The night of the Black Devil Teil 9

Autor: Kati
veröffentlicht am: 12.01.2007




'Tja, das tut jetzt weh.'
'Mach einfaaaaaach!'
Nachdem Greg seine Wunde behandelt und frisch verbunden hatte, ordnete er Jake Bettruhe an. In der Zwischenzeit könnte er seine Koffer und Taschen auspacken und sein Nachtlager aufschlagen. Nur widerwillig ließ Jake sich zu einem Nickerchen überreden und legte sich schließlich hin. Sophia deckte ihn zu und zog die Vorhänge zu, damit das Sonnenlicht, welches von den Schneekristallen reflektiert wurde, nicht zu grell ins Zimmer schien.'Sophia?'
'Hmm?'
'Ich will nicht, dass du dich mit ihm über mich unterhältst, hast du verstanden?'
'Warum nicht?'
'Weil es dich nichts angeht.'
'Aber...'
'Tu, was ich dir sage und gut.'
'Ok...'
Sie senkte ihren Kopf und schritt zur Tür.
'Sophia?'
'Hmm?'
Er hob die Bettdecke hoch und blickte sie an. Schließlich lächelte sie leicht und kroch schnell darunter. Nach ein paar Minuten waren sie eingeschlafen und Greg schloss die Tür des Schlafzimmers. Er packte seine Hemden und Hosen auf den Stubentisch und räumte die Lebensmittel in den Kühlschrank. Schließlich legte er sich auf die Couch und schlief ein.Als Sophia ihre Augen öffnete, blickte Jake von der Seite an.
'Fragt sich, wer den Schlaf nötiger hatte.'
'Jumm, jumm... Wieso?'
'Du hast mich heiß gemacht.'
'Was?!'
Plötzlich stand sie wie eine Kerze im Bett und blickte ihn verschreckt an.
'Du hast mich schon verstanden.'
'Ich habe doch nur geschlafen?'
'Das reicht schon...'
'Sie sollten sich schämen.'
'Jetzt reicht´s!'
Er packte sie und warf sie mit sanfter Gewalt zurück in ihr Kissen. Sie wusste kaum, wie ihr geschah, als er sich auf sie legte und sie seine warme Haut durch den Pullover fühlte. Sanft küsste er sie am Hals und strich mit seiner Zunge an ihrem Ohrläppchen entlang.
'I-ich weiß nicht, ob das so gut ist?'
'Warum nicht? Komm schon.'
Kaum hatte er ausgesprochen, da wanderte seine Hand schon unter ihren Pulli und zog die Körbchen ihres BH´s bei Seite. Leise stöhnte sie auf. Es puckerte in ihr, überall. Aber besonders in ihrem Schritt. Sie war so nervös. Sollte sie das tun? Es war eigentlich nicht richtig. Aber sie wollte auch nicht als verklemmtes, kleines Mädchen sterben. Einmal könnte man es ja zulassen. Also packte sie sein Hemd und riss es ihm vom Körper. Es dauerte nicht lange und sie lagen nackt nebeneinander. Mit einem stechend scharfen Blick schaute er ihr in die Augen und legte sich wieder auf sie.
'Ich werde das nicht lange machen können, wegen der Schulter.' flüsterte er ihr gepresst entgegen.
'Schon gut...'
'Tolle Antwort...' dachten sich beide und mussten grinsen.
Plötzlich fühlte sie, wie er langsam in sie eindrang. Ganz sanft und bedächtig drückte er sich in sie hinein und sie schloss die Augen.
'Warte...'
'Hmm?' Sophia blickte ihn an.
'Stehst du auf Blümchensex?'
'Was?!' 'Wie kann man nur so unromantisch sein?!!!!!!!'
Sie fasste sich und schauspielerisch gesehen, legte sie Bestnoten ab.
'Nein. Nicht immer.' antwortete sie ihm ruhig und gelassen. 'Aber ich möchte noch laufen können.'
'Du wirst fliegen Kleines!'
