Braveheart, so stolz, wie sein Reiter... Teil 10

Autor: Kati
veröffentlicht am: 06.12.2007




'Ahhh... das tut gut. Was hast du denn?'
'Ich hab meine Tage!'
'Nee ne?'
'Doch. Was mach ich denn jetzt?'
'Na nimm halt `nen Tampon!'
'Super. Muss ich ausgerechnet jetzt mein Zeug kriegen?!'
Also zog sie die, ohnehin eingesaute, Hose wieder hoch, lief zurück zu ihrer Handtasche und kramte einen Tampon heraus. Sie wusste zwar, dass ihre Tage nie besonders stark waren und auch nicht lange dauerten, doch ungünstiger, als in diesem Moment konnten sie nicht kommen. Außerdem musste die Unterhose verschwinden. Schnellstmöglich, ohne viel Aufsehen zu erregen. Also zog sie sie hastig aus und stopfte sie in ihre Handtasche. Würde sowieso keiner merken, dass sie nichts drunter trägt.
Langsam schritten Mel und Josi zurück zu den Kutschen und setzten sich im Kreis um das wärmende Feuer. Der Himmel war noch immer Wolken behangen und ließ alles trist und grau erscheinen.
'Wo wart ihr?'
'Pippi!'
'Ah, ich verstehe. Deswegen durfte ich nicht mit.'
'Du hast doch gar nicht gefragt?'
Frech grinste Thony zu Josi herüber.
'Du hast mich ja auch nicht eingeladen.'
'Wolltest du mir beim Pinkeln zusehen?!'
'Warum nicht? Ist bestimmt lustig!'
'Na sag mal hackt´s? Ich guck dir doch auch nicht dabei zu?'
Mit lachender Stimme schaltete sich Friedrich ein.
'Sicher würde er es dir nicht verbieten, nicht? Anthon?'
'Wenn ich das nächste Mal muss, sage ich dir Bescheid. Dann kommst du einfach mit und...''Boah Leute ihr seid ekelig!' Angewidert rümpfte Mel ihre Nase. Über dem Feuer hatten die Wachmänner eine Haxe des Ebers aufgehängt, die sich nun gleichmäßig über den Flammen drehte.
Langsam rutschte Josi zum König herüber und lehnte sich gegen seine Schulter.
'Ich möchte das nicht essen, Thony.' flüsterte sie ihm leise zu.
'Musst du auch nicht! Ich habe etwas anderes für dich!' Er stand auf und holte eine Tasche, aus der er etwas heraus zog, dass in ein Leinentuch gewickelt war.
'Was ist das?'
'Riech doch mal!'
'Zwiebelbrot! Lecker!'
Freudig zwinkerte er Mel zu und die nickte mit dem Kopf. Zwiebelbrot war eines von Josi´s Leibspeisen. Mel hatte es ihm vor Reiseantritt verraten und er ließ von seinem Koch einen kleinen Laib backen.
'Jetzt würde nur noch ein Glas...'
'Milch? Haben wir auch dabei!'
'Oh Thony! Du bist ein Schahatz...' Ein starkes Stechen in ihrem Unterleib kündigte nun auch an, was sie vorher beim Toilettengang schon entdeckt hatte. Mit einer Hand rieb sie sich über den Bauch.
'Was ist? Hast du Schmerzen?'
'Nein, nein. Alles in Ordnung.'
So schnell, wie die Krämpfe gekommen waren, verschwanden sie auch wieder und Josi widmete sich dem Brot und der Milch. Gierig stopfte sie sich große Brocken in den Mund und spülte alles mit der Milch hinunter.
'Anthon, hältst du die Frau etwa auf Diät? Sie scheint ja kurz vor dem Verhungern zu sein?''Na, die isst immer so hastig. Glaubt wohl, ich würde ihr etwas wegnehmen.'
'Gar nifft wahr! Iff effe immer fehr vornehm!'
Sprach sie und krümelte wieder mal alles voll. Alle blickten sie an und begannen zu lachen. Nachdem sie ihre vollen Backentaschen endlich geleert hatte, lachte auch Josi und stopfte sich danach gleich das nächste Stück Brot in den Mund.
'Eine halbe Stunde wird es sicher noch dauern, bis das Fleisch durch ist.'
Entsetzt blickte Mel König Friedrich an.
'Bis dahin bin ich verhungert!'
'Na, na.' Stephan strich ihr beruhigend über den Rücken. 'So schnell geht das nun auch wieder nicht!'
Wieder lachten alle und Friedrich hielt sich den Bauch. Er war wirklich wie der Weihnachtsmann. Nur der lange Bart fehlte. Josi schätzte ihn auf Mitte fünfzig. Nach dem Alter wollte sie ihn aber dann doch nicht fragen.
'Liebes, du siehst so blass aus. Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?'
'Es ist alles gut, wirklich. Ich bin halt mehr der blasse Typ!'
'Trotzdem. Nimm meinen Umhang. Nicht dass du dich verkühlst.'
Er legte ihr das Cape um die Schultern und hauchte ihr einen zarten Kuss auf die Stirn. Der Wind frischte etwas auf und ließ die Flammen des Lagerfeuers wild auf den Holzscheiten umher tanzen.
Schließlich erhob sich Friedrich und schnitt ein Stück von der Haxe mit seinem Dolch ab, um es zu probieren.
'Nun, etwas Salz und Pfeffer und das schmeckt, wie hausgemacht!'
Nachdem sie alle gegessen und sich die Finger gewaschen hatten, machten sie sich wieder auf den Weg. Während der Fahrt wurde Josi plötzlich übel und die Kutsche stoppte wieder.'Was ist denn los mit dir? Langsam mache ich mir Sorgen. Ist wirklich alles in Ordnung?''Ja, ist bestimmt nur der Stress.'
'Lass uns aussteigen und ein wenig frische Luft schnappen. Vielleicht geht es dir danach wieder besser.'
'Nein, ich möchte lieber sitzen bleiben. Es geht auch gleich wieder.'
Leise klopfte Mel gegen die Scheibe der Kutsche und öffnete die Tür.
'Na? Wie geht's dir?'
'So lala...'
'Das wird schon, morgen geht's dir dann wieder besser.'
'Was hat sie denn?' Besorgt blickte der König Mel an.
'Sie hat ihre Tage...'
'Mel! Halt die Klappe!'
'Was denn? Ist doch nicht schlimm!'
'Hast du im Unterricht nicht aufgepasst?!' In einem der Geschichtsbücher hatte Josi einen Artikel über die Menstruation gelesen. Man hielt es für ein schlechtes Omen, wenn eine Frau ihre Tage hatte. Und man sollte sich vor ihnen in Acht nehmen. Außerdem glaubte man, das Blut wäre giftig.
'Ihre Tage?' wiederholte der König verwirrt.
'Mel, sei bloß ruhig!'
'Halt du lieber die Klappe! Stell dich nicht immer so an. Sie hat ihre Regel, sie blutet. Mensch, das was jede Frau einmal im Monat kriegt. Wie nennt Ihr das hier? Ihre unreinen Tage?'
'Achso...'
'Boah Mel! Ich hasse dich!'
'Reg dich doch nicht so auf!'
'Geh mir aus den Auhhgen... Ah....'
Wieder durchfuhr sie ein starker Krampf und sie drückte ihre Hand gegen ihren Bauch.
'Siehst du? Je mehr du dich aufregst, desto schlimmer wird es! Also, calm down!'
Mit diesen Worten machte sie kehrt und ging wieder zurück zu ihrer Kutsche. Verschämt drehte Josi den Kopf von Thony weg. Warum musste Mel ihm auch alles brühwarm erzählen?
Blöde Kuh.
'Warum sagst du mir das denn nicht?'
'Weil es dich nichts angeht!'
'Ich kann dir aber helfen!'
'Ah ja? Wie denn?'
'Warte hier, ich muss mich mal kurz umsehen.'
Er stieg aus der Kutsche und lief durch das hohe Gras, welches den Weg säumte. Nach einiger Zeit kam er wieder, mit einem Busch grünem Gestrüpp in der Hand.
'Was ist das?'
'Frauenmantelkraut. Es blüht zwar nicht mehr, kann aber trotzdem noch helfen. Ich lasse dir einen Tee daraus bereiten!'
Nachdem sie ein neues, kleineres Feuer gemacht und Wasser in einem Kessel aufgekocht hatten, streute er das Kraut hinein und ließ es ziehen. Schließlich goss er Josi etwas in einen Kelch und reichte ihn ihr.
'Trink aber langsam, es ist sehr heiß.'
'Riecht ja widerlich!'
'Aber es hilft!'
'Kann ich nicht etwas Zucker rein machen?'
'Gewiss, warte, ich hole welchen.'
Nach einer weiteren halben Stunde hatte sie den Kelch geleert und legte sich hin. Zumindest die Übelkeit war weg und so konnte die Fahrt weiter gehen.
'Wie geht es dir jetzt?'
'Etwas besser, danke. Woher weißt du denn, wie man Bauchschmerzen lindert?'
'Von meiner Mutter. Sie hatte das früher häufig und trank dann immer diesen Tee.'
'Alle Achtung. Der Tee hat wirklich gruselig geschmeckt. Wenn sie den häufiger und vor allem, freiwillig getrunken hat, bin ich wirklich erstaunt.'
Liebevoll lächelte er sie an und streichelte ihr über die Wange.
'Noch heute Abend werden wir die Berge erreichen und Friedrich wird uns verlassen.''Machst du mich dann wach?'
'Na sicher meine kleine. Schlaf jetzt und ruh dich aus.'
'Thony?'
'Hmm?'
'Findest du mich jetzt ekelig?'
'Warum sollte ich?'
'Ach, nur so.'
'Und wenn du dich im Schweinestall suhlst. Dich finde ich niemals ekelig!'
'Das ist gut...' Sie schloss ihre Augen und schlief ein. Der König legte sich neben sie und döste ein wenig vor sich hin.
Als gegen Abend die Sonne unterging, wurde er wieder wach. Er musste eingeschlafen sein und so richtete er sich auf, um zu sehen, wo sie gerade waren.
'Liebes! Wach auf, sieh nur! Die Berge!'
Langsam öffnete Josi die Augen und blinzelte ihm zu.
'Noch fünf Minuten, ich stehe gleich auf.'
'Aber dann verpasst du das Schönste!'
Er nahm sie in den Arm und richtete sie auf. Müde blinzelte sie zum Fenster heraus. Langsam öffnete sie die Augen und erblickte die Berge, die durch den Sonnenuntergang in ein tiefes Rot getaucht waren. Die Spitzen waren bereits mit Schnee bedeckt und ein Bergsee glitzerte in der Abendsonne.
'Wie schön!'
Sie klebte an der Scheibe, wie ein Kleinkind am Kaugummiautomaten.
'Möchtest du dir nachher noch die Beine vertreten?'
'Oh ja.'
'Im nächsten Dorf müssen wir Friedrich verabschieden. Dann kannst du dort noch ein wenig herum laufen.'
'Das ist gut.'
Die Spitzen der Berge leuchteten zart rosa und der Schnee glitzerte romantisch in der untergehenden Sonne. Von weiten war ein kleines Dorf sichtbar, welches am Grunde der Berge lag. Weißer Rauch stieg aus den unzähligen Schornsteinen auf und kleine Lichter flackerten in den Straßen.
'Gefällt es dir?'
'Was für eine Frage! Es ist wunderschön! Danke!'
'Wofür?'
'Dafür, dass du mir so schöne Dinge zeigst!'
Sie drehte sich zu ihm um und drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Noch bevor sie sich wieder von ihm abwenden konnte, umschlang er sie mit seinen Armen und küsste sie auf den Mund. Seine weichen Lippen liebkosten sie am Hals und er knabberte verführerisch an ihrem Ohrläppchen.
'Ich bin so froh, dass du mitgekommen bist. Ohne dich wäre diese Fahrt so langweilig und sinnlos gewesen.'
'Können wir die Nacht nicht in einem Wirtshaus verbringen? Ich möchte gern ein Bad nehmen und mit dir in einem richtigen Bett schlafen!'
'Dann verlieren wir aber wieder Zeit!'
'Ist das denn so schlimm? Deine Kutscher sind bestimmt auch müde. Und die Pferde müssen sich auch mal ausruhen.'
'Ich erfülle dir jeden Wunsch. Und wenn du gerne in einem Wirtshaus schlafen möchtest, dann machen wir das.'
'Danke!'
Schließlich versank die Sonne hinter dem Horizont und die Nacht hielt Einzug, als sie endlich das besagte Dorf erreichten. Nachdem die Kutschen vor einem Wirtshaus gestoppt hatten, stiegen alle aus und verabschiedeten sich von König Friedrich.
'Danke, dass du mich auf dein Schloss eingeladen hast, Anthon. Es war eine prächtige Feier und es war eine lohnenswerte Reise in dein Reich.'
'Das selbe gilt auch für mich! Vielen Dank für alles, Friedrich. Auf eine freundliche und gesegnete Nachbarschaft.'
Beide gaben sich die Hand und schlugen sich sanft auf die Schulter. Nachdem er sich von allen verabschiedet hatte, wandte er sich noch zu Josi. Er nahm ihre Hand und hauchte einen sanften Kuss auf den Handrücken.
'Es war mir eine Ehre Eure Bekanntschaft zu machen, Gräfin. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Ihr seid eine sehr amüsante Person und ich fände es schade, wenn dies unser letztes Zusammentreffen wäre!'
'Mir geht es ganz genau so! Auf ein baldiges Wiedersehen, König Friedrich!'
'Willst du wirklich nicht die Nacht hier verbringen? Es ist doch schon so dunkel?'
'Nein, ich habe es nicht mehr weit. In zwei, drei Stunden habe ich mein Schloss erreicht und bin auch froh, wenn ich in meinem Bett schlafen kann! Aber danke!'
'Machs gut, Friedrich. Möge Gott mit dir gehen!'
'Gewiss! Lebe wohl! Gott segne dich!'
Schließlich stieg er wieder in seine Kutsche und war kurz darauf verschwunden. Indes betraten die anderen das Wirtshaus und wurden freundlich empfangen.
Eine junge Frau kam auf sie zu und geleitete sie an einen großen Tisch.
'Ah, Ihr seid der König von Hohenberg zu Habsburg-Lothringen nicht?'
'Ja der bin ich!'
'Ich habe Euch gleich von weitem erkannt. Was führt Euch in unser Reich?'
'Wir sind nur auf Durchreise und wollen heute Nacht hier bleiben. Bitte richtet uns doch ein paar Zimmer her.'
'Gewiss! Wollt ihr noch etwas essen und trinken?'
Er blickte in die Runde und alle nickten ihm zu.
'Bringt uns die Empfehlung des Tages!'
'Oh, sehr gern! Das wäre dann die Fischplatte.'
'Ausgezeichnet und dazu einen Weißwein.'
'Für mich bitte nur Wasser!' entgegnete Josi ihr schnell.
'Gewiss! Ich werde mich sputen!'
Eilig lief sie in die Küche und gab ihre Bestellung durch. Nachdem sie den Wein und das Wasser aufgetafelt hatte, setzte sie sich frech neben den König und begann ihn auszufragen.'Wie ist es so in Eurem Reich? Habt Ihr viele hübsche Frauen dort?'
'Nun, es sind schon ein paar sehr hübsche dabei...'
'Was Ihr nicht sagt! Und wo ist Eure Gemahlin? Wollte sie Euch nicht begleiten?'
'Ich bin nicht verheiratet.'
'Nein! Wirklich? Wie kommt das?'
'Ihr seid ziemlich neugierig!'
'Oh verzeiht, aber das liegt in meiner Natur. Es ist nur so, dass ich kaum glauben kann, dass Ihr noch keine Frau habt! Ihr seid doch ein solch edler Mann!'
In Josi kochte das Blut hoch. Was bildete sich dieses Weib ein? Sie baggerte kack frech an 'ihrem' König herum und sie saß daneben, wie bestellt und nicht abgeholt. Als sie schließlich noch ihre Hand auf sein Bein legte, riss ihr der Geduldsfaden.
'Habt Ihr nichts anderes zu tun, als den König in aller Öffentlichkeit zu befummeln? Wie billig ist das bitte?!'
'Josi! Reg dich nicht so auf!' Mel versuchte sie wieder etwas runter zu holen.
'Und wer seid Ihr, wenn ich fragen darf?' entgegnete ihr die Bedienung schnippisch.'Ich habe Euch noch nicht bekannt gemacht! Das ist die Gräfin Josephine von Hohenberg.' versuchte der König die Situation zu schlichten.
'Die Gräfin also? Ich wusste gar nicht, dass Hohenberg eine Gräfin hat?'
'Tja, dann wisst Ihr es jetzt!' giftete sie ihr so unfreundlich wie möglich entgegen.'Warum seid Ihr denn so herrisch? Man könnte ja meinen Ihr seid eifersüchtig?'
'Eifersüchtig?! Ich?! Niemals!'
'Dann kommt doch endlich wieder runter. Ich unterhalte mich doch nur nett!'
'Und dafür müsst Ihr ihn begrabschen?!'
'Ist er Euch als Mann versprochen worden?!'
'Nein!'
'Dann spielt Euch hier nicht so auf, wie eine Glucke! Dies ist ein freies Land und wenn er mir nicht sagt, dass ich ihn nicht anfassen soll, dann darf ich es auch tun!'
'Halt deine blöde Klappe, Miststück!'
'Was ist?!'
'Du hast mich schon verstanden und jetzt nimm deine Griffel von ihm oder ich raste aus!''Liebes, beruhig dich doch.'
'Ich kann ihn so viel anfassen, wie ich will!' Mit einem Satz packte sie ihm in den Schritt. Jetzt reichte es. Josi sprang auf und packte sie am Schopf, um sie von ihm weg zu zerren. Das ganze artete in einer regelrechten Schlägerei aus. Wie zwei Hähne gingen sie aufeinander los, kratzten sich und rissen sich an den Haaren herum.
'Du blödes Miststück, dir werde ich es zeigen!'
'Josi hör auf!' Mel ging dazwischen und hielt sie auseinander.
'Tickt ihr noch ganz sauber?! Beruhigt euch endlich!'
'Sie hat doch angefangen?!'
'Bestimmt nicht! Du hast ihm doch an die Eier gefasst, nicht ich!'
'Nur weil du so ein verklemmtes Weibsbild bist...'
'Es reicht! Halt dein vorlautes Mundwerk du unverschämtes Weibsstück! Was bildest du dir ein?! Du wirst dich auf der Stelle bei ihr entschuldigen!' Mit finsterer Miene blickte er die Bedienung an. Der Wirt kam aus der Küche gelaufen und zog sie an die Seite.
'Marie! Was ist hier los?! Wie führst du dich vor den Herrschaften auf? Du bist doch keine Hure! Also benimm dich auch nicht so!'
'Aber Papa!'
'Nichts da! Du wirst dich auf der Stelle bei der Gräfin entschuldigen!'
Widerwillig reichte sie ihr die Hand.
'Verzeiht mir.'
'Deine verlogene Entschuldigung kannst du dir sonst wohin stecken!'
Erbost spukte sie ihr vor die Füße und lief nach draußen. Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss. Tränen rannen ihr über das Gesicht. Natürlich war sie eifersüchtig. Und wie. Diese Marie hatte ihn einfach angefasst. Das konnte sie doch nicht auf sich sitzen lassen. Während sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischte, lief sie zu den Stallungen, in denen die Pferde untergebracht waren. Bei der Box angekommen, in der Braveheart stand, machte sie halt und lehnte sich über die Tür. Mit großen Augen blickte er sie an.
'Dein Herrchen ist schuld. Wenn es ihn nicht gäbe, wäre ich nicht so ausgerastet.'
Leise schnaubte das Pferd auf und schüttelte den Kopf.
'Was willst du mir sagen? Dass ich schuld bin?'
Wieder schüttelte er den Kopf.
'Dann ist diese Marie eben schuld.'
Zaghaft legte das Tier seinen Kopf auf ihre Schulter und sie tätschelte ihm über die Stirn.'Er hätte ihr sagen müssen, dass sie ihn nicht anfassen darf! Aber er hat es sich einfach gefallen lassen. Womöglich wollte er sogar, dass sie ihn betatscht.'
Leise stampfte er mit den Hufen auf.
'Liebes?'
'Geh weg. Ich will dich nicht sehen.'
'Bitte, sei mir nicht böse!'
Der König blieb am Eingang des Stalls stehen und blickte sie an. Braveheart gab ihr einen kleinen Schubser mit dem Kopf, damit sie sich doch umentschied und zu ihm ging.
Schließlich machte sie ein paar Schritte auf ihn zu und er streckte seine Arme aus.
'Es tut mir Leid. Es ist meine Schuld. Ich wollte sehen, ob du eifersüchtig wirst, wenn mich eine andere Frau anfasst.'
'Dann hast du das so geplant?'
'Nein, aber die Situation hat es so ergeben. Bitte sei mir nicht böse.'
'Das war gemein von dir!'
'Ich weiß. Aber es tat gut zu sehen, dass du eifersüchtig warst. Dann bin ich dir zumindest schon mal nicht egal!'
'Du bist mir auch nicht egal! Ich hab dir doch gesagt, dass ich dich lieb habe!'
'Ich weiß. Komm. Lass uns wieder rein gehen. Draußen ist es doch viel zu kalt.'
'Ich will sie nicht noch mal sehen, heute.'
'Dann lassen wir uns das Essen eben von Lizzy aufs Zimmer bringen. Komm her.'
Sanft legte er seinen Arm um ihre Schultern und begleitete sie hinein. Nachdem sie die kleinen hölzernen Treppen zu ihrem Zimmer hinauf gestiegen waren, entzündete er eine Kerze und stellte sie auf den Nachttisch.
'Die Blume in deinem Haar ist ganz zerfledert. Komm her, ich mache sie raus.'
Zaghaft fischte er die zerrissenen Blütenblätter aus ihren Haaren und legte sie neben die Kerze.
'Hat sie dir weh getan?'
'Nein, es geht schon. Nur ein paar Kratzer, mehr nicht.'
Leise klopfte es an der Tür und Lizzy trat ein. Sie stellte ein Tablett auf den kleinen Tisch und wünschte eine gute Nacht.
Nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte, setzten sich beide an den Tisch und aßen eine Kleinigkeit.
'Lass uns heute früh schlafen gehen, dann können wir morgen früh schon zeitig aufbrechen. Wenn wir schnell sind, erreichen wir schon morgen Nacht Hohenbaden.'
'Ist gut.' Noch immer zitterten ihre Hände von der Aufregung und es fiel ihr schwer, den Kelch mit dem Wasser nicht um zu schütten.
Nachdem sie ihr Mieder gelockert hatte und das Überkleid über die Stuhllehne gelegt hatte, reichte er ihr ein Nachthemd. Plötzlich fiel ihr ein kleines, aber prikäres Detail ein. Sie hatte ja die Unterhose ausgezogen. Wie stellte sie es jetzt an, sich um zu ziehen, ohne, dass er sie sah?'Dreh dich um.'
'Was ist denn nun schon wieder?'
'Ich will mich ausziehen.'
'Seit wann schläfst du ohne Unterhose?'
'Seit heute.'
Belustigt lächelte er sie an und drehte sich um.
'Soll ich dann lieber mit all meinen Sachen schlafen?'
'Wieso?'
'Nicht das du mich auf dumme Gedanken bringst!'
'Sicher nicht. Außerdem kann ich nicht, du weißt doch, meine Tage.'
'Das ist ein Grund, aber kein Hindernis.'
'Wenn du mich anfasst, boxe ich dir in den Bauch.'
'Ist ja schon gut. Ich werde mich an die äußerste Bettkante legen.'
'Es ist auch in Ordnung, wenn du mich in den Arm nimmst. Hauptsache, du lässt deine Finger von meinem Schoß.'
'Dieses Angebot nehme ich gerne an. Darf ich mich wieder umdrehen?'
'Warte... Jetzt!'
Josi warf sich aufs Bett und blickte ihn an. Langsam zog auch er sich aus und sie verfolgte jede, seiner Bewegungen. Das blieb ihm nicht verborgen und so kniete er sich neben sie auf das Bett.
'Los, zieh du mich aus.'
'Wieso?'
'Bitte...'
Zaghaft knöpfte sie sein Hemd auf und ließ es zu Boden fallen. Es war zum verrückt werden. Allein die Tatsache, dass sie ihn auszog, erregte sie. Und auch ihn machte es an, von ihr entkleidet zu werden. Als schließlich auch seine Hose zu Boden fiel, legte er sich neben sie und nahm sie in den Arm.
'Ich glaube, ich hätte mich auch um dich geprügelt, wenn dich ein anderer Mann angefasst hätte. Nein ich weiß es!'
'Wärst du denn eifersüchtig gewesen?'
'Und wie!'
'Wie süß.'
'Kein anderer Mann darf dich anfassen, da passe ich schon auf.'
'König Friedrich hat meine Hand geküsst.'
'Naja, bei ihm mache ich eine Ausnahme. Aber sei gewiss, hätte er dich woanders angefasst, dann hätte ich mich auch mit ihm geprügelt.'
'Weißt du was?'
'Hmm?'
'Manchmal beneide ich dich darum, dass du so etwas einfach sagen kannst. Ich meine, dass du eifersüchtig bist oder dass du mich hübsch findest. Ich könnte das nicht!'
'Deswegen musst du mich doch nicht beneiden?'
'Ich tue es aber. Wie gerne würde ich dir sagen, was ich über dich denke. Aber ich kann das nicht. Ich schäme mich. Und für diesen Satz schäme ich mich auch, genauso wie für den...''Ich verstehe. Aber ich hoffe, du denkst positiv über mich?'
'Im Moment schon.'
'Und sonst?'
'Auch, aber manchmal könnte ich dich echt schlachten.'
'Hrhrhr...'
Beide lachten und blickten sich tief in die Augen. Mit einem kurzen Puster löschte Josi die züngelnde Flamme der Kerze und kuschelte sich an ihn heran.
'Du bist wirklich ein unmöglicher Mann!'
'Wieso?'
'Weil du schon wieder einen Ständer hast!'
'Na hör mal! Du liegst hier ohne Unterhose neben mir! Ich kann eben nicht anders...''Tz... gute Nacht!'
'Wie gemein... Naja, gute Nacht.'

'Euer Majestät! Aufwachen! Es ist bereits Morgen und der Hahn hat schon das zweite Mal gekräht!'
Zaghaft rüttelte Lizzy an ihm herum, bis er schließlich seine Augen öffnete. Als er neben sich blickte, war Josi verschwunden.
'Wo ist sie?!'
'Sie ist bereits wach und nimmt ein Bad!'
'Uh... Ist gut ich stehe gleich auf.'
Lizzy schloss die Tür und er rieb sich müde die Augen. Draußen war es noch dunkel und die Laternen wurden durch den Wind sanft hin und her geschaukelt.
'Nur noch mal ganz kurz die Augen schließen, ich stehe gleich auf...'
Also schloss er seine Augen und schlief wieder ein. Als er wieder wach wurde, strich ihm jemand über die Wange.
'Thony, komm. Steh auf. Wir wollten doch früh aufbrechen...'
'Liebes?'
'Mhh...'
'Ich bin doch noch so müde.'
'Ich weiß, aber trotzdem. Komm. Steh auf.'
Zaghaft blinzelte er sie an. Sie saß auf seiner Betthälfte, ihren Körper und die nassen Haare in Handtücher gewickelt.
'Los, mach jetzt die Augen auf!'
'Ich will aber nicht!'
Er packte sie und warf sie sanft neben sich auf das Bett. Schnell drehte er sich zu ihr und legte seinen Kopf auf ihre Brust.
'Nur noch fünf Minuten so liegen bleiben, dann stehe ich auch auf, ja?'
'Aber wirklich nur fünf Minuten!'
'Ist gut.'
Er zog die Decke über seine Schultern und kuschelte sich an sie heran, als er plötzlich merkte, wie das Handtuch um ihren Körper wegrutschte.
'Hast du schön gebadet?'
'Oh ja, das tat gut.'
'Und du hast mich nicht wach gemacht, um mich mitzunehmen?'
'Du hast noch so tief und fest geschlummert, da dachte ich mir, es wäre besser, dich noch ein wenig in Ruhe zu lassen.'
'Gib doch zu, dass du mich nur nicht mit dabei halben wolltest...'
'Ja das auch!'
'Na wenigstens bist du ehrlich. Mein gekränktes Herz muntert das zwar nicht wieder auf aber...'
Josi nahm sein Gesicht zwischen beide Hände und drückte ihm rasch einen Kuss auf den Mund.
'Und wofür war der?'
'Dafür, dass du so nett bist und nicht weiter erzählst.'
'Ach Josephine. Ich frage mich manchmal, wie ich mein bisheriges Leben geführt habe, ohne dich. Es erscheint mir im Nachhinein alles so trist und sinnlos.'
'Ach was. Irgendwann wirst du mich sicher zum Teufel jagen...'
'Aber nur, wenn ich neben dir einen Platz in der Hölle bekomme, um gemeinsam mit dir zu schmoren...'
Beide kicherten leise.
'Wenn ich jetzt aufstehe, fällt dein Handtuch komplett runter. Das heißt, wir müssen hier für immer und ewig liegen bleiben.'
'Na, das hättest du wohl gern, was? Mach die Augen zu, wenn du aufstehst und ich decke mich zu.'
'Och Menno...'
Missmutig schloss er seine Augen und stand auf. Doch statt sich das Handtuch wieder so um den Körper zu hüllen, dass man nichts sehen konnte, lief sie zu ihm und drückte sich gegen seinen Körper.
'Was machst du?'
'Hauptsache, du siehst mich nicht. Alles andere ist mir egal.'
'Darf ich denn meine Augen wieder auf machen?'
'Ja. Aber nur in mein Gesicht gucken.'
'Wo ist dein Handtuch?'
'Du solltest doch nur in mein Gesicht gucken!'
Zaghaft hob er sie hoch und setzte sie auf den Tisch, um sich zwischen ihre Beine zu drängen.'Bist du etwa schon wieder scharf?'
'Schärfer als Pfeffer, meine Liebe. Es genügt schon eine kleine Berührung von dir.'
Langsam glitten sie nach hinten und Josi lag auf ihrem Rücken. Vorsichtig legte er sich auf ihren Bauch, als es plötzlich an der Tür klopfte und Lizzy wieder den Raum betrat.
'Um Gottes Willen, verzeiht! Ich wollte euch nicht stören!'
'Warte!' rief ihr Josi eilig zu. 'Das ist nicht das, wonach es aussieht!'
Doch Lizzy hatte die Tür schon wieder geschlossen und Thony blickte zu ihr herunter.'Es sieht aber ganz bestimmt danach aus. Du nackt, ich nur mit meiner Unterhose!'Beide lachten und gaben sich einen Kuss.
'Ich werde jetzt auch noch schnell ein Bad nehmen. Zieh du dich in Ruhe an und dann gehen wir zum Frühstück.'
'Ist gut, aber vergiss nicht, die Augen ...'
'Ja, ja.'
Also machte er die Augen zu und tastete sich langsam zum Badezimmer. Josi wickelte sich das Handtuch wieder um den Körper und rief Lizzy zurück ins Zimmer.
'Ich habe dir heute ein grünes Kleid heraus gesucht. Ist das in Ordnung?'
'Ja sicher. Aber hör mal. Wir haben da wirklich nichts...'
'Es geht mich ja auch nichts an, Josi. Das nächste Mal warte ich einfach, bis um Einlass gebeten wird.'
'Ach Lizzy. Du brauchst dich wirklich nicht schämen. Da war doch nichts! Es sah nur so aus!'
Josi wunderte sich über ihre eigenen Worte. Wäre ihr das passiert, würde sie sich auch schämen und beten, dass sich ein großes Loch im Boden auftun würde, in das sie springen und versinken könnte. Da sie aber wusste, dass es alles nur ein kleines Missverständnis war...'Ich schnüre es jetzt zu! Luft anhalten!'
'Ist gut!'
'Seid ihr dann fertig?'
'Ja mein König. Nur noch die Schuhe und es kann los gehen!'
Lizzy stellte die Schuhe auf den Boden und Josi schlüpfte hinein.
'Ach! Wir haben deine Haare vergessen!'
'Nein Lizzy, bitte lass sie so, wie sie sind. Offen gefallen sie mir besser.'
'Wie Ihr wünscht! Das Frühstück ist dann fertig. Soll ich es wieder auf das Zimmer bringen?'Fragend blickten Lizzy und der König zu Josi.
'Nein, wir kommen runter.'
'Gut, dann bis gleich.'
Lizzy schloss die Tür und man vernahm das leise Knarren der Holztreppen, die nach unten in die Gaststätte führten.
'Bist du dir sicher? Wir können auch hier bleiben?'
'Nein, ich habe gestern etwas überreagiert. Ich kann ihr ja nicht ewig aus dem Weg gehen.''Wie du meinst.'
Gemütlich schritten sie die Treppen hinab und setzten sich zu den anderen an den Tisch. Es roch nach frischen Brötchen und Tee. Neben Wurst und Käse, hatte man verschiedene Sorten Marmelade und Honig aufgetafelt. Josi griff nach einem Brötchen und schnitt es auf, als sie plötzlich merkte, dass sie gar keinen Löffel hatte, um die Marmelade auf das Brötchen zu streichen.
'Hast du einen Löffel?' flüsterte sie Thony zu.
'Nein, ich habe auch keinen. Haben sie bestimmt vergessen. Herr Wirt!'
'Ja bitte?'
'Bringt uns doch bitte noch ein paar Löffel!'
'Gewiss! Marie!'
Bei diesem Namen begann Josi´s Herz zu rasen und ihre Hände begannen von neuem zu zittern. Schließlich kam Marie mit den Löffeln und Josi erschrak, als sie ihr ins Gesicht blickte.
'Was ist mit deinem Gesicht?'
'Nichts!' giftete sie mit tränenerstickter Stimme. Josi stand auf und hinderte Marie daran, wieder zurück in die Küche zu gehen.
'Mitkommen.'
'Warum? Lass mich. Bitte. Ich will keinen weiteren Streit mit Euch!'
'Dann komm mit!'
'Josi!' Mel stand auf, doch der König winkte ihr zu und schüttelte den Kopf.
'Lasst sie. Sie wird schon wissen, was sie tut.'
Josi schliff Marie die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf und bot ihr einen Stuhl an.
'Was ist passiert?'
'Nichts.'
Leise schloss sie die Tür.
'Wer war das?'
'Mein Vater...' murmelte sie leise vor sich hin.
'Wegen gestern?!'
Zaghaft nickte sie mit dem Kopf. Ihre Wange war dick geschwollen und blau.
'Hier, das habe ich von unserem Hofarzt bekommen. Mach das zwei bis dreimal täglich drauf. Dann lässt die Schwellung bald nach und es tut auch nicht mehr so weh.'
'Warum tut Ihr das?'
'Weil es mir auch Leid tut. Ich habe gestern überreagiert. Und deine Entschuldigung nehme ich auch an. Vorausgesetzt du nimmst auch meine Entschuldigung an.'
'Gern.'
'Gut. Komm her, ich kühle dir die Wange erstmal ein wenig und dann machen wir die Kräuterpaste drauf.'
Sie zog ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und tränkte es mit kaltem Wasser. Nachdem sie es eine Weile gegen Marie´s dicke Wange gedrückt hatte, schmierte sie die Kräutermixtur darauf.
'Entschuldigt die Frage, aber, seid Ihr mit dem König liiert?'
'Was? Nein! Ich kenne ihn erst ein paar Tage. So eilig habe ich es dann doch nicht!'
'Es ist sicher unhöflich, wenn ich das so sage, aber Ihr passt gut mit ihm zusammen.'
'Wie kommst du darauf? Vorsicht tut jetzt sicher etwas weh.'
'Naja, wie er Euch angesehen hat. Und, naja, eifersüchtig wart Ihr doch auch, oder? Au...''Oh tut mir Leid. Ja ich war eifersüchtig. Bitte mal das Taschentuch hier hin halten... Ich weiß es ja auch nicht. Ich meine, ich habe ihn schon gern. Ich hab ihn lieb. Das trifft es eher. Gut lass los. Aber um ihn zu heiraten, muss ich ihn einfach länger kennen. Mindestens ein Jahr, wenn nicht noch länger.'
'Was sagen denn Eure Eltern dazu, dass Ihr beim König von Hohenberg zu Habsburg-Lothringen zu Gast seid?'
'Meine Eltern?' Traurig blickte sie Marie an.
'Habe ich etwas falsches gesagt? Wenn ja, tut es mir Leid.'
'Nein, nein. Schon gut. Weißt du, Ich habe sie schon lange nicht mehr gesehen. Eigentlich wohne ich auch nicht bei meinen richtigen Eltern, sondern bei einer Pflegefamilie.''Oh! Wieso das denn?'
'So fertig. Naja. Meine richtigen Eltern wollten mich nicht!'
'Wo gibt es denn sowas, dass die Eltern ihr Kind nicht wollen?!'
'Tja. Lässt sich nicht ändern.'
'Und Eure Pflegefamilie?'
'Die habe ich jetzt schon fast zwei Wochen nicht mehr gesehen. Ich weiß nicht wo sie sind. Oder besser, sie wissen nicht, wo ich bin.'
'Seid Ihr etwa auf der Flucht?'
'Nein. W-wir haben uns nur bei einem Ausflug aus den Augen verloren.'
'Wie traurig.'
Schnell wischte Josi sich eine kleine Träne von der Wange.
'So. Komm. Wir gehen wieder runter. Hier die Paste nimm hin. Und nicht vergessen, zwei mal täglich.'
'Bestimmt nicht! Vielen Dank, Gräfin!'
'Schon gut. Und jetzt abi galoppi!'
Als sie die Treppen hinab in die Gaststätte kamen, guckten sie alle groß an.
'Was? Esst lieber, wir haben keine Zeit!'
Mit einem sanften Lächeln im Gesicht senkte der König seinen Kopf und widmete sich wieder seinem Frühstücksei.
'Josi, die Marmelade ist wirklich lecker. Die musst du probieren! Die ist selbstgemacht!''Na dann will ich sie mal kosten!'
Nachdem alle gegessen hatten, lehnte sich der König zurück und begann seine Pfeife zu stopfen.
'Thony, wenn du jetzt hier anfängst zu rauchen, schreie ich.'
'Oh Charlotte, bitte. Nur eine! Ich geh auch raus.'
'Ja dann geh raus, aber ich kann diesem Gestank nicht ertragen.'
Er zog eine freche Grimasse und schielte mit den Augen, woraufhin Charlotte ihm die Zunge raus streckte und auch die Augen v




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