The night of the Black Devil Teil 3

Autor: Kati
veröffentlicht am: 05.01.2007




Als sie nach unten blickte, um den Schmerz zu lokalisieren, erblickte sie das viele Blut, dass aus ihrem Hosenbein sickerte. Schon allein bei diesem Anblick wurde ihr übel. Ihr Bein puckerte auf und sie sackte zusammen. Verschreckt blickte der Mann zu ihr. Er hatte noch einen Warnschuss abgegeben. Doch die Kugel musste an einem Stein abgeprallt sein und hatte sie wohl getroffen. Laut wimmerte Sophia auf und weinte bittere Tränen. Schließlich verlor sie das Bewusstsein.

Langsam schlug sie ihre Augen auf und blickte sich um. Sie lag in einem großen Doppelbett. Die Bettwäsche war weich, fast wie Seide und schimmerte in einem angenehmen Schokoladenton. Die Nachttischlampe auf ihrer Seite strahlte warmes Licht aus und sie blinzelte etwas, damit sich ihre Augen schneller an die Helligkeit gewöhnen konnten. An den Fenstern, die bis zum Boden reichten, hingen schwarze Satinvorhänge und versperrten ihr die Sicht nach draußen. Das würde sie gleich einmal ändern und so schlug sie die Bettdecke auf. Plötzlich verspürte sie wieder diesen Schmerz in ihrem Bein und blickte an sich herunter. Jemand hatte es ihr verbunden. Mit aller Kraft versuchte sie trotzdem auf zu stehen.'Du solltest liegen bleiben. Zumindest heute. Morgen kannst du dich hier umsehen. Und jetzt leg dich wieder hin.'
'Wer ist da?'
'Nenn mich Grace so lange du hier bist.'
'Wo sind Sie? Grace?'
Sie sah schemenhaft die Umrisse einer Frau in der Tür, die durch das Licht der Nachttischlampe nicht erhellt wurde.
'Wo bin ich? Und wer sind Sie?'
'Sei nicht so neugierig!'
'Aha. Na danke...'
'Wie geht es dir heute?'
'Naja, es ging schon besser. Wie spät ist es?'
'Neben dir steht eine Uhr.'
Sophia blickte auf die Digitalanzeige und erschreckte. 'Mittwoch?! Kurz nach acht abends?''Du hast lange geschlafen. Er wollte dich nicht mit der Kugel treffen. Sie muss an einem Stein abgeprallt sein. Allerdings bist du selber schuld.'
'Er? Black Devil? Wo ist er?'
'Schon gut. Leg dich jetzt wieder hin. Und mach vor allem die Augen zu.'
'Warum? Wer sind Sie? Was wollen Sie? Und vor allem, wo ist Black Devil?!'
'Reg mich nicht auf! Tu, was ich dir sage und gut.'
Etwas bockig legte sie sich wieder hin und schloss die Augen.
'Wenn du tust, was ich dir sage, dann erbarme ich mich vielleicht dazu dir Black Devil vor zu stellen...'
'Hmm...'
Ihre Stimme klang so scharf und beißend, dass es Sophia einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Und trotzdem, sie blinzelte leicht. Die Frau löschte das Der Nachttischlampe und zog die Vorhänge ein wenig auf. Als Sophia sich sicher war, das Grace ihr keine Beachtung mehr schenkte, öffnete sie ihre Augen. Das Licht der Stadt musste unter dem Fenster liegen, denn sie erblickte lediglich den sternenklaren Himmel. Plötzlich drehte Grace sich zu ihr um und Sophia kniff hastig die Augen zusammen.
'Glaubst du, ich bin dumm? Ich habe genau gesehen, dass du geguckt hast. Was bildest du dir ein?!'
Sie machte ein paar Schritte auf sie zu und packte sie an den Haaren.
'Auuu! Das tut weh!'
Laut kreischte Sophia auf, doch Grace schenkte dem keine Beachtung. Auf einmal klingelte das Telefon. Langsam ließ Grace von ihren Haaren ab und drückte auf das blinkende Knöfpchen des Apperates.
'Es reicht. Lass sie jetzt in Ruhe.'
'Aber...'
'Diskutiere nicht mit mir. Lass sie in Ruhe und zieh dich zurück.'
Leise grummelte Grace auf, verließ jedoch das Schlafzimmer.
'Black Devil?' hauchte Sophia leise vor sich hin.
'Wie geht es dir?'
'Sie sind es, nicht wahr?'
'Ja, ich bin es. Also. Wie geht es dir?'
'Mein Bein tut weh.'
'Ich weiß, aber du bist auch selber Schuld. Warum hörst du nicht, wenn ich dir etwas sage?''Wo sind Sie?'
'Nebenan, über dir, unter dir, ich bin überall. In jedem Raum.'
'...' Sophia blickte sich um. 'Wo könnte er nur stecken?'
'Du brauchst nicht zu suchen, du findest sowieso nichts.'
'Woher...'
'Ich sehe dich, das ist vollkommen ausreichend.'
'Sind hier Kameras?'
'Hmm...'
'Sie beobachten mich also schon wieder?!'
Ein leises, gehauchtes Lachen drang an ihr Ohr und plötzlich bemerkte sie, wie trotzig sie geklungen hatte.
'Das ist nicht komisch.'
Plötzlich ein lautes, schallendes Lachen. Es war so herzerwärmend, dass Sophia auch mitlachen musste.
'Du bist wirklich ein richtiger Wildfang. Ich frage mich ernsthaft, was mich geritten hat, als ich beschloss, dich mit zu nehmen.'
'Können Sie nicht zu mir kommen? Das ist sonst so unpersönlich...'
'Erst konntest du nicht schnell genug von mir wegkommen, dann rennst du mir hinterher und willst mich sehen. Du änderst deine Meinung recht häufig, was?'
'...'
'Was ist mit meinem Geld? Fünftausend stehen noch aus.'
'Ich weiß...'
'Und? Wann bekomme ich es?'
'Ich werde es Ihnen schon noch geben. Seien Sie nicht so gierig! Was machen Sie überhaupt damit?'
'Ich gehe shoppen.'
'Shoppen?'
'Ja sicher.'
'Für fünfzehntausend kann man sich aber eine Menge Klamotten kaufen...'
Wieder vernahm sie das leise, gehauchte Lachen.
'Ich kaufe mir doch keine Klamotten davon. Außerdem sind es ja nur zehntausend. Es fehlen ja noch fünf.'
'Nur?!'
'Sicher. Das, was ich kaufe, kostet viel Geld, weißt du.'
'Hmm...'
'Ich kaufe Gemälde. Ich suche schon seit Jahren einige Stücke und wenn ich sie gefunden habe, dann kaufe ich sie den Besitzern ab.'
'Gemälde? Wie öde...'
'Nicht das, was du denkst. Sie sind von meiner Mutter, weißt du? Ich sammle sie, weil ich sie niemals kennen gelernt habe. Sie sind das einzige, was mir von ihr geblieben ist.'
'Oh, tut mir Leid.'
'Schon gut...'
'Und was machen Sie, wenn der Besitzer eines Bildes es Ihnen nicht verkaufen will?'
'Hehe...'
'Was frage ich überhaupt?'
'Das gleiche dachte ich auch gerade...'
'Und was jetzt? Wo bin ich und wer war diese Frau eben?'
'Nun, gleich so viele Fragen auf einmal. Also, du bist bei mir und die Frau von eben heißt Grace, wie sie dir schon sagte. Sie ist meine Sekretärin sozusagen.'
Plötzlich klingelte sein Handy und er wandte sich kurz ab.
'Wer ist das?'
'Ich weiß nicht, lass es uns herausfinden.'
'...'
'Ja?'
Ein leises Piepen, er hatte das Handy auf freisprechen umgestellt.
'Haben Sie das Geld erhalten?'
'Ja habe ich. Aber ich sagte doch, dass ich mich um alles weitere kümmere? Warum rufen Sie also an?'
'Es muss schon heute passieren! Owen wird heute eine öffentlich Rede halten. Noch bevor er das tun kann, muss er beseitigt werden!'
Mit gespitzten Ohren und großen Augen verfolgte Sophia das Gespräch.
'Ich weiß nicht. Öffentlich Veranstaltungen sind immer so anstrengend. Da muss ich immer so aufpassen. Reicht es nicht heute Abend?'
'Tun Sie endlich, was ich Ihnen sage!'
'Werden Sie mal nicht frech. Vielleicht überbietet Owen ja Ihr Angebot? Dann stehen Sie ganz schnell auf meiner Abschussliste! Klar?!'
'Nein! Ich meine Ja! Verzeihen Sie. Ich bin nur so furchtbar nervös. Es muss einfach heute vor der Rede passieren!'
'Ich werde sehen, was ich tun kann.'
'Bitte enttäuschen Sie mich nicht.'
'Guten Tag.'
Wieder ein leises Piepen.
'Na? Ist deine Neugier gestillt?'
'...'
'Hmm?'
'Werden Sie ihn umbringen?'
'Das ist mein Job.'
'Und wenn Sie jemand dabei erwischt?'
'Ich bin doch kein Trottel. Sophia, ich bitte dich.'
'...'
'Was ist denn? Du bist so schweigsam?'
'Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich weiß außerdem immer noch nicht, wo ich bin.'
'Bei mir, reicht dir das nicht?'
'Naja, diese Information ist schon etwas dürftig. Außerdem habe ich Hunger und langweilig ist mir auch.'
'Gleich so viele Wünsche auf einmal. Ich werde dir etwas zu Essen bringen lassen. Magst du Tiere?'
'Ich habe ein Pferd.'
'Ich weiß. Also magst du Tiere?'
'Ja. Aber was tut das zur Sache?'
'Ganz einfach. Du könntest meinem Kater Smookey ein wenig die Zeit vertreiben. Spiel mit ihm.'
'Und wo ist er?'
'Du musst ihn nur rufen. Dann kommt er schon.'
'Hmm... Smookey! Komm her, na komm.'
Plötzlich ging die Tür auf und ein kleiner weißer Kater streifte durch den kleinen Spalt. Wieder rief sie seinen Namen und er schien zu verstehen, dass er gemeint war. Laut mauzend lief er auf sie zu und sprang auf das Bett.
'Ist der süüüüß!'
'Ich dachte mir schon, dass du ihn mögen würdest. Das Essen kommt auch gleich. Ich muss es nur noch bestellen und...'
'Ich esse aber nicht alles!'
'So? Was möchtest du denn?'
'Na wenn Sie mir schon nicht sagen, wo ich bin und ich Sie auch nicht sehen darf, muss ich mich zumindest mit einem tollen Essen trösten.'
'Sie wünschen?'
'Hmm...' Sophia kniff die Augen zusammen. Nachdem sie ihre Denkermiene aufgelegt hatte, kam ihr auch gleich etwas passendes in den Sinn.
'Ich möchte gerne Scampies essen.'
'Scampies? Das isst man, wenn man keinen Hunger hat...'
'Na und? Ich möchte aber trotzdem welche.'
'Feinschmecker, was? Also gut. Du bekommst, was du verdienst, abgemacht?'
'Nein!'
'Doch.'
Plötzlich ein Hupen. Er hatte einfach aufgelegt. Mit großen Augen blickte Smookey sie an. Die Blicke waren viel sagend.
'Ja, ja. Ich spiele ja mit dir. Fragt sich nur was...'
Daraufhin sprang Smookey vom Bett und mauzte wieder auf. Sophia sah sich um. Neben sich entdeckte sie einen Block, aus dem sie schnell eine Seite heraus riss. Nachdem sie einen Ball aus dem Papier geknüllt hatte, warf sie ihn zur Tür. Freudig lief der Kater ihm hinterher, nahm ihn auf und brachte ihn, wie ein Hund, zu ihr zurück.
'Wow, du bist ja ein richtiger Racker!'
Wieder nahm sie die Papierkugel und warf sie von sich weg. Und wieder brachte er sie zu ihr zurück. Das ging schließlich über eine halbe Stunde und bald hatte sie beide die Lust dazu verlassen. Während Smookey sich unter ihre Bettdecke kuschelte und schlief, drehte Sophia gelangweilt eine Strähne ihres braunen Haares um den Finger. Wenn sie doch nur aufstehen könnte. Dann würde sie zu allererst zum Fenster heraus sehen und danach würde sie sich die Wohnung angucken und danach... Plötzlich klopfte es an der Tür, die noch immer einen Spalt breit offen stand.
'Herein?'
Ein junger Mann betrat das Zimmer. Er war gekleidet, wie ein Page, also musste sie sich in einem Hotel befinden.
'Ihr Essen, junges Fräulein.'
'Warten Sie! Wo sind wir hier?'
Er blickte sie groß an, antwortete jedoch nicht auf ihre Frage.
'Warum reden Sie nicht mit mir?'
'Weil es mir untersagt wurde. Guten Appetit.'
So schnell, wie er gekommen war, war er auch schon wieder verschwunden und hinterließ Sophia, die ihm geknickt hinterher blickte. Kurz überlegte sie, widmete sich dann aber der silbernen Platte mit der großen Glocke darüber, die der Mann auf dem Nachttisch abgestellt hatte. Sie hob sie an und erblickte erfreut, dass dort ein Festmahl auf sie wartete. Gegrillte Scampies, frischer Salat und das Brot dazu war sogar noch warm.
Leise schnurrend bahnte sich Smookey den Weg unter ihrer Bettdecke hervor, um sie um das Essen an zu betteln.
'Nix da! Das ist meins!'
Plötzlich klingelte wieder das Telefon. Sophia drückte auf den blinkenden Knopf.
'Hallo?'
'Und? Magst du das?'
'Was? Dass Sie mich beim Essen stören?'
Wieder lachte er leise und auch Sophia musste grinsen.
'Du solltest aufpassen. Smookey hat sich gerade einen Scampie geangelt.'
'Was?!'
Sie blickte auf den Teller und schließlich auf den Fußboden, wo sich der Kater gerade an einem der Meerestiere zu schaffen versuchte.
'Das kannst du so nicht essen, Smookey.'
Sie nahm das Getier und brach die Schale auf, um dem Kater das zarte Fleisch zu reichen.'Ich hatte schon befürchtet, dass Sie mir etwas anderes bringen lassen.'
'So? Was denn? Gegrillte Schuhsohle?'
'Ja zum Beispiel.'
'Na, das hast du nun wirklich nicht verdient. Und jetzt iss, sonst wird es doch kalt.''Aber ich rede doch gerade mit Ihnen.'
'Dann sei jetzt still und iss.'
'Na gut.'
Hungrig machte sie sich über das essen her und schlang alles hastig herunter. Es schmeckte aber auch zu gut. Nach einem gesättigtem Aufseufzen lehnte sie sich in die Kissen zurück und blickte sich um. Smookey verließ das Zimmer und jemand schloss die Tür hinter ihm. Jetzt war sie ja schon wieder allein! Und langweilig war es auch.
'Und? War es gut?'
'Ah! Sie sind ja noch dran!'
'Sicher.'
'Haben Sie mir etwa beim Essen zugehört?'
'Hehe...'
'Mir ist langweilig.'
'Dann schlaf noch ein wenig.'
'Ich bin aber nicht müde.'
'Ich muss dich gleich verlassen.'
'Warum?'
'Das weißt du doch. Ich habe noch einen wichtigen Termin.'
'Ich will hier aber nicht die ganze Zeit alleine sein.'
Plötzlich schaltete sich der Fernseher ein und ein leicht wackeliges Bild baute sich auf.
'Was ist das?'
'Damit dir nicht all zu langweilig wird, dachte ich mir, du begleitest mich heute Abend virtuell. So kannst du das sehen, was ich sehe. Ist doch super. Na? Erkennst du dich?'Sie kniff die Augen etwas zusammen und blickte auf den großen Bildschirm. Es waren mehrere Monitore zu sehen und wirklich, in einem erkannte sie sich selbst.
'Da! Da bin ich!'
'Genau. So, ich muss jetzt los. Die Kamera musste sich an seinem Kopf befinden, denn überall, wo er hin schaute, folgte sie ihm. Sophia bekam alles live mit. Interessiert blickte sie auf den Fernseher. Er hielt seine Stöpsel für die Freisprechanlage in der Hand und fummelte an ihnen herum. Nachdem er sie sich ins Ohr gesteckt hatte, stand er auf und lief durch das Zimmer. Auf dem Tisch lag ein schwarzer Koffer. Er zog sich seinen schwarzen Mantel an und verließ mit dem Koffer das Zimmer. Schließlich verließ er auch das Hotelzimmer und begab sich zum Fahrstuhl. Eine Hotelangestellte kam ihm entgegen und grüßte ihn freundlich.'Das ist gemein!'
'Was denn?'
'Sie hat Sie gesehen! Was ist mit mir?'
'Du darfst dafür etwas anderes sehen. Sei doch nicht gleich bockig.'
Draußen schien es zu schneien und als er sich durch die Drehtür am Eingang des Hotels schlängelte, bestätigte sich Sophias Vermutung. Es schneite dicke, große Flocken und alles war schon wieder in weiß getaucht.
'Ist es kalt?'
'Es geht, aber für dich wäre es zu kalt.'
'Aha...'
Etwas enttäuscht blickte Sophia weiter auf den Fernseher. Black Devil bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmassen, die noch eilig nach Geschenken suchten.
'Außerdem wirst du sicher gleich schlafen.'
'Ich bin doch gar nicht müde?'
'Das kommt gleich.'
'Was?'
'Ich habe dir etwas ins Essen getropft.'
'Was?!'
'Mach dir keine Sorgen. Ist nur ein Beruhigungsmittel, damit du dich nicht so aufregst.''Aufregen? Allerdings! Ich könnte mich jetzt echt aufregen! Was bilden Sie sich eigentlich ein?!'
Leise kicherte er wieder auf. Plötzlich blieb er vor einem Juwelier stehen und blickte in die Auslage. Für einen Bruchteil einer Sekunde konnte sie ihn sehen, denn er spiegelte sich in dem Schaufenster. Jedoch war das nicht lang genug, um sich ein richtiges Bild von ihm zu verschaffen.
In der Auslage, die von hellem Licht angestrahlt wurde, lagen Ketten, Ringe und Armbänder. Mit leuchtenden Augen betrachtete Sophia die Schmuckstücke.
'Gefallen sie dir?'
'Hmm...'
'Naja, vielleicht warst du ja ein liebes Mädchen und der Weihnachtsmann bringt dir etwas schönes.'
'Morgen ist ja Weihnachten!' entfuhr es Sophia plötzlich.
'Ich weiß. Deine Eltern werden aber sicher nicht mehr rechtzeitig da sein, da alle Flüge wegen des schlechten Wetters gestrichen wurden.'
'Woher...'
'Ich weiß es eben.'
'Ahja, und was machen Sie jetzt?'
'Ich werde mir jetzt ein gemütliches Plätzchen suchen, von dem aus ich meine Arbeit erledigen kann.'
Nach einiger Zeit, beide hatten kaum etwas gesagt, erreichte er ein Parkhaus, von dem aus man die Bühne, die vor dem Stadttheater aufgebaut wurde, gut einsehen konnte. Auf leisen Sohlen begab er sich in eines, der oberen Stockwerke. Hinter einem Van machte er es sich bequem und öffnete den Koffer. Sophia stockte der Atem. Nach und nach baute er ein Scharfschussgeweher zusammen. Nachdem er den Schalldämpfer auf die Mündung der Waffe geschraubt hatte, legte er sich auf den Bauch und visierte sein Ziel an. Viele Menschen hatten sich um die große Bühne versammelt. Jedoch war von Owen keine Spur.
'Wo haben Sie die Kamera eigentlich platziert? Ich kann ja sogar durch das Visier Ihrer Waffe gucken.'
'Ich trage heute eine nette Brille. Gut nicht? Kannst du auch alles gut erkennen?'
'Allerdings, ich weiß nur noch nicht so genau, ob ich das alles überhaupt sehen will.'
'Vielleicht solltest du jetzt auch wegsehen.' flüsterte er gepresst. Wieder visierte er die Bühne an, als die Menschen davor begannen zu klatschen.
Owen, ein älterer Herr im Anzug, betrat mit seinen Leibwächtern die Bühne. Mit einer Hand klopfte er auf das Mikrofon und blickte in die Menge. Mit unglaublich ruhiger Hand visierte Black Devil seinen Kopf an.
'Bitte nicht! Lassen Sie das!' brüllte Sophia plötzlich auf und er ließ die Waffe sinken.'Kleines, du musst ruhig sein. Ich muss mich konzentrieren.'
'Nein! Ich schreie! Hören Sie auf damit!'
'Sei jetzt still!'
'Nein! Ahhhhh! Huaaaaaaaahhhhhh!' Sophia brüllte so laut sie nur konnte herum, doch Black Devil nahm einfach den Knopf aus dem Ohr und legte auf. 'Diese blöden Tropfen helfen bei ihr ja scheinbar gar nicht.' Verärgert blickte er auf die Bühne herunter.'Nein, bitte nicht! Lassen Sie das!'
Sie schlug die Bettdecke auf und beugte sich nach vorn, um näher am Fernseher zu sitzen. Wieder visierte er den Kopf von Owen an. Und wieder tat er das mit einer unglaublich ruhigen Hand. Schließlich drückte er ab. Überall spritzte das Blut hin und Owen brach zusammen. Laut wimmerte Sophia auf. Was hatte sie sich da nur angesehen? Black Devil ließ die Waffe noch nicht sinken und schaute weiter durch das Visier. Die Menge tobte und Menschen liefen wild umher. Owen hatte es den Kopf regelrecht weg gesprengt. Seine Leibwächter knieten um ihn herum und suchten die Gegend ab. Schließlich erhob sich Black Devil wieder und begann die Waffe auseinander zu bauen. Nachdem er die Teile in seinem Koffer verstaut hatte, schloss er den Van hinter sich auf und stieg ein. Er schob den Schlüssel ins Zündschloss und drehte ihn um. Leise surrte der Motor auf. Kurz hielt er inne und blickte noch einmal auf die Bühne. Schließlich steckte er sich seinen Knopf wieder ins Ohr und wählte die Nummer des Hotelzimmers, in dem Sophia alles mit angesehen hatte. Tränen liefen ihr über die Wangen und ihr war übel. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie kam sich so schwach vor. Er musste ihr wirklich etwas ins Essen gemacht haben, denn anders ließ sich das alles nicht erklären. Und dann diese Bilder, die sie sich angesehen hatte. Er hatte ihn einfach erschossen. Warum nur hatte sie nicht die Augen verschlossen? Warum nur hatte sie sich das angesehen?
Verschreckt zuckte sie zusammen, als das Telefon neben ihr wieder klingelte. Mit zittrigen Händen drückte sie auf den Knopf.
'Ja?'
'Na? Hast du dich wieder beruhigt?'
'Beruhigt?! BERUHIGT?! Spinnen Sie?! Sie Monster! Ich hasse Sie! Sie sind ein Killer! Eine Bestie!'
'Ich weiß.' antwortete er ihr kühl.
'Sie wissen das? Das glaube ich nicht! Sie Monster! Bleiben Sie bloß weg von mir! Ich bin fertig mit Ihnen!'
'Wie meinst du das?'
'Wissen Sie, ich hatte zwar etwas Angst vor Ihnen, aber Sie waren mir trotzdem sympathisch. Sie waren so geheimnisvoll, aber jetzt weiß ich, dass Sie eine Bestie sind! Ich gehe jetzt!'Sie schmiss die Bettdecke von sich herunter und kämpfte sich unter Schmerzen aus dem Bett.'Ich warne dich, bleib wo du bist oder es knallt.'
'Ah ja?! Sprengen Sie mir dann auch den Kopf weg?! Wissen Sie was? Sie können mich mal an die Füße fassen! Ich hasse Sie!'
Ungeachtet dessen, was er ihr noch sagte, robbte sie benommen auf die Schlafzimmertür zu. Er hingegen gab Vollgas und raste aus dem Parkhaus heraus. Es waren nur wenige Minuten bis zum Hotel und wenn er sich beeilen würde, könnte er sie noch abfangen. Schließlich beendete er das Gespräch mit ihr und rief Grace an.
'Grace? Wo bist du?'
'In der Lobby, wo sonst?'
'Geh sofort nach oben. Das Mädchen dreht durch. Bring sie zum Schweigen.'







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