Braveheart, so stolz, wie sein Reiter... Teil 12

Autor: Kati
veröffentlicht am: 09.12.2007




'Was denn?' Mel stach sich wieder mal in den Finger und lutschte das Bluttröpfchen weg.'Ich habe eine Masche verloren.'
'Und deswegen machst du so einen Aufriss?! Ich werde irgendwann verbluten, wenn ich mich ständig steche! Das ist wesentlich schlimmer!'
'Komm her, ich nehme sie wieder auf.' Lizzy legte ihre Häkelarbeit auf den Schoßund nahm ihr das Strickzeug ab. Nach einigen Suchen hatte sie die verloren gegangene Masche wiedergefunden und nahm sie wieder auf. Indes überreichte Charlotte Mel einen kleinen goldenen Fingerhut.
'Hier. Der passt dir bestimmt. Ich habe am Anfang auch immer mit dem hier gestickt. Weiß der Himmel, wie meine Hände aussehen würden, wenn ich den nicht gehabt hätte.'
'Oh Danke! Ich werde gut darauf aufpassen, damit er nicht verloren geht.'
'Ich schenke ihn Euch, Fräulein Melanie.'
'Was? Oh, danke!'
Nach einer halben Stunde, mit leerem Magen sind das circa vier bis fünf Stunden, erreichten sie den Marktplatz von Hohenbaden und die Kutscher lenkten die Pferde zu einer Tränke. Nachdem alle ausgestiegen und die Pferde mit Hafer und Wasser versorgt waren, schritten sie dem Grafen hinterher, auf ein Gebäude zu, dass einem Wirtshaus nicht wahrlich ähnlich sah.'Ratskeller. Sehr interessant.'
'Ihr habt recht, Gräfin, es ist in der Tat sehr interessant.' Der Graf blickte sie an und gab ihnen ein Handzeichen, ihm zu folgen.
'Das ist der beste Gasthof in ganz Hohenbaden. Ich ließ bereits ein Fass reservieren.''Ein Fass?' ratlos blickte Josi den König an, doch der zuckte nur mit den Schultern und sah selbst nicht schlauer aus. Freudig wurden sie von einer jungen Frau begrüßt, die sie sogleich an ihre Plätze brachte. Josi verstand...
'Das sind ja riesige Weinfässer!'
'Allerdings und sie duften sogar noch etwas nach Trauben.'
Nachdem sie eine kleine Treppe hinab geführt wurden, eröffnete sich ihnen ein großer Saal, der durch viele Kronleuchter erhellt wurde. In die Wände hatte man Weinfässer eingelassen, die mit einem Durchmesser von teilweise über vier Metern selbst großen Gruppen viel Platz boten. Die Tische in den Fässern waren lieblich mit Herbstblumen und Gehölz verziert und auf jedem Sitzplatz lag ein weiches Kissen. Nachdem alle in dem Fass Platz genommen hatten, wurde ihnen die Speisekarte gereicht. Der Saal war um die Mittagszeit gut besucht und deswegen auch dementsprechend laut. Entsetzt blickte Josi in die Karte. Sie konnte nur ein einziges Wort entziffern, und das war Pastinak. Was war bitteschön Pastinak? Unauffällig beugte sie sich zum König rüber und stieß ihn an.
'Was denn?' flüsterte er ihr zu.
'Ich kann das nicht lesen!'
'Was? Oh, aber du hast mir doch aus deinem Buch auch vorlesen können?'
'Ich weiß, aber konntest du mein Buch denn auch lesen?'
'Nein.'
'Na also. Bitte hilf mir.'
'Na sicher. Was möchtest du denn essen?'
'Was gibt es denn?'
'Ich lese es dir mal vor. Also...'
Die Bedienung kam wieder an den Tisch und schenkte den Herrschaften den Wein ein. Mel hatte sich etwas anderes bestellt und nun wurde ihr ein Kristallglas auf den Tisch gestellt.'Was ist das?' fragte Josi neugierig.
'Stephan sagte, das wäre ein ganz, ganz junger Wein. Und... Ich hatte recht, es schmeckt wie Federweiser.'
'Woher weißt du denn, wie Federweiser schmeckt?'
'Also ich bitte dich! Vor dir sitzt die Federweiserkönigin. Ich trinke den immer. Der hier schmeckt zwar nicht haargenau so, aber er kommt dem schon ganz nah!'
'Lass mich mal probieren.'
Belustigt blickte der König zu Josi, die wie ein kleines Kind, dass zu Silvester am Sektglas nippt, das Gesicht verzog.
'Das schmeckt ja scheußlich! Wie kannst du so etwas trinken?'
Alle am Tisch lachten laut auf und Josi beschloss den Rest des Mittagessens nur noch ihren Wein zu trinken.
'Was möchtest du gerne essen, Liebes?'
'Ich weiß nicht, das hört sich alles so komisch an. Was nimmst du denn?'
'Ich nehme den Rehrücken an einer dunklen Portweinsoße. Möchtest du es probieren? Wenn du es magst, dann bestellen wir für dich...'
