Eifersucht, Schläge, Angst - Liebe? Teil 2

Autor: Naina
veröffentlicht am: 10.02.2007




Fünf Wochen darauf machten sie sich auf den Weg nach Griechenland.
Tina freute sich auf die Reise in ihre Heimat. Luke fuhr einen großen BMW.
Er hätte seine Wohnung mit Sicherheit noch eine Weile halten können, hätte er diesen verkauft. Doch dieser rote Flitzer, den er sogar tiefergelegt hatte, war sein ganzer Stolz.Tina war 19Jahre alt, doch er ließ sie niemals ans Steuer.
Drei elend lange Tage, dauerte es bis sie Peloponnes erreicht hatten.
'Tina wach auf! Wir sind in Manolada! Welches Haus ist es? Erinnerst du dich?'
Manolada ist ein kleines Dorf, eine Stunde südlich von der Hafenstadt Ankona, in dem es mehr Ausländer als Griechen gibt. Aufgeregt schaute Tina sich um: 'Da! Da vorne ist es!'Luke blieb der Mund offen stehen. Damit hatte er nicht gerechnet. Das Haus was Tina geerbt hatte, war klein, weiß, mit dunkelblauen Fensterrahmen und einem Flachen Dach. Es sah schon recht verkommen aus. Luke hatte sich ein riesiges Haus mit Balkon vorgestellt. Tina freute sich riesig zurück zu sein. Sie hatte Griechenland verlassen, als sie zehn Jahre alt gewesen war. Ihre Eltern sind bei einem Autounfall ums Leben gekommen und sie wurde mit ihren zwei Geschwistern nach Deutschland geschickt.
Sie suchte aufgeregt ihren Schlüssel aus ihrer Handtasche und eilte zu dem kleinen Haus. Tausend wunderschöne Erinnerungen kamen in ihr hoch. Luke kam ohne ein Wort hinterher, beladen mit den zwei Koffern, die sie dabei hatten. 'Alles sieht aus wie vor neun Jahren.'Sie strich über den alten Holztisch, der mitten im Raum stand, in den man rein kam, wenn man durch die Tür draht. Vier grelle Plastik-Stühle standen um ihn herum. Hinter dem Tisch, stand eine kleine altmodisch verzierte Couch. An der anderen Wand ein dunkelbrauner Wohnzimmerschrank. An diesem Raum, was ein Esszimmer darstellen sollte, waren eine menge andere Räume. Eine kleine weiße Schiebetür führte zu einem engen Bad, dieses war mit Blumenfließen verziert. In der Küche war eine Tür in den Garten. Sogar eine Terrasse hatten sie. Tina war so glücklich, alles war wie früher. Auch das Zimmer in dem sie zusammen mit ihren älteren Geschwistern gelebt hatte.
'Ist es nicht wundervoll hier?'
'hm.', Luke zeigte keine große Freude an seinem neuen zu Hause.
Dabei malte er sich in seinen Gedanken schon genau aus, was er tun würde ‚Ich werde dieses Haus für einen angemessenen Preis verkaufen, hier gibt es genug Verrückte, die für dieses vergammelte Haus einiges Zahlen würden. Tina werde ich davon nichts erzählen. Sie wird mir danken, wenn wir in ein schöneres Haus ziehen werden.
Da es schon spät war, aßen sie noch etwas Brot zu dem Kartoffelsalat, den sie für die lange Fahrt dabei hatten und legten sich danach schlafen.
'Luke? Schläfst du schon?', fragte Tina nach einer guten Stunde.
'Hm?'
'Wusste ich es doch! Es ist zu aufregend um zu schlafen. Ich freue mich so!' Tina kuschelte sich vergnügt an Luke und schlief dann doch innerhalb von Sekunden ein. Luke hingegen nicht. Draußen jaulten Hunde die ihn zornig werden ließen. Und die Hitze Griechenlands war er auch keineswegs gewohnt. Er hatte das Gefühl, die Hunde hätten sich direkt vor seinem Schlafzimmerfenster versammelt um ihn verrückt werden zu lassen. Als sich Tina im Schlaf von ihm weggedreht hatte, stand
Luke auf und schnappte sich den alten Besen, der in der Küche in einer Ecke neben dem Kühlschrank stand und eilte nach draußen. Drei Hunde saßen mitten auf der Straße, bellten und jaulten vor sich hin. Als sie Luke mit seinem Besen sahen, hauten sie ab. Außer einer, der gerade heftig versuchte seine Flöhe wegzukratzen, er schien Luke nicht bemerkt zu haben. Wedelnd stand er auf und wollte hinter seinen Freunden herhetzen. Doch Luke schlug mit seinem Besen auf den Kopf des Tieres ein, so das er wieder auf die Straße zurückfiel.'Du wirst bereuen, dass du geboren wurdest! Mich von meinem Schlaf abzuhalten! Merk dir mein Gesicht, es wird das letzte sein was du auf dieser Erde siehst.'
Luke quälte diesen Hund zu Tode. Das Blut spritzte ihm an die Hose. Er konnte es nicht lassen, immer wieder schlug er auf ihn ein. Er lies seine ganze Wut, die sich am Laufe des Tages angesammelt hatte, an ihm aus.
Danach ging er ins Haus, wechselte die Klamotten und warf seine alten weg. Er wusste, dass Tina es nicht willkommen heißen würde, wenn sie wüsste, dass er ein Hundeleben auf dem Gewissen hatte.

Am nächsten Morgen stand Tina früh auf, vergnügt holte sie frische Brötchen vom Bäcker und ging zum nächsten Supermarkt, um Wurst, Käse und alles was ihr auf den ersten Blick gefiel zu kaufen. Der Kühlschrank war leer, sie besaßen nur noch ein halbes Brot, was auch schon hart geworden war.
Als sie vom Supermarkt die Straße herunterging, entdeckte sie den in der Blutlache liegenden Hund. Sie schrie auf und ließ ihre Tüten fallen.
Daraufhin kamen einige Dorfbewohner aus ihren Häusern und sahen ebenfalls erschrocken auf den toten Hund.
Tina versuchte sich zu beruhigen, nahm ihre Tüten und wollte schnell das Frühstück vorbereiten, bevor Luke wach wird. Sie war immer noch vollkommen aufgelöst.
Verschlafen, sich die Augen reibend, kam Luke aus dem Schlafzimmer.
Tina begrüßte ihn mit einem sanften lächeln. Er setzte sich zu Tisch und streckte sich erst herzhaft.
'Stell dir vor, eben als ich vom Supermarkt kam, lag ein Hund totgeprügelt in seinem eigenen Blut. Ich hab mich so erschrocken. Wer kann so was denn nur einem Lebewesen antun?''Das ist ja unfassbar! Und wer räumt den jetzt da weg?', Luke spielte einen auf unschuldig. 'War ja klar, dass du dir wieder um so was sorgen machst. Mein Mitleid galt eher dem Hund.', lachte Tina. Sie ahnte nicht, dass Luke dahinter steckte, obwohl sie seinen Zorn kannte.
Nach dem Essen fuhr Luke los, um sich arbeit zu suchen und um das Haus zum Verkauf zu melden.
Tina machte in der Zeit die alten, verstaubten Möbel sauber. Sie summte vor sich hin.Als er wieder kam fiel ihm Tina um den Hals und er küsste sie auf die Lippen.
'So heute will ich meine Verwandten besuchen. Meine Tante wohnt im nächsten Dorf.', Tina war ganz aufgeregt mit dem Gedanken, sie alle wieder zu sehen.
Luke hingegen verspürte keine Lust Tinas Verwandten kennen zu lernen.
'Tina, Süße, bitte sei mir nicht böse aber ich möchte heute nicht mehr weg, ich habe mich ja noch nicht einmal eingelebt.'
'schon gut, versteh schon. Dann leihe ich mir mal schnell dein Auto.'
Sie wollte gerade nach den Schlüsseln greifen, da kam Luke ihr zuvor. 'Nein, nein, dann komm ich doch lieber mit.' Tina begann zu lachen. Genau mit dieser Reaktion hatte sie gerechnet. So fuhren sie los, zu Tinas Verwandten. Eigentlich dauerte die Fahrt nur ein paar Minuten, doch da Tina keine Orientierung besaß, dauerte es einige Zeit mehr, bis sie das Haus wieder gefunden hatte.
Das Haus in dem die Tante lebte, war noch viel verkommener, als Luke sich je hätte ausmalen können. Das Dach drohte einzustürzen und sie hatten nur einen alten Vorhang anstatt einer Tür. Ein ganzer Schwarm lachend schallender Griechen kamen aus dem Haus gelaufen, als sie Tina erkannt hatten. Eine achtköpfige Familie. Schmatzend feucht bekam sie von jedem einen Kuss auf die Backe gedrückt. Sie lachten und waren vergnügt.
'Das ist mein Freund Luke'
sie zeigte mit ihrer Hand auf ihren Freund. 'Luke? Das sind meine Tante, Vaso, ihr Mann Wasili, mein Cousin Jannis……….'
Auch Luke bekam einen nassen Empfang.
'Ihr bleibt ja noch zum Mittagessen!', befahl Vaso. Luke wusste nicht, warum er das mitmachte, er fühlte sich bei Tinas, lachenden, lauten, Familie nicht wohl. ‚zumindest weiß ich jetzt, woher Tina diese fröhliche Art hat. Alle Griechen scheinen so zu sein'Luke konnte es nicht abhaben, wie sich Tinas Verwandten benahmen. Aber warum kam er dann mit seiner Freundin zurecht. Er hatte mit Tina noch nie über Hochzeit gesprochen, obwohl sie nun schon zwei Jahre zusammen waren. Für Tina war es selbstverständlich irgendwann einmal zu heiraten. Doch Luke dachte nicht mal im Traum daran.