Er zwinkerte ihr zu und gab ihr einen Kuss. Eigentlich mochte sie 'Blümchensex' total gerne. Was anderes kannte sie eigentlich auch nicht, aber Luise hatte ihr mal erzählt, dass sie einen Freund hatte, der sie regelrecht auseinander genommen hat. 'Zwei Tage konnte ich nur breitbeinig laufen und sitzen war die Hölle!' hatte sie gesagt. 'Als er auf mir lag, kam ich mir vor, wie der Asphalt unter einem Presslufthammer!' hatte sie ihr geschildert. 'Wie schrecklich!' Wie sehr bereute Sophia ihre Antwort. Konnte man die nicht noch einmal revidieren? Doch Jake blickte sie nur an und schien zu verstehen. Sie wollte noch gehen können. Also gut. Mit seiner Schulter konnte er eh nicht das Tier heraus lassen. Dann würde er eben Blümchensex mit ihr machen und ein wenig von dem Unkraut zerquetschen...Er beugte sich etwas hoch und atmete tief ein. Ach was war das für ein herrliches Gefühl... Mit sanfter Gewalt stieß er zu und blickte Sophia fragend an.
'Ist das so ok?'
Sie nickte leicht und lächelte ihn an.
Endlich konnte er sich mal wieder ein wenig austoben. Immer fester stieß er zu und Sophia blickte ihn mit großen Augen an. So hatte sie es noch nie erlebt. Eigentlich war es gar nicht so übel. Leise stöhnte sie auf und legte ihren Kopf in den Nacken. Plötzlich spürte sie seine Hände an ihrem Rücken, die sie aus dem Bett hoben.
'Im stehen?!' fragte sie ihn schockiert.
'Ich stehe, du hältst dich fest.'
Er machte mit ihr, was er wollte. Sophia ließ es einfach geschehen und genoss es. Noch nie hatte sie so etwas erlebt. Sie probierten die unmöglichsten Stellungen, lachten dabei, wenn es nicht klappte und liebkosten sich im nächsten Moment so zärtlich, dass ihr ganz flau im Magen wurde. Ihr Herz raste wild, als sie spürte, dass er kurz vor dem Höhepunkt war. Sie ließ sich fallen und versank in einem Meer von Gefühlen. Laut stöhnten sie auf und Greg fiel vor Schreck fast von der Couch. Murrend richtete er sich auf und blickte sich um. Hatte er das nur geträumt oder war da etwas? Kurze Zeit später öffnete sich die Schlafzimmertür und Jake kam in Shorts bekleidet in die Stube.
'Was habt ihr denn für einen Lärm gemacht?!'
'Hehe...'
'Hast du sie...'
Jake grinste ihn breit an und holte seine Zigaretten aus der Manteltasche. Sophia zog sich eines seiner Hemden über und wollte ihm folgen, stoppte dann aber an der angelehnten Schlafzimmertür und lauschte heimlich.
'Ist es etwas ernstes?'
'Quatsch! Sie ist siebzehn!'
'Und du Vierundzwanzig. Wo ist das Problem?'
'Grace...'
Er steckte sich die Zigarette in den Mund und zündete sie an.
'Ist sie immer noch so eifersüchtig?'
'Und wie. Sie hätte die Kleine fast kalt gemacht.'
'Du solltest ihr aus dem Weg gehen. Sie verdirbt dich irgendwann. Ich mochte sie noch nie.''Ich weiß. Aber sie war der liebste Schatz meiner Mutter, also kann ich sie nicht einfach meiden und das weißt du!'
'Schon, aber was ist mit dem Mädchen?'
'Was soll mit ihr sein?'
'Na, vielleicht denkt sie, dass sie bei dir Chancen hat?'
'So ein Quatsch! Sie ist ein Kind! Ein dummes, kleines Kind!'
'Also vögelst du gerne mit Kindern?'
Wutentbrannt blickte Jake zu Greg.
'Halt lieber die Klappe, sonst hört sie uns noch.'
Greg stand auf und ging zum Schlafzimmer. Vorsichtig lugte er in das Zimmer. Sophia lag im Bett und schlief. Beruhigt zog Greg die Tür wieder zu und setzte sich auf das Sofa. Sophia liefen die Tränen durch das Gesicht. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wie konnte sie so dumm sein? Die Tränen aus ihrem rechten Auge sammelten sich neben ihrer Nase und tropften leise in das Kissen.
'Sie erscheint mir vernünftig. Warum versuchst du es nicht mit ihr?'
'Warum sollte ich? Sie weiß genauso gut wie ich, dass es nur ein Abenteuer ist. Sobald ich sie laufen lasse, wird sie mich rasch vergessen.'
'Ich verstehe dich einfach nicht Jake. Ist es wegen Grace? Hast du Angst, sie könnte ihr etwas antun?'
'Rede keinen Blödsinn Greg!'
Jake sprang auf und lief wild auf und ab.
'Was ist es dann?!'
'Das geht dich einen feuchten Dreck an! Ich habe dich nicht hier her bestellt, damit du mich ausfragen kannst. Deine Lebensweisheiten kannst du für dich selbst aufsparen!'
'Naja, wenn sie dir so egal ist, ...'
Greg stand auf und blickte ihn an.
'... dann leihst du sie mir doch bestimmt mal aus.'
'Was hast du vor?'
Greg packte sich in den Schritt und zwinkerte ihm zu.
'Mach doch was du willst...'
Er kehrte Jake den Rücken zu und ging ins Schlafzimmer. Hinter sich schloss er die Tür ab und legte sich zu Sophia. Ängstlich blickte sie ihn an. Sie kannte ihn nicht, wusste ihn nicht so recht einzuschätzen. Was war er für ein Mensch? Was hatte er genau vor? Sie hatte zwar die Stimmen gehört, aber nicht seine Mimik sehen können. Greg strich ihr durch das Haar und wischte die letzten Tränen aus ihrem Gesicht.
'Du hast alles gehört, stimmt´s?'
Zaghaft nickte sie ihm zu.
'Dann weißt du jetzt auch, was als nächstes kommt?'
'Was denn?'
Er zog sie an sich heran und küsste sie auf den Mund. Sophias Herz begann zu rasen und sie stieß sich von ihm weg.
'Was soll das?!'
'Jake hat es mir erlaubt, also stell dich nicht so an.'
Der stand vor der Tür und lauschte. Er vernahm leise Stimmen und grinste. Dieser Greg hatte eh nicht den Mumm, sein Eigentum zu besudeln.
Er setzte sich auf das Sofa und zündete eine weitere Zigarette an. Plötzlich schreckte er zusammen, als er Sophia´s kreischende Stimme hörte.
'Lassen Sie das! Finger weg!'
'Stell dich nicht so an! Na komm schon! Mit ihm hast du doch auch geschlafen?!'
'Das ist etwas anderes!'
'So?'
'Ich kenne ihn besser als Sie! Ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie machen. Ich will das nicht! Hören Sie auf!'
'Jetzt komm schon.'
Greg hielt ihre Arme fest und legte sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihren Körper. Sophia zitterte am ganzen Leib. Wie konnte Jake ihr das nur antun? Was hatte sie verbrochen? Sie war doch kein Gebrauchsgegenstand, den man mal eben an den Nachbarn verleihen konnte. Wild strampelte sie herum, doch es half nichts. Greg war zu schwer.
'Runter von ihr!'
Jake stand auf der Schwelle der aufgetretenen Tür und richtete seine Waffe auf ihn.
'Was ist? Sie ist dir doch egal?'
'Runter!!!'
Greg rollte sich von Sophia runter und blickte ihn grinsend an. Er hielt die Pistole in seiner Hand und starrte beide an. Sein ganzer Körper bebte, seine Hände zitterten und sein Atem raste. Sophia blickte ihm in die Augen. Sie waren weit aufgerissen und verrieten nicht, was sich in seinem Inneren abspielte. Schließlich stand sie auf und nahm ein paar Klamotten, um sich im Badezimmer an zu ziehen. Nachdem sie sich angekleidet hatte, setzte sie sich auf den Klodeckel und ergriff den kleinen Handspiegel, der neben ihr auf einem Wandregal lag. Sie blickte hinein, doch sie sah nicht sich, sondern das, was sich eben zugetragen hatte. Alles lief vor ihrem inneren Auge ab, wie ein Film. Weg hier. Einfach nur weg hier. Wer weiß, wie lange es dauern würde, bis er sie wirklich mal 'ausleihen' würde.
'Was stellst du dich plötzlich so an?! Du sagtest, dass sie dir nichts bedeutet, also!'
'Ich habe dir aber nicht erlaubt, sie an zu fassen.'
'Du hast doch selber gesagt, dass ich machen soll, was ich will?!'
Sophia spitzte die Ohren. Die beiden schienen zu streiten. Das war die ideale Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen. Leise öffnete sie die Badezimmertür und blickte in die Stube. Beide standen noch immer im Schlafzimmer und zankten sich. Auf leisen Sohlen schlich Sophia sich zur Ausgangstür und flitzte kurz darauf über den Weg, den sie mit dem Auto genommen hatten, um zu dem Ferienhaus zu kommen. Sie musste diesen Weg schnell verlassen, denn hier würden sie sie zu schnell finden. Also bog sie einfach mal rechts ab und stapfte durch das verschneite Unterholz des Waldes. Schon bald vernahm sie die Stimmen der beiden, die nach ihr zu suchen schienen. Doch wenn sie sich einbildeten, dass sie zu ihnen zurück kommen würde, dann hatten sie sich geschnitten! Sophia lief und lief und erreichte schließlich eine kleine Straße. Es war niemand zu sehen, kein Auto, kein Fahrrad, nichts. Und doch fühlte sie sich beobachtet. Die Straße verlief mitten durch den Wald und sie wusste nicht mal, in welche Richtung sie nun laufen sollte. Das Dorf, von wo aus sie Greg abgeholt hatten, würde sich an dieser Straße liegen. Fragte sich nur, wo genau.
Plötzlich schreckte sie zusammen. Da war doch etwas? Hatten sie sie etwa so schnell finden können? Sie blieb ruhig stehen, schloss die Augen und spitze die Ohren, als ihr plötzlich jemand von hinten auf den Kopf schlug. Ihr wurde sofort schwarz vor den Augen und sie fiel in Ohnmacht.

'Du hast sie vergrault!'
'Iiich?!'
'Wer sonst?! Du Lustmolch! Wenn wir sie nicht wieder finden, dann mache ich aus dir ein Fischernetz!'
Wild fuchtelte Jake mit der Pistole vor Greg´s Nase herum. Sie hatten Sophia´s Fußabdrücke entdeckt und folgten ihnen. Schließlich erreichten sie die kleine Straße und blickten sich um.'Hier muss sie doch sein! Die Fußabdrücke enden hier.' stellte Jake enttäuscht fest.
'Ja, und die Schleifspuren beginnen hier.' antwortete Greg ihm kühl.
'Was?!'
Jake blickte auf den Boden und entdeckte sie schließlich auch. Schleifspuren im Schnee, die zur Straße führten. Was war nur geschehen? Wo war Sophia? Was, wenn ihr etwas passiert war?
Die beiden blickten sich fragend an.
Als Sophia ihre Augen öffnete, war es dunkel und man konnte die Hand vor Augen nicht sehen. Sie war gefesselt und saß auf einem Stuhl. Sie wollte schreien und um Hilfe rufen, doch sie hatte einen Knebel im Mund, der ihre Lippen aufgerissen hatte. Ängstlich versuchte sie irgendetwas zu hören, doch alles war still. Wie konnte das nur wieder passieren? Sie war aber auch zu dumm. Sie hätte vor Jake abhauen sollen, wenn sie mit ihm in einer großen Stadt war. Das wäre besser gewesen. Und nicht, wenn sie auf einem trostlosen Fleck Erde hockte. Sie war aber auch wirklich dumm! Aber die Frage war nun, wer hatte sie hier her gebracht? Vielleicht war es sogar Jake selbst, der sie verschleppt hatte? Vielleicht war er sauer auf sie, weil sie einfach abgehauen war? Oder es war dieser Greg. Sie zermarterte sich den Kopf, doch sie fand einfach keine Antwort. Plötzlich wurde es schmerzend hell und jemand stand vor ihr.
'Na? Bist du endlich wach?'
'...'
Schmerzerfüllt seufzte Sophia auf, als ihr der Knebel aus dem Mund gerissen wurde.
'W-wo bin ich?'
'Bei mir.'
'Sie?! Was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich gehen, bitte.'
'Niemals! Du wirst diesen Ort nie mehr verlassen!'
Hämisches Lachen schallte durch den Raum.
'Grace! Bitte lassen Sie mich gehen.'
'Nein!'
Sie holte aus und krachte Sophia die flache Hand ins Gesicht. Das ganze ähnelte schon mehr einem Fausthieb, als einer Ohrfeige und Sophia brauchte etwas, um wieder ganz zu sich zu kommen.
'Was habe ich Ihnen denn getan?'
'Was sie mir getan hat, fragt sie mich! Pah! Das ich nicht lache! Du billiges Flittchen! Ich lasse mir Jake von dir nicht madig machen! Er gehört mir! Und wenn du etwas mit ihm machen willst, dann brauchst du meine Genehmigung dafür!'
'Aber ich will nichts von ihm! Nicht mehr...' fügte sie schließlich leise hinzu.
'So? Hat er dich also fallen gelassen? Das freut mich jetzt aber!'
Wieder lachte Grace sie boshaft aus und stöckelte um den Stuhl herum.
'Hast du etwa wirklich geglaubt, dass er dich lieben würde? Du bist so naiv und dumm! Sicher hat er dich flach gelegt, sonst hätte er nicht so schnell das Interesse an dir verloren.''Warum sind Sie so gemein zu mir?! Glauben Sie nicht, dass es für mich vollkommen genügt, von Jake abserviert zu werden? Sie sind ja so gefühlskalt!'
'Oh danke! Wie lieb von dir. Wollen wir ihn doch mal anrufen und fragen, warum er dich weggeschickt hat.'
Grace zog ein Handy aus der Tasche und wählte seine Nummer. Sie kannte sie auswendig. Sie brauchte sie nicht speichern, denn diese Nummer kannte sie nur zu gut.
Es klingelte.
'Hallo?'
'Jaaaake!' quäkte sie übertrieben freundlich in den Hörer.
'Grace...' kam es nüchtern zurück.
'Was willst du?'
'Neuigkeiten! Was sonst? Warum hast du sie weggeschickt?'
'Wen?'
'Na dein Püppchen?'
'Sophia?'
'Wen sonst?'
'Ist sie bei dir?!'
'Ich habe mich erbarmt ihr ein Dach über dem Kopf an zu bieten. Sie fiel mir in die Arme und nahm dankend an...'
'Wenn du ihr auch nur ein Häärchen krümmst...'
'Ich freue mich auch! Ah! Sie will bestimmt mit dir sprechen, warte...'
Grace beugte sich zu Sophia herunter und hielt ihr das Handy ans Ohr.
'Jake?'
'Sophia!!!'
'E-es tut mir Leid...' wimmerte sie los.
'Oh Sophia! Warum bist du denn weg gelaufen?'
'Weil ich wütend war! Sie haben so gemeine Sachen gesagt...'
'Du hast mich gehört?'
'...... Ja......'
'...'
'Warum?'
'Hmm?'
'Warum haben Sie mir das angetan?'
'Sophia hör mir zu. Das wäre nichts geworden! Du gehörst nicht in meine Welt und ich nicht in deine. Du musst dich verlieben, heiraten und Kinder kriegen. Mit einem Mann, der auch dich liebt und vor dem Bösen beschützt. Das bin ich nicht...'
'Aber Sie haben mich doch auch beschützt?'
'Aber ich war ja auch Schuld, dass du in diese missliche Lage geraten bist.'
'Holen Sie mich hier weg! Ich habe Angst!'
'So das reicht!'
Grace riss das Handy weg und hielt es sich wieder ans Ohr.
'Grace, ich warne dich! Wenn du ihr irgendetwas tust, dann Gnade dir Gott.'
'Was willst du schon machen?'
'Fahr zur Hölle!'
'Später. Wenn du meine Vereinbarungen ein hältst,' sie öffnete eine Tür, schaltete das Licht aus und verließ das Zimmer. 'dann können wir über ihre Freilassung sprechen.'
'Vereinbarungen?'
'Grace! Bitte machen Sie wenigstens das Licht wieder an! Ich mag diese Dunkelheit nicht!' rief ihr Sophia mit zittriger Stimme nach.
'Halt´s Maul!' brüllte sie genervt zurück.
'Was machst du da?! Wo bist du Grace?!'
'Ich will, dass, wonach ich mich schon seit Jahren sehne...'
'Grace, wir haben schon so oft darüber gesprochen. Ich liebe dich nicht und ich werde dich niemals lieben. Jedenfalls nicht so, wie du es dir erhoffst. Ich sehe in dir meine große Schwester, mehr nicht.'
'Wir sind nicht verwandt! Ich bin nur deine Stiefschwester! Vergiss das nicht! Und wenn du mich jetzt nicht liebst, dann lernst du es vielleicht?'
'Nein...'
'Dann Gnade ihr Gott. Du wirst sie nicht wieder sehen.'
Kurz unterbrach Grace das Gespräch, als ein Zug an ihrem Versteck vorbei donnerte. Angespannt presste Jake den Hörer an sein Ohr.
'Was hast du jetzt vor?' fragte er sie, nachdem wieder Ruhe eingekehrt war.
'Ich werde dafür sorgen, dass sie nicht mehr so reizvoll für dich ist.'
Mit diesem Satz beendete sie das Gespräch und lief auf ein anderes Zimmer zu. In einer Badewanne hatte sie alles vorbereitet. Es fehlte nur noch das i-Tüpfelchen.
Sie hob einen Kanister vom Boden und schraubte ihn auf. Sofort zog ihr ein saurer Geruch in die Nase und sie drehte den Kopf weg, als sie seinen Inhalt in das Becken füllte. Dort fing die Säure an, dass Metall der Wanne an zu greifen. Nachdem sie ihn entleert hatte, kehrte sie zu Sophia zurück.

'Wo willst du hin?'
'Ich muss sie retten.'
'Du weißt doch gar nicht, wo Grace ist?' Greg packte Jake am Arm und blickte ihn an.'Sie ist wieder in der alten Lagerhalle, wo wir früher immer gespielt haben. Das Zuggeräusch hat sie verraten. Und jetzt LASS MICH LOS!'
Jake riss sich los und sprang ins Auto. Wie ein Geisteskranker fuhr er los und schon bald waren die Rücklichter des Wagens hinter den verschneiten Bäumen verschwunden. Es war bereits dunkel und die Sterne glitzerten am Himmel. Doch Jake schenkte ihnen keine Aufmerksamkeit. Er musste zu Sophia und das, so schnell, wie nur irgend möglich. Er wusste, wie grausam seine Stiefschwester Grace sein konnte. Als Sein Vater damals noch einmal heiratete, brachte die neue Frau sie in die Ehe mit. Er sah in ihr immer nur seine Schwester, doch sie wollte mehr. Sie konnte sich mit seiner brüderlichen Liebe nicht zufrieden geben. Was hatte sie Christine damals angetan, als sie heraus bekam, dass sie Jake´s Freundin war? Sie hatte ihr mit einer Rasierklinge das Gesicht zerschnitten! Nach dieser Tat wurde Christine verrückt und musste in eine geschlossene Anstalt eingeliefert werden. Noch einmal durfte er das nicht zulassen.

'Lassen Sie mich los! Sie tun mir weh!'
'Du wirst dir noch wünschen, dass du deinen Eric geheiratet hättest!'
Grace schleifte Sophia hinter sich her und schlug immer wieder auf sie ein. Laut weinte sie auf und flehte sie an, dass sie sie doch gehen lassen sollte. Doch Grace sah nur noch rot. Ihre Eifersucht stieg ins unermessliche, als sie Spuren von Jake an ihrem Hals fand. Er musste sie geküsst haben und hatte ihr sogar einen Knutschfleck gemacht! Das war zu viel! Sie packte Sophia am Schopf und zerrte sie zu der Badewanne. Der saure, beißende Geruch der Säure stieg ihr in die Nase und sie ahnte Böses voraus. Am Rand der Wanne hängend, versuchte sich Sophia von dem Gebräu weg zu drücken, doch Grace schob immer weiter. Nur noch ein halber Meter und ihr Gesicht würde das Säurebad berühren. Sophia´s Augen tränten und ihre Lunge zog sich schmerzhaft zusammen. Ihr Hals fühlte sich so kratzig an und sie atmete ganz flach, um nicht zu sehr den Dämpfen ausgesetzt zu sein. Doch diese Atmung ließ sie schwächer werden und Grace schaffte es, sie immer weiter nach unten zu drücken. Noch einmal wimmerte sie auf und plötzlich fiel eine Strähne ihres Haares in die Säure. Zischend schlugen kleine Blasen auf und fraßen sich durch ihre Haare.
'Nein! Nicht! Bitte! Hören Sie auf! Bitte!'
'Stirb!'
Grace be3ugte sich über sie und lehnte sich mit ihrem ganzen Gewicht auf sie drauf, als sie plötzlich eine Hand fühlte, die sie weg zerrte.
Sophia sprang auf und ließ sich nach hinten auf den Boden fallen. Sie weinte bittere Tränen und kniff die Augen zu.
Jake hob sie hoch und löste ihre Fesseln.
'Jake!'
Sie fiel ihm um den Hals und weinte noch lauter. Mit einem Messer schnitt er ihr die Strähne mit der Säure ab, damit sie nicht andere Körperteile verätzen konnte.
'Jake!'
Unsicher schlich Grace auf ihn zu.
'Was bildest du dir ein?!'
'Aber Jake! Sie hatte es verdient!'
Sie sagte das so ruhig und selbstverständlich, dass er es ihr fast geglaubt hätte.
'Du bist ja verrückt!'
Sophia drückte sich gegen seine Brust und legte ihre Arme um ihn. Grace riss die Augen auf und starrte sie an. Wie konnte sie an seinem Hals hängen? Und er ließ es zu? Nein! Sie zog einen Revolver aus der Tasche und visierte sie an, als Jake plötzlich auch seine Waffe zog und auf Grace zielte.
'Lass die Waffe fallen, Grace!'
'Nein! Du musst dich entscheiden! Entweder sie oder ich!'
Sie standen einige Minuten schweigend da, als plötzlich ein Schuss fiel.

Greg hielt seine Hand heraus und ein Wagen stoppte neben ihm.
'Wo soll es denn hin gehen?'
'Zu der alten Lagerhalle im Gewerbegebiet.'
'Was wollen Sie denn da?'
'Ich suche jemanden.'
Die Frau im Wagen blickte ihn spöttisch an, öffnete jedoch die Tür und winkte ihn herein.'Wen suchen Sie denn?' fragte sie und legte den Gang ein.
'Ach, einen Bekannten. Er rief mich an und meinte, dass er sich dort verlaufen hat.'
'Das wundert mich nicht, dort ist es so verwinkelt... Ich fahre leider nicht direkt dort vorbei, Sie müssten noch ein Stück zu Fuß gehen.'
'Ich denke nicht.'
'Was?'
Irritiert blickte sie ihn an. Plötzlich quiekte sie kurz auf, als Greg ihr die Waffe an den Kopf hielt.
'Um Gottes Willen! Tun Sie mir nichts bitte! Sie können das Auto haben, wenn Sie wollen.''Das ist eine gute Idee. Aber ich will kein Unmensch sein. Fahren Sie bis zum nächsten Dorf. Dort steigen Sie dann aus.'
zaghaft nickte die Frau ihm zu und blickte wieder auf die Straße. Im nächsten Dorf sprang sie schließlich aus dem Wagen und blickte Greg hinterher, wie er sich aus dem Staub machte. Tränen des Schocks rannen über ihr Gesicht.
Greg raste, wie ein Irrer zu der Lagerhalle und stieg aus. Alles war still, keine Stimmen, keine Geräusche. Nur diese erschreckende Totenstille. Plötzlich Schreie. Er hastete die Treppen hinauf. Überall war es total vermodert und es roch nach Urin und Fäkalien. Und dann dieser saure Geruch.
Das sechsstöckige Haus stand komplett leer. Die Fenster waren eingeschlagen und überall pfiff der Wind herein. Er musste sich beeilen.

'Was hast du getan?!'
'Es musste sein, Jake. Sie ist doch noch ein Kind...'
Jake packte Grace und knallte ihr die flache Hand ins Gesicht. Sophia hing in seinen Armen und röchelte schwer. Aus ihrem Bauch sickerte das Blut und tropfte leise zu Boden. Grace stand wieder auf und blickte Jake an, wie er Sophia leise ins Ohr säuselte.

Wieder stieg diese unermessliche Eifersucht in ihr auf.
'Ist sie etwa immer noch nicht tot?!'
Jake legte Sophia auf den Boden und schritt auf Grace zu.
'Das wirst du bereuen, Grace. Fahr zur Hölle!'
Er packte ihren Schopf und drückte sie in die Wanne mit der Säure. Laut kreischte sie auf und wand sich unter Schmerzen. Plötzlich fiel ein zweiter Schuss und Jake sackte zusammen. Sie hatte ihm den Revolver auf die Brust gesetzt und abgedrückt.
Schnell zog sie ihr Gesicht aus der Säure und lief zum Fenster, durch das es hinein geschneit hatte. Schmerzerfüllt rieb sie den Schnee durch ihr Gesicht und blickte beide an. Jake kroch auf allen vieren zu Sophia zurück.
'Wenn ich dich nicht haben kann, dann keine!'
Wieder hob sie den Revolver und zielte auf ihn. Es gab einen lauten Knall und plötzlich wurde es ruhig. Greg blickte sie an. Grace starrte stur gerade aus und fiel nach hinten um. Ein gezielter Kopfschuss hatte sie regelrecht hingerichtet. Als Greg Jake und Sophia am Boden liegen sah, beugte er sich schnell zu ihnen herunter.
'Jake! Was ist?'
'I-ich... E-es tut weh...'
'Ich weiß, du wurdest wieder angeschossen.'
'Nein... E-es tut weh, Sophia leiden zu sehen.'
Kurz blickte er Greg in die Augen und eine Träne rollte an seiner Wange herunter, als er schließlich zusammen sackte und alles unheimlich still wurde.

Epilog

Als das Flugzeug landete, öffnete Greg seine Augen. War er doch tatsächlich eingeschlafen! Es war aber auch ein endlos langer Flug gewesen. Müde streckte er sich und sammelte sein Handgepäck zusammen. Kurz stand er auf und putzte sich die Brötchenkrümel von seiner Hose. Schließlich kam die Maschine zum stehen und er stieg aus. Nachdem er seine Koffer vom Gepäckband geholt hatte, machte er sich auf den Weg zum Ausgang. Überall hasteten die Menschen an ihm vorbei. Alle hatten es scheinbar unglaublich eilig. Nur er nicht. Er hatte Zeit und würde nicht hetzen. Das hatte er sein ganzes Leben lang schon getan und jetzt, wo er sich endlich mal frei genommen hatte, würde er seinen Urlaub auch genießen. 'Exit' stand auf einer Tafel geschrieben, der er auch folgte. Am Ausgang war das Getümmel noch schlimmer und er wartete kurz, bis sich die größte Unruhe gelegt hatte. Langsam schritt er zum Parkplatz. Dort angekommen, wurde er schon breit angegrinst.
'Na! Lange nicht gesehen und doch wieder erkannt, was?'
'Das kannst du laut sagen.'
'Wo ist deine Frau?'
'Zu Hause. Sie hat gekocht. Wir sollten uns beeilen. Es gibt Schnitzel!'
Greg blickte in seine glitzernden Augen.
'Ja, ja. Dann hilf mir wenigstens beim Tragen.'
Beide schleppten seine Koffer zum Auto und stiegen ein. Es waren immerhin zwei Stunden Fahrt, die sie noch überstehen mussten. Sicher war das Essen schon kalt, wenn sie ankommen würden. Nach einer schier endlosen Fahrt bogen sie endlich in eine kleine Einfahrt ein. In der Haustür stand eine junge Frau und schüttelte lächelnd den Kopf.
'Jenny! Wie schön, dich wieder zu sehen! Was macht der Babybauch?' rief Greg, als er die Tür des Wagens gerade zu schlug.
'Das siehst du doch! Er wächst! Ich fühle mich, wie ein Globus!'
Sie lächelte wieder und führte beide ins Haus. Im Flur hingen viele Bilder und Gemälde. Greg freute sich, dass die Sammlung nun endlich komplett war. Das Essen hatte sie extra warm gehalten und servierte es nun auf dem Esstisch.
'Und? Wie gefällt euch das Haus?'
'Es ist wunderbar, nicht wahr, Thony?'
'Auf jeden Fall! Nur an diese Ruhe muss ich mich noch gewöhnen. Das ist irgendwie nicht meine Welt.'
'Na, das wird schon. Wie ist es mit deinen Aufträgen? Geht es mittlerweile wieder? Du hattest dich ja beklagt, dass all deine Kunden abgesprungen wären?'
Thony blickte zu seiner Frau.
'Ich nehme keine Aufträge mehr an. Wir wollen hier in Ruhe und Frieden leben. Ich arbeite wieder als Makler.'
'Du hast dich wirklich sehr geändert, Junge. Alles hat sich irgendwie geändert. Findet ihr nicht?'
'Und ob...'
Leicht irritiert blickte Greg sie an.
'Naja, manchmal ruft er mich noch Sophia! Und ich muss gestehen, dass ich Jake auch nicht so leicht vergessen konnte. Außerdem vermisse ich Luise schon sehr. Wenn die wüsste, dass ich ja gar nicht tot bin...'
'Tja, es ist besser für euch. Hier in Florida wird euch niemand suchen und ihr habt eure Ruhe. Keine Polizei, kein Stress, einfach Ruhe.'
'Und das haben wir dir zu verdanken, Greg. Hättest du uns damals nicht das Leben gerettet...''Ach, das ist doch schon so lange her...' unterbrach er Jenny.
'Zwei Jahre und ein bisschen!' ergänzte Thony schnell.
'Naja. Wann ist denn der Geburtstermin?'
'In drei Wochen werden sie geholt.' lächelte Jenny ihm entgegen.
'Es sind Zwillinge?!' Greg sprang auf und warf seine Serviette neben den Teller.
'Meinen Glückwunsch! Also Thony! Was hast du ihr nur wieder angetan? Was wird es denn?'
'Ein Junge und ein Mädchen. Nicht eineiig.'
'Oh! Und? Habt ihr schon Namen?'
'Und ob!'
'Ich höre?'
Jenny und Thony blickten sich an. Im Chor antworteten sie ihm: 'Sophia und Jake!'







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz