerweile war der Himmel von einigen Wolken übersäht, doch es war immer noch sonnig. Der See erstreckte sich in seiner vollen Pracht vor uns.
'Wow', war das einzige Wort dass ich herausbrachte.
Daniel war schon dabei, die Sachen die er mitgeschleppt hatte auszupacken und verbreitete den ganzen Inhalt seines Rucksackes auf dem Boden.
Eine große Decke kam zum Vorschein, die er sofort ausbreitete.
Es herrschte eine unangenehme Stille, die ich unbedingt unterbrechen wollte, aber nicht wusste wie.
Tief einatmend nahm ich meinen Rucksack ab und lies ihn zu Boden fallen.
'Und jetzt?', fragte ich.
'Naja eigentlich hatte ich vor dass wir nackt schwimmen gehen und dann eine schnelle Nummer schieben, aber ich bin für alles offen', antwortete Daniel und drehte sich in meine Richtung.
Frech lächelte er mich an.
'Halt deine Klappe und pack aus,' antwortete ich mürrisch.
Ohne mit der Wimper zu zucken folgte er meinem Befehl.
Geht doch!
Lächelnd ging ich zu ihm und half ihm.
Was ich da alles zu Augen bekam verblüffte mich immer mehr.
'Du, Daniel?', fragte ich.
'Ja?', antwortete er, den Blick immer noch auf etwas anderem gerichtet als mich.
'Wofür ist dieses Zelt da?'
'Na wofür wohl? Sicherlich nicht zum essen.'
'Wir übernachten hier?'
'Ja, deswegen ja auch der Schlafsack,' antwortete er und wirbelte mit einem schwarzen, gut verpacktem Schlafsack vor meinen Augen herum.
'Oh,' gab ich lahm von mir.
Verstört schaute ich mir noch einmal die Gegend an.
'Aber das ist ja nur ein Schlafsack...', stellte ich mit empörter Stimme fest.
'Gut erkannt, Honey,' sagte Daniel und lächelte dabei verräterisch.
'Ich quetsch mich sicherlich nicht in einen Schlafsack mit dir rein. Das kannst du schön vergessen.'
'Ich hatte auch nicht vor dass du dich da mit mir reinquetscht.'
'Oh!...Nicht?'
'Nein.'
'Also schläfst du auf dem Boden?'
'Ich? Nein, du.'
'Was?'
'Glaubst du etwa ich schlafe auf diesem Boden. Ne ne, nicht mit mir. Hättest dir ja deinen Schlafsack mitnehmen können.'
'Hätte ich ja, aber zufälligerweise wusste ich ja nichts davon.'
'Schon gut.Du kannst den Schlafsack haben.'
'Nein, nicht schon gut. Das war nicht fair. Du hättest mir ja vielleicht einen Tipp am Rande geben können, oder etwas dergleichen. Aber nein dass hast du ja nicht für-was?'
'Du kannst den Schlafsack haben.'
'Echt jetzt?'
'Ja, doch!'
'Einfach so? Ohne jede Bedingung?'
'Naja, du müsstest mit mir nackt im Zelt schlafen aber sonst…Sicher ohne Bedingungen. Wofür hältst du mich bitte? Für einen Lustmolch?'
'Ähem…also so würde ich es nicht nennen. Ich würde eher-'
'Halt!', sagte er und hob die Hand in die Luft ,'Ich will es gar nicht wissen. Lass uns einfach fertig auspacken. Ja?'
'Ok.'
Fröhlich über den Sieg griff ich in den Rucksack und holte eine große Box heraus.
Fragend sah ich zu Daniel hinüber.
'Ich hab uns halt Brötchen gemacht,' antwortete er entschuldigend und wandte sich wieder dem Auspacken zu.
Neugierig öffnete ich die Box, doch das waren keine Brötchen.
'Ähem…was is'n das?', fragte ich und zeigte auf den Inhalt in der Box.
'Na die Brötchen die ich gemacht habe.'
Wieder sah ich ihn die Box.
'Brötchen?
'Ja?'
Die Box die ich in der Hand hielt war mit vier Broten gefüllt, die so groß waren wie mein Schuh, und ich trage Größe 39.
'Dass sind aber sehr große Brötchen!'
Langsam wandte er sich zu mir.
'Ja also ich mein ja nur. Aber wir werden wenigstens keinen Hunger haben wenn wir die gegessen haben, was?'Kopfschüttelnd stand er auf und sagte: 'Ich geh mal zum See rüber, ok?'
'Ja klar!'
Ich machte mich wieder ans auspacken und hatte auch schon alles auf die Decke gelegt, als ich ganz unten im Rucksack einen Bikini fand. Binas Bikini.
'Du, Daniel?', schrie ich in seine Richtung, ohne den Blick von Binas Bikini zu heben.'Hmmm?,' kam es zurück.
'Komm mal her.'
Schnellen Schrittes war er auch schon bei mir angelangt und fragte desinteressiert: 'Was ist denn los, Lena?'
'Wieso hast du Binas Bikini mitgenommen?', fragte ich und hielt ihm den Fummel vors Gesicht.
'Ah, dass hätte ich beinahe vergessen. Naja zum Schwimmen, wozu denn sonst? Müsste ungefähr dieselbe Größe sein,' antwortete er und sah abwechselnd meinen Busen und das Bikini Oberteil an.
'Obwohl ich bezweifle dass dein Hintern da reinpassen wird,' nuschelte er frech und drehte sich wieder zum Gehen um.
'Obwohl ich bezweifle dass dein Hintern da reinpassen wird,' äffte ich ihn nach, als er außer Hörweite war.
Dem werd ich's schon zeigen…Der wird noch sein blaues Wunder erleben…

Ruhig wanderte sein Blick durch die bekannte Umgebung. Wie oft er hier war. Hier nach Ruhe gesucht hatte und sich entspannt hatte. Wie oft er hier schon sein kaputtes Herz wieder zusammen geflickt hatte. Er wusste es nicht. Seit langer Zeit hatte er zum Zählen aufgehört. Schon seit seiner Jugend war er gern in der Gegend, wenn er mal in der Nähe der Stadt sein sollte. Und immer war er alleine hier. Niemals hatte er jemand anderen mitgenommen. Nicht mal Stefanie. Also warum Lena?
Verdammt, nicht schon wieder sie.
Verkrampft versuchte er seine Gedanken von ihr zu lenken, doch er schaffte es nicht. Er hatte verloren. Etwas dass er so geschützt hatte wie seinen Augapfel und noch mehr. Sein Herz. An ihr. Die Frage war nur, wann sie es endlich erkennen würde. Und ob es diesmal ein Happy End gab.

So leise wie möglich schritt ich aus dem Wald und ging vorsichtig auf Daniel zu.
Meine Augen suchten den Boden ab, bevor ich einen Schritt tat. Immer drauf bedacht kein Geräusch zu machen.
Binas Bikini war genau meine Größe, genauso wie Daniel geschätzt hatte.
Immer näher kam ich Daniel und desto mehr wunderte ich mich, dass er mich noch nicht gehört hatte.
Wie eine Raubkatze die sich langsam ihrer Beute näherte, kam ich Daniel näher.
Gleich hab ich ihn…nur noch paar Schritte…
Leise schlich ich zu ihm und hob die offene Wasserflasche, die ich ihn den Händen hielt.Jetzt oder nie, Lena…
Schnell drehte ich die volle Flasche um und lies all ihren Inhalt auf Daniels Rücken herrunterfliesen.
Erschrocken sprang Daniel auf und drehte sich blitzschnell zu mir um.
Sein Blick durchbohrte mich und war unberechenbar.
Mühsam versuchte ich mir mein Lachen zu verkneifen. Doch ich schaffte es nicht. Ich quiekte auf vor Lachen und war nicht mehr zu bremsen.
'Na warte,' stieß Daniel zwischen seinen Zähnen hervor und kam gespielt böse guckend zu mir.
Immer noch lachend versuchte ich weg zu rennen, doch Daniel war schneller. Er packte mich und schmiss mich mit Leichtigkeit über seine Schulter.
'Hey, lass mich sofort runter.. Daniel,' schrie ich lachend.
Eine Weile schwieg er, bis er sarkastisch sagte:
'Ach so ist das. Madame will also runter, ja?'
Mittlerweile befanden wir uns schon in der Mitte vom See. Was ich, wie so oft, nicht bemerkt hatte, da ich damit beschäftigt war auf ihn einzuschlagen.
'Ja, will ich.'
'Also dann. Bitteschön,' sagte er und ließ mich ins Wasser fallen.
Wie ein Stein plumpste ich ins eiskalte Wasser und schrie unter Wasser auf.
So schnell wie möglich stand ich auf und versuchte das Wasser auszuspucken, das ich soeben geschluckt hatte.
Hustend schaute ich ihn böse an.
'Wie du mir, so ich dir,' gab er zur Antwort.
Zitternd vor Kälte sah ich mich um. Das Wasser ging mir bis zum Bauch, doch nass war ich trotzdem am ganzen Körper.
Um die Kälte zu vertreiben tauchte ich unter Wasser.
Is ja gar nicht so kalt.
Als ich aufgetaucht war, fing ich an zu schwimmen.
'Hey was machst du da?,' hörte ich Daniel hinter mir schreien.
'Schwimmen,' rief ich zurück.
Lächelnd konzentrierte ich mich auf die Bewegungen unter Wasser.
'Schwimm nicht zu weit raus,' hörte ich Daniel schreien.
War das letzte dass ich hörte, bevor ich mich voll und ganz aufs Schwimmen konzentrierte.

Die Abenddämmerung hatte schon begonnen, als ich endlich aus dem See kam. Daniel war schon drauf und dran das Zelt auf zuschlagen, als ich ihn erreichte.
'Auch schon da?', begrüßte mich Daniel, mir das Handtuch hinhaltend.
Dankend nahm ich es und wickelte es zitternd um meinen nassen, mit Gänsehaut überzogenen, Körper.
Mittlerweile stand das Zelt schon und Daniel machte sich an die Arbeit das Feuer zu entflammen.
'Was gibt's denn zum Essen?', fragte ich neugierig und mit knurrendem Magen.
'Na, Brötchen und Marschmallowes.'
'Lecker. Ich bin schon am verhungern,' sagte ich und holte meine Kleidung aus dem Rucksack.
Lächelnd machte ich mich auf den Weg ins Zelt, um mich aus diesem nassen Bikini zu befreien.
'Schmeckt's?', fragte mich Daniel neugierig.
'Ja. Ich hab echt noch nie so gute Brötchen gegessen,' antwortete ich fies lächelnd.
'Ja, ja. Mach dich nur lustig über mich und meine Brötchen.'
'Ich mach mich gar nicht lustig über dich.'
'Ach? Wie würdest du es denn sonst nennen?'
'Ich würde es…nun ja…ich würde …also…', stotterte ich peinlich vor mich hin.
'Siehst du? Du machst dich lustig über mich.'
'Kann schon sein…aber nur ein ganz kleines bisschen.'
Ein kurzes, süßes Lachen entrang seinem Mund.
'Also, lass uns mal über etwas Ernstes reden. Ich kenne dich kaum,' versuchte ich mich sachte an ihn heranzutasten.
'Das aus deinem Mund zu hören? Interessiert sich Daisy jetzt auch schon für Donald, oder wie darf ich das verstehen?'
'Ich will doch bloß normal mit dir reden…nichts weiter.'
'Ach? Mit dir kann man normal kommunizieren? Wieso hast du mir das bisher verheimlicht?'
Ich schnaubte beleidigt und lächelte unschuldig.
'Na gut, lass uns reden,' sagt schließlich Daniel und drehte sich mit seinem Oberkörper zu mir.
'Na gut,' gab ich fröhlich zurück.
Doch es entstand eine Stille. Eine Stille durch die man das Zischen des Feuers hören konnte und die Geräusche der Tiere.
Irgendwie hab ich mir das anders vorgestellt…
Fragend sah ich zu Daniel und fing sofort seinen Blick auf.
'Was ist denn?', fragte er mich.
'Ich dachte wir wollten reden. Gehören da nicht normalerweise Laute und Wort dazu, um Sätze sprechen zu können die dann vielleicht sogar einen Zusammenhang haben? Oder mach nur ich das so?'
Wieder lachte er kurz auf bevor er mir antwortete: 'Wozu sollten wir noch reden? Wir verstehen uns doch auch ohne Worte.'
Ich verstummte und wir sahen uns tief in die Augen.
Langsam bewegte er sich auf mich zu. Beinahe schon zu langsam.
Als würde er mich nicht erschrecken wollen.
Immer näher kam sein Gesicht. Nun lagen nur noch ein paar Zentimeter zwischen unseren Lippen, doch er hielt inne und sah mir eindringlich in die Augen.
Vielleicht waren es nur einige Sekunden oder auch tausende Stunden.
Ich weiß es nicht, denn seine Augen hielten mich gefangen.
Und erst als sich seine Lippen sachte auf meine legten, schlossen sie sich.
Er bewegte seine Lippen langsam und sanft auf meinen und ich erwiderte seinen Kuss gierig. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und drückte mich an ihn. Immer leidenschaftlicher wurde der Kuss und ich versank in ihm.
Es war zwecklos es weiter zu leugnen. Ich hatte mich in Daniel verliebt. Dies wurde mir erst jetzt bewusst, obwohl ich es in meinem Inneren vom ersten Moment an gewusst hatte.
Widerwillen löste ich meine Lippen von seinen. Gierig zog meine Lunge die Luft ein und auch er war außer Atem.
Ich sah ihn lächelnd an und murmelte leise: 'Wofür war das denn?'
Er berührte zuerst leicht mit seinem Mund meinen bevor er antwortete: 'Dafür dass du mal den Mund gehalten hast.'
'Sollte ich öfter tun oder?', sagte ich und überwand den Abstand zwischen uns.
'Ja,' murmelte er zwischen den Küssen.
'Werd's versuchen.'
Seine Hände fuhren langsam meinen Rücken auf und ab, und sorgten dafür dass wohlige Schauer mich durchfuhren.
Auch meine Hände machten sich selbstständig und erkundeten seinen Körper.
Keuchend löste ich mich von seinem Mund und küsste seinen Hals.
'Daniel?', murmelte ich kaum hörbar an seiner Haut.
'Hmm?'
'Ich glaube wir werden den Schlafsack heue Nacht nicht gebrauchen können.'







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