Erst abends fuhren die Beiden wieder nach Hause. Das alte Telefon klingelte. 'Wer kann das denn sein? Es hat doch noch niemand unsere Nummer.', Tina beeilte sich, um den Anrufer noch zu erreichen.
Plötzlich fiel Luke auf, dass er die Nummer angegeben hatte, als er das Haus zum verkauf gemeldet hatte. Er hielt die Luft an. Sein Glück war, dass Tina vor Hektik die Haustür nicht aufbekam, und das Telefon direkt vor ihrer Nase aufhörte zu klingeln. Er atmete noch mal tief durch.
'Ach Mist! Hast du eine Ahnung wer das gewesen sein könnte?'
'hm, wahrscheinlich einer von der Arbeitsagentur bei der ich heute war.', log sich Luke zurecht, denn bei der Arbeitsagentur hatte er seine Handynummer angegeben. Er hatte es eigentlich anders herum geplant, was auch klüger gewesen wäre. 'Ach so.' , Tina gab sich mit seiner Antwort zufrieden, 'dann werden die mit Sicherheit morgen noch mal anrufen.'In der darauf folgenden Nacht, jaulten die Hunde schon wieder vor deren Haus. Luke schaffte es kaum, sich zu zügeln. Doch er würde ja wohl unter Verdacht geraten, wenn schon wieder vor seinem Haus ein toter Hund liegen würde. Das war ihm durchaus bewusst.
Am nächsten Morgen hatte Tina schon wieder das Frühstück vorbereitet.
'und wie hast du geschlafen?' , Tina begrüßte ihren Freund mit einem Kuss auf die Wange. 'ich kann hier nicht schlafen, diese Hunde bringen mich um den Verstand. Man müsste die alle einschläfern lassen'
Tina sah ihn verwirrt an: 'Du warst es der gestern diesen Hund totgeprügelt hat!'
'Sag mal Tina, für was für einen Menschen hältst du mich eigentlich? Ich weiß doch genau, dass du Tiere liebst, das könnte ich dir doch gar nicht antun.'
'Du hast recht, tut mir leid.'
Tina war einfach zu gutmütig, wieder glaubte sie seine Lügen. Er spielte ihr nur etwas vor. Tina hatte in Deutschland ihr ABI gemacht und wollte in Griechenland nun Archäologie studieren. Dieser Beruf wurde dort dringend gebraucht für die vielen Ausgrabungsstätten. Tina hatte den Traum, irgendwann in Olympia zu arbeiten. Luke hatte niemals eine Lehre gemacht. Seinen alten Job als Malermeister hatte er durch Urkundenfälschung bekommen. Als dieser Betrug ans Licht gekommen war, hatte er seine Arbeitsstelle verloren und hätte vor Gericht gemusst. Daher wollte er ins Ausland. Tina wusste natürlich von all dem nichts.

Als sie zwei Wochen in Griechenland waren, bekam Luke eine neue Stelle als Hausmeister in einer Kfz-Werkstatt. Und Tina begann zu studieren.
Eines Tages, als Tina gerade in der Uni war, kam ein Mann der sich für das kleine Haus interessierte. Luke führte ihn von Raum zu Raum. Der Mann war ein junger Arzt, der aus Spanien kam. Er wurde Beruflich nach Griechenland geschickt, weil dort momentan Mangel an guten Ärzten war. Er suchte nun ein kleines, billiges Haus. Was er nach seinem Aufenthalt vermieten wollte.
Er hieß Kyle Buchanan und war erst einundzwanzig Jahre alt. Er hatte schwarze Haare, dunkelbraune Augen und eine sportlich gebräunte Haut.
Er hatte ein freundliches Lächeln und einen guten, muskulösen Körperbau.
Doch er war ein ganzes Stück kleiner als Luke. Luke war sich nicht sicher, ob er ihm das Haus verkaufen sollte, denn er hatte bereits festgestellt, dass dieser junge Mann genau Tinas Geschmack war. Zumindest äußerlich.
Doch als er den Preis hörte, den Kyle für das Haus anbot, hatte er es schneller verkauft, als ihm lieb gewesen war. Triumphierend schüttelte er Kyle die Hand und verließ wieder mit seinen zwei Koffern das Haus. Er hatte Tinas und seine wenigen Habseligkeiten schon längst wieder zusammen gepackt und sich auch schon ein neues Haus ausgesucht. Es war nur zwei Straßen von dem alten entfernt. Nun konnte er es auch bezahlen und verschwendete keine Sekunde. Es war ein ganzes Stück größer. Doch es war ebenfalls im Griechischen Baustil gebaut. Die Möbel waren neu und modern. Die Küche ganz weiß und sehr groß. Direkt an der Küche grenzte ein süßes kleines Wohnzimmer. Dann hatten sie nun ein riesiges Schlafzimmer mit einem runden Ehebett und ein Büro. Das Bad war auch sehr groß und besaß eine riesige Badewanne. Alles in allem gefiel Luke das neue Haus sehr gut. Es war auch hell beleuchtet durch die vielen großen Fenster. Er räumte schnell die zwei Koffer aus, deckte auf der Terrasse Den Tisch für zwei, stellte Kerzen auf und bestellte Chinesisches Essen. Er wollte Tina überraschen. ‚Wenn sie das Haus sieht, wird sie gar nicht sauer auf mich sein können'

Tina ging nichts ahnend ganz normal nach Hause. Sie steckte ihren Schlüssel in die Tür und schloss auf. ‚nanu? Was für eine Ordnung. Luke war heute wohl schon früh nach Hause gekommen'
Ein köstlicher Geruch lockte sie in die Küche. Im Ofen schmorte ein Hühnchen und ein italienischer Salat stand auf dem Tisch bereit.
‚wow seit wann kann er denn kochen? Wo ist er überhaupt?'
Doch dann bemerkte sie, dass im Bad Wasser lief ‚Ach er duscht'
Voller Vorfreude saß sie vor dem Backofen und betrachtete das Hühnchen.
Ihr lief das Wasser im Mund zusammen. Sie begann schon mal den Tisch zu decken und stellte den Salat auf den Tisch. Dann schnitt sie das Weißbrot an, was sie auf dem Weg von der Universität gekauft hatte und platzierte es ebenfalls auf dem Tisch. Sie zündete ein paar Kerzen an. In diesem Moment öffnete sich die Badtür, sie blickte auf und sah, dass ein gutaussehender Mann aus dem Bad kam. Er hatte ein Handtuch auf dem Kopf und trocknete sich die nassen Haare ab. Auch er bemerkte Tina und sie sahen sich einen Moment schweigend an.
'Wer sind Sie denn? Was machen Sie hier?', unterbrach Tina die Stille.
'Na ich wohne hier! Ich habe das Haus heute morgen gekauft.'
'Was? Ich wohne hier! Wem haben Sie denn bitte dieses Haus abgekauft.'
'Na ja, von einem etwa 1,90m großen Mann mit dunkelblonden Haaren, er war etwa dreißig.''Luke…', murmelte Tina vor sich hin. 'Das war mein Freund. Na der kann was erleben. Wo soll ich denn jetzt hingehen?'
'Sie könnten, da Sie den Tisch ja schon so schön gedeckt haben, erst einmal mitessen und danach sehen wir weiter.'
'Gut'
Das Essen schmeckte hervorragend. Vor allem von der Salatsoße konnte Tina gar nicht genug bekommen. Sie aß sich mächtig satt.
'ah, es ist schön Gesellschaft beim Essen zu haben.', entdeckte Kyle.
'ach übrigens ich bin Kyle, Kyle Buchanan, und wer sind Sie?'
'Tina, Tina Bostoukos.', lachte Tina.
'und Luke mein Freund ist erst siebenundzwanzig Jahre alt. Er sieht halt schon ein bisschen älter aus.'
Mitten in die Unterhaltung platzte die Klingel der Haustür. Luke stand vor der draußen. 'Ach hier bist du Tina ich hab schon die ganze Zeit auf dich gewartet.'
'na wo soll ich denn sonst sein?', antwortete Tina stutzig.
'ich habe ein wunderschönes neues Haus gekauft du wirst begeistert sein.'
'Esse doch mit, es ist noch sehr viel Hühnchen da.', wich Tina ihm aus.
'Oh nein. Entschuldigen Sie Herr Buchanan, jetzt lade ich einfach andere Männer zu ihrem Essen ein.', Tina begann etwas verlegen zu lachen.
'Nein, Sie brauchen sich doch nicht entschuldigen. Ihr Freund kann ruhig mitessen. Ich weiß sowieso nicht wie ich auf die Idee gekommen bin, ich könnte das alles alleine essen.', beide begannen zu lachen. Luke gefiel es gar nicht, dass sich Tina so gut mit dem Neuen verstand. Er fühlte das Verlangen, den Tisch einzuschlagen. Doch stattdessen befahl er: 'Tina, komm jetzt mit. Ich muss dir unser neues zu Hause zeigen.'
Normal hätte Tina ihm widersprochen. Sie hatte aber den Zorn in seiner Stimme vernommen und hatte Angst er würde wieder aus Eifersucht ausrasten. Daher begleite sie ihn hörig. Sie verabschiedete sich von Kyle und verließ sein Haus.
Wortlos lief ihm Tina hinterher. Sie waren innerhalb von zwei Minuten da.
Als Luke die Tür öffnete musste Tina sich zugestehen, dass ihr das neue Haus total gut gefiel. Interessiert sah sie sich um.
Bald entdeckte sie, dass Luke gedankenverloren im Garten stand und sie ging zu ihm hin. 'Luke, ich danke dir von Herzen, endlich hast du es geschafft deine Eifersucht unter Kontrolle zu halten.'
'Aber du hast es doch bemerkt.', motzte Luke. 'Natürlich ich kenne dich doch mittlerweile. Aber warum hast du mir nicht erzählt, dass dir unser Haus nicht gefällt. Ich hätte es doch verstanden, dass du einen so armen Haushalt nicht gewohnt bist? Können wir nicht in Zukunft über alles mit einander reden?'
Luke nickte. Das chinesische Essen, aßen sie dann zu Abend.
Und danach verbrachten sie eine romantische Nacht zusammen.

So gut wie sie dachte, kannte Tina ihren Freund jedoch nicht, denn sie hatte ja über vieles keinen blassen Schimmer.
Am nächsten Morgen, musste Luke schon sehr früh weg, es war sein erster Tag als Hausmeister. Tina hatte ihm liebevoll ein Frühstück gemacht und er verließ in aller frühe das Haus.
Eine halbe Stunde bevor Tina zur Uni wollte, fiel ihr ein, dass sie Kyle ja dann wohl noch ihren Haustürschlüssel geben musste.
Da sie es hasste alleine zu Essen, beschloss sie ohne zu Frühstücken zu ihm zu gehen.Ihr großes Glück war es, dass er gerade am Essen war, sie erklärte ihm ihr Grund des Erscheinens und er fragte sie ob sie eine Tasse Cappuccino wollte. Ihr Plan ging auf und sie frühstückte zusammen mit Kyle. Er gefiel ihr total gut, aber sie hatte sich vorgenommen, Luke auf keinen Fall fremd zu gehen und daran wollte sie sich um alles auf der Welt halten.Danach eilte sie, da sie schon spät dran war, zur Uni. Als sie mittags nach Hause kam, war Luke schon zurück. 'oh schön das du schon da bist….Aber Moment. Hattest du nicht einen neun Stundentag?'
Luke knurrte zornig: 'Nein, ich bin gefeuert worden.'
Eigentlich wollte Tina fragen, wie es dazu gekommen war, aber sie verkniff es sich und bot ihm an, mit ihr zusammen an den Strand zu gehen. Widerwillig stimmte er zu. Sie fuhren an ein Strandkaffee ganz in der nähe. Man saß dort an kleinen runden Metalltischen, die unter einem mit Stroh bedecktem Dach standen. Man hatte direkten Blick aufs Meer, es waren noch ungefähr fünf Schritte, dann berührte man mit den Füßen das Meer. Auf dem Sand standen noch einige Liegen und Sonnenschirme.
Tina und Luke tranken jeweils einen Milchshake und gingen danach schwimmen. Tina drug einen dunkelblauen Bikini. Eigentlich hatte sie geplant mit Luke am Strand entlang zu gehen, doch Luke war es überhaupt nicht danach. Luke hatte Tinas Mitleid erregt, mit seinem geknickten Gesichtsausdruck. Und das Schwimmen im Mittelmeer war ebenfalls nichts für ihn, ständig schluckte er das salzige Wasser.
'Ich leg mich auf eine Liege, du kannst ja in dieser salzigen Dreckbrühe rumplanschen.'
‚Langsam übertreibt er aber', musste Tina unwillkürlich denken, doch sie schwieg.
Wieder zu Hause, machte sich Luke wieder auf den Weg um Arbeit zu suchen. Tina versuchte in der Zeit ein Abendessen zu kochen, da beide einen riesigen Hunger verspürten. Leider hatte sie überhaupt keine Ahnung vom Kochen. Vergeblich suchte sie in ihren Sachen nach dem Buch, was ihre Tante ihr einmal geschenkt hatte 'Kochen für Kinder'
Sie hatte es ihr mal aus Geck gegeben.
Nach ein bisschen rumwerkeln hatte sie ein Gericht hergestellt. Spiegelei, mit Schinken und Bratkartoffeln. Sie kostete einmal und war ganz zufrieden ‚ist zwar kein Festmahl, aber gegen den Hunger auf alle Fälle gut'.
Eine halbe Stunde wartete sie auf Luke und er kam immer noch nicht. Das Essen war mittlerweile schon ziemlich kalt. Tina hatte aber ein schlechtes Gewissen das Essen alleine zu Essen. Sie wusste ja, dass Luke nicht gerade bei bester Laune war.
Nach einer weiteren halben Stunde wollte sie nicht mehr warten, da der Hunger ihr kaum noch zu ertragen schien.
Danach spülte sie ab und machte die ganze Wohnung sauber. Luke war immer noch nicht zurück. Langsam machte sie sich wahnsinnige Sorgen.
Sie ging nach draußen und sah in den Sternenhimmel. In Griechenland sind abends die Sterne viel deutlicher und heller zu erkennen, als in Deutschland. Sie ging ein wenig spazieren, es war schon zwölf Uhr nachts. 'Oh, Frau Bostoukos! Warum laufen Sie denn um diese Uhrzeit alleine draußen herum?'
Tina drehte sich um und entdeckte Kyle, der nun direkt hinter ihr stand und nun auch in den Himmel sah. 'Es ist einfach wunderschön, nicht wahr?'
Tina gab ihm keine Antwort. 'Ist alles in Ordnung mit Ihnen?', fragte Kyle nach einer Weile. Tina widmete ihm nun ihre Aufmerksamkeit: 'Wollen wir uns nicht lieber duzen?' 'Doch, doch. Sehr gern sogar.'
Wieder schwiegen sie eine ganze Zeit, bis Kyle die ruhige Stimmung mit seiner Frage unterbrach. 'Wie kommt es eigentlich, dass du mit einem so viel älteren Mann zusammenlebst? Also zumindest scheint er mir viel älter zu sein.' 'Ja, er ist acht Jahre älter als ich, ich bin neunzehn. Ich weiß auch nicht warum. In letzter Zeit ist es auch nicht sehr einfach mit ihm.'
Weiter wollte Kyle da auch nicht nachfragen. Und er brachte sie schließlich nach Hause. Als Tina in das Haus hineinkam, war es stockdunkel. Sie machte eines der vielen Lichter an und sah nach, ob Luke nicht vielleicht schon im Bett lag, doch es war leer. Er war immer noch nicht heimgekommen. Dabei war es nun schon kurz vor eins. Sie beschloss, nicht länger auf ihn zu warten und legte sich schlafen. Sie hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch ‚wo mag er nur sein? Er ist jetzt schon seit Stunden weg.'
Tina schloss die Augen, sie war unglaublich müde, konnte jedoch nicht schlafen. Sie musste über Luke nachdenken ‚Irgendwie ist mir heute Abend klar geworden, dass ich Luke überhaupt nicht liebe. Es ist keine Liebe. Ich empfinde nicht einmal mehr Freundschaft für ihn. Es ist lediglich Respekt, Respekt und Angst. Ja ich habe schreckliche Angst vor ihm. Ich werde mich niemals von ihm trennen können. Niemals!!! Er würde mich totprügeln. Ich weiß, dass er dazu fähig ist. Er hat den Hund erschlagen. Ja da bin ich mir sicher. Ach, wie konnte ich nur an einen wie ihn geraten? Ich werde mein ganzes Leben mit ihm verbringen müssen. Mir bleibt gar nichts anderes übrig.'
Eine einsame Träne kullerte an ihrer Wange entlang.
Sie wusste nicht, wie sie es vor Luke ab sofort verstecken sollte, dass sie keine Gefühle für ihn hatte. Sie empfand schon seit Ewigkeiten nichts mehr für ihn. Doch in dieser Nacht wurde es ihr erst so richtig bewusst. Sie konnte es doch überhaupt nicht vor ihm verstecken, denn sie wollte auch niemals wieder mit ihm schlafen. Und Luke würde das gar nicht passen. Er war ein wahrer 'Lustmolch'.
Tina schlief nach einer kurzen Zeit übernächtigt ein. Doch sie wachte morgens so um halb fünf auf, als sie die Geräusche eines Schlüssels hörte, der sich im Schloss herumdrehte. Sie tat so, als hätte sie es nicht mitbekommen und ließ die Augen geschlossen. Stolpernd hörte sie Luke durch die Wohnung kommen. Er fiel, ohne sich um zu ziehen aufs Bett. Ein stechender Alkoholgeruch drang in Tinas Nase. Jetzt brauchte sie nicht mehr nachfragen, er war die ganze Nacht in einer Kneipe gewesen. Sie hörte wie er sich die Kleidung zerriss. Sie drehte sich dennoch nicht zu ihm um. Ihr Herz pochte laut, sie hoffte, einfach einschlafen zu können. Luke atmete laut und schwer. Auf einmal setzte er sich auf sie drauf und versuchte ihr ebenfalls ihr Nachthemd vom Leib zu reißen. 'Luke, was machst du? Hör auf damit!!!''Halts maul, zieh dich aus, ich will dich spüren, los zieh dich aus!!', schrie er laut, er hechelte dabei wie ein räudiger Köter. 'Geh runter von mir! Du stinkst! Geh weg!'
Tina versuchte ihn von sich runterzudrücken. Empört ging sie aus dem Bett und stellte sich zitternd auf die Terrasse. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie hörte, wie er wieder durch die Wohnung hinkte. Dann spürte sie seine Hände auf ihren Schultern. 'Tina, was ist los? Du willst es doch auch! Ich vernasch dich auch hier draußen.', krächzte er mit rauer Stimme und wieder versuchte er, ihr das Nachthemd runterzuziehen. Tina rannte aus dem Haus. Wieder war sie auf der Flucht vor ihm, doch noch nie, hatte er getrunken. Nie war er so drauf gewesen. Sie wusste erst nicht wohin, doch dann beschloss sie kurzer Hand zu Kyle zu gehen. Sie klingelte hastig, sie hatte Angst Luke wäre ihr gefolgt. Ständig sah sie wild um sich. Daher merkte sie gar nicht, dass Kyle die Tür schon geöffnet hatte. Kyle erkannte sofort, wie aufgelöst sie war. 'Tina, Tina beruhige dich! Was ist denn passiert?'
Hastig drehte sie sich zu ihm um: 'Lass mich rein. Bitte.' Sie klang so verzweifelt. Ihre Stimme zitterte. Als sie eingetreten war. Schloss sie schnell die Tür hinter sich und brach in Tränen aus. Kyle nahm sie in die Arme und versuchte sie zu trösten. Er drug nur eine lange Sporthose und kein Oberteil, dadurch konnte Tina seinen muskulösen Oberkörper spüren.Das schenkte ihr eine gewisse Sicherheit. Sie setzte sich auf die altmodische Couch im Wohnzimmer und schluchzte vor sich hin. Kyle war in der Küche verschwunden. Als er wieder kam, gab er ihr eine Tasse Tee und ein Taschentuch. Die Rollläden waren noch unten. Tina hatte darum gebeten, sie auch unten zu lassen. Sie hatte Angst, Lukes Gesicht würde plötzlich vor dem Fenster auftauchen. Sie sah ihn mit einem fiesen Grinsen vor ihrem inneren Auge. Fest umklammerte sie ihre heiße Tasse. Sie zitterte immer noch am ganzen Körper. Kyle setzte sich neben sie und sie lehnte sich gegen ihn. Er legte seinen Arm um ihre Schulter und sprach mit sanfter Stimme: 'Ist doch alles wieder gut. Dir wird hier nichts passieren, ich verspreche es dir. Willst du mir nicht erzählen, was geschehen ist?'
Sie setzte sich auf und sah im unsicher in die Augen. Sie strahlten wärme und Verständnis aus. Schließlich erzählte sie ihm alles. Sie fing sogar damit an, wie es in Deutschland begonnen hatte. Sie fing an, Kyle zu vertrauen. Kyle hörte ihr gespannt zu und konnte es kaum glauben, was sie schon alles durchgemacht hatte. Damit hatte er nie gerechnet. Sie war ja immer so glücklich, immer freundlich. 'Du musst ihn wegen Körperverletzung und versuchter Vergewaltigung anzeigen.', rat er ihr als sie fertig war. 'Nein. Das kann ich nicht tun. Wer würde mir denn glauben? Er wäre ganz schnell wieder frei.'
Kyle sah ein, dass sie recht hatte. Er wollte ihr unbedingt helfen. 'Dann musst du vor ihm fliehen.' Sie hatte ihren Blick gesenkt und starrte auf den Fußboden. 'Du siehst müde aus, leg dich doch noch mal schlafen, wir haben doch erst zehn nach fünf.' Tina gehorchte ihm, doch kaum war sie wieder eingeschlafen, schreckte sie auf. Sie träumte immer wieder das gleiche, wie sie ihre Augen öffnete und Luke vor sich sah. Erst als Kyle neben ihr lag und sie in seinen Armen lag, konnte sie bis morgens um zehn durchschlafen. Als sie dann aufstand, war Kyle aus dem Bett verschwunden. Er saß auf der Couch und machte ein ratloses Gesicht. Sie trat zu ihm hin: 'Die Sache von letzter Nacht ist mir furchtbar peinlich. Es tut mir so leid, dass ich dich um deinen Schlaf gebracht habe, es war falsch. Es tut mir wirklich leid. Ich sollte jetzt besser wieder zurück gehen.'
'So ein Blödsinn! Ich bin sehr froh, dass du zu mir gekommen bist. Dir muss auf jeden Fall geholfen werden.'
Jetzt setzte sie sich neben ihn: 'Nein, Kyle. Mir kann nicht geholfen werden. Es ist sehr gefährlich für jeden, der mit mir zu tun hat. Ich weiß wozu er alles fähig ist.'
Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht: 'Geb dich nicht auf. Es wird alles wieder gut.'
'Danke. Das ist sehr lieb, dass du so was sagst.' 'Ich meine es auch vollkommen ernst. Du kannst jeder Zeit zu mir kommen. Ich bin immer für dich da.'. Sie blickte ihn dankbar an. 'Ich sollte jetzt lieber gehen, bevor er wieder etwas falsches denkt und ausrastet.'. Kyle nickte verständnisvoll.

Es war nun schon viertel vor elf, doch Luke schlief friedlich im Ehebett, als wäre nie etwas geschehen.
Er hatte als sie weggelaufen war, anscheinend noch ganz schön im Haus randaliert. Alles lag kreuz und quer. Sie begann den 'Saustall' wieder in Ordnung zu bringen. Versehentlich fiel ihr ein Teller runter und zerschmetterte in seine Einzelteile. Als Tina die Scherben aufheben wollte, schnitt sie sich tief in die rechte Hand, es begann so heftig zu Bluten, das sie noch keinen Schmerz empfand. Sie hielt sich die Hand im Waschbecken unters Wasser. Luke kam hinter ihr her ins Bad hinein, er war durch den Krach aufgewacht. 'Süße? Wie ist das denn passiert.' 'Nicht so schlimm, mir ist nur der Teller heruntergefallen.' 'ach so. Schön, dass du schon mit dem Aufräumen begonnen hast, tut mir leid, hab gestern nicht mehr gewusst was ich tue.', Luke sagte das mit einer Gleichgültigkeit in seiner Stimme, die Tina innerlich erschüttern ließ. Sie verband sich die Hand, doch das Blut kam immer wieder hindurch, so heftig blutete sie. Langsam kam auch ein stechender Schmerz.
Nun hatte sie das Gefühl, es nicht mehr länger mit Luke auszuhalten. Er schien sich ja ganz deutlich an letzte Nacht zu erinnern. 'Während du hier weiter sauber machst, hol ich uns etwas zu Essen.', schlug Luke vor, ohne einen Widerspruch anzunehmen. Tina wusste, dass Luke früher von seinem Vater geschlagen wurde und seine Mutter hatte tatenlos zugesehen. Bislang hatte er dadurch immer Tinas Mitleid gehabt. Einmählich hatte sie das Gefühl, dass er auch nicht anders als sein Vater sei. Um sich abzulenken, begann sie tatsächlich die Wohnung wieder aufzuräumen. Immer wenn sie etwas in ihre rechte Hand nahm, ließ sie es wieder fallen, weil ihr es so große Schmerzen bereitete. Sie bemühte sich nun alles mit links zu machen. Luke brauchte über eine halbe Stunde um Essen zu holen. Schweigsam saß Tina am Tisch. Die Wohnung glänzte in neuer Sauberkeit. 'Ich werde heute noch mal nach Arbeit suchen gehen.', verkündete Luke. 'Kommst du wieder so spät wie gestern?'
'Ja weiß noch nicht. Ich habe gestern einen Mann kennen gelernt, der Deutsch spricht, das war mein großes Glück. Ich kann ja noch gar kein Griechisch. Mit ihm war ich auch gestern in einer Kneipe. Ein feiner Kerl ist das. Er kommt heute wieder mit und hilft mir Arbeit zu suchen. Kann sein, dass ich mit ihm danach noch mal weg gehe. Aber ich denke ich komme etwas früher, um dich noch einmal zu sehen.'
Nach dem Essen wollte er schon los, während Tina den Tisch abräumte, ihr war es irgendwie ganz recht, dass er nun den ganzen Tag weg war, so hatte sie mehr Freiraum und hielt es leichter mit ihm aus. Aber ihr machte es Angst, dass er wahrscheinlich wieder besoffen und zugeraucht heim kommen würde. 'Na, was ist denn los, süße? Bekomme ich heute etwa nicht meinen Abschiedskuss?' Angewidert küsste sie ihn. Jetzt wo sie ihre Gefühle kannte, wo sie wusste, dass sie nicht das geringste für ihn empfand, fiel es ihr schwer. 'Schon besser, so wie du küsst keiner.', er lachte gehässig. Als er aus der Tür war, war es Tina zum heulen zu mute. Sie wollte tapfer sein. Sie konnte nur durch Arbeit an etwas anderes denken, sie schnappte sich einen Besen und begann draußen auf dem Bürgersteig zu fegen. Das stellte sich bald als fast unmöglich heraus. Ihre Hand schmerzte schrecklich. Kyle sah sie, wie sie sich abquälte und lief sofort zu ihr hin: 'Tina, was ist denn mit deiner Hand? Hör doch auf, wenn es dir so große Schmerzen bereitet.' 'Nein, nein. Das geht schon, ist nur eine kleine Schramme. War ein bisschen schusselig.' 'Das sieht mir aber nicht nach einer Kleinigkeit aus. Das Blut kommt doch sogar durch den Verband, kann ich es mir wenigstens mal ansehen?'
Zuerst zuckte Tina weg und sah Kyle an, der ihr seine Hand entgegen streckte. Schließlich gab sie ihm ihre Hand. Langsam und vorsichtig löste er den Verband. Er bemerkte, wie Tina begann zu zittern. 'Tina! Das musst du nähen lassen. Wir fahren sofort zum Arzt.' 'Nein, ich will nicht zum Arzt.', stotterte Tina. 'Aber warum denn nicht? hm, ok wenn du nicht zum Arzt gehst, werde ich es dir nähen. Was ist dir lieber?' 'ich geh zum Arzt.', diese Reaktion brachte beide zum lachen.'Du musst in die nächste Stadt fahren. Oh, ja stimmt, mit der Hand solltest du nicht fahren. Ich werde dich fahren. Komm mit.'
Kyle fuhr mit ihr nach Ankona. Er besaß einen etwas älteren Jeep. Als Tina im Auto saß, musste sie daran denken, wie liebevoll Kyle sie behandelte. Ihr war aufgefallen, dass er schön warme Hände gehabt hatte. Tina hatte das Verlangen gehabt, ihn zu küssen. Doch sie durfte sich keinen Fehltritt mit anderen Männern erlauben. Das machte sie traurig. Sie wünschte sich, sich in Kyle verlieben zu dürfen. Auch Kyle musste an ihre Hände denken. Sie waren zierlich, klein und weich gewesen. 'War Luke es, der dir das angetan hat?', fragte Kyle, doch er blieb äußerst ruhig. 'N




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz