Es sollte einfach nicht sein..

Autor: Jocelyn
veröffentlicht am: 06.01.2007




Leonie war sechzehn.Sie war sehr ruhig und zurückhaltend.Sie war besonders hübsch,groß gebaut und überaus dünn.Sie hatte langes dunkles Haar und große dunkle Augen.Leonie war sehr schüchtern doch wer sie kannte wusste dass sie eine wunderbare und offene Person war mit der man über Gott und die Welt reden konnte.Sie war stets für ihre Freunde da wenn diese ihre Hilfe brauchten.Doch die Liebste von allen war Lena,ihre aller beste Freundin die sie schon aus Kindertagen kannte.Die beiden waren ein Herz und eine Sehle.Sie teilten all ihre Interessen und waren sich so ähnlich dass man meinen konnte sie wären Schwestern.Lena hatte langes dunkles Haar und große caramell-farbene Augen die Leonie sehr mochte.Lena war um einen Kopf kleiner und genau ein Jahr und vier Monate jünger als Leonie.Die beiden waren einfach unzertrennlich und ihre Freundschaft wuchs mit jedem Tag den sie gemeinsam verbrachten.

Lena lernte Paul kennen.Einen lustigen,lockeren und auch nicht schlecht aussehenden Burschen.Die beiden waren schon zwei Jahre zusammen und waren einfach das perfeckte Paar.Leonie war manches Mal ein wenig neidisch auf ihre beste Freundin denn selbst hatte sie ihre große Liebe noch nicht gefunden und es tat ihr auch ein wenig weh ihre Freundin so glücklich zu sehen wärend sie fast immer alleine war.Von Zeit zu Zeit fiel ihr auf dass Paul genau ihr Typ war und er einfach war wie sie sich ihren Traummann immer vorgestellt hatte.Er hatte einfach alles was sie immer wollte und fühlte sich zu ihm hingezogen.

Leonie und Paul verstanden sich prima,was Lena sehr erleichterte denn die Meinung ihrer besten Freundin war ihr sehr wichtig.Schließlich war Leonie anfangs nicht sehr überzeugt von Paul gewesen als sie von seinem Freundeskreis erfuhr.Diese tranken,kifften und feierten wilde Partys.Leonie machte sich Sorgen um Lena denn sie war viel jünger als Pauls Freunde und sie hatte Angst,Lena könne in diesen Teufelskreis geraten.Doch sie kannte ihre Freundin und wusste,Lena würde sich nie auf so etwas einlassen.Die drei unternahmen viel miteinander.Doch auch Lena fiel nach und nach auf dass es ziemlich blöd war dass Leonie immer übrig blieb wenn Paul und Lena mal alleine sein wollten.Am Besten wäre es doch wenn Leonie auch jemanden hätte.Doch das Problem war dass Leonie es nicht gerne hatte wenn Lena plante jemanden für sie mitzunehmen nur damit sie nicht einsam war.Trotzdem wollte Lena es riskieren und so lernte Leonie bald den Schlimmsten dieses Teufelskreises kennen-Pauls besten Freund Maddin.

Es war also nichts von all dem was Lena über ihn erzählt hatte übertrieben gewesen.Maddin hatte nicht nur mehrmals getrunken und gekifft,er besaß sogar eine eigene Bong und hatte schon ein paar mal Heroinersatzpillen eingeworfen.Leonie wusste schon nach einem einzigen Abend dass das alles von Lena eingelenkt worden war und dass daraus nichts werden würde.Trotzdem unterhielt sich Leonie mit Maddin denn es interessierte sie warum er so war.Sie erfuhr ein Menge,nur nicht das was sie eigendlich wissen wollte.

Leonie,Lena und Paul trafen sich weiter.Leonie spürte immer mehr den Schmerz in ihr drin doch sie wusste nicht warum sie diesen hatte und was er bedeutete.Nach und nach musste sie sich eingestehen dass sie sich in Paul verliebt hatte.Er war einfach das was sie wollte und brauchte.Sie würde ihrer Freundin nie den Freund ausspannen,so war Leonie nicht.Doch sie konnte es einfach nicht weiter verheimlichen und kam einfach nicht mehr zu den Treffen aus Angst man könne es merken.Sie schob ihre Abwesenheit entweder auf nicht vorhandene Krankheiten oder auf nicht da gewesene Arbeiten die noch unbedingt erledigt werden mussten.Lena machte sich allmählich Sorgen um ihre Freundin.Sie wusste dass irgendetwas nicht stimmte denn sonst war selbst die schüchterne Leonie nicht so verschlossen.'Was ist denn los mit dir?Ist alles okay,Süße?'
'Klar was soll denn los sein?'
'Naja,du kommst nirgenst mehr mit und ..wir machen uns einfach Sorgen.'
'Ihr braucht euch absolut keine Sorgen um mich zu machen.Wirklich.Es ist
alles nur ein wenig hektisch zur Zeit..ich..hör mal,ich muss jetzt schluss machen aber..ich ruf dich morgen an.
Und macht euch keine Sorgen um mich.Ich bin okay.'
'Wenn du das sagst Süße.'
'Okay also tschüss Süße,ich hab dich lieb.'
'Ich dich auch.'

Leonies Mutter Sibylle lebte schon seit elf Jahren mit einem Mann zusammen.Gleich nach ihrer Scheidung zog sie mit ihm und ihren Töchtern in eine neue Wohnung.Leonie und ihre vier Jahre ältere Schwester Jocelyn litten sehr unter der neuen Beziehung ihrer Mutter.Er war immer gegen die beiden Mädchen und manchmal schlug er sie auch.Ihre Mutter liebte ihn so sehr dass sie das alles nicht merkte.Als Jocelyn siebzehn wurde wollte sie so schnell wie möglich ausziehen.Für Leonie war das eine schwere Zeit.Sie musste nun ohne ihre Schwester auskommen.Mit der Zeit wurde es besser denn Leonie war von beiden immer die schüchterne gewesen und wiedersprach und wehrte sich nie.Jocelyn dagegen sagte immer ihre Meinung.Trotzdem lebten sich Leonie und ihre Mutter immer mehr auseinander.

Leonie kam zwar nicht mehr mit wenn Lena und Paul etwas unternahmen,dafür redete sie ab und zu mit Maddin.Leonie wusste nicht warum sie sich mit so jemandem überhaupt abgab doch irgendetwas in ihr wollte mehr über Maddin wissen.Sie vertraute ihm ihre Sorgen an und auch er gab endlich mehr über sich preis.Seine Eltern verdienten anscheinend nicht schlecht,waren öfter geschäftlich weg oder sonst etwas.Mit erhöhtem Taschengeld entschädigten sie ihre Abwesenheit.Maddin konnte sich kaufen was immer er wollte doch das Problem war dass er und sein kleiner Bruder Flin immer alleine waren.Niemand passte auf und so ging es rapide bergab mit Maddin.Er war mieserabel in der Schule,wiederholte sein sechstes Schuljahr schon zum zweiten Mal und kam öfter mit dem Gesetz in Konflikt.Leonie hatte Maddin noch nie von dieser Seite gesehen wie er sich ihr in dieser Zeit zeigte.Es schien beiden mal gut zu tun jemanden zum Reden zu haben.

Leonie dachte an Paul.Sie dachte oft an ihn.Den ganzen Tag.Sie hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen.Das erste mal nach drei Monaten traf sie ihn bei einer Bushaltestelle.Sie unterhielten sich sehr nett doch Leonie war angespannt.Sie wollte nicht mit ihm reden.Sie konte nicht.Sie liebte ihn und er wusste es nicht.Für ihn war alles in Ordnung.Er dachte sie wäre wirklich drei ganze lange Monate krank und mit Arbeit überfordert gewesen.Wie dumm kann man eigendlich sein um ihr das abzunehmen?Leonie war schon immer schlecht im Lügen.Genau so wie dieses Mal.Paul merkte dass mit Leonie irgendetwas nicht stimmte.Als er sie darauf ansprach stritt sie es ab.Sie hätte es ihm zu gerne gesagt.Er lächelte und das machte Leonie traurig und wütend.Sie hatte drei ganze Montate zu Hause in einem dunklen Zimmer verbracht,war all ihren Freunden aus dem Weg gegangen,hatte sich wochenlang nicht bei Lena gemeldet und war deprimiert aufs Übelste.Sie musste es ihm jetzt sagen.
'Paul,ich liebe dich.'
'Äh..was?'
'Du hast mich schon richtig verstanden:Ich liebe dich...Deshalb komme ich nicht mehr zu euch.'
'Wie meinst du das?'
'Ich..ich weiß es nicht.Was denkst du denn?Dass ich wirklich drei Monate krank war?Ich wollte euch aus dem Weg gehen.Ich hatte Angst ihr merkt es noch.
Ich wollte euch keine Probleme machen.Ich wollte eigendlich nie dass du es erfährst..'
'Aber warum hast du es mir nicht gesagt?'
Leonie musste weinen.Sie hielt es nicht aus.
'Das konnte ich nicht.Paul..ich..ich halt es nicht mehr aus ohne dich...'
Leonie schluchzte.Paul nahm sie in den Arm.Eine Zeit lang standen sie so da.Dann löste Paul diese Haltung.
'Bitte geh jetzt nicht weg..'
'Leonie,ich mag dich.Wirklich.Aber ich liebe Lena.Ich würde sie um nichts in der Welt verlassen.Du bist echt unglaublich aber du musst mich..das alles vergessen.'
Leonie hörte auf zu weinen.Sie wollte das jetzt nicht.Sie wollte nicht länger da stehen.Und schon gar nicht wollte sie weinen.Sie ging einfach.Paul sah ihr lange nach.Leonie hätte jetzt alles tun können.Sie war in einem schrecklichen Zustand.Sie ging einfach gerade aus über die Straße ohne nach links und rechts zu sehen.Sie hörte nur mehr ein Hupen dass sie aus ihrer Trance riss...

'Sag Mädel,bist du denn verrückt?!'
'Leonie hatte noch nicht ganz realisiert was passiert war.
'Du hättest umkommen können!Also die Jugend heut zu Tage..immer unachtsamer!'Nachdem der alte Mann sie gerüttelt hatte ging er.Leonie saß noch der Schock in den Beinen.Wenn sie ihren Heimweg gegangen wäre,hätte sie links abbiegen müssen.Doch das tat sie nicht.Aus irgend einem Grund ging sie geradeaus weiter.

Maddin öffnete die Tür.Er war sehr überrascht dass Leonie ihn um diese Zeit noch besuchte.'Hey.'
'Hey,kann ich rein kommen?'
Maddin sah sie eine Weile an.Jetzt erst fiel ihm auf wie zerbrechlich sie aussah.Sie hatte geweint.Sie sah ihn erwartungsvoll an.Er war in Gedanken versunken.Er bat sie herein.Die Tür schloss sich.

An alle die sich eine Fortsetzung wünschen,ich bin schon fleißig am schreiben.
LG









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