Der Schuss Teil 11

Autor: sonnenschein86
veröffentlicht am: 08.02.2007




Schon als sie den Weg zur Schule gingen, wurden die beiden staunend von vielen Passanten angestarrt. Vor allem die Jungen konnten sich das Pfeifen nicht verkneifen. Juliane und Sabine mussten darüber kichern. Als sie an der Schule ankamen, wurden sie von vielen Mitschülern bestaunt. Vor allem Juliane geriet unter die Blicke der anderen.
Als sie Andreas sah war sie entgeistert. Sollte er sich etwa als Romeo verkleidet haben? Es sah jedenfalls ganz so aus. Sie stupste Sabine leicht in die Seite und fragte sie, ob Andreas als Romeo ging.
Als sie in das Gesicht ihrer Freundin schaute, bekam sie dies bestätigt.
Sofort musste sie an ihre Eltern denken. Ihre Mutter war ja auch Julia und ihr Vater Romeo.'Sollte mit uns beiden das gleiche wie meinen Eltern passieren? Das wäre zu schön um wahr zu sein', dachte sie sich.
Als sie die Treppen hinaufging, streifte ihr Blick mit dem Blick von Andreas.
Als er sie sah, war er hin und hergerissen.
'Sie sieht so verdammt süß aus', dachte er sich.
Das gleiche dachte auch Juliane über Andreas. Verlegen ging Juliane weiter. Als sie und Sabine im Klassenzimmer erschienen, ging ein Raunen durch den Raum und alle Blicke waren auf Sabine und Juliane fixiert.
Als Sabine und Juliane auf ihren Platz gingen, hörte Juliane, wie Markus Leitner zu einem seiner Schulkameraden sagte, dass Sabine geil aussähe.
'Aha, sieh mal einer an', dachte Juliane sich.
'Seit wann macht Markus anderen Komplimente', überlegte sie weiter.
Als sie zu Sabine sah, bemerkte sie, dass sie rot wurde, denn ihr war das nicht entgangen, was Markus da eben gesagt hatte. Plötzlich ging Juliane ein Licht auf.
'Man sie ist in den verknallt und er in sie. Das gib` s ja nicht. Warum ist mir das nicht schon früher aufgefallen?' Aber sie sagte lieber nichts.
'Hey, heute ist doch unsinniger Donnerstag. Was bescheren wir denn da unserer lieben Lehrerin', schrie ein Junge. Sofort kamen alle mit Vorschlägen an. Ein Mädchen neben Juliane flüsterte ihr ins Ohr, dass sie überhaupt kein Bock hat auf Unterricht hat und alles dafür geben würde, wenn der Unterricht schnell vorbei ginge.
Plötzlich hatte Juliane eine Idee.
'Wir könnten doch den Uhrzeiger eine Viertelstunde vordrehen, dann wäre der Unterricht schneller vorbei.' 'Aber wie sollen wir das machen, und wann', fragte Sabine. 'Na während dem Unterricht', entgegnete Juliane.
'Ja, aber Frau Kramer geht nie während dem Unterricht raus', sagte jetzt jemand.
'Na ja, dann müssen wir es eben so machen, dass sie raus geht', sagte Juliane.
'Ja und wie willst du das machen', fragte Markus Leitner. 'Das lass mal meine Sorge sein', antwortete Juliane mit schelmischen Lächeln.
Sie ging auf ihr Pult zu, holte einen Block und ein sauberes Papierblatt. Darauf schrieb sie mit fein säuberlichen Druckbuchstaben: BITTE KOMMEN SIE SCHNELL IN DAS LEHRERZIMMER. Auf ein Kuvert schrieb sie den Namen von Frau Kramer drauf. Schnell steckte sie den Brief in den Umschlag und schlich in die Nebenklasse, die Herrn Gruber gehörte und legte schnell den Umschlag auf den Schreibtisch.
Zum Glück war noch keiner im Klassenzimmer. Also konnte sie auch nicht beobachtet werden. Ihr Plan sah folgendermaßen aus:
Wenn Herr Gruber den Brief entdeckt und den Namen von Frau Kramer ließt, wird er denken, dass man das Klassenzimmer oder den Lehrer verwechselt hat und beauftragt einen Schüler, der dann den Brief zu Frau Kramer bringt. Währen sie im Lehrerzimmer vergeblich auf jemanden wartete, konnte sie, Juliane, die Uhr um eine Viertelstunde vorstellen. Als sie zurück ins Klassenzimmer ging, fragten sofort einige, was sie vorhabe.
'Lasst euch überraschen', sagte sie nur.
In dem Moment kamen Andreas, Frau Kramer und noch ein paar Schüler die Klasse herein.'Guten Morgen', sagte sie.
'Guten Morgen', schrie die Klasse im Chor.
'Ihr seht aber toll aus.'
Einige wurden rot, auch Juliane und Sabine. Frau Kramer musste lachen als sie die roten Gesichter ihrer Schüler sah. 'Tut mir leid, aber ihr müsst, leider eure Geschichtsbücher aufschlagen.'
Ein stöhnen ging durch die Reihen.
'Matthias, bitte fang auf Seite einhundertzwanzig an zu lesen', sagte Frau Kramer.
'Ja', antwortete er.
Minuten für Minuten verstrichen und Juliane wurde nervös, und fragte sich, ob Herr Gruber den Brief überhaupt noch entdecken würde.
'So meine Lieben. Leider muss ich jetzt noch ein paar von euch in Geschichte ausfragen, da mir noch mündliche Noten fehlen', sagte Frau Kramer und riss Juliane aus ihren Gedanken heraus.
Wieder fingen alle anderen an zu stöhnen.
Gerade in diesem Moment klopfte es an der Türe und Juliane wurde plötzlich hellwach.'Herein', rief die Lehrerin.
'Entschuldigen sie die Störung Frau Kramer, aber ich soll ihnen diesen Brief von Herrn Gruber überreichen', sagte ein kleines zierliches Mädchen.
'Das klappt ja besser als ich dachte. Jetzt wird sie erst recht nicht mißtraurisch werden, da sie meint, dass der Brief persönlich von Herrn Gruber kommt und nicht, dass er aus versehen auf seinem Pult gelandet ist', dachte Juliane im Stillen.
Frau Kramer bedankte sich und öffnete das Kuvert. Als sie die Nachricht fertig gelesen hatte, wunderte sie sich, dass sie ausgerechnet jetzt ins Lehrerzimmer musste.
'Tut mir leid Kinder, aber ich muss schnell ins Lehrerzimmer. Seid ja brav und macht keine Faxen.'
Als sie endlich rausgegangen war, sprang Juliane von ihrem Platz auf, und stellte die Uhr fünfzehn Minuten vor. Jetzt begriffen die anderen, was für ein Scherz Juliane da Frau Kramer gespielt hatte und alle fingen an zu lachen.
'Die arme Frau Kramer sitzt jetzt im Lehrerzimmer und wartet vergebens auf jemanden', lachte Juliane und die anderen lachten mit.
Und so war es auch. Frau Kramer wartete vergebens. 'Warum kommt denn niemand', dachte sie.
'Ich warte und warte und niemand scheint zu kommen. So was ärgerliches. Bestimmt hat Martin etwas verwechselt.' Schließlich hatte sie genug und ging in das Klassenzimmer von Herrn Gruber, um dieses Missverständnis aufzuklären. 'Tut mir leid Michaela. Ich weiß von nichts. Als ich heute morgen ins Klassenzimmer kam, lag der Brief auf meinem Pult. Wahrscheinlich, hat ein anderer Lehrer in aus versehen dort hingelegt', sagte Martin Gruber.'Na ja, da kann man nichts machen, danke Martin. Also, wir sehen uns dann in der Sporthalle?'
'Ja natürlich', antwortete Herr Gruber.
Als Frau Kramer in der Klasse erschien, war es Mucksmäuschen still.
'Schade, dass das nicht immer so ist. Bestimmt haben sie die ganze Zeit gelacht und geschwätzt, als in ihre Bücher zu schauen', dachte Frau Kramer.
'So, nun möchte ich ein paar von euch ausfragen.'
Frau Kramers` Blick fiel auf die Uhr.
'Was schon so spät? Na ja, wenn man seine Zeit mit nicht und wieder nichts vertrödelt, kein Wunder. Gut ihr seit noch mal davon gekommen aber nächstes mal werde ich auf jeden Fall jemanden von euch ausfragen müssen', sagte sie.
Als sie aus der Klasse verschwunden war, fingen alle an zu lachen.
'Man das hast du super gemacht, Juliane. Das war ein richtig toller 'unsinniger' Scherz',
lachte ein Schüler. 'Danke, man tut was man kann', scherzte Juliane.
Die andere Klasse wunderte sich, dass kaum als der eine Lehrer schon weg war, Frau Kramer hereinkam.
Die restlichen Stunden in der 8a gingen ohne 'unsinnige Scherze' vorüber.

An diesen Scherz dachte man noch Jahre später.







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