My very good Friend from the USA Teil 8

Autor: Kati
veröffentlicht am: 22.02.2009




Amy schluckte schwer und ging einige Schritte zurück. Sie hatte nur ihre Schlabberklamotten an, ihre Haare lagen wild durcheinander und ihre Schminke war verwischt. Fluchtartig rannte sie in ihr Zimmer zurück, schrubbte sich das Make up vom Gesicht und schlüpfte schnell in ihre Jeans und in ein Shirt, dass sie hastig aus dem Schrank zerrte. Sie musste besoffen sein, ganz sicher. Anders war es nicht zu erklären.
Plötzlich klopfte es an ihrer Tür und ihr Vater öffnete.
'Amy? Ist alles ok bei dir?'
'Ich, mir ist schwindelig.'
'Du kannst wenigstens so tun, als ob du dich freust.'
Stumm nickte sie ihm zu.
'Na komm.'
Mit schweißnassen Händen und zittrigen Knien folgte sie ihrem Vater zurück in die Stube. Auf dem Weg dorthin fuhr sie sich immer wieder mit der Hand durch die Haare, um sie wenigstens ein wenig zu ordnen.
Schüchtern blickte sie durch die Wohnzimmertür und eine Träne rollte an ihrer Wange herunter.
'Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen, HONEY?'
Ein riesiger Sturzbach lief an ihrem Gesicht herunter und sie stürmte auf Phil zu. Sie hatte es nicht geträumt, sie war nicht besoffen. Phil war tatsächlich da. Er saß in ihrer Wohnung in Deutschland in der Nähe von Hannover. Und die Koffer im Flur gehörten ihm.
Hastig warf sie ihre Arme um seinen Hals und schluchzte glücklich auf.
'Nun lass ihn doch erstmal Luft holen Amy.' tadelte ihr Vater sie und nahm wieder Platz. Auf dem Tisch standen bereits die gefüllten Kaffeetassen und Kuchen, doch Amy konnte einfach nicht von Phil ablassen. Er war da. Endlich war er da. Sie konnte ihn sehen, ohne Cam einfach so. Ihr Herz raste, ihr Magen fuhr Achterbahn ihre Hände waren klatschnass und in ihren Ohren vernahm sie das Rauschen ihres Blutes.
'Was machst du denn hier?' entfuhr es ihr nach einer halben Ewigkeit und sie nahm neben ihm Platz. 'Ich dachte, du musst arbeiten?'
'Ich habe ein wenig geflunkert.' zwinkerte er ihr schelmisch zu und warf einen Blick zu ihrem Vater. Der schüttelte nur lachend den Kopf. So hatte er seine Tochter schon lange nicht mehr erlebt. Es hatte sich also gelohnt alles so akribisch zu planen. Und Phil schien ein wirklich sehr zuverlässiger Mann zu sein. Die Blicke der beiden Männer trafen sich und sie erinnerten sich zurück, wie sie alles geplant hatten.

Amy´s Vater stand in ihrem Zimmer und entdeckte das Foto von dem Mann, von dem sie schon seit Monaten schwärmte. Nachdem er aus ihr heraus gepresst hatte, in welchem Internetportal sie sich immer aufhielt, loggte er sich kurz ein und notierte den Namen, des Mannes. Amy nutze keine Passwörter. Wozu auch? Sonst ging niemand an ihren Rechner. Nachdem er alles aufgeschrieben hatte, zog sich ihr Vater in sein Arbeitszimmer zurück, denn seine Tochter würde bald von der Schule nach Hause kommen.
Unter einem neuen Namen wählte er sich bei dem Messenger ein und schrieb Phil an.'Sehr geehrter Mister Thompson. Bitte entschuldigen Sie meine unhöfliche Art, Sie einfach so anzuschreiben, aber...'

Phil las die Zeilen aufmerksam und doch so, dass Amy nichts bemerkte.
'Deshalb denke ich, wäre es das schönste Geschenk, was ich ihr machen könnte. Ich weiß nicht, was Sie davon halten, aber ein solches Geburtstagsgeschenk wäre ungeschlagen.'Phil durchforstete seinen Terminkalender und schob die Augenbrauen zusammen. Ausgerechnet da waren schon so viele Termine eingetragen, dass es unmöglich war, nach Deutschland zu fliegen. Doch die beiden fanden einen Termin und nun war er hier.'Amy, das ist die Überraschung, die ich dir eigentlich zu deinem Geburtstag versprochen habe.' eröffnete ihre Vater das Gespräch und nippte an seinem Kaffee. 'Eigentlich war geplant, dass Mister Thompson schon früher hier her kommt, aber es hat sich nicht anders einrichten lassen.'
'Ihr seid verrückt.' wimmerte sie und hielt Phil´s Hand so fest, dass eine Durchblutung unmöglich war.
'Seit wann bist du da? Wie lange wirst du bleiben und wie seid ihr nur auf diese Idee gekommen? Ich bin so glücklich, ich...'
'Jetzt beruhig dich erstmal Honey. Alles wird gut.'
'Alles IST gut! Ich könnte durch die Wohnung springen.'
'Ganz ruhig.'
Phil lächelte sie an und kniff ihr schließlich in die Wange.
'Groß bist du geworden!'
'Äffst du etwa meine Tante nach?'
'Muhaha.' presste er ironisch heraus und trank einen Schluck Kaffee.
'Jetzt sag schon, wann fliegst du wieder zurück?'
'Du kannst es wohl gar nicht erwarten, dass ich wieder verschwinde, was?'
'Nein! Ich muss dir unbedingt5 alles zeigen. Wollen wir in die Stadt? Und oh Gott, ich muss Caro anrufen. Die wird Augen machen. Und alle anderen auch! Die haben heute wieder so gelacht in der Schule, weil sie mich nicht Ernst nehmen.'
'Eins nach dem anderen Amy.' tadelte ihr Vater wieder und legte Phil und ihr ein Stück Kuchen auf die Teller.
'Wo soll Phil eigentlich schlafen?'
'Wir haben schon ein nettes Hotel für ihn gefunden. Dort wird es ihm sicher gefallen.'
'Ein Hotel?' Amy verzog die Augenbrauen und blickte ihren Vater skeptisch an. 'Er kann doch ebenso gut hier schlafen?'
'Auf der Couch?'
'Nein, bei mir. Mein Bett ist doch so gut, wie neu. Das geht schon.'
Entschuldigend hob Amy´s Vater die Hände.
'Das müsst ihr selbst entscheiden. Amy, du bist achtzehn und musst wissen, was du willst.'Mit großen Augen strahlte sie Phil an, doch der zuckte nur mit den Schultern und legte seinen Kopf schief.
'Willst du denn bei mir im Bett schlafen?'
'Ich schlafe unruhig und breite meine Arme und Beine aus, wie ein Seestern. Wenn dich das nicht stört.'
'Damit muss ich dann wohl leben.'
Wieder fiel sie ihm um den Hals und jauchzte glücklich auf. Die Überraschung war wahrlich geglückt und Amy konnte es noch immer nicht fassen. Phil war bei ihr. Endlich!Zu dritt unterhielten sie sich den ganzen Nachmittag lang und nach dem Abendessen führte Amy ihn verlegen in ihr Zimmer. Gut, dass sie es wenigstens ein bisschen sauber gehalten hatte. Interessiert blickte er sich um und entdeckte schon bald sein Bild neben ihrem Bett.'Das Bild ist schon alt.' entgegnete er ihr und nahm es in die Hand. 'Du hast es immer noch?'
'Selbstverständlich!' drohend hob sie ihren Finger in die Luft und fuchtelte damit herum. 'Es ist heilig!'
'Ist das so?'
Er stellte es wieder ab und lächelte sie an. Das war also ihr Zimmer. Ihr Reich verteilt auf acht Quadratmeter. Der Rechner, der Schrank, den er immer im Hintergrund gesehen hatte. Das Bett war neu, zumindest passte es nicht zu den restlichen Möbeln. Er schob die Gardine am Fenster beiseite und warf einen Blick auf die Straße.
'Ist ziemlich klein das Zimmer, tut mir Leid.'
'Das geht schon in Ordnung.'
Diese kleinen Häuser und diese merkwürdigen Autos. Phil schmunzelte. Das Taxi, was ihn her gebracht hatte, hatte ihn beeindruckt. Ein Mercedes, den kannte auch er. Ein schickes Auto mit Ledersitzen. Sehr angenehm.
'Wenn du willst, kannst du deine Sachen mit in meinen Schrank räumen. Ich habe erst letztens alte Klamotten ausgemistet. Platz ist auf jeden Fall für dich da.'
'Das klingt fast so, als wolltest du mich mit rein hängen.' lachte er ihr entgegen und sein Zungenpiercing glitzerte ihr entgegen. Schließlich nahm er seine Koffer und packte seine Sachen in ihren Schrank. Amy beobachtete ihn genau und schmolz fast dahin. Sein Duft war atemberaubend. Er roch nach Rasierwasser und unter seiner dreiviertel Hose lugte wieder das Tattoo von dem Tiger hervor. Er war so sexy. Ihre Augen strahlten und sie musste sich irgendwie ablenken. Nachdem er fertig ausgepackt hatte, nahm er auf ihrem Bett Platz und blickte sie an.
'Was wollen wir machen?'
'Ich weiß nicht. Worauf hast du Lust?'
Ihr Herz raste. Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln.
'Ist hier vielleicht eine Bar oder ein Café, dass du empfehlen kannst?'
'Ja!' Amy sprang von ihrem Stuhl auf und streckte wieder den Finger in die Luft. 'Das Deseo ist ganz gut und zu Fuß nicht weit von hier. Ein kleines, aber feines Café'
'Dann machen wir uns fertig und ich lade dich auf einen Kaffee ein?'
'Wenn du magst?'
'Sicher.'
Müde gähnte er auf. Verfluchter Jetlag. Er streckte sich und suchte seine Sachen zusammen.'Zeigst du mir, wo das Bad ist?'
'Sicher!'
Amy schnappte nach seiner Hand und zog ihn aus dem Zimmer ins Bad.
'Es ist nicht groß, aber es ist ok. Die Dusche spinnt manchmal etwas, sei vorsichtig. Sie wechselt relativ schnell zwischen warm und kalt.'
'Das schaffe ich schon.'
Sie blinzelte ihm zu und wollte gerade gehen, als er sie wieder zu sich zog und seine Arme um sie legte.
'Ich freue mich so, dich zu sehen Honey.'
'Ich freue mich auch.' hauchte sie fast erstickt gegen seine Schulter und nahm auch ihn in den Arm.
Schließlich schloss sie dir Tür hinter sich und legte ihre Hand auf ihre Brust. Ihr Herz drohte seinen Dienst zu versagen. Es war zum Verrückt werden.
Dieser Mann machte sie rasend. Sein Körper war Erotik, seine Stimme war Erregung und seine Berührungen war Sex.
Mit geröteten Wangen ging Amy zurück in ihr Zimmer und machte sich fertig. Sie schminkte sich und schlüpfte in eine enge Jeans. Insgeheim hoffte sie natürlich, Phil zu gefallen und band ihre Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz.
Nach einer Weile betrat auch er wieder ihr Zimmer und blickte sie schelmisch an. Seine Haare tropften noch und sein Hemd klebte an seinem Körper.
'Ich habe mein Handtuch vergessen.' stammelte er und zog es aus dem Schrank, um sich wenigstens die Haare zu trocknen. Verträumt blickte sie ihn an und beobachtete jede einzelne Bewegung, die er machte. Das schwarze Hemd stand ihm wirklich ausgezeichnet und die Jeans, die er sich gerade anzog, rundete alles passend ab. Amy´s Hände wurden schon wieder nass und sie wischte nervös über ihre Hose.
'Ich wäre dann so weit.'
'Ich auch.' hauchte sie ihm entgegen und so verließen sie das Haus. Sie blieben nicht lange im Café, denn Phil gähnte in einer Tour. Die Müdigkeit überrannte ihn regelrecht und er entschuldigte sich dafür am laufenden Band.
'Ist schon ok. Ist nicht schlimm, wirklich.'
'Trotzdem.'
Sie liefen schweigend nebeneinander her. Es war bereits dunkel und die Straßenlaternen warfen ihre Lichtkegel auf den Asphalt.
