Das Monster in dir....... Teil 3

Autor: mädels
veröffentlicht am: 27.03.2008




Verstört hob Lora den Kopf, alles wirkte so verschwommen, und das laute aufklackern der Schritte auf dem Asphalt hallte schmerzhaft in ihren Ohren wieder.
Plötzlich war alles wieder still. Vorsichtig richtete sie sich auf und versuchte sich genau umzusehen.
Doch keine Menschenseele war weit und breit. Ihre Sinne waren aufs äußerste geschärft. Die Nasenflügel bebten und sie versuchte etwas zu wittern, instinktiv nahm sie die Kampfhaltung ein. Sie spürte, wie eine Veränderung mit ihr vorging. In ihrem Mund spürte sie die Schneidezähne größer werden und als sie auf ihre Hände hinabblickte hätte sie beinahe geschrien.
Die Fingernägel sind zu Krallen geworden. Verstört taumelte sie gegen die Wand.
Erinnerungen kamen hoch, ein Vogel, ein Fensterbrett, eine männliche Stimme hinter einer verschlossenen Tür. Nein! Sie hielt sich den Kopf...der Türgriff in ihren Gedanken brannte, die Tür begann sich einen Spalt breit zu öffnen. Laut wimmernd sank Lora gegen die Mauer. Mit beiden Händen hielt sie sich den Kopf, versuchte die aufkeimenden Erinnerungen auszulöschen, die sie andererseits nur allzugern gekannt hätte.
Sie hörte auf sich dagegen zu wehren, sie wollte wissen, die Neugier war stärker geworden als Angst, sie streckte ihre Hand nach dem Türgriff aus, um die Tür noch weiter aufzustoßen und somit all ihrer Erinnerungen gewahr zu werden.

'Für jeden Taschendieb und Vergewaltiger wärst du eine leichte Beute!', ertönte eine Stimme.
Mit einem lauten Knall schlug die Tür zu, Lora konnte förmlich den Windhauch der zuschlagenden Tür spüren.Verzweifelt streckte sie die Hand danach aus, als sie grob an den Schultern geschüttelt wurde:'Hey, hörst du mich?Mädel verdammt noch mal, hör auf Löcher in die Luft zu starren!!!' Mittlerweile war die Stimme sehr verärgert, da sie keine Reaktion bekam.

Verwirrt blickte Lora auf und schaute in das Gesicht eines Mannes. Krampfhaft versuchte sie sich daran zu erinnern, was gerade geschehen war, irritiert blickte sie auf ihre Hände und atmete hörbar erleichtert aus, als sie feststellte, dass es ganz normale Hände waren, keine Krallen oder der gleichen, für einen Augenblick dacht sie....moment...
Sie schaute wieder hoch und erst jetzt nahm sie den Mann tatsächlich war.

'Was starrst du mich so an? Was macht so ein junges Ding wie du überhaupt um diese Uhrzeit überhaupt auf der straße?', seine
Miene schien etwas freundlicher geworden zu sein. 'Wie alt bist du überhaupt?'
'24',murmelte sie mechanisch.
Erstaunt hob der Mann die Augenbrauen. Er hätte sie höchstens auf 17/18 geschätzt. Sie hatte kurze schwarze Strubelhaare und war sehr zierlich gebaut. Was hatte sie in dieser gegend, wo ein Verbrechen auf das andere folgte und dazu um diese uhrzeit verloren?
Naja eigentlich ging es ihn ja nichts an.
Aber irgendetwas sagte ihm, dass er sie nicht so hier lassen konnte. Zu gern würde er ihre Gesichtszüge erkennen können, aber dazu war es viel zu dunkel. Er blickte wieder zu ihr hinab und blieb wie erstarrt stehen. Sie hatte ihn beobachtet, sie hatte ihm direkt in die Augen gesehen, so als wäre es hellichter Tag und nicht dunkle Nacht ohne jegliches Licht. Für einen kurzen Bruchteil hatte er das Gefühl ihre Augen grün aufleuchten zu sehen. Doch das war schier unmöglich und so schüttelte er einfach den Kopf.

Er wusste nicht, dass sie ihn tatsächlich genaustens betrachtet hatte. Sie konnte ihn sehen, als wäre es tageshell, wie das möglich war, konnte sie sich auch nicht erklären, aber die Angst war wieder da und sie ließ die Tür lieber in Ruhe, vorerst.
Der Mann war sehr groß aus, hatte blaue Augen und braune Haare. Er hatte eine gerade, markante Nase und ein sehr männliches Gesicht. Unter seiner schwarzen Jacke ließen sich Muskeln erahnen. Und eine unglaublich starke Aura ging von ihm aus.Doch er hätte ebensogut 20 wie 40 sein können...
Schweigend ließ Lora sich aufhelfen. Ohne einen weiteren Blick auf ihn zu verschwenden richtete sie sich auf und ging davon in die Nacht.
'Hey, wo willst du hin?', verdammt, er hätte einfach den Mund halten und sie gehen lassen sollen. Aber er wollte sie nicht unbegleitet nach Hause gehen lassen. Es war viel zu gefährlich für eine junge Frau. Doch irgendwie ließ ihn der Gedanke nicht los, dass sie sich im Notfall sehr gut wehren könnte, nur wusste er beim besten Willen nicht wie.

Er wartete. Lora hielt inne, eine schlanke Gestalt, die sich kaum von dem schwarzen Umfeld abhob. 'ja, wohin denn eigentlich?'







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