Moonlight Shadow - Bei Vollmond bist du tot Teil 6

Autor: Belladonna
veröffentlicht am: 24.01.2008




Seine Augen, die sie eben noch so blutrünstig angesehen hatten, die ihr so viel Angst eingeflößt hatten, weil sie so unendlich grausam wirkten, sahen plötzlich gar nicht mehr so Furchteinflößend aus. Nein, auf einmal blickten sie so unendlich traurig an, so einsam und allein wirkte die Bestie, dass es Gwen einen tiefen Schnitt ins Herz verpasst und sie fast Mitleid verspürte. Aber nur fast, schließlich stand das Ungetüm immer noch auf ihr.So plötzlich wie er sie angesprungen hatte, sprang er auch wieder zur Seite und stand auf zwei Beinen vor ihr. Dann bückte er sich zu ihr hinab und hob sie hoch.
Gwen war darüber so erstaunt, dass sie nicht einmal zu schreien vermochte. Sie ließ es einfach geschehen, dass der Wolf sie mit sich hinfort trug. Sie hatte gar nicht gewusst, wie schnell sich so ein Tier doch vorwärts bewegen konnte. Schon bald waren sie außerhalb der Stadt und tief in einem dunklen Wald hinein gelaufen, da blieb er stehen und sah sie wieder so unheimlich an. Fast schon fürchtete sie, er würde sie jetzt verschlingen, mit Haut und Haar, doch er tat nichts dergleichen. Er stand einfach nur da und wartete ab. Lange Zeit standen sie so da und er sah zum Mond hinauf. ‚Bald ist es soweit.' dachte er. Gwen wurde langsam müde in seinen Armen und schlief schließlich ein, so bekam sie auch seine Rückverwandlung nicht mit. Der Morgen graute und er brachte sie, nun wieder in Menschengestalt zu seinem Schloss zurück. Verborgen zwischen den Wäldern stand es da, kaum für jemanden sichtbar, wenn man nicht gerade danach suchte, fand man es auch nicht und kaum einer erinnerte sich überhaupt noch an seine Existenz. Dorthin war er also mit ihr unterwegs. Langsam zeichnete sich ein wunderschöner Sonnenaufgang am Horizont ab und tauchte den Wald in einen warmen güldenen Schimmer, der sein Herz erwärmte. Wie jedes Mal nach dieser schrecklichen Verwandlung fühlte er sich am Morgen danach wie neu geboren. Ein wunderschönes Gefühl, welches noch schöner wurde, da er wusste, dass er diese Nacht niemanden getötet hatte. Eine Premiere für ihn, weil es die erste Vollmondnacht seit annähernd 200 Jahren war, in der er ohne Blut an den Händen nach Hause kam.

Viele Stunden später wachte Gwen wieder auf und sah sich verdutzt um. Sie lag in einem großen Raum mit einer sehr hohen Decke und Brokattapeten an den Wänden. Die Flügelfenster reichten bis auf den Boden und gaben den Blick auf einen strahlend blauen Himmel frei, wurden aber zur Hälfte von langen, schweren, weinroten Samtvorhängen verhüllt. Die Decke zierte ein monströser vergoldeter Kristalllüster, der im einfallenden Licht in allen Facetten des Sonnenlichts schimmerte. Sie selbst lag in einem großen Himmelbett mit seidenen Bezügen, in einer mehr oder weniger undefinierbaren Farbe. Wenn sie raten müsste, dann hätte Gwen wohl auf rot getippt, obwohl sie einen solchen Rotton noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hatte. Es wirkte im Licht eher wie Zimt, aber eigentlich auch wie dunkles Weinrot, undefinierbar eben.
Als Gwen versuchte sich aufzurichten, versank sie sofort noch tiefer in den Unmengen von weichen Kissen, die auf dem Bett drapiert waren. ‚Wie kann ein Mensch denn bitte in so etwas schlafen?' fragte sie sich stirnrunzelnd, erinnerte sich dann aber plötzlich daran, dass sie selbst ja in diesem Bett geschlafen hatte. Also musste es ja irgendwie gehen und konnte gar nicht mal so unbequem sein. Noch einmal versuchte sie sich aufzusetzen und kämpfte schließlich erbittert gegen die vielen Kissen und Decken an. Nachdem sie sich aus dem Bett herausgewurschtelt hatte, ging sie zum Fenster und schob die Vorhänge beiseite. Als sie jedoch probierte das Fenster zu öffnen, musste sie zu ihrer Enttäuschung feststellen, dass es verriegelt war und dieser dazu noch ziemlich weit oben angebracht war. Unerreichbar also für Gwen, obwohl sie doch schon ganz schön groß war, zumindest größer als die anderen Mädchen aus ihrer Klasse und zum Teil auch größer als die Jungs.
‚Moment mal- wo bin ich hier eigentlich? Und wie zum Teufel noch mal bin ich hier hergekommen?' fragte sie sich plötzlich. Und sah sich erschrocken um. So schön und elegant das Zimmer wirkte, sie hatte es noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen. Nicht einmal in einem ihrer Träume, obwohl sie da schon die merkwürdigsten Dinge erlebt und gesehen hatte, doch das hier übertraf wirklich alles. Und das Schlimmste an der ganzen Misere war, dass sich Gwen noch nicht einmal erklären konnte, wie sie hier eigentlich hergekommen war. Das letzte an das sie sich erinnern konnte, war, dass sie aus dem Fenster geklettert war um doch noch zum Geburtstag ihrer Freundin zu gehen, doch alles was danach kam, war ein einziges schwarzes Loch. Sie wusste ja noch nicht mal, welcher Tag heute war und wie lange sie geschlafen hatte, in diesem verdammt weichen Bett.

'Wo ist denn Gwen?' fragte Elvira ihren Mann.
'Na in ihrem Zimmer, wo soll sie sonst sein?' antwortet Wilbur unwirsch.
'Das kann nicht sein. Ich habe bestimmt viermal geklopft, aber sie hat nicht geantwortet, dann bin ich ums Haus rumgegangen und habe gesehen, dass ihr Fenster offen ist und die Blumen im Beet sind zerlatscht.'
'Willst du damit etwa andeuten, dass sie abgehauen ist?'
'Naja, ich denke, dass sie trotz unseres Verbots zu Loreen gegangen ist.'
'Dieses kleine Biest. Das hat uns gerade noch gefehlt. Ruf doch mal bei ihrer Freundin an und wenn sie da ist, dann sag ihr, dass sie sich sofort hierher scheren soll. Der werde ich die Leviten lesen!'
'Ganz ruhig Wilbur, noch ist nicht gesagt, ob sie wirklich bei Loreen ist.'
'Ja, aber sie kann weiß Gott wo sein.'
'Beruhige dich, ich rufe jetzt erstmal Ilona an.'
'Tu das.'

'Ilona Mercer.'
'Ilona? Hier ist Elvira. Ist Gwen bei euch?'
'Nein, wieso?'
'Na weil sie auch nicht zu Hause ist. Ich dachte sie wäre vielleicht zu Loreens Geburtstag gegangen.'
'Nein, sie kam gestern nicht. Loreen war am Boden zerstört und hat unzählige Male versucht sie auf ihrem Handy zu erreichen, aber erst ist sie nicht dran gegangen und später muss sie das Handy wohl einfach abgeschaltet haben.'
'Komisch, sie stellt ihr Handy nie ab.'
'Das hat Lori auch schon gesagt. Aber ist sie denn nicht bei euch?'
'Nein, deswegen rufe ich ja an. Sie macht die Tür nicht auf, das Fenster ist sperrangelweit auf und im Blumenbeet unter ihrem Fenster sind Fußabdrücke. Komischerweise mehrere.''Oh Gott, glaubst du etwa..'
'Was?'
'Dass er...'
'Wer?'
'Na dieses Monster von Mensch, welches bei Vollmond die anderen jungen Mädchen umgebracht hat.'
'Na ich weiß nicht.'
'Letzte Nacht war doch Vollmond, aber bis jetzt hat man keine Leiche gefunden, aber die Polizei ist sich sicher, dass er wieder zugeschlagen hat.'
'Oh mein Gott...Aber es war doch gestern niemand mehr draußen unterwegs..'
'Doch, du hast doch gerade gesagt, dass sie nicht da ist und dass du Fußabdrücke im Beet gefunden hast.'
'Oh Gott, Gwen!'
'Nun mal aber mal nicht den Teufel an die Wand. Vielleicht geht es ihr ja auch gut und sie übernachtet einfach bei einem anderen Freund.'
'Aber wäre sie denn nicht zu Loreens Geburtstagsfeier gegangen?'
'Hm, das stimmt auch wieder. Also, sorg dich jetzt mal nicht. Ich komme vorbei und dann bitten wir mal eure Nachbarn um Hilfe und dann suchen wir sie. Vielleicht hat sie sich ja auch einfach nur im Wald verlaufen.'
'Ich weiß nicht, sie kennt den Wald besser als jeder andere hier, so oft, wie sie früher dort herumgelaufen ist.'
'Ja, aber vielleicht hat sie ja die ganzen Wege vergessen. So selten, wie ihr sie die letzten Jahre außer Haus gelassen habt, würde mich das jedenfalls nicht wundern.'
'Ja, ich weiß. Wilbur war einfach viel zu streng zu ihr.'
'Ja, aber ich will mich da nicht reinhängen. Gwen tat mir nur immer leid. Sie saß den ganzen Tag drinnen und musste lernen, während die anderen Kinder durch Wald und Wiesen tollten.''Ja, mach mir bitte jetzt kein schlechtes Gewissen. Ich weiß doch, dass es falsch war, wir haben ihr damit ihre halbe Kindheit geraubt, aber es lässt sich jetzt leider nicht mehr rückgängig machen.'
'Ja, ist okay. Ich mach mich mal auf den Weg zu dir. Dann suchen wir nach ihr. Wir werden sie finden. Ganz bestimmt werden wir das!' sagte Ilona so enthusiastisch wie möglich, obwohl sie eigentlich nicht daran glaubte, aber sie wollte Elvira nicht weiter beunruhigen.'Ma, wer war denn das?' fragte Loreen sie plötzlich.
'Meine Güte, kannst du mich erschrecken!' vorwurfsvoll blickte sie ihre Tochter an, die nur frech zu ihre hinaufgrinste. Sie war genauso, wie sie selbst damals war.
'Also, wer war es nun?' bohrte Loreen weiter nach.
'Elvira hat mich gerade angerufen und gefragt ob Gwen bei uns ist.'
'Aber das ist sie doch gar nicht, ihre Eltern hatten es ihr bestimmt verboten!'
'Hatten sie ja auch, aber Gwen ist nicht mehr zu Hause.'
'Was? Wo denn dann?'
'Das weiß keiner. Ihr Fenster ist offen und im Beet sind Spuren. Vermutlich wollte sie doch noch zu deiner Feier kommen.'
'Aber, dann wäre sie doch an ihr Handy gegangen.'
'Ja,...'
'Moment mal, du guckst so komisch. Was vermutest du?'
'Weißt du was letzte Nacht war?'
'Na Vollmond.'
'Genau..'
'Du glaubst doch nicht...' Loreen holte tief Luft. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. Es war ja Vollmond letzte Nacht gewesen.
'...dass sie Opfer des Mörders geworden sein könnte?' vollendete Ilona den Satz ihrer Tochter. 'Sagen wirs mal so, och vermute es, aber ich weiß es nicht. Bis jetzt kam noch keine Meldung von einem neuen Mord rein, aber die meisten Leute waren gestern ja auch in ihren Häusern.'
'Nur Gwen nicht, weil sie doch noch kommen wollte. Oh Gott, das wäre ja schrecklich. Wird denn nicht sonst noch jemand vermisst?'
'Nicht dass ich wüsste.'
'Das wäre ja schrecklich. Und was wollt ihr jetzt machen?'
'Ich werde zusammen mit Elvira und ein paar Nachbarn nach ihr suchen. Vielleicht finden wir sie ja, lebend.'
'Aber du meinst, dass sie eigentlich schon tot ist?' fragte Loreen mit Tränen in den Augen.'Ich weiß es nicht. Ich hoffe, dass sie noch lebt und dass es ihr gut geht.''Ja, ich auch...' sagte Loreen leise und sah ihrer Mutter nach, als diese sich die Jacke anzog und dann das Haus verließ.

'Und, ist sie bei ihrer Freundin?' fragte Wilbur seine Frau, als diese wieder zurück in die Stube kam.
'Nein. Sie ist gestern nicht zu Loreen gegangen und auch die anderen haben keine Ahnung, wo sie sein könnte. Sie ist bei keinem ihrer Freunde. Ich habe sie alle schon angerufen und jeder einzelne hat mir dasselbe gesagt. Gwen war letzte Nacht nicht da.'
'Und wo ist sie dann?'
'Ich weiß es nicht. Ilona will gleich vorbeikommen und dann wollen wir zusammen mit ein paar Nachbarn nach ihr suchen. Vielleicht hat sie sich ja einfach im Wald verlaufen und findet den Weg nicht mehr nach Hause.'
'Na gut, ich komme mit. Aber Elvira, bist du dir sicher, dass sie im Wald ist? Sie könnte, weiß Gott wo sein.'
'Ich weiß. Aber letzte Nacht war wieder Vollmond. Ilona hält es für möglich, dass der Mörder wieder durch die Straßen gelaufen ist. Bis jetzt gibt es wohl noch keine Mordmeldungen, aber es sollen wohl angeblich alle nachts in ihren Häusern und Betten gewesen sein.'
'Alle außer Gwen. Sehe ich das richtig?' fragte Wilbur ungläubig. Im lief es kalt den Rücken runter, wenn er daran dachte, was er vor 13 Jahren einem verzweifelten Ehepaar geschworen hatte. Er hatte versprochen Gwen zu beschützen und großzuziehen, wie eine eigene Tochter, weil er und seine Frau keine Kinder bekommen konnten. Wenige Tage später kam eine Meldung vom Tod der beiden Eheleute in der Zeitung. Man hätte sie brutal ermordet aufgefunden, hieß es in dem Artikel. Gwen war damals gerade mal zwei Jahre alt gewesen und hatte von dem nicht allzu viel mitgekriegt. Sie wusste bis heute nicht, dass ihre leiblichen Eltern seit 13 Jahren schon nicht mehr unter den Lebenden weilten. Das dachten zumindestens Wilbur und Elvira, sie hatten ja keine Ahnung davon, dass Antoine ihr bereits von ihren Eltern erzählte hatte.

In der Zwischenzeit erwachte auch Kamelia aus ihrem tiefen Dornröschenschlaf und stellte stinkwütend fest, dass Ian nicht mehr da und es auch schon Mittag war. ‚Verdammt jetzt ist mein schöner Plan umsonst gewesen und dabei war er doch so gut durchdacht gewesen. Alles hätte so schön funktionieren können, wenn dieser verbohrte Dickschädel mich nicht durchschaut hätte!' heulte sie drauflos. ‚Na warte Ian, das zahl ich dir heim. Dir und diesem kleinen Biest. Ich mach euch kalt. Du gehörst mir, Ian, hast du gehört? Mir allein!'

Immer noch völlig verdattert stand Gwen vor dem großen Fenster und überlegte, wo genau sie sich eigentlich befand und, was noch viel wichtiger war, wie sie hier wieder hinauskommen könnte. Da öffnete sich plötzlich die Tür und ein großer, schlanker Mann betrat den Raum. Viel konnte Gwen von ihm nicht erkennen, nur dass er blonde Haare hatte, sah sie, der Rest blieb ihr verborgen, weil die Sonne sie blendete.
'Guten Morgen, Gwenaell, wie hast du geschlafen?' fragte sie der Mann.
‚Moment mal, die Stimme kenne ich doch, ist das nicht...?'
'Herr Falkner?!' fragte sie verdutzt zurück.
'Ganz recht. Ich bin es, aber nenn mich jetzt doch bitte Robin.'
'Also heißen sie wirklich so.'
'Wie soll ich denn sonst heißen?'
'Naja was weiß denn ich?'
Am Liebsten hätte Gwen sich die Zunge abgebissen, nun hatte sie sich selbst verraten. Wenn die beiden Männer bis jetzt noch nicht gewusst hatten, dass sie das Gespräch wirklich mitbekommen hatte, dann wussten sie es spätestens jetzt.
'Sei doch mal nicht so grantig. Ich soll dich übrigens holen kommen.'
'Aja? Wohin sollen Sie mich denn bringen?' fragte sie mit erhobener Augenbraue, die erstaunlicherweise noch weiter hinauf wanderte.
'Zu, äh- sagen wir, zu...- deinem Retter.'
'Na dann.' meinte Gwen gleichgültig. Sie konnte sich nicht daran erinnern, gerettet worden zu sein, aber erst recht nicht daran, in Gefahr gewesen zu sein. Noch immer hatte sie keine Ahnung, was genau in der Zeit nach ihrem Sprung aus dem Fenster und ihrem Aufwachen in diesem Bett mit den scheußlich weichen Kissen passiert war. Vielleicht würde sie es ja schon bald erfahren.
Ihr Lehrer- Robin, führte sie aus dem Zimmer und durch schier endlos wirkende Gänge zu einer großen, mit Gold verzierten Tür. Dort klopfte er an und öffnete alsdann die selbige. Als er sah, dass Gwen zögerte, winkte er sich hinter sich her und schließlich betrat sie vorsichtig den Raum. Da erinnerte sie sich, dass sie das Gespräch zwischen Ian und Robin in diesem Zimmer mitbekommen hatte. Ja, das musste es sein, dort hinten war ja auch der große Kamin. In dem jetzt ein schönes Feuerchen prasselte. Alles in allem wirkte der Raum recht gemütlich und war auch erstaunlicherweise sehr gut beheizt. Nirgends konnte Gwen eine Heizung entdecken, also musste wohl der Kamin die einzige Wärmequelle hier sein. Eigentlich kam es ihr komisch vor, dass im 21. Jahrhundert noch jemand mit Kamin heizte und das in einem, dem Anschein nach, ziemlich großen Haus, welches wohl einem ziemlich reichen Mann gehörte. Anders konnte sie sich die goldenen Leuchter und Kerzenhalter nicht erklären und auch das Mobiliar sah sehr kostbar und teuer aus. Nein, hier konnte kein armer Mann wohnen.'Ah, da seid ihr ja.' Vernahm Gwen plötzlich eine honigsüße, tiefe männliche Stimme. Sie hatte diese Stimme schon einmal gehört und doch schien es, als würde sie sie zum ersten Mal hören. Eine betörend schöne Stimme, in die allein sich wahrscheinlich schon tausende von Frauen verliebt hatten.
'Ja, Ian, wir sind da.' Herr Falkner- Robin, riss sie so plötzlich aus ihren Gedanken, dass sie vor Schreck zusammenzuckte.
'Na, da ist aber jemand schreckhaft!' meinte diese Stimme, die wohl Ian gehört, mit leisem Spott.
'Eigentlich nicht!' fauchte Gwen zurück.
'Oh und eine spitze Zunge haben wir also auch noch?'
'Wieso wir? Ist doch meine Zunge und nicht ihre!' zischte Gwen zurück. Sie hatte keine Ahnung, warum genau sie jetzt so wütend war, aber sie hatte es noch nie wirklich vertragen, wenn man sie verspottete. Das war etwas, was sie richtig rasend machen konnte.
'Naja, da hast du wohl recht.'
'Sag ich doch!'
'Oho, rechthaberisch ist sie auch noch. Das wird ja immer schöner!'
'Wie viele meiner schlechten Eigenschaften wollen Sie eigentlich noch aufzählen, bis Sie mir endlich sagen, wer Sie sind, wo ich bin und was ich hier überhaupt soll?'
'Könntet ihr zwei bitte aufhören euch vollzulöffeln? Das bringt keinem etwas und reizt uns nur unnötig.' mischte Robin sich schlichtend ein.
'Ach wieso denn? Macht doch Spaß, sich so früh am Morgen schon anzugiften, finden Sie nicht?' wandte Gwen sich ironisch an Robin.
'Hatte ich nicht gesagt, dass du mich nicht mehr duzten sollst?' fragte dieser stirnrunzelnd zurück.
'Nein, haben Sie nicht. Sie meinten lediglich, dass ich Sie Robin nennen soll und nicht mehr Herr Falkner. Ach sagen Sie mal, müssen Sie denn heute gar nicht in der Schule sein? Wenn ich mich recht entsinne, dann ist doch heute Freitag, oder?'
Jetzt war es Robin, der Gwens Unmut zuspüren bekam, was Ian ein kleines Lächelnd auf die Lippen zauberte. Die Kleine war wirklich putzig und ganz schön temperamentvoll.
‚Naja, wenigstens wird es mit ihr nicht langweilig werden...' dachte er sich.
'Ja, dann hab ich es dir eben jetzt gesagt!' erwiderte Robin nun schon etwas gereizt.
'Nun schreien sich mich doch nicht so an. Was kann denn ich dafür, wenn Sie, Pardon, Du mir das nicht gleich sagen kannst?'
Robin holte tief Luft und verkniff sich dann jeden weiteren Kommentar dazu, weil sie sich sonst noch einen handfesten Streit liefern würden und das wäre nicht gut. Also hielt er sich zurück und auch Gwens Wut flaute langsam wieder ab.

Währenddessen war Ilona bei Gwens ‚Eltern' angekommen. Elvira hatte schon ungeduldig auf sie gewartet und stürzte ihr sofort entgegen, als sie um die Ecke kam.
'Ja wo warst du denn solange?'
'Keine Panik. Wir werden Gwen schon finden, hoffe ich zumindest, aber ich konnte leider nicht schneller kommen.'
'Na gut. Wilbur hat gesagt, dass er auch mitkommen wird.'
'Das ist schön. Ich habe unterwegs auch schon ein paar Leute getroffen. Sie suchen das Gebiet um die Schule herum ab und wir suchen im Wald nach ihr.'
'Ja, ich habe einige Nachbarn gefragt. Die helfen uns auch noch.'
'Gut, dann lass uns mal losgehen, Elvira.'
‚Soso. Sie suchen also schon nach der Kleinen. Also hat Ian sie wirklich. Wenn ich doch nur wüsste, wo er sie hingebracht hat! Bestimmt zu sich nach Hause, aber da kommt ja keiner rein. Wenn ich doch nur endlich herauskriegen würde, welcher Zauber ihn schützt und vor mir versteckt hält!' heimlich schlich Kamelia sich wieder weg. Sie hatte genügend belauscht, aber sie wusste auch, dass sie Ian niemals finden würde, wenn er nicht von selbst zu ihr kam oder sich bei ihr meldete.

'Also Gwen, dann will ich dir mal auf deine Fragen eine Antwort geben. Ich bin Ian und du befindest dich in meinem Haus. Warum du hier bist, kann ich dir leider noch nicht sagen, aber du wirst es bald schon erfahren.' sagte Ian schließlich zu Gwen.

Also, tut mir leid, ist heute nicht allzu viel geworden. Ich hoffe, ihr seid mir deswegen nicht böse und nicht allzu enttäuscht...
Ich freu mich auf alle Fälle über Kritik und Verbesserungsvorschläge, wie immer^^
Ach so, kann sein, dass Morgen dann nichts kommt, aber ich weiß nicht, wie weit ich heute noch komme und Morgen bin ich den ganzen Tag nicht zu Hause, also keine Zeit zum Schreiben, erst so ab sieben, am Abend. Aber Samstag kommt dann bestimmt wieder was. Liebe Grüße, Steffi







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