'Kalt ist es hier.' entgegnete er nach einer Weile und zog den Reißverschluss seiner Jacke etwas höher.
'Findest du? Eigentlich geht es noch. Es war schon kälter.'
Phil schmunzelte sie an und lief weiter neben ihr her. Ob sie wohl wusste, dass er es merkte, wie sie mit sich rang? Eine ganze Zeit lang schon, hob sie ihre Hand und wollte seine fassen, traute sich dann jedoch nicht und ließ es wieder bleiben. Frischer Wind wehte ihnen entgegen und Amy schnaufte etwas lauter auf.
'Ist alles in Ordnung?'
'Ja. Ich bin nur happy.'
'Dann ist ja gut.'
Wieder bemerkte er, wie sie ihre Hand hob und ganz aus 'Versehen' strich er mit seiner daran entlang. Sofort zog sie sie wieder weg und ihre Wangen röteten sich etwas.
Es war wirklich niedlich, doch sie hatte genug gelitten. Bestimmt nahm er ihre Hand und steckte sie mit seiner zusammen in seine Jackentasche.
Ein geschockter Seufzer entfuhr ihr und sie biss sich auf die Unterlippe.
'Oder magst du nicht?'
'Doch.' presste sie fast erstickt vor Freude heraus und flog schon fast neben ihm her.'Es ist so unwirklich.' meinte sie nach kurzer Zeit und blieb stehen.
'Was meinst du?'
'Na dass du hier bist. Das ist so unwirklich. Ich fühle mich, als würde ich träumen.'
'So?' grinste er ihr entgegen und entließ ihre Hand aus seiner Jackentasche. 'Wäre es dir lieber gewesen, wenn ich nicht hier wäre?'
'Nein. Ich bereue nichts.'
Sie legte ihre Arme um seinen Körper und schmiegte sich an ihn heran.
'Ich freue mich nur so sehr, dass ich es kaum aushalten kann.'
Sachte strich er ihr über die Haare und legte sein Kinn auf ihren Kopf.
'Du bist echt süß Amy. Das habe ich schon am ersten Tag bemerkt, aber jetzt wird es mir richtig klar.'
Seine Hand legte sich auf ihren Hinterkopf und drückte ihn fester an sich heran.
'Lass uns nach Hause gehen. Wenn wir heute früh schlafen gehen, bin ich morgen sicher wacher, als heute.'
Sie nickte ihm zu und er nahm sie wieder an die Hand.

'Dann gehe ich jetzt duschen.' entgegnete sie ihm, als sie in ihrem Zimmer standen.'Gern. Ist es ok, wenn ich mich schon mal hinlege?'
'Na klar.'
Amy verließ das Zimmer und sprang hastig unter die Dusche. Innerlich hoffte sie, dass er noch wach sein würde, wenn sie wieder zu ihm zurück kehrte, doch er lag im Bett und hatte die Augen geschlossen.
'Phil?' fragte sie nach seinem Namen und blickte ihn an, doch er gab keinen Ton von sich. Etwas enttäuscht und doch überglücklich blickte sie ihn noch ein wenig an. Er lag ausgebreitet in ihrem Bett. Wenn sie nicht am Fußende schlafen wollte, musste er etwas Platz machen. Sie stupste ihn leicht an und er nahm seinen Arm weg. Das musste reichen. Sie legte sich neben ihn und starrte ihn an. Seine Wimpern lagen auf seinen Wangen und rührten sich nicht.
Ganz vorsichtig strich sie ihm mit dem Finger über die Lippen. Sie waren so weich. Noch einmal strich sie darüber und spürte, wie seine Hand nach ihrem Arm griff.
'Schlafende Männer soll man nicht ärgern.' flüsterte er ihr zu und knipste das Licht aus.'Du schläfst ja noch gar nicht!' empörte sie sich und lehnte ihren Kopf auf ihren Arm.'Ich wollte eben noch warten, bis du bei mir bist, Amy Honey.'
Ihr Herz machte einen erneuten Sprung.
'Das ist aber lieb von dir.'
'Und? Hat dir gefallen, was du gefühlt hast?'
Amy riss die Augen weit auf und versuchte seine Umrisse zu erkennen.
'Ich weiß nicht, was du meinst.' log sie ihn an und drehte sich auf den Rücken.
Zärtlich strich er nun mit seinem Finger über ihre Lippen.
'Das meinte ich.'
'Das war nur, um zu gucken, ob du schläfst!' trotzte sie ihn ertappt an und verschränkte die Arme.
'Wenn du dich ärgerst, bist du richtig niedlich.' hauchte er an ihr Ohr und eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem ganzen Körper. Sie drehte ihr Gesicht zu seinem und langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit.
'Bist du sicher, dass wir hier beide Platz haben? Noch kann ich in ein Hotel...'
'Das kommt nicht in Frage. Ich habe nicht so lange auf diesen Moment gewartet, um dich dann einfach in ein Hotel gehen zu lassen.'
Seine Hand strich zärtlich über ihre Wange.
'Du bist echt süß.'
Amy drehte sich mit ihrem Körper zu ihm und legte ihren Kopf auf ihre Hand. Seine Hand jedoch ließ nicht von ihr ab. Sie strich ihr sanft über die Wange und dann über die Lippen. Amy schloss die Augen und vernahm das Pochen in ihren Ohren. Aus dem Pochen wurde ein dumpfes Hallen, als sie endlich seine Lippen auf ihren spürte.
Er war so liebevoll und zärtlich, dass sie fast dahin schmolz. Ihre Hände schwitzten und ihr Atem raste förmlich. Etwas verschreckt lugte sie ihn durch ein Auge an, als er seine Zunge herausstreckte.
Ihre Blicke trafen sich und er lächelte sie verständnisvoll an.
'Schon mal mit einem Zungenpiercing gespielt?'
Amy schüttelte verlegen den Kopf, doch Phil zog sie wieder an sich heran und küsste sie. Sie konnte das Piercing fühlen und es war wirklich komplett anders, als ohne. Sie umkreiste es mit ihrer Zunge und drückte ein wenig dagegen.
'Ich will dir nicht weh tun.' keuchte sie ihm atemlos entgegen.
'Keine Panik, das tut nicht weh. Mach ruhig weiter. Es ist schön.'
Beiden jagte es einen Schauer nach dem nächsten über den Rücken und sie umschlangen sich gegenseitig. Mutig griff sie nach seiner Hand und drückte sie zu ihrem Busen herunter.Drastisch blickte er sie an. Sollte er es wirklich tun? Eigentlich eine dumme Frage, denn er war spitz wie Nachbar´s Lumpi, und doch sperrte sich etwas in ihm dagegen.
'Bist du sicher?' fragte er sie und küsste sie wieder.
'Ganz sicher.'
Seine Küsse wanderten an ihrem Hals herunter und sie schloss ihre Augen. Die Stellen, die er berührt hatte, brannten wohlig nach, selbst, als die Berührung schon einige Sekunden her war. Sie spürte seine Hand auf ihrem Bauch und seine Küsse auf ihrem Busen. Bereitwillig spreizte sie ihm die Beine und forderte ihn auf, sich auf sie zu legen, doch er schüttelte nur den Kopf.
'Ich bin noch nicht fertig.' flüsterte er ihr gegen die Lippen und küsste sie wieder. Seine Hand wanderte weiter nach unten und streichelte sie. Leise stöhnte sie auf. Noch bevor es sie überkam, zog sie seine Hand weg. Sie wollte ihn spüren. Sie war sich einer Sache noch nie so sicher. Etwas zaghaft tastete sie sich an ihn heran. Sein schwerer Atem zeigte ihr, dass auch ihm es gefiel und so griff sie beherzt nach unten. Ein deutlich hörbarer Seufzer entfuhr ihm und seine Hand legte sich auf ihre Schulter.
Hatte er so lange enthaltsam gelebt, dass selbst eine solche zaghafte Berührung ihn schon fast verrückt werden ließ? Sein Herz überschlug sich und in seinem Bauch kribbelte es gewaltig. Ob es ihr wohl auch so ging? Er blickte sie an und erkannte ihre Gesichtszüge. Sie wirkte etwas unsicher, fast schien sie sich zu schämen, doch das tat seiner Erregung keinen Abbruch. Beruhigend küsste er sie wieder und streichelte sie erneut. Lange durfte sie ihn dort nicht mehr streicheln, sonst war es bald vorbei, also nahm er ihre Hand und drückte sie in das Kissen.
'Komm her.' flüsterte sie ihm entgegen und er schaute ihr fragend in die Augen.
'Bist du dir wirklich sicher? Noch können wir aufhören.'
'Wenn du jetzt aufhörst, sterbe ich.'
Mit einem Lächeln hauchte er ihr einen Kuss auf den Mund und legte sich auf sie.Es fühlte sich zu gut an, als das man es beschreiben konnte. Amy wand sich in seinen Armen und ließ sich fallen. Sie hatte es noch nie so erregend empfunden, mit einem Mann zu schlafen, doch bei Phil fühlte sie sich geborgen. Er kannte sie schon fast auswendig.
Ganz vorsichtig spürte sie ihn eindringen und legte ihre Beine um seinen Körper. Dieses Gefühl durfte nie wieder aufhören. Sie gab sich ihm hin und strich ihm durch die Haare.'Phil?'
'Hmm?'
'Ich bin so glücklich.' wisperte sie und schloss wieder ihre Augen.
'Ich auch, Honey. Ich auch.'
Viel Bewegung brauchte er nicht mehr, es überkam ihn schon fast und so stoppte er ab und zu und liebkoste Amy. Sachte drückte sie ihm das Bein auf den Hintern.
'Nicht, sonst ist es gleich vorbei.'
'Mir egal. Hör nicht auf, dich zu bewegen. Ich will dich fühlen.'
Das Kribbeln in seinem Bauch mehrte sich und er stieß sanft zu. Jetzt war es zu spät. Es war um ihn geschehen. Etwas kräftiger stieß er noch mal zu und keuchte leise auf.
Sicherheitshalber drückte er sein Gesicht in das Kissen neben Amy und verweilte noch ein wenig.
Amy´s Körper brannte regelrecht. Für sie stand die Zeit still und es sollte wegen ihr auch so bleiben. Etwas verschreckt blickte sie ihn an, als sie seine Hand zwischen ihren Schenkeln bemerkte.
'Was tust du?'
'Ich will, dass du genau so kaputt bist, wie ich.'
Er brauchte nicht lange und Amy stöhnte verzückt auf. Er hatte Erfahrung und die ließ er die auch spüren. Eng umschlungen schliefen sie schließlich ein.

Es war bereits hell, als Phil seine Augen aufschlug. Amy lag noch immer in seinem Arm und schlief. Vorsichtig löste er sich von ihr und krabbelte über sie hinweg aus dem Bett. Er blickte an sich herunter und dann wieder zu Amy.
Was war er nur für ein Arsch? Er knallte seine flache Hand an die Stirn. Maulte sie damals voll, dass sie kein Kondom genommen hatte und nun hatte er selbst keines benutzt. Gut, dass sie die Pille nahm, aber trotzdem würde sie ihm das sicher noch unter die Nase reiben.
Er zog sich die Boxershorts über und verschwand im Bad, um sich zu duschen. Als er zurück in ihr Zimmer kam, war auch Amy aufgestanden und grinste ihn müde an.
'Das Thema mit dem Kondom muss ich wohl nicht mehr anschneiden, was?' feixte sie und legte den Kopf ein wenig schief.
'Weißt du, ich wusste dass das kommt. Das war mir klar.'
Nun musste sie noch mehr lachen und blickte ihn sehnsüchtig an.
'Es war schön.' flüsterte sie vor sich hin und senkte ihren Blick, damit er ihre Röte nicht sehen konnte.
'Das fand ich auch.' flüsterte er ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss in den Nacken. Sofort bildete sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper und sie drehte verlegen den Kopf zur Seite.'Ich gehe schnell duschen und dann sollten wir erstmal frühstücken.'
'Gern.'
Amy verließ das Zimmer und Phil schaltete sein Handy ein. Eigentlich war es nie aus, denn man wusste ja nie, wer einen gerade dringend sprechen musste. Doch er wollte seine Ruhe haben und war auf Nummer sicher gegangen. Sofort piepte es auf und eine Nachricht traf ein.'Drücke dir die Daumen. Meld dich, wenn du gut angekommen bist. Liebe Grüße Claire.'Ein Lächeln huschte durch sein Gesicht und er tippte schnell eine Antwort ein. Seit dem sie ihr kleines Mädchen bekommen hatte, war sie viel ruhiger und ausgeglichener. Kein Vergleich zu früher, als sie schnell reizbar war.
Heute hatte sie die Ruhe weg und sie hatte auch nicht ständig versucht, ihn zu erreichen, obwohl er sich schon seit seinem Abflug nicht mehr gemeldet hatte.
Zufrieden atmete Phil auf und zog seine Sachen an. Wieder wanderte sein Blick aus dem Fenster. Die Sonne schien und es war richtig tolles Wetter.
Außerdem war er ausgeruht und nicht so müde, wie gestern. Er schaltete das Handy wieder aus und drehte sich zu Amy, die das Zimmer betreten hatte.
'Ich bin gleich soweit.' entgegnete sie ihm und suchte krampfhaft nach etwas, dass sie anziehen konnte. Sie entschied sich für einen knielangen Rock und ein Longshirt.
Nachdem sie gefrühstückt hatten, verließen sie die Wohnung. Phil wollte sie unbedingt überraschen und er hatte sogar den Autoschlüssel von Amy´s Vater bekommen. Sie setzten sich in den Wagen und er studierte ausgiebig die Landkarte.
'Sag doch einfach, wo du hin willst. Ich sage dir schon, wie wir da hin kommen.'
'Dann ist es aber keine Überraschung mehr.'
Hoch motiviert startete er den Motor und blickte auf die Gangschaltung.
'Kein Automatik?' fragte er und runzelte die Stirn. 'Naja, muss auch so gehen.'
Laut knarrend schaltete er in den ersten Gang und Amy blickte ihn verunsichert an.
'Bist du sicher, dass du so ein Auto fahren kannst?'
'Das klappt schon. Ist nur etwas ungewohnt. Mein Auto hat Automatik, weiß du?'
Sie bogen aus der Einfahrt heraus und Amy schaltete das Radio ein.
'Ich bin wirklich gespannt, wo du mich hinbringst.'
'Ich auch, denn ich glaube, ich bin nicht so gut im Karten lesen.'
'Wir werden sehen.' lachte sie ihm entgegen und wippte zum Takt der Musik.
Ab und zu blickte er zu ihr herüber und musste plötzlich lachen.
'Was denn?' empörte sie sich und stierte ihn böse an.
'Du bist schon fast Lippensynchron. Sing doch mit.'
'Lieber nicht, sonst bauen wir noch einen Unfall.'
Kurz lachte er auf und kurbelte das Seitenfenster herunter. Die warme Luft wehte ihnen um die Nase und wieder blickte er zu Amy, als er hörte, wie Katy Perry aus dem Radio ertönte.

'You change your mind
Like a girl changes clothes
Yeah, you PMS like a bitch
I would know
And you always think
Always speak cryptically
I should know
That you're no good for me

Cause you're hot then you're cold
You're yes then you're no
You're in and you're out
You're up and you're down
You're wrong when it's right
It's black and it's white
We fight, we break up
We kiss, we make up

You, You don't really want to stay, no
You, but you don't really want to go-o
You're hot then you're cold
You're yes then you're no
You're in and you're out
You're up and you're down.'

Laut sang Phil mit und blickte abwechselnd auf die Straße und dann wieder zu Amy. Er faszinierte sie. So textsicher wie er war sie bei weitem nicht und so beschränkte sie sich auf das mit wippen und lachte freudig auf. Er war wirklich in allem gut, was er machte. Sogar sein Gesang klang unwiderstehlich.
Die ganze Fahrt über sangen, lachten und alberten sie herum und endlich war das Ziel nicht mehr fern. Amy blickte sich um und strahlte Phil mit großen Augen an. Sie wusste sofort, wo er sie hingebracht hatte und in ihrem Bauch kribbelte es vor Freude. Wie lange war sie schon nicht mehr hier gewesen.
'Der Heidepark!' jauchzte sie und klatschte in die Hände.







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