Jeder nur nicht der!!! Teil 8

Autor: Sani
veröffentlicht am: 09.03.2008




'Wir sollten gehen!', brachte ich leise heraus.
Sicherer als ich mich fühlte rückte ich von ihm weg und ging in die Richtung der Geschäfte.Und wieder mal hörte ich sein bezauberndes lachen hinter mir. Mit einigen großen Schritten war er wieder neben mir und passte sich meinem etwas langsameren Schritttempo an.Breit grinste er und sah mich im Gehen an.
Ich versuchte es zu ignorieren, doch ich fühlte mich beobachtet. Immer wieder sah ich zu ihm rüber. Jedes mal dasselbe er ließ mich nicht aus den Augen.
Wieder wollte ich mich vergewissern ob er mich noch immer anstarrte als ich stolperte. Wie eine Verrückte schrie ich auf als ich bemerkte dass ich nach vorne kippte.
In Gedanken war ich immer noch mit dem Sturz und seinen Folgen beschäftigt, so bemerkte ich gar nicht dass ich gerettet worden war.
Moment mal. Sollte ich nicht schon längst am Boden liegen und Schmerzen spüren? Fragte ich mich verwirrt mit zu gekniffenen Augen.
Langsam und sehr vorsichtig öffnete ich zuerst das eine Auge und dann das andere.
Sofort fing Daniels Blick den meinen ein. Erst jetzt bemerkte ich dass er seine starken Arme um meine Taille geschlungen hatte und mich fest hielt.
Einige Sekunden verweilten noch bis ich den Zusammenhang verstand.
Daniel hatte mich vor dem Sturz bewahrt und mich aufgefangen.
Gebannt sah ich ihn in seine wunderschönen blau-grauen die ein wenig besorg aussahen.Ich lächelte verlegen über meine Tollpatschigkeit seitdem er da war, und murmelte leise ohne meinen Blick von ihm zu wenden: 'Danke.'
Erleichterung breitete sich in seinen Augen aus und etwas blitzte in ihnen auf. Etwas das mir von mal zu mal mehr an ihm gefiel.
'Ist dir schon aufgefallen dass du mich ziemlich oft umarmst? Zwei mal davon waren wir sogar in deinem Bett!,' gab er frech zurück.
Und ich dachte der wäre besorgt gewesen!
'Ich umarme dich gar nicht!', zischte ich zurück und wollte mich aus seiner Umarmung befreien. Doch er ließ es nicht zu. Im Gegenteil er umarmte mich sogar noch stärker, sodass ich eng an ihn geschmiegt war.
Mir stockte der Atem. Genauso wie in der Nacht, in der ich ihn zum ersten Mal gesehen hab. Als ich das erste Mal in seine Augen gesehen habe.
Mein Körper reagierte so wie ich es mir nie im Leben hätte vorstellen können.
Meine Hände umschlangen seinen Hals und ich rückte noch näher an ihn. Er verschlang mich mit seinen Augen und ich schmolz dahin.
In meinem Magen breiteten sich Schmetterlinge aus die Loopings flogen und meine Gefühle spielen Achterbahn fahren. Langsam bewegte sich mein Kopf auf seinen zu. Ich kontrollierte mich nicht mehr. Dachte nicht mehr. Ich ging einfach nur meinen Gefühlen nach. Auch Daniel kam meinem Kopf gefährlich nahe. Als unsere Lippen nur noch einige Millimeter von einander getrennt waren setzte mein Verstand wieder ein.
Panisch sah ich ihn an und murmelte an seinen Lippen: 'Shit.'
Sofort befreite ich mich aus seiner Umarmung. Und diesmal war ich schnell genug. Denn Daniel stand erst mal erstaunt da, bis er verstand was gerade geschehen war. Ich war gerade weit genug von ihm entfernt um mich in Sicherheit zu glauben, als er mich an meinem Hosenbund wieder zurück zu sich zog.
Genau wie vorhin landete ich in seinen Armen. Wütend sah ich ihn an und wollte gerade etwas sagen als ich seine Hände spürte. Langsam wanderten sie von meiner Taille, zu meinem Rücken und dann direkt in meine Hinteren Hosentaschen, die direkt auf meinem Hintern platziert lagen.
Geschockt darüber was er sich traute, sagte ich: ' Was haben deine Hände auf meinem Hintern zu suchen?'
'Was ?', fragte er verwirrt.
'Was deine Hände auf meinem Hinter zu suchen haben!'
Schnell warf er einen Blick nach hinten auf seine Hände und grinste breit.
'Oh, 'tschuldigung. Hab ich gar nicht bemerkt,' antwortete er immer noch lächelnd.
'Klar,' antwortete ich und meine Hände umfassten seine und zogen sie heraus. Gerade wollte ich sie los lassen, als sich seine Hände fest um meine legten.
'Was soll das?', fragte ich wieder wütend.
'Was meinst du?', antwortete er dumm.
'Das weißt du genau, Daniel. Lass meine Hände los,' befahl ich ihm scharf.
'Du solltest weniger denken, Sweety,' flüsterte er mir zu.
'Sweety?', hackte ich nach.
'Gefällt dir Sweety nicht?', fragte er gespielt enttäuscht nach und kam mir wieder näher.'Nein, tut's nicht!'
'Hmm…Was hälst du von Sweetheart? Oder Honey?', flüsterte er mir verführerisch zu und küsste sanft meinen rechten Mundwinkel.
Ich erschauderte und bemühte mich einen klaren Satz zu sagen. Doch ich schaffte es nicht. Wie versteinert stand ich da und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Stur blickte ich auf den Boden.
Wenn ich ihm jetzt auch noch in die Augen sehe, dann wäre es total um mich geschehen.Angestrengt versuchte ich meine Hände aus den seinen zu befreien.
Mist! Warum müssen Männer auch immer stärker sein als Frauen?
Doch Daniel ließ sich nicht abhalten, er küsste auch meinen anderen Mundwinkel und fuhr bei meinem Hals weiter fort.
Ich hörte jemand seufzen und musste erschrocken feststellen, dass ich es war, die diesen Laut von sich gab. Leicht spürte ich wie Daniel an meinem Hals leise kicherte und wie meine Haut unter seinem Atem erschauderte. Wieder war ich nicht mehr im Stande zu denken.
Lena! Erde an Lena!!!
Hörte ich eine Alarmsirene in meinem Kopf schrillen, doch ich achtete nicht darauf. Denn ich war viel zu sehr mit den verschiedenen Gefühlen beschäftigt die ich spürte. War viel zu sehr damit beschäftigt mich zusammen zu reißen und Daniel nicht um den Hals zu fallen.Ich versuchte wieder meine Hände zu befreien, doch ohne großen Erfolg.
Verbittert sah ich mich um.
Wir waren mitten auf einer Straße!
Nach langem hin und her, zwischen dem was mein Gefühl mir sagte und dem was mein Verstand mir vorschlug, sagte ich stotternd: 'D-D-Daniel?'
'Mhm..?', mehr sagte er nicht.
Plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinem Schlüsselbein und wurde beinahe verrückt.Was dachte sich Daniel eigentlich dabei?
Deutlicher als vorhin, aber immer noch ein wenig unsicher und stotternd, sagte ich: 'Verdammt l-l-lass das!'
Verwundert blickte er auf und wieder umspielte dieses entzückende Lächeln seinen Mund.Schnell lockerte er seinen Griff um meine Hände und fuhr mir mit ihnen in meine Haare.Blitzschnell zog er mich an sich und küsste mich. Ohne nach zu denken erwiderte ich den Kuss. Seine Lippen waren sanft und fordernd zugleich.
Genauso schnell wie er mich geküsst hatte, beendete er den Kuss und flüsterte an meinen Lippen: ' Das war erst der Anfang, Süße.'
Langsam zog er seinen Kopf zurück und sah mich forschend an. Doch ich verstand nichts mehr. Noch immer spürte ich den Geschmack seiner Lippen auf meinen. Das Gefühl, dass ich während dem Kuss hatte wollte mich einfach nicht verlassen. Verwirrt blickte ich zu ihm hoch. Verzweifelt versuchte ich in seinen Augen lesen zu können, was er damit bezwecken wollte. Wieso hatte er es gerade auf mich abgesehen? Es gab genug anderer Frauen, die wahrscheinlich hübscher waren als ich. Tausender anderer Frauen um die er sich nicht diese Mühe machen musste, weil die ihm sofort in die Arme laufen würden oder besser gesagt direkt unter seine Bettdecke. Ich verstand nichts mehr. Doch auch seine Augen konnten mir nicht weiterhelfen. Verkrampft suchte ich nach etwas, doch ich fand nichts.
Entschlossen entriss ich mich ihm und ging in die Richtung in der ich die Lebensmittelgeschäfte glaubte. Sofort kam mir Daniel nach und sagte fröhlich: 'Wo willst du denn hin, Kleine?'
Wie konnte er es wagen? Dieses hinterhältige, arrogante, überhebliche, niederträchtige Schwein!!! Wie konnte er es wagen, mich so zu nennen!
Auf der Stelle drehte ich mich um und sagte wütend: 'Weißt du was, Daniel? Ich habe keine Zeit und keine Lust mehr auf deine dummen, kindischen Spielchen, ja? Ich hab heute die Uni verpasst, also muss ich mir die Notizen noch von jemanden ausborgen. Außerdem muss ich einkaufen! Und noch Hausarbeiten schreiben. Also lass mich einfach in Ruhe ok?'Ohne noch etwas weiteres zu sagen stolzierte ich davon.
Daniel, der anscheinend mehr als überrascht von meinem Auftritt war, schrie mir nach: ' Ja und was soll ich machen? Mit wem soll ich jetzt einkaufen?'
Wieder drehte ich mich um und antwortet: ' Such dir eine andere. Am besten sogar noch eine die auch mit dir ins Bett hüpft.'
Wie angewurzelt stand er da und sah mir nach, während ich in der Ferne verschwand.

Hmm…wie viel Milch ich wohl diese Woche brauche?
Fragte ich mich im Supermarkt. Unentschlossen stand ich vor dem Regal in dem ungefähr 10 Milchsorten angeboten wurden und konnte mich nicht entscheiden.
Doch lange blieben meine Gedanken nicht bei der Milch. Viel zu schnell wanderten sie zu Daniel.
Ach, verdammt. Jetzt hab ich ihn auch noch angeschrien! Ich bin doch auch echt zu dumm, um mit Männern umzugehen. Aber ich hatte ihm doch gesagt, dass er es lassen sollte. Er hätte mich nicht küssen sollen, dann wäre das ganze nie passiert.
Gedanken verloren griff ich nach einer Milchpackung, die mir aus der Hand viel. Ächzend bückte ich mich nach ihr.
Was ist denn bloß los mit mir? Kann ich mich denn nicht normal benehmen? Ach Gott, und das alles nur wegen diesem bescheuerten Kuss und Daniel. Was denkt sich der Typ eigentlich? Dass er jede Frau die er gerade mal paar Tage kennt einfach so abknutschen kann? Ohne jede Vorwarnung? Dieser Typ bringt mich zur Weißglut. Wenn ich nicht aufpasse, endet das ganze noch schlimmer als bei Phil und bei mir. Moment mal, wieso sollte das den Enden? Es wird nie Anfangen! Er ist verdammt noch mal der Bruder von Sabina. Und Brüder sind tabu, verstanden Lena. Tabu!!!! Außerdem gefällt mir Daniel gar nicht mal so. Na ja, er kann gut küssen, sein Körper ist der Traum jeder Frau und seine Augen wunderschön. Aber sonst? Kann ja sein dass er ein gutes Äußeres hat. Aber das ist mir egal! Ich will ihn nicht. Ich hatte schon einmal ein Arschloch zum Freund, ein zweites Mal tu ich mir das nicht mehr an.Endlich entschlossen nahm ich mir eine Milchpackung und fuhr mit dem Einkaufwagen zu Kassa.
Heute würde es Spaghetti geben.
Ich sollte mich entschuldigen. Und endlich lernen mit ihm umzugehen. Ich benehme mich ja peinlicher als ein Teenager. Ich bin eine selbstbewusste, selbstständige, vernünftige,
erwachsene Frau! Der wird sich noch wundern. Mich kriegt er nicht! Jede, aber mich nicht.Glücklich und triumphierend, über meine neu entschlossene Entscheidung, bezahlte ich und fuhr nach Hause.

Dort angekommen schleppte ich meinen Einkauf hinauf in die Wohnung. Ich läutete und wartete ob Daniel da wäre. Nach einigen Sekunden hörte ich ein entferntes 'Moment'.Ich wartete noch einige Augenblicke bis die Tür aufging.
Augenblicklich fiel mir die Kinnlade runter und mein Herz setzte für einen Moment aus.Nach Luft ringend stand ich da und starrte Daniel an.
Wie ein Model aus einer Shampoo-Werbung stand er da. Nur ein Handtuch, das er um seine Hüfte gebunden hatte, bedeckte seinen wundervollen Körper.
Ungewollt starrten meine Augen wie gebannt seinen Bauchmuskel an. Sie waren sichtbar, jedoch nicht zu groß. Hypnotisiert wanderte mein Blick hinauf zu seinen Schultern, die auch muskulös waren. Ich schluckte heftig als ich die Tröpfchen sah die sich langsam einen Weg an seiner Brust suchten. Wir gebannt starrte ich ihn an. Doch es sollte noch besser werden, langsam sah ich in sein Gesicht und bemerkte sein Grinsen. Seine Haare waren noch nass, so dass sie ganz wirr in allen Richtungen ab standen. Und seine Augen leuchteten unbeschreiblich schön. Wieder schluckte ich.
Ich weiß nicht wie lange ich ihn so angestarrt hatte, nur das ich etwas total vergessen hatte. Meinen neuen Vorsatz!
Nach einer Zeit jedoch hatte ich endlich meine Beherrschung wieder gefunden und ging an ihm vorbei in die Wohnung. Mit meinen Einkäufen in der Hand marschierte ich in die Küche und stellte sie ab. Kaum war das erledigt verschwand ich ins Bad.
Hastig zog ich mich aus und suchte ein Handtuch. Sorgfältig legte ich es neben die Dusche und ging rein.
Ich ließ zuerst Eiskaltes Wasser laufen um wieder zur Besinnung zu kommen, bevor ich es wärmer schaltete.
Oh Gott! Peinlich geht's ja echt nicht mehr.
Peinlich berührt stand ich unter dem warmen Wasserstrahl und wollte nur verschwinden. In Gedanken beschimpfte ich mich selber. Machte mich für diese Auftritt verantwortlich.Ach, Gott! So viel zu er kriegt mich nicht! Mann, was das peinlich. Es wundert mich dass ich nicht schon angefangen habe zu sabbern. Gott, wie konnte ich ihn bloß so anstarren? Was der sich wohl jetzt denkt! Das muss aufhören. Er ist doch nur ein Kerl. Und ich eine selbstbewusste, selbststän- Ach zum Teufel damit. Ich bin nun mal auch nur eine Frau. Aber das geht echt zu weit. Wenn er so weitermacht dann lande ich wirklich irgendwann mit ihm in unter seiner Bettdecke. Und das wäre das letzte was ich jetzt brauche.
Ich seufzte resigniert und hörte auf einmal ein Geräusch. Misstrauisch drehte ich mich um und da stand Daniel.
Mir klappte sofort wieder der Mund.
'Sorry,' entschuldigte er sich lächelnd.
Verdammt! Schrie ich innerlich.
Doch mir blieb keine Zeit noch etwas zu sagen, denn kaum hatte ich mich umgedreht war Daniel auch schon verschwunden.
Noch benommener als vorhin duschte ich mich fertig. Schnell trocknete ich mich ab und zog mir Shorts und ein Leibchen an. Wie immer nach dem Duschen ließ ich meine Haare offen, damit sie schneller trockneten.
Kurz dachte ich nach, was ich jetzt machen sollte. Ich musste auf jeden Fall einmal mit Daniel reden. Sehr dringend sogar.
So entschlossen, wie ich es im Moment nur sein konnte ging ich aus dem Bad. Ich machte mich auf den Weg in die Küche.
Wie erwartete fand ich Daniel dort vor.
'Wir müssen reden,' sagte ich ernst und er drehte sich zu mir um.

Fortsetzung folgt, Glg Sani







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