Jeder nur nicht der!!! Teil 16

Autor: Sani
veröffentlicht am: 28.04.2008




Was denkt sich der eigentlich wer der ist?
Wie oft hatte ich mir diese Frage schon gestellt, seitdem er aufgetaucht war. Und die Antwort war immer die Selbe gewesen.
Daniel.
Er war einfach Daniel. Keiner war wie er. Keiner.
Mist! Jetzt denk ich schon wieder an diesen Typen. Wann hört das endlich auf?!?!
Ich drehte mich wieder auf den Rücken und sah ihn an. Er lächelte immer noch.
Hört dieser Typ denn nie auf zu grinsen?
'Du kannst wohl nicht lange böse auf mich sein, was?', sagte er frech.
'Woher willst-', fing ich an, brach aber ab als ich seinen Blick bemerkte.
Er sah mich skeptisch an.
Was mache ich mir eigentlich vor? Er hat doch Recht!
Ich nuschelte nur etwas unverständliches, als Antwort auf seinen Blick.
Daniel sah mich immer noch an. Ich spürte seinen Blick.
'Hör auf mich anzuschauen!'
Er lachte bloß leise und drehte sich auf seine Seite.
Was war denn jetzt los?
'Ähem…was machst du da?', fragte ich unsicher.
'Schlafen?', antwortete er und ich spürte dass er dabei lächelte.
'Oh!'
Auch ich drehte mich zur Seite und schloss meine Augen.
'Gute Nacht, Daniel.'
'Gute Nacht, Darling. Und träum schön von mir!'
'Hättest du wohl gerne.'
Wieder hörte ich sein wunderschönes Lachen und lächelte in mich hinein.
Eingebildeter, frecher, taktloser Kerl!
Das war mein letzter Gedanke bevor ich einschlummerte.

Mhm…
Langsam öffnete ich meine Augen und sah mich um.
Binas Zimmer?
Ich überlegte noch einen Augenblick, bis mir die Ereignisse des gestrigen Abends wieder ins Gedächtnis kamen.
Ich wollte mich gerade strecken, als ich bemerkte wie ich lag. Besser gesagt, als ich bemerkte wer neben mir lag.
Ich lag auf der Seite und Daniel hatte mich von hinten mit seinen Händen umschlungen. Sein Gesicht verbarg er in meinen Haaren und seine Hände lagen sanft um meinen Körper.
Moment mal! Was hat seine Hand da zu suchen?
Ich sah noch mal genauer hin, um sicher zugehen. Doch das war mehr als eindeutig.
Dieser Mistkerl hat seine Hand auf meine Brust gelegt!
Geschockt sah ich seine Hand an und versuchte meinen Mund zu schließen.
Verdammtes Arschloch!
Ich versuchte mich zu bewegen. Doch ich schaffte es nicht.
Mein Körper war versteinert.
Wie schon so oft in seiner Gegenwart schlug mein Herz schneller. In meinem Magen entstanden Schmetterlinge die Loopings flogen und meine Haut prickelte höllisch.
Scheiß Hormone!
Ich bemerkte wie mein Körper sich entspannte und anfing zu glühen.
Verdammt!
Wieder versuchte ich mich aus seinem Griff zu befreien, doch mein Körper wollte einfach nicht auf mich hören.
Mann, wieso muss mein Körper gerade jetzt damit anfangen gegen meinen Kopf zu spielen.Ich spürte wie Daniel sich enger an mich schmiegte und jetzt setzte auch mein Gehirn aus.War ja klar! Gerade jetzt setzt du aus! Perfektes Timing.
'Morgen,' murmelte Daniel in meinen Haaren.
Glücklich endlich wieder meine Sprache gefunden zu haben, antwortete ich: 'Daniel, könntest du deine Hand weggeben?'
'Mhm…was?'
'Gib deine Hand gefälligst weg von meinem Busen,' stieß ich diesmal etwas lauter hervor.
Ruckartig schoss sein Kopf hoch und er starrte seine Hand an. Schnell zog er sie weg.
'Ähm..also..das war nicht mit-.'
'Absicht?', beendete ich seinen Satz.
'Äh…ja.'
Mhm…klar. Weil Männer ja so was unabsichtlich machen.
Nun lagen wir beide stumm da. Alles was die Stille durchbrach waren unsere Atemzüge.Ich ließ meinen Blick wieder durchs Zimmer wandert. Er blieb am Fenster stehen und ich lächelte. Die Vorhänge waren aufgezogen, sodass die warme Sonne hineinstrahlte.
Ein zu schöner Tag um ihn in dieser Wohnung zu verbringen.
Doch lange blieb mein Blick nicht beim Fenster. Viel zu schnell wanderte er wieder zu Daniel.
Mittlerweile hatte Daniel sich von mir entfernt und lag nun, ein paar Zentimeter von mir entfernt, auf dem Rücken.
Worüber er wohl nachdachte?