'Nein ich nehme das Gleiche, wie du. Und wenn ich es nicht mag, dann musst du beide Portionen essen.'
'Nun, bei dem guten Essen hier, wird dir das sicher nicht schwer fallen, mein lieber Anthon!' Bernhard lachte laut auf und sein Bart wackelte wieder.
'Was denn, so kleine Portionen gibt es hier, dass ich nach einer nicht satt bin?'
'Oh gewiss nicht! Die Portionen sind groß, genug, um einen Mann deiner Statur zu sättigen.'Wieder lachten beide beherzt und der König blickte wieder zu Josi.
'Also bestelle ich für dich das Gleiche, wie für mich?'
'Ja bitte.'
Mit einem freundlichen Lächeln kam die Bedienung wieder an den Tisch zurück und nahm die Bestellungen entgegen.
'Edle Dame bitte verzeiht die Nachfrage, aber seid Ihr Euch sicher, dass Ihr eine ganze Platte schafft?'
'Eine Platte, was heißt das nun schon wieder?'
'Liebes, sie befürchtet wohl, dass du die Portion nicht schaffst.'
'Ah! Da macht Euch mal keine Gedanken, Frau Wirtin! Ich bin am verhungern! Nur her mit dem Essen!'
'Sehr wohl, wie Ihr wünscht. Möchten die Herrschaften eventuell etwas spielen, um sich die Zeit zu vertreiben?'
'Bringt uns doch bitte ein Kartenspiel und ein Schachbrett.'
'Sehr wohl.'
'Du spielst doch eine Runde Schach mit mir oder, Anthon?'
'Gewiss. Vielleicht kann ich dich ja heute besiegen.'
'Nun, ich hoffe, dass du mir diesmal nicht das Schachbrett um die Ohren schlägst!'
'Trägst du mir das etwa immer noch nach? Ich war damals noch ein Kind!'
'Und du warst ein schlechter Verlierer! Mal sehen, wie du dich heute schlägst. Vielleicht übertriffst du deinen Vater ja noch.'
Josi erblickte, wie dem König ein kurzer, stechender Schmerz durch sein Herz zog, als er an seinen Vater erinnert wurde. In einem Bruchteil von einer Sekunde hatte sie es in seiner Mimik erkennen können. So stark, wie er immer tat, war er nicht. Nicht im Kampf gegen Wildschweine, nicht im Umgang mit ihr und auch nicht, was den Tod seines Vaters anging. Niemand außer ihr schien etwas davon bemerkt zu haben und sie wollte die eigentlich recht amüsante Stimmung nicht damit verderben, ihn darauf an zu sprechen.
Die Bedienung brachte das Schachbrett und die Karten und schenkte allen nochmals aus der großen Karaffe, die auf dem Tisch stand, Wein in die Kelche.
In der Zwischenzeit stellte Bernhard die Spielfiguren auf das Brett.
'Schwarz oder weiß?' fragend blickte der Graf den König an.
'Schwarz!'
'Wenn ich nicht sofort etwas zu essen kriege, dann knallt´s!'
Mit der Faust schlug Heinrich auf den Tisch und der Wirt zuckte verschreckt zusammen.'Mein Herr, beruhigt Euch doch. Ihr habt doch erst vor zehn Minuten bestellt.'
Beschwichtigend redete Tristan auf ihn ein und füllte seinen Kelch von neuem mit Wein.'Wie wollt Ihr die Prinzessin aus dem Schloss bekommen, ohne, dass es jemand bemerkt? Sie wird Euch niemals freiwillig folgen, wenn Ihr keinen triftigen Grund habt, mein Herr.''Ich werde mir schon etwas einfallen lassen. Mit irgendetwas werde ich sie schon locken können.'
Er leerte den Kelch auf Ex und brüllte wieder nach dem bestellten Essen.
'Habt Ihr Euch denn schon Gedanken gemacht?'
'Allerdings, aber es ist noch zu früh, als dass ich sie dir schon erzählen könnte. Verdammt nochmal! Wo bleibt mein Essen?!'

'Tja, Schach matt, mein lieber Bernhard!'
'Was? Tatsache. Du bist wirklich ein sehr guter Spieler. Lass uns noch eine Runde spielen.''So, die Herrschaften, das Essen ist fertig! Vorsicht! So, einmal das Kalb, zwei mal der Fisch, zwei mal das Schweinefilet und zwei mal der Rehrücken.'
Die Bedienungen stellten alles auf den langen Tisch und legten frische Servietten bereit.
'Guten Appetit! Auf dass es den Herrschaften schmeckt!'
'Du meine Güte, das schaffe ich niemals!'
Erschüttert blickte Josi auf die riesige Platte, die vor ihr stand. 'Das muss mindestens ein Kilo Fleisch und ein halber Liter Soße sein. Und das Gemüse? Da kann man ja ein halbes Dorf von ernähren!'
'Was ist? Stimmt etwas nicht, Liebes?'
'Äh, nein, schon gut. Guten Appetit.'
Sie schaute sich um. Alle hatten solch riesige Teller bekommen und ihre Blicke trafen die von Mel. Sie war wohl genauso bestürzt über diese Portion. Josi zuckte mit den Schultern und nahm ihr Besteck auf. Sie nahm den ersten Bissen und stellte erfreut fest, dass ihr schmeckte, was der König ihr empfohlen hatte. Nur das Gemüse, oder besser das, was davon noch übrig war, schmeckte komisch. Es war total zerkocht und recht scharf gewürzt, doch der Graf und auch der König, seine Schwester und Lizzy stopften es sich hinein. Stephan aß nicht ganz so hastig und Mel und Josi zogen es vor, das Gemüse lieber auf dem Teller zu lassen.
Sie hatte noch nicht einmal ein viertel des Rehrückens geschafft, als sie die Platte von sich weg schob und sich den Bauch rieb.
'Na? Was ist? Keinen Hunger mehr, Liebes?'
'Ich muss Kompromisse machen. Entweder ich öffne mein Mieder und esse weiter oder ich lasse es zu und hier ist Ende!'
'Darf ich das Fleisch haben?' Mit kindlicher Miene und großen, blauen Kulleraugen blickte er sie fragend an.
'Du hattest doch schon so ein großes Stück! Bist du etwa noch nicht satt?'
'Biiiittöööö!'
'Ja mein Gott nimm ruhig. Wie kannst du nur so viel essen?'
'Das hat er schon immer gemacht.' Charlotte leckte die Reste der Kräutersoße vom Teller und nickte Josi zu.
'Verdammt, wie schafft dieses kleine Mädchen bitte, so einen riesen Fisch zu Essen? Und überhaupt, wieso schaffen hier alle, das auf zu essen und sind schlank? Würde ich das alles essen, würde ich innerhalb einer Woche aus dem Mieder platzen.'
Gierig stopfte sich der König nun auch das Fleisch von Josi´s Teller in den Mund und tupfte sich vornehm die Soße vom Mund.
'Wo sind denn hier die Toiletten?'
'Gleich dort um die Ecke, Gräfin.' Bernhard zeigte auf eine kleine Tür, neben der Theke.'Kommst du mit, Mel?'
'Ja! Ich komme.'
'Ich komme auch mit.' Charlotte erhob sich und auch Lizzy stand auf, um ihnen zu folgen.'Ich werde dem Personal Bescheid geben.' Der Graf stand auf und winkte die Bedienung hinter der Theke zu sich heran. Eilig lief diese dann zu den Toiletten.
'Na? Muss sie erst alles sauber machen?' Mel tippte Josi an und lachte.
'Wer weiß?'
Sie betraten die Toiletten und Josi und Mel fiel die Kinnlade laut hörbar auf den Boden. Da saßen zwei Männer auf dem Donnerbalken und unterhielten sich, während sie ihr großes Geschäft verrichteten. Daneben eine Frau, die sich gerade die Unterhose hoch zog.'Alles klar. Ich muss nicht mehr.' Josi machte kehrt und verließ die Toiletten.
'Was habt ihr?' fragend lief ihr Charlotte hinterher.
'Tut mir Leid Prinzessin, aber auf solche Toiletten kann ich nicht gehen. Da mache ich mir lieber in die Hose.'
'Was stimmt denn nicht? Die Bedienung schickt doch gleich alle raus.'
'Trotzdem, dann seid immer noch Ihr und die anderen da. Wenn ich auf Toilette gehe,
brauche ich meine Ruhe und kein Publikum.'
Entsetzt lief sie wieder zurück zum Tisch und setzte sich.v'Das ging aber schnell, Liebes.'
'Ich war nicht!'
'Warum? Sind die Örtlichkeiten nicht sauber?'
'Doch, aber ich, äh, muss nicht mehr.'
Irritiert blickte der König sie an.
'Wie du meinst.'
Nachdem die anderen von den Toiletten zurück kamen und sich wieder an ihren Platz gesetzt hatten, stand der König auf und zog Josi mit sich.
'Was ist?'
'Du rutschst von einer Pobacke zur anderen. Du gehst jetzt zur Toilette und gut.'
Er winkte die Bedienung zu sich und bat darum, die Örtlichkeit nochmals zu räumen.'Sie war doch gerade eben. Es sind nur Frauen dort. Sie kann doch...'
'Willst du mir sagen, dass die Gräfin von Hohenberg zusammen mit anderen auf die Örtlichkeit gehen soll?! Sofort soll die Toilette geräumt werden!'
'Aber...'
'Sofort!'
'Jawohl der Herr.' Angenervt schickte sie die Frauen aus der Toilette heraus.
'Geh jetzt, ich warte hier und passe auf, dass niemand rein kommt.'
'Danke.' entgegnete sie ihm leise. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie wirklich allein war, atmete sie erleichtert auf. 'Vor anderen Leuten einen Tampon wechseln wäre sicher nicht sehr schön gewesen. Wer weiß, wofür sie dieses blutige Ding mit Schnur daran, gehalten hätten. Die Ausgeburt der Hölle!' Josi lachte in sich hinein und verrichtete ihr Geschäft. Sie zog sich gerade die Hose wieder hoch, als sie von draußen lautes Gebrüll vernahm. Schnell riss sie sich das Kleid in eine ordentliche Position und wusch sich die Hände. Wieder hörte sie lautes Gebrüll und schließlich einen lauten Knall. Schlimm genug, dass es sich bei den Toiletten um Plumpsklo´s mit Wasserspülung und bei den Waschbecken mehr um Waschschüsseln handelte, in denen sich schon zig andere die Hände gewaschen hatten. Jetzt konnte man noch nicht mal in Ruhe auf Toilette gehen. Als sie die Tür öffnete, lag ein Mann am Boden und der König tobte.
'Was ist denn hier los?'
'Oh Gott Josi!' aufgeregt kam ihr Lizzy entgegen. 'Es gab eine Schlägerei!'
'Was?!'
'Der Mann dort wollte auf Toilette und wollte nicht warten, bis du fertig bist, da hat er dem König ins Gesicht und in den Bauch geschlagen!'
'Was? Thony!'
Mit zittrigen Beinen kam er auf sie zu. Sein Blut in den Adern an der Schläfe pulsierte und sein Atem ging schneller als normal. Zaghaft schloss sie ihn in ihre Arme. Seine Hände waren noch immer zu Fäusten geballt. Der Mann, den er niedergeschlagen hatte, rappelte sich langsam wieder auf und torkelte noch etwas benommen auf sie zu.
'Und für solch ein Weibsbild setzt Ihr Euch so ein, König von Hohenberg?'
'König von Hohenberg zu Habsburg-Lothringen, wenn ich bitten darf.' entgegnete Josi ihm schnippisch.
Bernhard kam angelaufen und drückte den Mann bei Seite.
'Du schweigst jetzt besser oder willst du der Grund dafür sein, dass uns der König den Krieg erklärt?!'
'Ist ja schon gut.' niedergeschlagen verließ der Mann das Wirtshaus, nachdem er ein paar Kreuzer auf die Theke geworfen hatte.
'Anthon, es tut mir wirklich Leid. Ich habe einfach nicht schnell genug reagiert!'
'Nein, ist schon gut.' antwortete er dem Grafen gepresst und rieb sich über seine schmerzende Brust.
'Geht es dir gut? Thony sag doch was.'
'Es ist alles in Ordnung, meine Brust tut nur etwas weh.'
'Es tut mir so Leid. Du hast nur Ärger mit mir.'
'Shht. Es war nicht deine Schuld. Und jetzt vergiss, was eben passiert ist. Wir wollen doch ein paar schöne Tage hier verbringen oder?'
'Ja.'
'Bernhard, noch ein Spiel?'
'Aber gewiss doch!'
Alle setzten sich wieder an den Tisch und die Aufregung verflog schnell wieder. Josi grübelte zwar noch etwas, doch als er ihr einen sanften Kuss ins Haar hauchte und sie liebevoll anlächelte, war auch bei ihr wieder alles in Ordnung.
'Woher weißt du, welche Figur du als nächstes setzen musst?'
'Ich kenne eben die Spielregeln. Das hat etwas mit Strategie und Taktik zu tun, weißt du Liebes. Ich muss versuchen, den nächsten Zug des Grafen voraus zu ahnen. Am besten ist es, wenn ich gleich mehrere Züge im Voraus erahne. Damit erhöhen sich meine Möglichkeiten ihn zu besiegen.'
'Aha. Und woher willst du ahnen, welche Figur er als nächstes setzt?'
'Pass mal auf.' Er beugte sich zu ihr herüber und flüsterte ihr ins Ohr. Ich werde meinen Bauern links opfern. Ich vermute, dass er daraufhin sein Springer nimmt und ihn neben meinen Turm stellt.'
'Aha! Na da bin ich ja mal gespannt.'
Er setzte seinen Bauern und Bernhard warf ihn aus dem Spiel, indem er seinen Springer neben den Turm des Königs setzte.
Begeistert blickte Josi den König an.
'Siehst du?' lächelte er ihr freudig entgegen.
Zwei Stunden und drei weitere Schachspiele später, hielt Josi es nicht mehr aus. Sie blickte sich um. Es war laut und belebt, aber trotzdem stinke langweilig. Ein paar Männer rauchten Pfeife, ein paar andere spielten Karten und wieder andere saßen einfach nur da und tranken Bier oder Wein. Die Frauen hielten sich zurück und man bemerkte kaum, dass überhaupt welche da waren.
Entgeistert schaute sie dem König wieder beim Spiel zu. Es war so öde. Er hatte doch nun schon vier mal gewonnen. Wie oft wollte er das Spiel denn noch spielen? Sie begann in ihrer Handtasche herum zu wühlen und zog ihren MP3-Player heraus. Nachdem sie die Musik eingeschaltet und ihr Lieblingslied ausgewählt hatte, schloss sie die Augen und wippte mit den Füßen zum Takt.
'Was machst du da?'
Der König blickte sie an, bekam jedoch keine Antwort.
'Sie kann Euch nicht hören Majestät.'
'Woher wollt Ihr das wissen, Fräulein Melanie?'
'Weil ich auch so einen habe!'
'Ach, sie hat wieder dieses Ding, was so einen Krach macht, mitgenommen. Ist es nicht ungesund dieses Ding so laut zu machen?'
'Doch, aber wenn man Langeweile hat, heiligt der Zweck alle Mittel.'
'Langeweile?'
Sanft aber bestimmt tippte er Josi an, die sich daraufhin einen Stöpsel aus dem Ohr zog.'Was denn?'
'Langweilst du dich?'
'Ein bisschen.'
'Warum sagst du nichts?'
'Ach ihr habt so schön gespielt...'
'Aber Liebes, wenn du dich langweilst, dann musst du mir das doch sagen. Was möchtest du gerne machen?'
'Hmm...' Sie blickte zu Lizzy, die gedankenversunken Löcher in die Tischplatte guckte.'Ein Spaziergang mit dir. Aber allein!'
'Gut, machen wir einen Spaziergang! Bernhard? Du entschuldigst mich?'
'Aber ich gewinne doch gerade?'
'Schach matt, tut mir Leid!'
'Uhh... Ich gewinne wohl gar nicht mehr, heute.'
'Ihr könntet es ja mal mit mir versuchen!'
'Herr Stephan! Gewiss! Weiß oder schwarz?'
'Wie kommt es, dass du mit mir spazieren gehen willst?'
'Eigentlich ist es vielmehr so, dass ich gerne mit dir reden möchte. Über deinen Bruder.''Über Franz?'
'Nein, Phillip.'
'Was ist mit ihm?'
'Lass uns da auf die Bank setzen. Also, wie war das mit deinem Bruder, bevor er nach Frankreich zog?'
'Wie soll es gewesen sein? Wir waren ganz normale Geschwister. Wir redeten, spielten, aßen und stritten miteinander.'
'Hatte er denn irgendeine Frau, die er liebte?'
'Nein, nicht das ich wüsste.'
'Und wie ist es mit dieser Herzogin aus Paris?'
'Woher weißt du denn, dass er mit einer Herzogin verheiratet wurde?'
'D-das habe ich so nebenbei mal gehört.'
'Nun, ich weiß es nicht so genau. Als mein Vater ihn damals vor die Wahl stellte, sich zu entscheiden sie zu heiraten oder er werfe ihn aus dem Schloss, da meinte er, er würde eher unter dem Pöbel leben, als sie zu heiraten. Ich weiß nicht wie es jetzt ist. Aber wieso interessiert dich das so brennend?'
'Wenn ich dir etwas sage, versprichst du mir dann, nicht sauer auf jemanden zu sein und demjenigen auch nichts von deinem Wissen zu sagen?'
'Kommt drauf an, was es ist!'
'Versprich es mir oder ich sage es dir nicht!'
'Also gut ich verspreche es dir.'
'Gut. Dein Bruder Phillip hatte ein Verhältnis mit Lizzy!'
Mit großen Augen blickte er sie an.
'Was?!'
'Ja doch! Sie hatten etwas miteinander. Sie lieben sich'
'Woher willst du...'
'Lizzy hat es mir erzählt. Sie ist unglücklich.'
'Was hat sie dir alles erzählt?!'
'Das ist doch jetzt egal. Hauptsache ist, dass wir den Kontakt zu deinem Bruder wieder herstellen müssen.'
'Es ist also wahr.'
'Wie, es ist also wahr?'
'Ich hatte so etwas schon vermutet, als ich sie auf das Schloss holte. Er hat sie immer so angesehen.'
'Aufs Schloss holte? Ich verstehe nicht?'
'Weißt du, Lizzy hatte es nicht immer leicht in ihrem Leben. Ihr Vater hat sie an ein Frauenhaus verkauft und...'
'Halt! Was ist ein Frauenhaus? Für Frauen, die misshandelt wurden?'
'Nein... Ein Frauenhaus ist eine Einrichtung, in der man Sex kaufen kann.'
'Ein Bordell?!'
'Meinet wegen auch das.'
'Sie wurde von ihrem Vater an ein Bordell verkauft?! Gott! Was ist das für ein Mensch?!''Sie hat sehr gelitten und ich holte sie dort raus.'
'Woher kanntet ihr euch?'
Er senkte seinen Kopf und wich ihren Blicken aus.
'Du hast mit ihr geschlafen, richtig?'
Leicht nickte er ihr zu.
'Oh Gott...'
'Nur einmal. Danach nie wieder.'
'Wann?'
'Ich war achtzehn oder neunzehn. Ich weiß es nicht mehr so genau. Bist du sauer?'
'Nein, nur... ein wenig eifersüchtig...'
'Wie süß...'
'Egal. Wir müssen einen Weg finden, sie und ihn wieder zusammen zu bringen.'
'Unmöglich! Er ist mit der Herzogin Véronique Antoinette von Paris verheiratet und muss sein Königreich dort regieren! Eine Scheidung von ihr ist unmöglich!'
'Aber soweit ich weiß, hatte er ihr versprochen, regelmäßig zu schreiben. Ist er denn so unzuverlässig?'
'Ich habe ihn als sehr penibel und pflichtbewusst in Erinnerung. Wenn er es ihr versprochen hat, wird er es auch gemacht haben.'
'Aber sie erhielt nie einen Brief von ihm.'
'Ich ja auch nicht! Wahrscheinlich war alles so neu und anders für ihn, dass er es schlichtweg vergessen hat.'
'Vergessen? Über fünf Jahre? Thony ich bitte dich!'
'Ich weiß es doch auch nicht! Auch meine Briefe hat er nie beantwortet!'
'Hast du schon mal daran gedacht, dass vielleicht jemand die Briefe abgefangen hat?'
'Wie meinst du das?'
'Naja, vielleicht will jemand verhindern, dass er den Kontakt zu Deutschland aufrecht erhält? Den Kontakt zu Deutschland, seiner Familie und seiner Geliebten?'
'Wer sollte das denn verhindern wollen?'
'Wer hat die Briefe denn überbracht?'
'Ich hielt es für das Beste, Heinrich...'
'Der schon wieder! Ich wette mit dir, wenn wir nur ordentlich suchen, dann finden wir die ganzen Briefe bei ihm. Es sei denn, er hat sie bereits zerstört.'
'Du hängst dich da ziemlich rein. Ich glaube nicht, dass Heinrich die Briefe abgefangen hat. Was hätte er davon für einen Nutzen?'
'Vielleicht will er dir schaden?'
'Warum sollte er das tun?'
'Ich weiß es doch auch nicht. Ich traue ihm aber trotzdem alles zu.'
'Ich weiß, dass er dir sehr weh getan hat, Liebes, aber...'
'Du wirst mich nicht umstimmen. Gestatte mir sein Gemach zu durchsuchen. Sollte ich wirklich nichts finden, dann will ich mich bei ihm entschuldigen. Abgemacht?'
'Ich weiß nicht!'
'Abgemacht?!'
'Also gut.'
'Sehr schön. Josi blickte sich um. Es war wirklich kalt geworden und ihr Atem wirkte wie eine dicke Nebelwolke.
'Aber selbst wenn wir die Briefe finden, können wir nichts tun, um ihn aus Paris nach Habsburg-Lothringen zu bringen.'
'Da wird mir auch noch etwas einfallen.'vEr lächelte sie an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
'Dafür liebe ich dich so. Dass du dich für andere immer so einsetzt.'
Laut schnatternd watschelten zwei Enten vor ihnen über die kleine Grünfläche am Marktplatz.'Shht. Guck mal, die Enten da. Hier muss irgendwo ein See sein.'
'Nein, nein. Die ziehen nach Süden und machen hier nur kurz Pause.'
'Irgendwie sehen sie schon niedlich aus, wie sie so herum watscheln.'
'Soll ich dir eine fangen?'
'Wenn du sie nicht verletzt?'
'Das geht aber nicht.'
'Dann kannst du mir auch keine fangen.'
Frech grinste sie ihn an.
'Ich freue mich irgendwie schon total auf heute Abend.'
'Wieso?'
'Naja die ganze Zeit nur herum sitzen ist nicht so meine Stärke.'
'Ich weiß Liebes. Tanzen wir wieder miteinander?'
'Das hast du mich schon einmal gefragt.'
'Und?'
'Wenn du mir zeigst, wie man den Tanz tanzt...'
'Na sicher.'
'Lass uns noch ein wenig herum laufen, ja?'
'Lass uns doch hier tanzen!'
'Was? Nein! Was sollen denn die Leute denken?'
'Ist doch egal, Liebes. Komm!'
Er sprang auf und zog sie sanft an den Handgelenken zu sich heran.
'Nicht! Die Leute halten uns noch für verrückt!'
'Das sind wir doch auch! Wir prügeln uns um den anderen, verheimlichen uns, wenn wir Schmerzen haben und streiten tun wir auch ständig. Aber anstatt uns aus dem Weg zu gehen, hängen wir so eng zusammen, dass man uns schon für ein altes Ehepaar halten könnte!''Nicht so schnell! Ahhh!'
'Dreh dich!'
'Ja doch, aber nicht so schnell!'
'Doch! Noch viel schneller!'
'Aaaahhh!'
'Wo wart ihr denn so lange? Wir wollten schon lange los.' genervt kaute Charlotte auf einem Minzblatt herum.
'Wir haben nur ein wenig frische Luft geschnappt!'
Josi und der König blickten sich an und grinsten breit und stützen sich gegen den Tisch.. Man, hatten die Leute auf dem Markt blöd geguckt, als die beiden da lauthals schreiend und tanzend umher wirbelten. Aber es tat gut, das musste selbst Josi zugeben. Nachdem Bernhard das Essen und den Wein bezahlt hatte, verließen sie das Wirtshaus und liefen ein wenig über den Marktplatz. Die Händler durften heute, angesichts der Festlichkeiten ihre Stände bis tief in die Nacht geöffnet lassen. Es roch schon jetzt nach Glühwein und Honigkuchen.'Alter Josi, wie Weihnachtsmarkt, findest du nicht auch?'
'Ja, irgendwie schon.'
'Trinken wir heute Abend einen Glühwein zusammen?'
'Klaro!'
Sie zwinkerten sich gegenseitig zu und fassten sich an den Händen. Als sie noch zusammen zur Schule gingen, das war, bevor Mel mit ihren Eltern in einen anderen Stadtteil gezogen war, hielten sie immer Händchen. Das war ganz normal, genauso wie das Begrüßungsküsschen auf den Mund, wenn man Freunde oder Bekannte traf. Dem König und Stephan schien das irgendwie suspekt zu sein und sie blickten sich fragend an.
'Warum haltet ihr eure Hände?'
'Weil man das so macht, da, wo wir herkommen. Bist du eifersüchtig, Klein Stephan?' Mel grinste ihn frech an und versuchte seine Blicke zu identifizieren.
'Reicht es dir nicht, wenn du meine Hand hältst?'
'Nein...'
'Warum nicht?'
'Stell dich nicht so an. Der König sagt schließlich auch nichts.'v'Schon, aber...'
'Jetzt lass sie doch mal los!'
'Mensch Thony, was ist denn dein Problem?'
'Nimm doch meine Hand!'
Mel und Josi blickten sich an und fingen laut an zu lachen. Wie süß, die Männer waren eifersüchtig, auf eine Frau. Schließlich lösten sie ihre Hände von einander und reichten sie dem jeweiligen Partner. Zufrieden schnauften diese auf und führten sie durch die engen Gassen.
'Meine Damen, gebt bitte Acht auf Euer Hab und Gut. Man kann nie wissen, welches Gesindel sich hier herum treibt.' In einem ernsten Ton sprach Bernhard diese Warnung aus und zeigte auf die Handtaschen der beiden Mädchen. Josi packte ihre fest an und Mel drückte sie gar Stephan in die Hand. Langsam setzte die Dämmerung ein.
'Wie spät ist es denn? Es wird ja schon dunkel.' leicht irritiert blickte Josi in den Himmel.'Gleich sieben.' antwortete Mel. 'Im Dunkeln ist es eh viel schöner, auf ein Fest zu gehen!''Mel, wir gehen auf ein Fest, nicht auf eine Party. Vergiss das nicht!'
'Schon gut.'
'Ja!'
Frech streckte Mel ihr die Zunge heraus, worauf Josi wild die Augen verleierte. Nach einer Weile kroch Josi die Kälte an den Beinen hoch und auch ihre Hände waren schon steif, sodass sie sie kaum noch bewegen konnte. So kalt war es doch am Nachmittag noch nicht? Wie konnte das sein? Ihre rote Nasenspitze ließ erraten, wie kalt es wirklich war. Selbst der dicke Mantel schien nicht zu helfen. Aber wie auch, wenn man ein Kleid trägt. Kleider sind schließlich etwas für den Sommer. Im Winter gehören sich Hosen und basta! Als sie schließlich anfing, mit den Zähnen zu klappern, blickte der König sie besorgt an.'Frierst du?'
Sie nickte leicht.
'Ich auch!' mischte Mel sich ein.
'Möchtet ihr etwas warmes trinken?'
'Gern!' Mel und Josi nickten ihm freudig zu. Wieso froren sie eigentlich nur? Charlotte und Lizzy wirkten nicht mal ein wenig unterkühlt.
'Ich empfehle dir einen Met zu trinken, Liebes.'
'Met?'
'Honigwein.'
'Schmeckt der?'
'Sonst würde ich ihn dir doch nicht anbieten! Ich mag ihn sehr gern. Also?'
'Darf ich erstmal von dir probieren?'
'Gewiss!'
An einem Weinstand machten sie Halt und gaben ihre Bestellungen auf. Mit einem großen Tablett kam der Mann, der den Wein aus schenkte, wieder und stellte es auf den kleinen Tisch, der neben seinem Stand aufgebaut war. Aus den bunten Gläsern stieg heißer Dampf auf und verflüchtigte sich in der kalten Luft. Die ersten Laternen wurden entzündet und wiegten leicht im Wind.
'Vorsicht, Liebes. Das ist sehr heiß. Verbrenn dich nicht!'
'Ist gut.'
Josi umfasste mit ihren kalten Händen das Glas und pustete den honigfarbenen Wein etwas kalt. Schließlich probierte sie einen Schluck, der, angesichts ihres durch gefrorenen Körpers, Wunder zu bewirken schien. Es war, als würde sie von innen nach außen auftauen.'Und? Schmeckt er dir?'
'Ziemlich süß!'
'Heißt das jetzt ja?'
'Mhh...'
'Dann bestelle ich dir auch einen?'
'Lass mich doch aus deinem Glas mit trinken? Du musst dich nicht jeden Tag besaufen!''Na! Wer besäuft sich denn hier immer bis zur Trunkenheit? Das bist ja wohl du!''Ja, aber nur, weil ich den Alkohol nicht so gut vertrage wie du. Du hast da mehr Übung drin!'
'Du bist ganz schön frech, Liebes!'
'Ich weiß, ich will ja auch erreichen, dass du deinen Wein mit mir teilst!'
Der König lachte leise auf und nickte ihr zu.
'Mit dir würde ich alles teilen.'
'Danke!'
Sie blickte ihn an und nippte wieder an dem Glas. Das Licht der Laternen spiegelte sich in seinen Augen und ließ sie geheimnisvoll schimmern. Josi war fasziniert. So langsam hatte sie den Bogen raus, wie man aus seiner Mimik seine Stimmung erraten konnte. Im Moment schien er sehr glücklich und zufrieden zu sein. Seine Blicke waren so warm und freundlich. Nichts erinnerte sie an den Vorfall in dem Badezimmer, als er sie mit diesen kalten, blauen Augen angeschaut hatte.
'Was ist, Liebes. Du guckst so verträumt. Bist du etwa schon wieder betrunken?'
'Ach Quatsch. So schnell geht das nun auch wieder nicht!'
'Was dann?'
'Ich taue nur langsam wieder auf. Das ist alles.'
'Bist du glücklich?'
'Mhh...'
'Das ist schön!'
Sachte küsste er sie auf die Stirn und nahm sie in den Arm.
'Wie lange bleiben wir noch?' flüsterte sie ihm leise zu. Der Graf sollte schließlich nicht denken, dass sie es eilig hatte, wieder ab zu reisen.
'So lange, wie du möchtest!'
'Hmm...'
'Möchtest du wieder zurück auf die Burg?'
'Nein, ich meinte eigentlich, wie lange wir noch hier in Hohenbaden bleiben...''Ach so! Tja... ich weiß nicht genau, Vielleicht noch ein, zwei Tage. All zu lange kann ich meinem Reich nicht fern bleiben.'
'...'
Laute Musik erstickte Josi´s Satz bereits im Keim und sie blickte sich um. Ein paar Leute hatten einen Kreis gebildet und begannen freudig zu tanzen. Andere standen außen herum und klatschten im Takt in die Hände.
'Sieht lustig aus.'
'Tanzt doch mit, Fräulein Melanie.' Der Graf stieß sie etwas an.
'Ich kenne diesen Tanz doch gar nicht!'
'Oh, das ist ganz einfach! Kommt! Ich zeige ihn Euch!'
Er nahm Mel an die Hand und zog sie in die tanzende Menge. Etwas bockig blickte Stephan ihr hinterher.
'Geh doch mit?' fragend schaute Josi ihn an.
'Ich will ja nicht stören!'
'Ach was! Los Abmarsch!'
Sachte, aber bestimmt schob sie ihn in Mel´s Richtung.
'Willst du nicht auch tanzen?'
'Weiß nicht...'
'Ich hatte dir doch versprochen, dir den Tanz zu zeigen, also?'
'Es sieht nicht schwer aus...'
'Na dann los!' Der König nahm sie an die Hand und folgte Stephan. Lautes Gelächter und Gekreische erhellte den festlich geschmückten Marktplatz. Der Kreis wurde immer größer und immer mehr Leute fanden sich, die mit tanzen wollten. Alle sprangen wild umher und klatschten in die Hände. Angestrengt beobachtete Josi die Menschen. 'Vier Schritte nach rechts, dann wieder vier nach links. Zum Partner drehen, kurz warten, dann einmal um sich selbst drehen und das ganze wieder von vorn. Scheint wirklich leicht zu sein. Nach kurzer Zeit hatten Mel und Josi den Bogen raus und wagten sogar einen Partnerwechsel. Belustigt beobachteten Charlotte und Lizzy alles von ihrem Platz aus und bewachten, wie ein Hütehund die Schafe, die Handtaschen von Josi und Mel. Nach einer Weile wühlten sich Josi und der König wieder aus der Menge und lösten die beiden ab. Nun verschwanden sie unter den ganzen Leuten und tanzten freudig mit.
'Uh... Jetzt ist mir wieder richtig warm!'
'Siehst du? So schwer war das Tanzen doch gar nicht oder?'
'Nein!'
'Ruh dich etwas aus und atme wieder richtig durch. Wenn du magst, tanzen wir nachher noch eine Runde.'
'Ist gut. Sag mal, was ist eigentlich aus deiner Idee geword




Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17 Teil 18 Teil 19 Teil 20


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz