Jeder nur nicht der!!! Teil 13

Autor: Sani
veröffentlicht am: 17.04.2008




'Was ist denn?', erwiderte er.
'Nichts.'
'Wenn du betrunken bist, bist du ja noch nerviger als sonst.'
Ich nahm das so hin.
'Ach, die Welt ist so schön! Nicht?', plapperte ich los.
'Jaja. Die Welt ist schön und du weißt nicht was du redest.'
'Sicher weiß ich was ich rede. Ich habe nur ein wenig etwas zu viel getrunken. Aber mir geht es super!'
Daniel schüttelte bloß leicht den Kopf und fuhr los.
Ich kuschelte mich benebelt in den Sitz und schloss meine Augen.
Mhm…alles ist gut.
Ich war eindeutig betrunken und nicht ich selbst. Zumindest wusste ich in diesem Augenblick nicht was ich tat. Ich tat es einfach.

Daniel fuhr zielstrebig nach Hause und dachte über die Situation nach.
Unglaublich. Sie ist einfach unglaublich. Und Alkohol verträgt sie auch nicht.
Kurz huschte sein Blick von der Straße zu ihr und er lächelte in sich hinein.
Wie sieh da so liegt. Sie sieht ja doch ganz süß aus, wenn sie ihre Klappe hält.
Den Blick wieder auf die Straße gerichtet, fuhr er weiter. Bis in die Wohnung.
So leise wie möglich stieg Daniel aus und streifte sich seinen Sakko aus. Er ging auf die andere Seite des Wagens und öffnete sachte die Beifahrertür.
Lena war endgültig eingeschlafen und lag nun wehrlos vor ihm.
Zärtlich sah er sie an und wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht.
Langsam befreite er sie von dem Gurt und legte sein Sakko über ihren zarten Körper. Sanft, und drauf bedacht sie nicht zu wecken, schob er seine Hände unter ihren Körper und hob sie hoch. Mit Leichtigkeit hatte er sie aus dem Auto gehoben und verschloss nun seinen Wagen. Er vergewisserte sich noch einmal, dass seine Jacke um ihren Körper lag und sie nicht fror, bevor er sie mit langen großen Schritten in die Wohnung hoch trug.

Ich spürte von all dem nichts. Ich war in meiner eigenen Welt.
Ich träumte und träumte. Seit langem hatte ich schon nicht mehr so geträumt. Zumindest nicht solche Träume. In der Vergangenheit, waren meine Träume von Traurigkeit und Sehnsucht erfüllt. Es waren Träume in denen ich immer wieder aufs Neue verletzt wurde. Träume die mich bis heute verfolgten. Meist waren es auch Träume, die keinen Sinn ergaben.
Doch seitdem ich Daniel kannte, wurden diese Träume immer seltener. Dieses Gefühl dass ich in seiner Nähe hatte, war stärker als jeder Albtraum. War stärker als alles andere, dass ich je gefühlt hatte.
Es gab mir Kraft. Doch dieses Gefühl war mir ebenso fremd. Es fühlte sich gut an, und doch ängstigte es mich irgendwo. Irgendwo tief in meinem Innern steckte die Antwort. Tief in meinem Inneren, wusste ich die Antwort auf die Frage, was ist das für ein Gefühl? Und doch hatte ich Angst davor. Angst vor der Veränderung. Angst um mich. Angst um mein schon zu oft gebrochenes Herz. Ich hatte Angst vor einer Enttäuschung. Tief in meinem Inneren gab es etwas, dass sich gegen dieses Gefühl sträubte. Immer und immer wieder. Jedes Mal von neuem. Doch es war machtlos. Im Inneren meines Herzens, entstand etwas. Etwas das niemand zerstören konnte. Etwas das unbeschreiblich schön sein konnte oder mein Tod sein würde. Tief in meinem Herzen wuchs etwas, etwas worüber ich keinen Einfluss hatte. Etwas nachdem ich mich immer schon gesehnt hatte. Und doch hatte ich Angst. Trotzdem verspürte ich diese stechende Angst. Sie war allgegenwärtig. Immer egal was ich tat, wo ich war oder mit wem. Diese Angst verfolgte mich. War mein ständiger Begleiter. Tief in meinem Herzen erkannte ich das Gefühl. Dieses Gefühl das er mir gab. Diese Schmetterling und das Prickeln auf der Haut. Das schnellere, unrythmische Pochen meines verzweifelten Herzens. Mein Herz hatte es schon früh erkannt, nur mein Kopf tappte noch im Dunkeln.
Vorsichtig öffnete Daniel die Wohnungstür und ging rein. Nachdem er in der Wohnung war, fiel sie ins Schloss. Ein lautes Klicken war zu hören.
Daniel fluchte leise und sah Lena an.
Ihr Gesicht verzog sich ein wenig und sie schmiegte sich noch mehr an Daniel.
Seufzend trug er sie in ihr Zimmer. Er sah sich um und bahnte sich vorsichtig einen Weg aus diesem Chaos zu ihrem Bett.
Langsam und so sanft wie möglich legte er sie auf das Bett.
Wieder veränderten sich ihre Gesichtsausdruck und sie lächelte und gab ein zufriedenes Knurren von sich, wie eine Katze.
Ihre Frisur hatte sich mittlerweile schon geöffnet, sodass nun ihre Haare lose auf ihren Schultern lagen. Eine Locke hatte sich in ihren Wimpern verfangen.
Daniel hob die Hand und strich sie ihr zärtlich zur Seite. Dabei hatte er sie nur kurz berührt. Es war eine Minimale Berührung. Doch sie überwältigte ihn desto mehr. Sanft strich er ihre Wange mit der Fingerkuppe entlang und erschauderte. Ihre Haut fühlte sich weich an. So unendlich weich.
Ach, Lena.
Er seufzte und sah sie sehnsüchtig an. Sie hatte in ihm verborgte Gefühle geweckt. Gefühle, die er nie wieder fühlen wollte. Gefühle, die bisher nur bei Stefanie da waren. Doch dieses Mal war das Gefühl stärker, als es bei Stefanie je war. Es war intensiver. Schöner.
Wieder seufzte er.
Ach, Lena. Wenn du bloß wüsstest.

Mhmmm…Etwas berührte leicht meine Wange und fuhr hin und her. Zog Stiche und dann Kreise.
Daniel…
Ich atmete tief ein und hörte ihn seufzen. Doch er hielt nicht in der Berührung inne. Langsam wanderte seine Fingerkuppe meine Wange auf und ab, und es fühlte sich gut an.
Meine Haut glühte und dieses Gefühl kam.
Dieses wunderschöne, hartnäckige Gefühl.
Wieder seufzte er. Doch diesmal klang es nicht so wie das erste Mal. Diesmal war es anders. Diesmal war es schmerzvoller, bedauernd.
Was hast du bloß, Daniel?

Fortsetzung folgt, Glg Sani







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