Er hatte sich von ihr entfernt, weil es ihm peinlich war.
Er bemerkte ihren Blick. Bemerkte wie dieser Blick ihm fragend ins Gesicht sah, doch er konnte ihn nicht erwidern. Diesmal nicht.
Gebannt starrte er aus dem Fenster.
Es hatte sich gut angefühlt. Er wollte es nicht zugeben, aber es war die Wahrheit.
Verdammt, Daniel!
Ermahnte er sich abermals.
So weit durfte es nicht kommen. Nicht noch einmal.
Und tatsächlich sagte er die Wahrheit. Es war nicht seine Absicht gewesen. Er hatte nicht vor mit der Hand auf ihrem Busen zu schlafen. Im Moment stellte er sich selbst die Frage, wie es dazu kam. Die Antwort konnte er nicht finden. Noch nicht.

Achsel zuckend stand ich vom Bett auf und durchquerte das Zimmer, bis hin zur Tür.
'Wo willst du hin?', fragte Daniel.
'Unter die Dusche,' antwortete ich knapp und wollte aus dem Zimmer, doch er unterbrach mich.
'Warte, ich komm mit,' rief er und verließ blitzschnell das Bett.
Doch ein Blick von mir genügte. Ein Blick voller Skepsis und Belustigung. Ein Blick der Eindeutig NEIN bedeutete.
'Falsche Antwort?', sagte er als er vor mir stand.
Ich nickte.
'Ich gehe den Kaffee aufsetzten?'
Wieder nickte ich, doch diesmal verirrte sich ein schiefes Lächeln in mein Gesicht.
Auch er lächelte und ging an mir vorbei in die Küche.
Erst jetzt viel mir wieder auf, was wir anhatten.
Ich hatte nur eines seiner T-Shirts an und er trug nur seine Boxershorts.
Schnell ging auch ich aus dem Zimmer, um noch einen Blick auf ihn erhaschen zu können.Er war gerade in die Küche hinein gebogen und ich hatte ihn noch von hinten gesehen.Wow! Was für 'nen Arsch der hat!
Ich zuckte zusammen bei diesem Gedanken.
Mein Gott! Was denk ich denn!
Mit großen Schritten marschierte ich ins Bad und stieg unter die Dusche.
Ok, ich geb's zu. Sein Hintern ist ganz ok…naja er ist echt verdammt geil. Aber darauf kommt's nicht an.
Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Daniel zurück. Ich konnte dieses Thema einfach nicht mehr umgehen.
Gedanken verloren stand sie unter dem lauwarmen Wasserstrahl während Daniel in der Küche Pläne für den heutigen Tag schmiedete.

Sie hatte ihm doch ernsthaft auf den Hintern gestarrt!
Lena, hatte ihm auf dem Hintern gestarrt!
Ein strahlendes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Er ist absichtlich langsam gegangen, um ihre Reaktion zu sehen.
Und es ist genau das passiert was er erhofft hatte.
Immer noch mit diesem riesigen Grinsen im Gesicht setzte er den Kaffee auf und grübelte.Heute ist ein schöner Tag.
Gedanken verloren schaute er aus dem Fenster.
Der Kaffee war fertig und er holte ihn heraus um ihn gerecht in die Tassen zu verteilen als er leise Schritte hinter sich hörte.
Er drehte sich um und sah wie Lena in die Küche tapste.
Ihre Haare waren noch nass und ein Wirrwarr aus Locken. Ihren zarten Körper bedeckte nur ein Handtuch, das sie sorgfältig um ihren Körper geschlungen hatte.
Daniel schluckte heftig.
Er konnte beobachten wie einige Tropfen ihre nackten Beine entlang fuhren.
Wieder schluckte er heftig.
Langsam blickte er ihr wieder ins Gesicht und bemerkte wie sie ihn mit roten Wangen zurück anstarrte.
Erst jetzt bemerkte er was für eine Schönheit sie war. Sie sah so natürlich aus, stand nicht stundenlang vor dem Spiegel und sah nachdem sie im Bad war nicht aus wie eine Puppe die in Kosmetik gebadet wurde.
Es war beinahe so als hätte er ein Puzzle vor sich gehabt. Am Anfang hatte er sich davor gesträubt, dieses Puzzle zu beginnen. Den ersten Schritt zu machen. Doch jetzt nachdem er es endlich geschafft hatte, war er fasziniert von dem Bild. Er war fasziniert von dem Bild das sich aus diesem Puzzle ergab. Ergeben würde. Immer noch hatte er einige Puzzlestücke vor sich die er nirgendwo zu ordnen konnte. Noch nicht.

Gebannt starrte er mich an und ich starrte zurück.
Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg.
'Kaffe?', durchbrach ich die Stille.
Ein wenige verwirrt sah mich Daniel an bis er verstand.
Er drehte sich um und schenkte den Kaffee ein.
Wieder bot sich mir eine Gelegenheit einen Blick auf seinen Hintern zu werfen.
Lena, hör auf damit! Du bist kein Teenager mehr.
Doch egal welche Gedanken sich in meinen Kopf schoben, mein Blick wich nicht von der Stelle.
'Mit Zucker?'
Holte mich Daniel zurück in die Realität.
'Ja,' antwortete ich knapp und wandte meinen Blick ab.
'Hast du heute schon was vor?' fragte Daniel und reichte mir die Kaffeetasse.
'Danke. Nein, wieso?'
'Ich hab da eine Überraschung für dich,' antwortete er und lächelte mich vielsagend an.'Und was für eine?'
'Süße, wenn ichs dir sagen würde wäre es ja keine Überraschung.'
Ich sah ihn beleidigt an und hörte sein leises Lachen.
Schweigend tranken wir unseren Kaffee bis er sagte: ' Zieh dich sportlich an. Und nimm vielleicht eine Kappe mit.'
'Wozu?'
Er zuckte nur mit den Schultern.
'Ah, die Überraschung?,' sagte ich und legte meine Tasse ab.
Daniel nickte.
'Und wann geht's los?', bohrte ich weiter und hoffte ihm dadurch ein paar Information entlocken zu können.
Ich schaffte es nicht.
'In einer halben Stunde,' war seine knappe Antwort.
'Dann geh ich mich mal fertig machen,' antwortete ich genauso gelangweilt.
Ich marschierte zurück in mein Zimmer und hinterließ nasse Spuren.

Er hatte die Neugierde in ihren Augen aufblitzen sehen. Konnte spüren, dass sie unbedingt wissen wollte wohin es ging.
Es machte ihm unendlich viel Spaß.
Schnell wusch er die Tassen und machte sich ans Picknick.
Er packte essen ein und machte sogar Brötchen. Inklusive Obstsalat.
Stolz sah er sich seine Leistung an.
'Daniel, du solltest echt Koch werden, Alter,' sagte er sich.
Hastig nahm er sich die Sachen und verschwand mit ihnen in Binas Zimmer bevor Lena einen Blick drauf werfen konnte.
Dann zog auch er sich an.

In schwarzen Shorts und einem normalen T-Shirt schritt ich aus meinem Zimmer und fand Daniel schon in der Küche vor.
Meine Haare waren streng nach hinten gebunden, doch es half trotzdem nichts. Ein paar Strähnen hatten es geschafft sich ihren Willen zu widersetzten. Ihre Haare waren einfach nicht zu bändigen.
Dann wanderte ihr Blick zu Daniel und diesmal war es sie die Schlucken musste. Sein T-Shirt spannte sich leicht über seinen Oberkörper, sodass man seine Bauchmuskeln bewundern konnte.
Erst später bemerkte ich die Helme in Daniels Hand.
Wo er die wohl her hatte? Moment mal. Helme? Wir würden doch nicht?
Gott! Alles bloß nicht das!
'Daniel, wir gehen doch nicht…', den Rest des Satzes hatte ich verschluckt, in der Hoffnung er würde mir gleich sagen das die Helme nichts mit der Überraschung zu tun hatten.
'Doch. Wir gehen Rad fahren,' sagte er mit strahlender Begeisterung.
Dahin war meine Hoffnung. Sie platzte wie eine Seifenblase. Blubb!
Verdammt! Rad fahren! Wieso denn unbedingt Rad fahren?
'Is das ein Problem?', fragte Daniel.
'Nein..', murmelte ich und schüttelte den Kopf.
Das wird ja was!
Daniel freute sich. Doch was er nicht wusste war, das Lena der so ziemlichst tollpatschigste Mensch war den es gab, wenn es um Sport ging.

Fortsetzung folgt, Glg Sani







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz