Braveheart, so stolz, wie sein Reiter... Teil 9

Autor: Kati
veröffentlicht am: 05.12.2007




Verschreckt ließ er sie los und drehte sich von ihr ab. Er wickelte sich ein Handtuch um die Hüfte und machte kehrt.
'Verzeih mir, Josephine. Ich wollte dir keine Angst machen.'
Schließlich schloss er die Tür hinter sich und ließ sie allein zurück. Was war das nur? Was hatte sie da nur gesehen?! 'Seine Augen haben geleuchtet. Ich habe noch nie solche Augen gesehen!'
Geschockt setzte sie sich auf den Wannenrand und einige Tränen liefen ihr an den Wangen hinab. So viel, wie sie in den letzten Tagen weinte, hatte sie schon lange nicht mehr. Damals, als sie und ihre Schwester ins Heim zogen, war es schlimm und sie weinte oft. Schlimmer wurde es, als sie sie dann tot vorfand. Und jetzt war es genau so. Teilweise waren es banale Gründe, die sie zum Weinen brachten. Aber immer war er es, der König, der sie unglücklich machte. Oder war sie nicht unglücklich sondern unsicher? Sie wusste es selber nicht, aber seine Augen ließen ihr keine Ruhe. Nachdem sie sich abgetrocknet und mit Lizzy´s Hilfe ein Kleid angezogen hatte, setzte sie sich vor ihre Kommode, um die letzten Sachen zu packen. 'Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch mit will. So, wie er mich vorhin angefahren hat, dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis er sich gar nicht mehr beherrschen kann. Womöglich fällt er irgendwann über mich her.'
'Was bedrückt dich?'
'Oh Lizzy, nichts, es ist alles in Ordnung.'
'Warum belügst du mich?'
'Tue ich nicht! Es ist wirklich alles in Ordnung!'
'Hattest du Streit mit dem König?'
Josi nickte ihr leicht zu und eine kleine Träne rollte durch ihr Gesicht. Warum nur, nahm es sie so mit, wenn sie sich stritten?
'Er ist manchmal etwas herrisch, das darfst du ihm nicht übel nehmen.'
'Ich weiß und daran habe ich mich auch gewöhnt, aber vorhin da... Er hat mir Angst gemacht!'
'Was ist denn passiert?'
'Naja, wir sind aus der Badewanne raus und er wollte unbedingt, dass ich mein Handtuch mit ihm teile. Ich sagte, er solle die Augen schließen, nahm ihn dann in den Arm. Doch dann machte er einfach die Augen auf und die Situation eskalierte. Dann hat er mich angeschrien, dass ich ihn ansehen soll. Aber ich konnte nicht....'
'Shht, nicht weinen! Manchmal missversteht ihr euch wahrscheinlich nur.'
'A-aber er war so sauer.'
'Na, na, das warst du sicher auch!'
'Schon, aber meine Augen leuchten dann nicht so, wie seine!'
'Was?!'
Verschreckt stieß Lizzy Josi ein wenig zurück und blickte ihr ins Gesicht.
'Seine Augen haben geleuchtet?' wiederholte sie irritiert.
'Und wie. Ich hatte solche Angst. Sie waren so blau, wie flüssiger Kobalt'
'Wie flüssiger Kobalt?'
'Ja eben blau. Aber anders, als das Blau seiner Augen, wie sie sonst sind.'
'Sicher hast du dir das nur eingebildet!'
'Nein Lizzy! Ganz bestimmt nicht! Mag sein, dass ich manchmal Hirngespinste habe, aber das habe ich mir nicht eingebildet.'
'Du solltest nochmal eine Nacht darüber schlafen. Morgen sieht das alles ganz anders aus. Freu dich lieber auf die Fahrt.'
'Nein. Ich komme nicht mit!'
'Was? Aber der König...'
'Ist mir egal. Und wenn er noch so sauer ist.'
'Eigentlich wollte ich sagen, dass er dann sicher sehr traurig wäre.'
'Ja das bin ich auch. Traurig, dass ich hier bin und nicht bei meiner Familie zu Hause.'
'Josi...'
'Nein, lass mich jetzt bitte allein. Und sei so lieb und bring mir meine Sachen wieder.'
'Gut, wie du meinst!'
Lizzy stand auf und schloss die Tür hinter sich. 'Hoffentlich war das die richtige Entscheidung.'
Vor der Tür konnte Josi Stimmen hören und kurze Zeit später klopfte es.
'Ich will niemanden sehen!'
'Ich möchte mit dir reden, Liebes.'
'Nenn mich nicht Liebes!'
'Darf ich rein kommen?'
'Du machst doch sonst auch das, was du willst.'
Zaghaft öffnete er die Tür und trat ein. Josi hockte noch immer vor der Kommode und weinte. Eigentlich wollte sie mit, aber andererseits auch nicht. 'Warum nur, mache ich immer alles so kompliziert?! Dann haben seine Augen eben geleuchtet! Vielleicht hat er was falsches zum Frühstück gegessen...'
All ihre Selbstberuhigung brachte jedoch rein gar nichts. Er setzte sich neben sie und lehnte sich mit dem Rücken gegen das Bett. Irgendwie war sie total eingeengt. Rechts neben ihr die Wand, vor ihr die Kommode, hinter ihr der Nachttisch und links neben ihr saß der König.'Ich wollte dich nicht erschrecken.'
'...'
'Was genau hast du gesehen?'
'Nichts.'
'Meine Augen?'
Ihr hastiger Atem verriet sie und schließlich nickte sie ihm zu.
'Weißt du, manchmal, wenn ich mir aufrege, dann passiert das, einfach so.'
'Wie hast du das gemacht?'
'Ich weiß nicht, es passiert einfach. Ich kann es nicht ändern. Ich habe das schon, seit dem ich denken kann. Einmal, ich war sechs oder sieben Jahre alt, da hat mir meine Amme den Hintern versohlt, weil eine Vase im Thronsaal zerbrochen war. Ich wusste, dass es mein kleiner Bruder war, wollte ihn aber nicht verraten. Also behauptete ich, dass ich nicht wüsste, wer es war. Daraufhin hat sie mich übers Knie gelegt und mir den Hintern versohlt, dass ich drei Tage nicht richtig sitzen konnte. Nachdem sie von mir abließ und ich mir die Hose wieder hoch zog blickte ich sie an und ihr Blick fror an meinem fest. Sie packte mich und hielt mein Gesicht vor einen Spiegel. Ich war so geschockt über mich, dass ich angefangen habe zu weinen.'
'Du hast deine Augen gesehen und geweint?'
'Ja. Es war sehr schlimm. Meine Amme rührte mich danach nie wieder an.'
'Oh.'
'Bitte sag mir, was genau hast du gesehen?'
'Sie haben geleuchtet. Blau.'
'Blau? Blau ist gut.'
'Wieso?'
'Ich dachte, du hättest etwas anderes gesehen.'
'Was denn?'
'Nein, schon gut.'
'Jetzt sag!'
'Nur wenn du mich trotz alledem, was passiert ist, nach Hohenbaden begleitest!'
'Ich weiß nicht. Kommt darauf an, was du mir sagen wirst.'
'Kommst du mit oder nicht?'
'Also gut, ich komme mit.'
'Schön.'
'Also? Was dachtest du, hätte ich gesehen?'
'Nun, ich dachte, du hättest sie rot leuchten gesehen.'
'Rot?'
'Ja.'
'Das gibt es doch gar nicht!'
'Sei dir da nicht so sicher.'
'Deine Augen können rot leuchten?'
'Gewiss. Wenn ich richtig in Rage bin, dann kann durchaus auch das passieren.'
'Achso.' Natürlich, das war die Antwort. Wenn man sich aufregt, dann schießt einem das Blut in den Kopf. Das hatte ihr ihre Pflegemutter mal erzählt. Dann kann es durchaus passieren, dass die kleinen Äderchen in den Augen platzen. Das erklärt dann zwar immer noch nicht, wie sie so blau leuchten konnten, aber wahrscheinlich war es etwas ähnliches. Beruhigt atmete Josi durch.
'Kannst du mir noch einmal verzeihen, Liebes?'
'Wenn du mir versprichst, mich nie wieder so zu erschrecken UND dass du mich nie wieder zu etwas zwingst, dass ich nicht will, dann verzeihe ich dir.'
'Ich verspreche es dir.'
'Schwöre!'
'Ich schwöre beim Grab meines Vaters!'
'Also gut! Dann müssen wir uns jetzt langsam fertig machen, richtig?'
'Richtig! Komm her. Bevor wir abfahren, will ich dich noch einmal in den Arm nehmen.''Was? Wieso das denn?'
'Sicher willst du nicht mit mir zusammen in einer Kutsche sitzen oder?'
'Hä? Mit wievielen Kutschen fahren wir denn?'
'Mit vier!'
'Oh. Achso...'
Nachdem sie alles in ihre kleine Handtasche gepackt hatte, machten sie sich auf den Weg hinab in den Schlosshof. Unterwegs stoppte der König plötzlich.
'Was ist?'
'Dein Mantel! Ich habe ihn ganz vergessen zu holen! Geh bitte schon vor ich komme nach!''Ist gut.'
Langsam schritt sie die Treppen zum Schlosshof hinab und blickte erstaunt um sich. Da standen vier große Kutschen. Die erste wurde von einem Elfgespann gezogen, ganz vorn stand das schwarze Pferd des Königs und scharrte wild mit den Hufen. Dahinter zwei etwas kleinere Kutschen, jeweils von sechs Pferden gezogen. Dahinter stand die Kutsche von König Friedrich, die sich durch ein anderes Wappen, von den Kutschen des Königs unterschied. Sie wurde von einem Achtgespann gezogen. 'Tja, und wohin nun? Welche nehme ich jetzt?'Charlotte zerstörte schnell Josi´s Gedankenwelt, indem sie sich ihr an Hals warf.
'Ich freue mich ja so, dass Ihr auch mit kommt Gräfin!'
'Ja Prinzessin, ich bin auch sehr froh darüber. Wo sitzt Ihr denn?'
'Ich sitze in der letzten Kutsche, zusammen mit Lizzy. Christian kann leider nicht mitkommen. Seine Mutter hat die Pocken. Wollen wir hoffen, dass sie es heil übersteht.''Oh, ja das wollen wir wirklich hoffen. Habt Ihr Melanie und Stephan gesehen?'
'Die sitzen doch in der zweiten Kutsche!'
'Ah ja?' Irritiert blickte sie durch eines der Fenster hinein. 'Typisch, schon wieder am rumlecken. Tzz.'
'Und wer sitzt in der ersten?'
'Mein Bruder und Ihr. Oder wollt Ihr lieber in eine andere Kutsche?'
'Ich weiß nicht.'
'Fahrt doch mit in der ersten, sonst ist der König doch ganz allein.'
'Ganz allein... Toll. Na dann werde ich mich mal opfern.'
'Also, wir sehen uns dann bei der nächsten Rast.'
'Ist gut Prinzessin. Bis dann!'
Charlotte stieg in die Kutsche und eine Zofe schloss die Tür. Indes lief Josi um die Kutsche herum und schaute sie sich an. Eine Kutsche aus schwarzem, lackierten Holz, mit großen Fenstern und einem Elfgespann davor. Es wirkte alles sehr imposant. Unsicher näherte sie sich Braveheart. Mit großen Augen blickte er Josi an. Diese musste ihren Kopf in den Nacken legen, um ihm überhaupt in die Augen sehen zu können. Alle Pferde waren mit Federn und Goldverzierungen am Geschirr geschmückt. Zaghaft streckte sie ihre Hand aus, um ihn am Nüstern zu streicheln, doch Braveheart zuckte zurück. Erschrocken riss sie ihre Hand wieder zurück. Mit Mühe suchte sich die Sonne einen Weg durch die dicken Wolken. Als sich endlich ein paar Strahlen durch das Gebräu drängeln konnten, fielen sie dem Tier auf die Stirn und das Mal, von dem Stephan erzählt hatte, wurde sichtbar. Wie ein drittes Auge wirkte es und Josi blickte es interessiert an.
'Du bist ein so wunderschönes Pferd. Schade, dass du mich nicht magst.'
Langsam drehte sie ab und wollte zurück zur Kutsche gehen, als sie plötzlich leicht angestoßen wurde.
'Was machst du denn da? Lass mein Kleid los! Nicht darauf herum kauen! Das ist von deinem Reiter! Verstehst du? Wenn du mir das Kleid wegfutterst, stehe ich hier nackig! Dann muss ich zurück ins Schloss und mich umziehen!'
Doch Braveheart knabberte genüsslich weiter. Josi drehte sich um und suchte nach irgend etwas, womit sie das Tier begeistern konnte. Schließlich streckte sie sich, um einen Büschel Gras vom Wegrand zu pflücken und hielt es ihm hin.
'Nimm lieber das hier. Ist gesünder! Und macht glänzende Haare!'
'So ein Quatsch, ich rede hier schon mit nem Pferd. Gott muss ich einsam sein!'
Doch das Tier schien zu verstehen, ließ von ihrem Kleid ab und kaute nun genüsslich auf dem Gras herum.
'Du bist wirklich ein cleveres Tier.'
Wieder drehte sie sich um und wollte zur Kutsche zurück gehen und wieder wurde sie angestuppst.
'Was willst du denn?'
Zaghaft legte er ihr seinen Kopf auf die Schulter. Ganz sachte hob sie ihre Hand und begann ihm über den Nüstern zu streicheln. Unsanft wurden sie durch ein lauten Aufschrei aufgeschreckt.
'Gräfin! Passt auf! Das Tier ist gefährlich!'
'Er macht doch nichts! Seht doch, Kutscher, er ist ganz lieb!'
Charlotte hängte ihren Kopf aus dem Fenster und ihr blieb die Luft weg, als sie Josi bei ihm stehen sah. Eilig riss sie die Tür wieder auf, stieg aus und rannte die Treppen zum Eingang hoch.
'Gräfin! Wo ist mein Bruder?!'
'Er wollte noch kurz zum Schneider, wieso?'
'Bleibt wo Ihr seid! Nicht bewegen! Ich bin gleich wieder da!'
Wie vom Blitz getroffen rannte sie ins Schloss zurück und ließ die Tür hinter sich zufallen. Auf halben Wege kam ihr der König entgegen.
'Charlotte? Was ist los?'
'D-du musst dir das ansehen! Schnell! Komm!'
'Was ist denn? Bist du verrückt? Was bist du denn so hektisch? Hol erstmal Luft!''Keine Zeit! Komm!'
Unsanft zerrte sie ihn hinter sich her und riss die Tür zum Schlosshof auf.
'Was ist denn?!'
'Sieh doch!'
Er blickte in die angezeigte Richtung und verharrte kurz. Da stand seine Liebste bei dem Pferd, vor dem sich alle fürchteten, das jeden, der ihm zu nahe kam, gnadenlos wegtrat oder mit einem Kopfwackler zu Sturz brachte, und kraulte ihm den Nüstern. Langsam lief er zum Kutschbock, griff in eine kleine lederne Tasche und zog ein paar Zuckerwürfel heraus.'Na meine Liebe? Mit wieviel Zucker hast du ihn bestochen, damit er sich das gefallen lässt?'Schmatzend ließ sich Braveheart die Würfel schmecken.
'Mit gar keinem. Ich habe ihm etwas Gras gegeben, damit er mein Kleid nicht auffuttert.''So, so. Mein treues Pferd.' Langsam wand er sich ihm zu. 'Du lässt dich also schon mit einem Büschel Gras bestechen?'
Freudig wiehernd schüttelte er mit dem Kopf. Josi musste lachen und tätschelte ihm nochmals über den Nüstern.
'Nun, ich bin beeindruckt. Du bist die erste, die ihn streichelt, ohne von ihm gebissen,
getreten oder umgestoßen zu werden.'
'Das ist weibliche Intuition. Er weiß eben was gut ist.'
'Hrhrhr...'
'Nix da! Du nicht! Du bist kein Pferd.'
'Muss ich erst zu einem werden, damit du mich auch kraulst?'
'Du kannst es ja versuchen!'
Beide lachten und Thony tätschelte seinem Pferd über die Stirn.
'So mein Lieber, ich muss sie dir jetzt leider entreißen. Und du willst sicher auch endlich los. Bist ja schon ganz unruhig!'
Wild stampfte er mit den Hufen auf und Josi und Thony liefen zurück zur Kutsche.
'Wo möchtest du mit fahren?'
'Bei dir.'
'Bei mir?! Bist du sicher? Wir sind ganz allein in der Kutsche.'
'Ich weiß, aber lieber so, als dass ich wo anders bin und weiß, dass du ganz allein bist.''Welch edle Tat.'
'Oh, also wenn du es lieber möchtest, dass ich in einer anderen...'
'Nein, nein. Bitte. Ich bin sehr froh, dass du mir Gesellschaft leisten willst.'
'Gut, dann lass uns einsteigen und losfahren.'
'Warte, bevor wir das tun, zieh den hier an!'
'Oh wie hübsch! Ist das der Mantel, von dem du sprachst?'
'Gewiss. Gefällt er dir?'
'Und ob!'
Schnell zog sie ihn an und blickte an sich herab. Ein cremefarbener Mantel mit weichem Fell am Kragen und an den Ärmeln. Weiß Gott, wie viele Tiere ihr Leben dafür lassen mussten, doch er gefiel ihr und so verdrängte sie den Gedanken schnell wieder.
Der König öffnete die Tür zur Kutsche und half ihr beim Einsteigen. Es war sehr geräumig im Inneren und die Fenster ließen viel Licht hinein scheinen. Sie nahm auf den gepolsterten Sitzen platz und blickte hinaus. An den Fenstern hingen rote Vorhänge und die Wände waren mit schwarzen, samtigen Stoff ausgeschmückt. Schließlich stieg auch der König ein und schloss die Tür.
'Alles in Ordnung?'
'Ja. Ich bin schon so aufgeregt. Ich bin noch nie in einer Kutsche mit gefahren!'
'Es wird dir bestimmt gefallen. Kutscher! Fahre geschwind! Auf nach Hohenbaden!'
'Sehr wohl, Euer Majestät.'
Langsam setzte sich die Kutsche in Bewegung und der Kies unter den kurz durchdrehenden Rädern knirschte leise auf.
Mit lautem Getöse polterten sie über die große, hölzerne Zugbrücke und Josi blickte beeindruckt hinab, in den tiefen Graben.
'Was hat Heinrich eigentlich dazu gesagt, dass er nicht mitkommen soll?'
'Naja, begeistert war er nicht, aber er hat es besser aufgenommen, als ich gedacht hatte.''Sicher hat er geschimpft, wie ein Spatz...'
'Nein, eigentlich gar nicht. Er wirkte zwar geknickt, aber er hat keine bösen Worte fallen lassen.'
'Gott sei Dank.'
Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen und er ließ seinen Blick zum Fenster hinaus schweifen. Als sich die Kutschen langsam dem Wald näherten und der Baumbewuchs immer dichter wurde, fiel kaum noch Licht in die Kutsche und Josi blickte sich unsicher um.'Ist alles in Ordnung?'
'Es ist so dunkel hier. Hast du denn gar keine Angst? Ich meine, man kann vor lauter Gestrüpp kaum etwas sehen.'
'Das wird nicht lang anhalten. Der Wald ist nicht groß und gleich wirst du wieder besser sehen können.'
'Aha. Warum sitzt du mir eigentlich gegenüber? Ich könnte nicht rückwärts fahren, da würde mir total übel von werden.'
'Es geht schon. Außerdem dachte ich mir, dass du vielleicht die Beine ein wenig hoch legen willst.'
'Wir sind doch gerade erst losgefahren. So schwache Venen habe ich nun auch nicht.'
'Gut, dann setze ich mich eben zu dir, aber mecker dann nicht herum, wenn du es dir anders überlegt hast.'
'Dann lege ich meine Beine auf deinen Schoß. Das geht schon.'
'Wer sagt denn, dass ich das erlaube?'
'Ich!'
'Ah, ich vergaß. Meine Herrscherin!'
Schelmisch lachte er sie an und wechselte zu ihr auf die Sitzbank.
'Wie lange werden wir brauchen, um in Hohenbaden an zu kommen?'
'Als ich das letzte Mal dorthin reiste, brauchte ich sechs Tage. Allerdings waren da die Grenzen noch nicht offen.'
'Was denn? Sechs Tage? Und wie lange werden wir brauchen?'
'Ich vermute zwei, drei Tage. Also knapp die Hälfte der Zeit.'
'Das ist aber auch schon ganz schön lange.'
Gedanken versunken strich sie über den weichen Pelzkragen.
'Jetzt, wo ich das Fell hier so kraule, fällt mir ein, dass ich Lucky gar nicht mehr besucht habe.'
'Keine Sorge. Er steckt nicht in deinem Mantel. Siegbert wird sich um ihn kümmern.''Hmm... Irgendwie kann einem das Tier ja schon Leid tun. Hockt den ganzen Tag nur im Schloss herum, hat keinen Spielgefährten. Das ist eigentlich Tierquälerei.'
'Warum? Er wird doch gut verpflegt?'
'Naja, das ist aber nicht das Gleiche.'
'...'
'Er wird sicher froh sein, wenn er im Frühjahr wieder in den Wald zurück darf.'
'Du willst ihn also wirklich wieder frei lassen?'
'Natürlich. Er ist zwar total putzig, aber es ist nun mal ein wild lebendes Eichhörnchen. Er sollte sein Dasein nicht unter Menschen fristen, die ja doch keine Zeit für ihn haben.''Ich bin deiner Meinung. Aber wird es dir nicht schwer fallen, ihn wieder frei zu lassen?''Doch, aber was das angeht, muss ich meine Gefühle in den Hintergrund stellen.''Dafür liebe ich dich so...'
'Was?'
'Du wärst wirklich eine sehr gute Königin.'
'Ach nun sag das doch nicht so...'
'Ich meine es wirklich Ernst.'
Leicht beschämt blickte sie aus dem Fenster. Der Wald lichtete sich langsam und es ging sachte bergauf. Nach einer Weile waren sie umgeben von grünen Wiesen. In der Ferne wurde ein anderer Wald sichtbar, dessen Blätter dunkel rot und orange schimmerten.
'Oh Thony, sieh mal! Dahinten, eine Windmühle!'
'Mhh...'
'Ist die hübsch und so groß. Funktioniert die noch?'
'Sicher, warum sollte sie nicht funktionieren?'
'Ach, nur so.'
Der seichte Wind ließ die Segel der Mühle leicht wehen, schaffte es aber nicht, sie zu drehen. Vor der Mühle standen mehrere Ochsenkarren, voll beladen mit Leinensäcken.
'Ist das Weizen?'
'Ja, der muss noch gemahlen werden. In dieser Jahreszeit hat der Müller immer sehr viel zu tun.'
'Wahnsinn!'
Belustigt blickte er Josi an, wie sie an den Fenstern der Kutsche klebte und mit ihrer Nase ihre Atemluft dagegen hauchte. Sie war aufgestanden und kniete nun mit beiden Beinen auf der Sitzbank. Nach einer Weile verschwand die Mühle hinter einem Hügel und Josi setzte sich wieder zurück auf ihren Platz.
'Und das ist alles noch dein Reich?'
'Gewiss.'
'Wie riesig es doch ist. Ich würde komplett den Überblick verlieren.'
'Du bist ja auch neu hier. Wenn du erstmal eine Weile hier bist, wirst du dich besser zurecht finden.'
'Mhh...'
'Darf ich dich in den Arm nehmen?'
Beide blickten sich an.
'Na gut. Aber keine Dummheiten, klar? Sonst steige ich aus und laufe zurück.'
'Ich werde mich hüten. Komm her.'
Er rutschte nach ganz links und Josi lehnte sich mit dem Rücken gegen ihn. Ihre Beine fanden auf der geräumigen Sitzbank auch noch Platz und so legte sie diese nach oben.
'Geht es so?'
'Ja, sehr bequem. Ich habe die Beine sogar hoch gelegt, ohne dass ich dich auf die andere Seite schicken musste.'
Zaghaft lächelte er sie an.
'Wo schlafen wir heute eigentlich?'
'In der Kutsche. Das ist eine Reisekutsche, man kann die Sitzpolster noch ausklappen.''Na, ob ich bei dem Gewackel schlafen kann?'
'Keine Angst, das schaffst du schon.'

'Er wird es mir büßen, oh ja. Tristan! Sattle mein Pferd!'
'Gewiss mein Herr. Aber wo wollt ihr denn noch hin?'
'Ich muss etwas sehr dringendes erledigen.'
'Soll ich Euch nicht lieber begleiten?'
'Das ist eine gute Idee. Sattle geschwind unsere Pferde. Wir reiten in das Reich der Stauffen. Wir werden viel Zeit benötigen, also eile.'
'Zu den Stauffen? Wir stehen im Krieg mit ihnen?!'
'Und?!'
'Man wird uns angreifen, sobald wir über die Grenze reiten.'
'Nicht wenn ich ihnen das hier zeige.'
'Was ist das?'
'Unsere Pläne für die stationierten Gruppen. Vielleicht gehen sie ein Bündnis mit mir ein. Der König muss vernichtet werden.'
'Ihr bewegt Euch auf sehr dünnem Eis, mein Herr. Was, wenn sie die Pläne an sich nehmen, aber kein Bündnis wollen?'
'Liebe sterbe ich, als unter solch einem König weiter zu dienen.'
'Wie Ihr meint.'
'Gewiss und nun sattle die Pferde.'
'Ich eile.'
Rasch lief Tristan die Stufen hinab und öffnete die Tür zum Hofgestüt. Kurze Zeit später kehrte er wieder in das geheime Zimmer zurück, indem Heinrich saß und sich gerade einen Rotwein einschenkte.
'Sie haben alle Pferde mitgenommen.'
'Was?!' Mit der Faust schlug Heinrich auf den Tisch, sodass der Kelch mit dem Wein hoch sprang.
'Mein Pferd etwa auch?!'
'Ja, mein Herr!'
'Verdammt. Dann müssen wir zum Schmied!'
'Zu Fuß?! Das würde ja Stunden dauern!'
'Dann schicke nach einer Kutsche!'
'Ist gut.'

'Hast du Rückenschmerzen? Du streckst dich immer so?'
'Mein Nacken ist etwas steif. Wahrscheinlich habe ich die letzte Nacht nicht gut geschlafen.''Komm her, ich massiere dich ein bisschen.'
Langsam richtete Josi sich wieder auf und der König setzte sich vor sie auf den Boden, mit dem Rücken zu ihr gewandt.
'Ist es gut so?'
'Warte, ich mache den Umhang ab, die Spange drückt sonst zu sehr.'
'Und jetzt? Ist es so besser?'
'Ohhh jaaa...'
'Oh, die Landschaft hat sich ja verändert!'
'Gewiss, wir werden bald das nächste Dorf erreichen. Dort machen wir dann Rast.''Oh das ist gut. Dann kann ich mir dort ein wenig die Beine vertreten. Außerdem habe ich Durst.'
'Wir werden dort nur einen kurzen Aufenthalt haben. Möchtest du auch etwas essen?''Nein, Hunger habe ich nicht.'
'Gut, gut.'
Nach einer weiteren halben Stunde stoppte die Kutsche schließlich und der König half Josi beim Aussteigen. Sie tat noch nicht einmal einen Schritt auf das Pflaster, als plötzlich eine ältere Dame auf sie zu kam.
'Seid Ihr der König, holder Recke?'
Er drehte sich um und blickte die alte Dame an.
'Gewiss Mütterchen. Was führt dich zu mir?'
'Ich traute meinen Augen nicht, als ich diese Kutsche sah und musste mich davon überzeugen, dass sie mir auch keinen Streich spielten.'
'Nun, es ist wahr. Sie sahen das Richtige, ich bin der König.'
'Oh, welch Freude! Bitte gestattet mir, meinen Enkel zu rufen. Er möchte Euch so gern einmal sehen.'
'Eigentlich haben wir keine Zeit und...'
'Ach alte Frau, so lauft geschwind und holt ihn her!' unterbrach Josi den König und lächelte ihr freundlich zu.
'Vielen Dank! Benedikt schnell komm her! Komm, der König ist hier!'
Sie wandte sich ab und ein kleiner Junge kam aus einer Gasse gelaufen. Er war vielleicht fünf oder sechs, trug zerrissene Kleider, strahlte aber über das ganze Gesicht, als er die königliche Kutsche entdeckte.
'Verbeug dich und sei höflich zu ihm.'
'Guten Tag, mein König.'
'Guten Tag, Benedikt. Wie geht es dir?' Der König kniete sich zu dem Jungen herunter, um mit ihm auf Augenhöhe zu sein.
'Es geht mir gut, danke und Euch?'
'Mir geht es auch gut.'
'Wer ist die Frau? Ist das die Königin?'
'Junge! Benimm dich!' Die alte Dame stieß ihn an. 'Entschuldigt, er ist noch so jung...''Schon gut!' entgegnete Josi ihr. 'Er ist niedlich. Ich heiße Josephine, du darfst mich aber Josi nennen.'
'Bist du die Frau vom König?'
Sie merkte, wie Thony sie anblickte und auf ihre Antwort wartete.
'Nun, so in etwa. Ich bin zu Besuch bei ihm.'
'Bist du eine Königin?'
'Nein, sie ist eine Gräfin.' entgegnete der König dem Jungen freundlich.
'Haben wir etwas zu essen dabei?' flüsterte Josi dem König zu.
'Gewiss, hast du jetzt doch Hunger?'
'Wo ist es?'
'In der letzten Kutsche, in der Lizzy und Charlotte sitzen.'
'Warte hier Kleiner, ich habe etwas für dich.'
Eilig lief sie zur letzten Kutsche und öffnete eine lederne Tasche. Sie griff hinein und holte zwei große Äpfel und ein Laib Brot heraus.
'Hier, das kannst du mitnehmen. Du hast doch bestimmt Hunger!'
'Oh Gräfin, Ihr müsst dem Jungen doch nichts schenken!' Die alte Dame verbeugte sich und wollte ablehnen.
'Nein, ich möchte es aber. Bitte nehmt es an.'
Mit glänzenden Augen griff der Junge nach den Äpfeln und biss in einen hinein.
'Die sind lecker.'
'Das freut mich. Dass du deiner Großmutter aber auch was abgibst!'
Eifrig nickte er ihr zu und gab der Dame den anderen Apfel.
'Vielen, vielen Dank, Gräfin. Das werde ich Euch nicht vergessen!'
'Schon gut. Geht jetzt lieber schnell nach Hause. Der Himmel sieht so aus, als würde es bald Regen geben!'
'Gewiss, und habt Dank! Vielen Dank.'
'Einen schönen Tag noch!'
'Euch auch, möge Gott Euch beschützen. Euch und den König! Lebet wohl!'
Sie machte kehrt, nahm den Jungen an die Hand und verschwand genau so schnell wieder in der Gasse, aus der sie gekommen war. Langsam richtete Thony sich wieder auf und blickte Josi an.
'Was? Er tat mir eben Leid. Er sah so hungrig aus.'
'Jeden Tag, den du länger bei mir bist, sehe ich mehr und mehr die Frau, die mit mir zusammen über dieses Land regieren soll. Deine Nächstenliebe ist unübertroffen. Auch wenn du zu mir manchmal sehr frostig bist, will ich es dem Volke zum Wohle, hinnehmen. Ich liebe dich.'
'Mensch Thony hör auf, du bringst mich in Verlegenheit.'
'Hey ihr beiden!'
Lärmend kam Mel auf sie zu und knallte Josi die flache Hand auf den Rücken.
'Mensch die Fahrt war doch toll bisher, findet ihr nicht?'
'Ja, eine sehr schöne Landschaft.'
'Ja das auch.'
'Habt ihr überhaupt etwas davon gesehen?! Wahrscheinlich habt ihr die ganze Zeit nur rumge...'
'Aaaach ja!' unterbrach Mel sie eilig. 'Ich habe Durst, können wir nicht irgendwo etwas trinken gehen?'
'Gewiss, dort drüben ist ein Wirtshaus. Lasst uns dort kurz Rast machen, etwas trinken und uns erfrischen. Danach geht es direkt weiter.'
'Au prima!' Eilig lief Mel zurück zur Kutsche und zerrte Stephan heraus.
'Wie spät ist es eigentlich?'
Erschrocken stellte Josi fest, dass sie wohl ihre Uhr im Schloss liegen gelassen hatte.
'Kurz vor acht!' brüllte Mel ihr entgegen.
'Dann sind wir also schon fünf Stunden unterwegs. Meine Güte, wie die Zeit vergeht.'
'Wollt Ihr hier noch länger stehen, Gräfin? Lasset uns endlich etwas trinken gehen!'
'Ah, König Friedrich. Ja, ich meine Nein. Also ja lasst uns etwas trinken.'
Auf dem Weg zum Wirtshaus strich Thony zaghaft über Josi´s Hand. Die ergriff seine und so liefen sie Händchen haltend über den kleinen Marktplatz. Er konnte sich das freudige Lächeln einfach nicht verkneifen und grinste breit in sich hinein. Josi blieb das nicht verborgen und sie strich ihm mit dem Daumen über den Handrücken. Prinzessin Charlotte bemerkte dies und tänzelte fröhlich um die beiden herum.
'Ei, ei, ei, was seh ich da? Ein verliebtes Ehepaar!'
'Was?!' Erschrocken zog Josi ihre Hand aus seiner und blieb stehen.
'Woher kennt Ihr dieses Lied?'
'Ich weiß nicht, ich glaube, ich habe es mal gehört, als ich auf dem Markt war.'
'Aha.'
'Und wieso lasst Ihr ihn gleich los? Ist doch niedlich! Nun nehmt seine Hand wieder!' Sie packte ihren Arm und seinen und drückte die Hände wieder zusammen. Zaghaft fasste sie ihn wieder an der Hand und er lächelte ihr entgegen.
Charlotte hingegen lief vor und trällerte fröhlich weiter.
'Ist es dir so unangenehm, wenn sie von einem Ehepaar spricht?'
'Nein, wieso?'
'Weil du so überzogen reagiert hast.'
'Ich war nur erschrocken.'
'Und warum wirst du jetzt rot?'
'Stimmt ja gar nicht!'
'Und ob. Deine Bäckchen sind rot, wie ein Apfel.'
'Halt den Mund.'
'Du bist wirklich so niedlich, wenn du dich aufregst.'
'Du sollst still sein!'
'Schon gut.' Kurz lachte er auf und wechselte schließlich das Thema.
'Es wird heute Nacht sicher sehr stürmisch. Den Wolken nach zu urteilen, gibt es Gewitter.''Das ist nicht gut.'
'Oh gewiss, das ist es. Ein Gewitter reinigt die staubige Luft.'
'Schon, aber es ist immer so laut.'
'Hast du Angst?'
'... Ein bisschen vielleicht.'
'Ich bin doch bei dir. Ich passe auf, dass dir nichts geschieht.'
'Hmm...'
'Hast du dieses Ding nicht mitgenommen? Das, was so einen Krach macht?'
'Ding? Ach, du meinst meinen MP3-Player. Doch den habe ich mit.'
'Siehst du, dann hörst du eben das und kuschelst dich unter die Decke an mich dran. Dann siehst du nichts und hören tust du auch nichts von dem Gewitter.'
'Mal sehen, vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm.'
Sie nahmen im Wirtshaus Platz und ließen sich einige Flaschen Wein bringen.
Währenddessen zogen dunkle Wolken am Himmel herauf und es grummelte schon von weitem. Langsam wurden die Pferde, die man an die Tränke gestellt hatte, unruhig. Es schien sich ein großer Sturm anzubahnen.
Im Wirtshaus hingegen, vernahm man davon nichts. Die Musik spielte laut und die Männer spielten Karten, während die Frauen sich unterhielten.
'Ich bin ja schon so wahnsinnig aufgeregt. Ich habe den Markgraf Bernhard II. noch nie gesehen.' Nervös rutschte Charlotte von einer Pobacke zur anderen.
Währenddessen schenkte sich Josi einen Schluck Wasser in einen Kelch. Der viele Wein ließ sie schon doppelt sehen und so hielt sie es für das Beste, wenn sie erst einmal auf Wasser umsteigen würde.
'Ha! Gewonnen!' Mit der Faust schlug Friedrich auf den Tisch und schmiss seine letzte Karte auf den Stapel.
'Das wurde auch mal Zeit. Du hast die ganze Zeit immer verloren!'
'Anthon, du machst dich gerade sehr unbeliebt.'
'Ach Friedrich, nun werd mal nicht komisch!'
Beide lachten auf und Stephan legte seine Karten auf den Tisch.
'Verzeiht, aber mich dünkt, dass ich gewonnen habe.'
'Was?!' Beide Könige blickten auf sein Blatt. Tatsächlich hatte Stephan gewonnen.'Ihr beiden habt doch die Karten gezinkt! Wie kann es sein, dass ich die ganze Zeit verliere?'Wieder lachten beide laut auf und auch Stephan musste grinsen. Die Sonne ging bereits unter und die dunklen Wolken zogen über dem Wirtshaus auf. Doch noch wollte niemand aufbrechen.
Ziemlich angetrunken setzte Josi sich zu den Männern und betrachtete die Karten.'Na? Wollt Ihr auch mit spielen, Gräfin?'
'Wenn Ihr mich lasst, König Friedrich?'
'Gewiss! Beherrscht Ihr dieses Spiel denn?'
'Ich habe lange genug zu gesehen. Allerdings möchte ich euch allen ein anderes Spiel zeigen. Es heißt Mau Mau...'
'Oh ja! Da spiele ich auch mit!'
Mel rutschte auf der langen Holzbank zu den Männern herüber und auch Lizzy und Charlotte gesellten sich zu ihnen. Die zwei Wachen von Friedrich, sowie die Kutscher, die die königliche Gruppe begleiteten, aßen und tranken derweil an einem der anderen Tische. Lautes Gelächter erfüllte den Raum.
'Also, habt ihr alle die Regeln verstanden?'
'Gewiss! So lasset uns beginnen, Gräfin!'
Eilig teilte Mel die Karten aus und jeder nahm sein Blatt auf.
'Mau Mau!'
'Was? Also Gräfin, Ihr gewinnt bereits das dritte Mal!'
'Noch habe ich eine Karte auf der Hand! Ihr könntet das Steuer noch rumreißen.'
'Fertig!'
Siegessicher blickte Thony in die Runde.
'Du hast nicht 'Mau Mau' gesagt. Zur Strafe musst du drei weitere Karten ziehen.'
'Langsam verstehe ich dieses Spiel,' entgegnete er Josi. 'immer, wenn jemand anderes als du gewinnt, muss er noch drei Karten ziehen...'
'Ist ja gar nicht wahr! So sind die Regeln!'
'Sie hat Recht. Und da Ihr nicht 'Mau Mau' gesagt habt...'
'Ich gebe mich geschlagen. Fräulein Melanie, wenn Ihr Eurer Begleiter




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