Braveheart, so stolz, wie sein Reiter... Teil 5

Autor: Kati
veröffentlicht am: 28.11.2007




Ihr werdet für Eure Taten bezahlen, mein König. Bald, schon sehr bald. Ich lasse mich nicht länger von Euch zum Narren halten!'
'Tristan! Man bereite alles für morgen Nacht vor! Geschwind! Alles so, wie wir es besprochen haben!'
'Sehr wohl mein Herr, aber was habt Ihr vor?'
'Das wirst du noch früh genug erfahren!'
'Wie Ihr meint.'
'Ist das Weib noch auf unserer Seite?'
'Ja!'
'Gut!'
Mit einem hämischen Lachen schloss er die Tür und zog sich auf sein Gemach zurück.

'Ich ließ nicht nach dir schicken, Amalie!'
'Ich weiß mein König aber mich dünkt, Ihr seid ausgehungert!'
Langsam strich sie um ihn herum und zog sein Hemd aus.
'Mir gelüstet es nicht nach dir! Nicht heute!'
'Lasst mich nur machen! Schließt einfach Eure Augen.'
Langsam begann sie seine Schultern zu massieren und seinen Hals zu küssen. Er schloss seine Augen und ließ sich auf das Bett fallen. Josephine hörte alles mit an. Sie schaffte es einfach nicht, die Tür zu schließen und ihr Herz schlug bis zum Hals. Dieses beklemmende Gefühl wollte ihr einfach keine Ruhe lassen. 'Ich verstehe mich selbst nicht mehr! Wieso nur bin ich auf seine Konkubine eifersüchtig? Ich muss verrückt sein!'
Zaghaft schob sie den Vorhang wieder bei Seite und sah, wie sich Amalie über ihn beugte. Sie küsste ihn an der Brust und öffnete langsam seine Hose. Er war erregt, das konnte selbst Josephine aus der Entfernung sehen. Sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg.'Wollt Ihr mich nicht auch ein wenig anfassen?'
'Nein.'
'Warum nicht? Ihr sagtet doch, das ich einen so schönen Körper habe?'
'Das ist aber auch alles!'
'Euer Majestät.... Jetzt beleidigt Ihr mich aber!'
Sie legte sich auf ihn und küsste ihn wieder am Hals. Er blickte stur auf die Decke und bewegte sich nicht. Um ihn ein wenig lockerer zu machen, drehte sie sein Gesicht zu ihrem.'Kommt. Küsst mich!'
'Nein!!!'
Er sprang auf und zog sein Hemd wieder an.
'Was habt ihr denn?'
'Aus meinen Augen, sofort!'
'Aber mein König!'
'Nein! Geh! Sofort!'
'Ich verstehe Euch nicht! Ihr verlangt schon seit fast einer Woche nicht mehr nach mir!
Gefalle ich Euch denn nicht mehr?'
'Im Moment habe ich andere Sorgen Amalie, und jetzt geh!'
'Nein! So leicht lasse ich mich nicht abspeisen! Ich weiß doch genau, dass Ihr es auch wollt!''Wenn du nicht gleich gehst, dann werfe ich dich den Schweinen zum Fraß vor!'
'Das ist nicht Euer Ernst!'
'Willst du es wagen?!'
'Nein, aber...'
'Geh endlich!!!!!'
Erzürnt verließ sie sein Zimmer und schmiss die Tür hinter sich zu.
Erleichtert atmete Josephine auf. Sie wusste nicht wieso, aber sie war erleichtert. Plötzlich öffnete sich die Tür wieder und die Königin Mutter trat ein.
'Mein Sohn, was ist nur mit dir?'
'Ich möchte nicht mit Euch reden.'
'Nun lass doch die Förmlichkeiten,' sie schloss leise die Tür und setzte sich zu ihm aufs Bett. 'Ich sehe doch, das etwas nicht stimmt?'
'Dir entgeht wahrlich nichts!'
'Möchtest du es mir nicht sagen?'
'Eigentlich nicht.'
'Ist es wegen der Maid?'
Er nickte. Josephine schnürte sich der Hals zu. Sie wollte es nicht hören, doch sie konnte sich einfach nicht bewegen und lauschte weiter.
'Hat sie dich verletzt?'
'Ich habe sie verletzt, schon am ersten Tag habe ich sie verletzt. Da bin ich mir Gewiss!''Und?'
'Sie zahlt es mir heim, jeden Tag, jeden Tag zahlt sie es mir aufs Neue heim.'
'Hast du mit ihr gesprochen?'
'Schon, aber ich habe es mir gänzlich verdorben. Sie hasst mich!'
'Na na, nun sag nicht so etwas!'
'Doch sie hat es mir selbst gesagt.'
'Sicher hat sie es im Streit gesagt und meint es gar nicht so?'
'Mich dünkt, es war ihr sehr ernst!'
'Morgen sieht es vielleicht schon wieder ganz anders aus!'
'Ich denke nicht.'
'Wo ist sie jetzt?'
'Vermutlich nebenan, und dort schmiedet sie wahrscheinlich schon neue Rachepläne gegen mich.'
'Dann wirf sie raus!'
'Nein!' Er sprang auf.
'Beruhige dich. Sie muss dir wirklich sehr viel bedeuten.'
'Ich habe sie gesehen.'
'Hm?'
'Sie sieht schlimm zugerichtet aus.'
'Heinrich hat überreagiert.'
'Nein, er hat meinen Befehl missachtet. Ich habe ihm schon davor mehrmals gewarnt, sie nicht anzufassen und er tat es trotzdem.'
'Nun, steht es sehr schlimm um sie?'
'Ihr Gesicht, ich, ich konnte es nicht ertragen. Nicht dass es geschlagen aussah, das war nicht das Schlimme, sondern ihre Augen, die mich so flehend ansahen.'
'Du liebst sie!'
'Was?'
'Du liebst sie!'
'Wie kannst du dir da so sicher sein, wo ich es doch selber nicht bin?'
'Wie könntest du sonst so einfühlsam sprechen?'
'...'
'Nun, ihr seid im Streit auseinander gegangen, das ist nicht gut. Suche sie auf und erkläre es ihr genau so, wie du es mir erklärt hast!'
'Das kann ich nicht.'
'Was hindert dich daran? Dein Stolz?'
'Mag sein.'
'Was sonst?'
'Ich habe Angst das sie mich auslacht.'
'Warum sollte sie das tun?'
'Um mich ein weiteres Mal zu verletzen.'
Seine Stimme begann zu zittern.
'Sie sagte mir, dass sie so schnell wie möglich von mir weg will. Mutter, ich ertrage es nicht, sie mit einem anderen Mann zu sehen. Lieber sterbe ich...'
'Anthon Alexander Maximilian Leopold! Sofort wirst du diese Gedanken aus deinem Kopf entfernen! Ich habe dich nicht großgezogen, um dich dann so unglücklich zu sehen.''...''Schlafe eine Nacht darüber und morgen ist alles anders, vertrau mir. Ich hatte ein ähnliches Problem mit deinem Vater, weil ich es nicht ertrug, dass er seine Konkubine mir vorzog.''Und wie hast du es gelöst?''Ich habe sie aus dem Schloss werfen lassen.''Ach Mutter, ich kann doch nicht alles ungeschehen machen.''Ich weiß mein Junge, ich weiß.''Warum nur, fällt es mir so schwer sie zu verstehen?''Weine doch nicht! Du bist der König und Tränen sind ein Zeichen von Schwäche. Wasch dein Gesicht und dann schlaf. Ich ziehe mich jetzt zurück.''Gute Nacht, Mutter.''Gute Nacht und schlaf gut.'Leise schloss sie die Tür und der König ging ins Bad um sich die Tränen abzuwaschen. Josephine ging ein paar Schritte zurück und presste sich die Hand auf den Mund, um nicht laut aufzuwimmern. Warum nur, konnte sie ihre Neugier nicht zügeln und hatte sich das alles mit angehört? Sie schloss die Tür und setzte sich auf das Bett. Plötzlich fiel ihr die Schatulle wieder ein und sie öffnete sie vorsichtig. Ein kleiner Zettel fiel in ihren Schoß. Wieder brauchte sie etwas, um die schnörkelige Schrift zu entziffern. 'Bitte tragt dieses Diadem zu meinem Geburtstag auf dem Ball und verzeiht mein plumpes Verhalten bei dem Ausritt. Anthon Alexander Maximilian Leopold von Hohenberg zu Habsburg-Lothringen'Sie öffnete das Kästchen weiter und ihre Augen wurden immer größer. Sie hielt ein, mit Edelsteinen und Diamanten besetztes Diadem in der Hand. Im Schein der Kerze glitzerte jeder Stein in einer anderen Farbe. Josephines Herz schlug schneller. Sie hatte ihn vollkommen missverstanden. Er war nicht auf ihren Körper aus, er wollte etwas ganz anderes und sie hat ihn verletzt. Durch dieses Gespräch wurde ihr das klar.'Ich muss mich entschuldigen! Gleich morgen gehe ich zu ihm.'Sie legte sich hin und schloss die Augen. Ruhelos wälzte sie sich von einer Seite auf die andere. Nach einer Stunde gab sie es auf. Sie konnte einfach nicht schlafen. Also zündete sie die Kerze wieder an und schlich sich zu der Tür, die in das Gemach des Königs führte. Leise öffnete sie sie und zog den Vorhang bei Seite. Er lag mit dem Gesicht zu ihr gewandt und schlief tief und fest. Sie stellte die Kerze neben ihn auf den Nachttisch und beobachtete ihn. Seine Augen waren feucht, er musste also noch geweint haben, bevor er einschlief. Er hatte ein markantes Gesicht, nicht zu maskulin aber auch nicht zu feminin. Seine Nase ging fließend in seine Stirn über. Zaghaft strich sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er hatte so sinnliche Lippen. Zärtlich strich sie ihm über die Wange, als er plötzlich seine Augen öffnete und etwas verschreckt zu ihr auf blickte.'Was machst du hier?''Ich beobachte Euch.''Wobei?''Beim Schlafen.''Ist das denn so interessant?''Mh...''Kannst du nicht schlafen?''Nein, ich, ich kann nicht schlafen weil, also, ich, es tut mir Leid. Ich hasse Euch nicht.''Was? Wirklich nicht?' Er richtete sich auf.'Nein, wirklich nicht.''Du ahnst nicht, wie glücklich du mich damit machst.'Sie lächelte ihn an. Zärtlich strich er ihr über die Wange.'Tut es noch sehr weh?''Nein, es geht.''Und die Hand?''Ach die, die merke ich schon gar nicht mehr. Es scheint verheilt zu sein.''Aber dein Gesicht...''Ja, das tut noch ein wenig weh.''Ich lasse morgen den Hofarzt kommen, der wird sich das mal ansehen.''Ist gut. Nun, dann gehe ich mal wieder rüber.''Willst du nicht lieber bei mir schlafen?''Und ob!''Ich weiß nicht...''Bitte... Ich bitte dich darum.''Hmm... wie könnte ich da Nein sagen?'Er hob die Bettdecke etwas an und Josephine kroch darunter. Langsam ließ er die Decke auf sie fallen und kuschelte sich an sie heran.'Schlaft Ihr eigentlich immer nackt?''Wenn es dich stört ziehe ich mir schnell etwas an.''Nein, ist schon gut. Es war nur eine Frage.''Und? Willst du morgen immer noch meine Zofe sein?''Lieber nicht aber ich werde Lizzy trotzdem etwas zur Hand gehen. Ich glaube, sie hat es ziemlich schwer, wenn sie alles allein machen muss.''Es arbeiten noch sechs andere Zofen im Schloss, die helfen ihr!''Davon habe ich heute nichts mitbekommen. Lizzy und ich waren die ganze Zeit allein. Wo die anderen waren, weiß ich nicht.''Haben sie euch nicht mit der Wäsche geholfen?''Nein.''Was du nicht sagst!'Er küsste sie sanft auf die Wange und beide schlossen ihre Augen.'Nehmt mich in den Arm, bitte.''Nichts lieber als das!'Und so schliefen sie ein.'Was meinst du, ob sie sich wieder vertragen haben?' Mel drehte sich zu Stephan und blickte ihn an. Der Schein der Kerze warf ihren Schatten über ihn.'Ich hoffe es.''Ich auch. Es wäre doch wirklich schade drum, schließlich ist er der König und...''Ich glaube nicht, dass es für Josephine wichtig ist, welchen Titel er trägt.''Schon, aber...''Nein, nichts aber. Wenn sie ihn liebt, dann nur, weil sie seinen Charakter mag, nicht seinen Titel.''Hast ja recht. Oh man, warum ist nur immer alles so kompliziert?''Frauen...''Hey! Werd nicht frech!''Ich doch nicht!''Ich bestrafe dich!''So? Womit denn?''Liebesentzug!''Oh nein! Bitte nicht!'Zärtlich küsste er Mel´s Lippen.'Vielleicht kann er sie ja mit dem Geschenk wieder gnädig stimmen.''Geschenk?''Hast du das denn nicht mitbekommen?' Stephan richtete sich im Bett auf.'Nein, was denn?''Na auf der Jagd!''Was denn?''Ach nichts.''Sag schon!''Gute Nacht!''Nix da! Sag mir sofort, was du für ein Geschenk meinst!''Nur, wenn du ihr nichts verrätst!''Das würde ich niemals...''Melanie! Ich meine es Ernst! Es wäre schade, wenn seine Überraschung wegen dir nicht gelingen würde!''Ich werde schweigen, wie ein Grab.''Schwöre es!''Ich schwöre!''Also gut. Bei der Jagd....''Guten Morgen!''Morgen...' Josephine räkelte sich und öffnete langsam ihre Augen.'Wie habt Ihr geschlafen?''Gut. Aber warum Duzt Ihr mich nicht mehr?''Weil Ihr nicht mehr meine Zofe seid.''Mir ist es aber lieber, wenn Ihr mich duzt!''Wie du willst. Nun zieh dir aber geschwind ein Kleid an! Ich möchte dir unbedingt etwas zeigen.''Was denn?''Das verrate ich dir nicht. Zieh dich an und lasse uns frühstücken, danach zeige ich es dir.'Eilig sprang Josephine aus dem Bett und lief in ihr Gemach zurück. Stolz präsentierte sie ihm das neue Kleid, welches sie nun auch schon ohne Hilfe schnüren konnte. Ihre gute Laune trübte sich etwas, als sie in den Spiegel sah, doch er munterte sie schnell wieder auf.'Mein König?''Lizzy! Tritt ein, was bringst du mir für Neuigkeiten?''Nun, zum einen ist der Hofarzt jetzt da und zum anderen hat man König Friedrich Wilhelm gesehen. Er ist nicht mehr weit und wird sicher heute noch das Schloss erreichen.''Gut, gut! Das sind wirklich sehr gute Nachrichten! Bringe Josephine schnell zum Hofarzt und anschließend in den Speisesaal.''Sehr wohl!''Guten Morgen Lizzy! Sieh mal! Das habe ich mir ganz allein angezogen! Sogar das Schnüren klappt jetzt schon!''Sehr gut Jas... äh...''Ja dutz mich ruhig! Das ist mir sowieso lieber!''Wirklich?' Lizzy´s Augen strahlten. Noch nie durfte sie jemanden aus dem Schloss dutzen, es sei denn, sie waren gleichen Ranges.'Na klar!''Also gut, Josephine, dann komm mit!''Ach äh Lizzy! Sind die Gästegemächer bereits fertig?''Ja mein König!''Sehr gut. Nun, ich denke, ich werde auch dir ein anderes Gemach zuteilen.''Äh, ja, wie Ihr meint.''Du bekommst das Rosenzimmer, ich weiß doch, dass es dir so gut gefällt.''Was?! Aber, oh mein Gott. Habt Dank!''Gewiss! Und nun sputet Euch!'Josephine packte Lizzy an der Hand und zog sie aus dem Zimmer.'Womit habe ich das verdient?''Weil du immer so fleißig bist! Das habe ich ihm gestern gesagt!''Oh Josephine! Vielen Dank!'Lizzy schloss sie in ihre Arme und drückte sie fest an sich. Schließlich liefen sie zum Hofarzt, der sich Josephines Gesicht ansah.'Nun, es ist nicht so schlimm, wie es den Anschein trägt. Nehmet diesen Wurzelbalm und traget ihn zwei mal täglich auf. In zwei drei Tagen wird man Euch nichts mehr ansehen!''Wirklich? Das ist ja wunderbar!''Gewiss, so, ich werde mich wieder auf mein Pferd schwingen. Die Rechnung schicke ich an den Hof. Einen gesegneten Tag wünsche ich Euch!''Habt vielen Dank! Und auch Euch noch einen gesegneten Tag!''So komm Josephine, ich werde dich jetzt pudern, damit man die Backe nicht mehr so sieht!''Also gut. Oh ich freue mich ja so. Wenn es wirklich in zwei Tagen wieder normal aussieht, dann kann ich auch ruhigen Gewissens auf den Ball gehen.''Hast du solch einen Ball schon einmal erlebt?''Nein.''Dann darfst du ihn um keinen Preis der Welt verpassen!''Ist er so gut?''Still halten! Ja das ist er.''Erzähl mir mehr!''Halte doch erstmal still. Du solltest es dir lieber selbst ansehen.''Bitte...''Es werden viele Gäste kommen, auch aus fernen Königreichen.''Wahnsinn.''Wackel nicht, sie tragen dann immer so schöne Kleider. Und die Musik, hach herrlich.''Ich freue mich schon so. Aber was soll ich dem König schenken?''Hmm... Ich weiß nicht, ob er von dir überhaupt etwas haben möchte.''Hmm...''Naja, bis auf deine Jungfräulichkeit.''Lizzy!''So fertig! Ab in den Speisesaal.''Meinst du, es wäre ein gutes Geschenk?''Was?''Na meine Jungfräulichkeit.''Bist du verrückt?!''Wieso?''Du hast die ganze Zeit so hart darum gekämpft und jetzt willst du sie ihm schenken?''Hast ja recht, wie dumm von mir.''Ach was, es wäre auf jeden Fall etwas ganz besonderes.''Ja.''Aber wenn du es danach bereuhst....''Stimmt, ich sollte mir lieber etwas anderes überlegen.''Ich glaube das ist das Beste. Früher oder später kriegt er dich ja doch rum.''Wie kommst du denn darauf?''Du magst ihn, das merke ich.''Was? Niemals!''Ach ja? Und wieso hast du bei ihm genächtigt? Und wieso leuchten deine Augen so, wenn man von ihm spricht?''Naja, also, ich habe bei ihm geschlafen weil... Er es so wollte und meine Augen die sind eh hinüber!''Rede dich doch nicht heraus. Ich habe dich durchschaut!''Dir entgeht nichts aber ich weiß ja selber nicht, ob ich ihn liebe.''Ihr kennt euch noch nicht lang genug. Gib euch mehr Zeit und du wirst es herausfinden.''Uff... mein Magen grummelt schon wieder!''Dann lass uns jetzt schnell essen gehen.'Nachdem sie gefrühstückt hatten, nahm der König Josephine an die Hand und führte sie in den Schlossgarten. Wieder liefen sie über die, von Rosensträuchern umrahmten, Wege, vorbei an der großen Hecke. Vor dem Pavillion bogen sie dann rechts ab und standen vor einer riesigen Voliere. Auf dem Baum, der in dem Käfig wuchs, saßen Falken und blickten sie mit ihren großen, goldfarbenen Augen an. Unruhig flogen sie von Ast zu Ast.'Wahnsinn! Wie viele sind das denn?''Fünf! Sie sind mein ganzer Stolz. Siehst du den dort oben? Den habe ich vor einem Jahr schwer verletzt bei einem Ausritt gefunden und wieder aufgepeppelt.''Toll!'Mit strahlenden Augen blickte sie dem Vogel hinterher, als er eine kleine Runde im Kreis flog.'Nun aber zu deiner Überraschung.''Was ist es denn?''Ich fand es gestern, auf der Jagd.'Neben der Voliere stand eine kleine, hölzerne Hütte. Der König öffnete die Tür und beide traten ein. In der Mitte des Hauses stand ein kleiner Tisch, an ihm saß ein Mann. Er drehte sich zu ihnen um und lächelte sie an.'Mein König!''Siegbert! Wie geht es dir?''Mir geht es gut, habt Dank und Euch?''Danke, darf ich vorstellen? Das ist die Gräfin Josephine von Hohenberg!'Irritiert blickte sie ihn an. Was hatte er gesagt?'Wer bin ich? Gräfin Josephine von Hohenberg?! Was ist das denn?''Gräfin, ich bin hoch erfreut Eure Bekanntschaft machen zu dürfen.''Danke, Mir geht es genau so.''Nun, mein König, Ihr seid sicher gekommen, um die Überraschung ab zuholen?''Ganz Recht lieber Siegbert!''Nun, so will ich sie schnell holen.'Er verschwand in einem anderen Zimmer und Josephine flüsterte dem König leise ins Ohr.'Wieso habt Ihr mich als Gräfin vorgestellt?''Weil ich will, dass man dich ab heute auch so behandelt! Es wäre zu schwierig, wenn du keinen Titel hast!''Aber ich bin doch gar keine Gräfin!''Das macht doch nichts! Du wirst dich schon daran gewöhnen.''Sooo! Da haben wir es ja!'Siegbert kam zurück, mit einem Tuch in den Händen und hielt es Josephine hin.'Was ist das?''Nun, Gräfin, Ihr müsst es schon nehmen! Der König besteht darauf!''Na wir wollen dem König doch keinen Wunsch ausschlagen!'Zaghaft nahm sie das Tuch in die Hand. Irgendetwas war darin eingewickelt. Nur was? Langsam entknotete sie es.'Oh mein Gott! Wie süß! Ein Eichhörnchen!''Gefällt es Euch, Gräfin? Ich fand es gestern auf der Jagd, es ist noch jung und zu schwach, um allein durch den harten Winter zu kommen.''Darf ich es behalten?''Gewiss! Es gehört Euch!''Muah du kleines, süßes Stoffelding du! Lass dich mal knuddeln!''Gebt Acht, nicht das es Euch davon läuft.' ,lächelte Siegbert sie an.'Ich habe dem Sattler schon eine Leine in Auftrag gegeben. Wir holen sie dann ab, wenn ich mit Euch zum Schmied reite, Gräfin. So lang, lassen wir das Tier lieber bei Siegbert, er wird darauf aufpassen.''Vielen, vielen Dank!'Josephine drückte Siegbert das Eichhörnchen in die Hand und fiel dem König stürmisch um den Hals.'Ah! Ihr zerdrückt mich! Gebt Acht! Sonst kann ich nachher nicht mehr reiten!''Tut mir Leid.''Wir kommen nachher, um das Tier abzuholen Siegbert! Bis dahin, einen gesegneten Tag!''Gewiss mein König! Euch auch.''Und dass Ihr Acht darauf gebt, dass die Falken es nicht fressen!''Gewiss nicht, holde Gräfin, aber bitte duzt mich!''Danke!'So fiel sie auch Siegbert um den Hals und drückte ihn.'Kommt, lasst uns aufbrechen, Gräfin.''Ich komme.'Nachdem Braveheart und Ginger gezäumt waren, ritten Josephine und der König aus dem Schloss. Noch vor der Zugbrücke, von der Josephine nicht einmal wusste, das es sie gab, begann er einen zügigen Galopp zu reiten. Also gab sie Ginger die Sporen und versuchte mit ihm mitzuhalten. Mit lautem Getöse donnerte Braveheart über die hölzerne Brücke und schnaubte auf.'Kommt, Gräfin! Ihr seid zu langsam!''Nein! Ihr seid zu schnell!''Gewiss nicht! Ich halte ihn noch im Zaum! Also traut Euch!''Ihr duzt mich ja schon wieder nicht!''Nein! Das kann ich auch nur machen, wenn wir allein sind! Folgt mir!'Sie ritten durch Felder und Wiesen und Josephine sog die frische Luft ein. Immer wieder reckte sie ihr Gesicht gen Himmel um so viel Sonne wie möglich einzufangen. Mit einem Lächeln verfolgte er ihr Handeln. Die Felder waren bereits abgeerntet und an den Wegrändern lagen große Strohballen, die man zum Trocknen aufgetürmt hatte. Plötzlich griff er nach ihrem Arm und riss sie zu sich herüber auf sein Pferd. Ihr entwich ein kurzer Schrei, gemischt aus Schreck und Freude.'Ginger wird davon laufen!''Das macht nichts! Dann fangen wir sie nachher wieder ein! Ich demonstriere dir jetzt erstmal mein treues Pferd. Wenn du dachtest, das du damals auf Ginger schon schnell warst, dann pass jetzt gut auf! Hiah!'Braveheart wieherte kurz auf, als er ihm die Sporen gab und beschleunigte. Sie wurden immer schneller und Josephine krallte sich an den Armen des Königs fest. Der Gegenwind zerzauste ihre Haare und sie lachte. So schnell war sie in ihrem ganzen Leben noch nie geritten. Plötzlich zog er die Zügel straff zurück und Braveheart bäumte sich auf. Doch ansstatt sich fest zu halten, ließ er los und sie fielen rückwärts vom Pferd. Josephine kniff die Augen zusammen, doch sie landeten weich, in einem der Strohballen.'Seid ihr verrückt geworden? Das hätte schlimm enden können!''Hat es aber nicht!''Ihr seid verrückt!''Mag sein. Aber auch ich muss mich mal richtig austoben. Aber das Beste sind deine Haare, so voller Stroh, irgendwie passt das zu dir!''Toll! Euer Haar sieht nicht anders aus!''Ich weiß, deswegen ist es ja auch so lustig!'Er ließ seinen Kopf in das Stroh fallen und lachte so herzhaft, dass auch Josephine lachen musste. Schließlich legte sie sich zu ihm und sie blickten in den Himmel. Weiße Schäfchenwolken zogen an ihnen vorüber.'Die dort sieht aus wie ein Fisch!', sagte sie und zeigte mit dem Finger auf eine vorbei ziehende Wolke.'Nein, das ist doch kein Fisch! Das sind Lippen!''Nein, seht doch, da vorn ist das Auge und dort hinten, das ist der Schwanz.''Lippen.''Fisch!''Lippen!''Fisch!''Lippen!''Ihr habt gewonnen, ich gebe auf.''Was bekomme ich zur Belohnung?''Was wollt Ihr denn?'Er blickte zu ihr herüber und lächelte sie schelmisch an.'Kannst du dir das nicht denken?''Einen Kuss?'Er nickte. Langsam beugte sie sich über ihn und küsste ihn auf die Nasenspitze.'War das alles?''Ihr wolltet einen Kuss. Ihr habt nicht gesagt wie lang, wohin und überhaupt!''Ich möchte meine Belohnung umtauschen!''So etwas gibt es hier nicht!''Ich bin der König!''Und ich bin die Gräfin und außerdem noch Euer Gast!''Hmm... Dann muss ich wohl noch einmal gegen Euch gewinnen, Gräfin!''Gut, und worin?''Im Kitzeln! Wenn ich es schaffe dich so zum Lachen zu bringen, dass du mich anflehst aufzuhören, habe ich gewonnen.''Nein! Das geht nicht! Ich bin überall kitzlig!''Um so besser!'Er piekste mit seinem Finger in ihre Rippen und sie begann zu lachen. Beide wälzten sich durch das Stroh und sie schaffte es kaum noch, Luft zu holen.'Ich flehe Euch an! Hört auf!''Gewonnen!''Ja! Aber bitte nicht mehr kitzeln! Ich kann nicht mehr!''Gut, dann bekomme ich jetzt meine Belohnung?'Er legte sich wieder neben sie und blickte in den Himmel.'Und was für eine Belohnung wollt Ihr diesmal?''Wieder einen Kuss, aber diesmal auf den Mund und länger und leidenschaftlicher und...''Jetzt werdet Ihr aber unverschämt!'Er schloss seine Augen und lächelte. Wieder beugte sie sich über ihn und küsste ihn zaghaft auf den Mund. Sie fühlte seine Hand an ihrem Hinterkopf, die sie näher an ihn heran zog. Sie küssten sich immer intensiver. Auf einmal rollte er sich auf sie und begann sie am Hals zu liebkosen. Erregt warf sie ihren Kopf nach hinten und umarmte ihn. Immer weiter küsste er sich nach unten, bis er schließlich ihren Ausschnitt erreichte. Josephine blickte ihn an, seine Wangen waren leicht gerötet. Als sie versehentlich mit ihrem Bein seinen Schoß berührte, stöhnte er kurz auf. Plötzlich sprang er auf, lief zu Braveheart, stieg auf und ritt los.'Was ist denn?', schrie sie ihm hinterher.'Ich muss Ginger fangen! Wir verlieren zu viel Zeit!'Irritiert stand Josephine auf und klopfte sich das Stroh vom Kleid. Mit kurzen Pfiffen versuchte er Ginger anzulocken. So etwas war ihm zuvor noch nie passiert. Diese Frau machte ihn so an, dass er sich nicht zurück halten konnte. Mit hochrotem Gesicht ritt er auf Ginger zu, die sich zum Fressen an den Waldrand gestellt hatte.'Gott, meine Hose, alles nass! Wie konnte das nur passieren?!'Er griff nach ihren Zügeln und führte sie zu Josephine zurück.'Was war denn eben mit Euch?''Nichts! Aber wir müssen jetzt weiter! Komm! Steig wieder auf!''Na gut.'Josephine verstand zwar nicht, was er auf einmal hatte, stieg dann aber auf und ritt ihm nach.Gegen Mittag kehrten sie wieder in das Schloss zurück.'Hey Josi! Ich hab dich schon den ganzen Tag gesucht! Wo warst du denn?''Ich war ausreiten, mit dem König! Hach es war herrlich!''Bitte entschuldigt mich, ich möchte mich ein wenig ausruhen.''Wollt Ihr nicht zu Mittag essen?''Nein, ich habe keinen Hunger und fühle mich müde. Ich leiste Euch dann zum Abend wieder Gesellschaft, Gräfin!'Er zwinkerte ihr zu und ging ins Schloss.'Gräfin?''Jap! Ich bin jetzt eine Gräfin!''Wieso das denn?''Ist eine lange Geschichte!''Erzähl!'Langsam liefen sie in Richtung Schlossgarten und ließen sich auf einer Bank nieder.'Verstehe, damit man nicht nur die Zofe in dir sieht, hat er dir den Titel verpasst!''Genau!''Ist ja der Wahnsinn, hast du ein Glück.''Naja... Und wie sieht es bei dir und Stephan aus? Wo ist er überhaupt?''Er ist nach Hause geritten um seine Familie zu besuchen. Heute Abend wird er dort bleiben, ich sehe ihn also erst morgen wieder.''Und? Vermisst du ihn schon?''Ja, irgendwie schon.''Läuft da etwa was zwischen euch?'Mel lächelte verschämt.'Ist nicht dein Ernst! Wie weit seid ihr denn schon?!''Naja!''Ihr habt schon...''Psst! Nicht so laut! Muss ja nicht gleich das ganze Schloss wissen!''Hast du denn Kondome mit?''Ja, aber die brauchen wir nicht.''Wieso?''Ich nehm doch die Pille.''Wie, du nimmst die Pille?! Seit wann und überhaupt! Ja und?! Die schützt nicht vor Krankheiten!''Er ist gesund.''Woher willst du das wissen?''Hat er mir gesagt!''Und wenn er gar nicht weiß, dass er krank ist? Was ist mit Aids?''Du Knallkopf, das gibt es jetzt doch noch gar nicht!''Und Syphilis?''Er ist gesund, das spüre ich!''Fragt sich wirklich, wer hier der Knallkopf ist. Aber musst du selber wissen, heul mir dann bloß nicht die Ohren voll, wenn du die Pocken an der Pflaume hast!''Ganz bestimmt nicht!''Gut.''Aber vielleicht solltest du die Kondome nehmen! Da du noch ein unbeschriebenes Blatt bist, nimmst du sicherlich noch keine Pille.''Danke Mel, gut, dass ich dich habe, ich hätte es sonst glatt vergessen!''Sie liegen in deinem Rucksack!''Ich weiß! Aber ich brauche sie nicht! Klar?!''Na sicher!''Was heißt denn hier, Na sicher?! Ich meine das Ernst!''Früher oder später brauchst du sie bestimmt!''Ach halt doch die Klappe!'Mel lächelte sie fies an. Josephine verschränkte die Arme und stand auf.'Ich gehe jetzt rein und helfe Lizzy ein wenig. Willst du mitkommen?''Du bist doch die Gräfin! Du kannst Lizzy jetzt nicht mehr helfen!''Ich helfe ihr aber, was ist jetzt? Kommst du mit oder nicht?''Ich geh auf mein Zimmer. Hab keinen Bock auf Hausarbeit.''Wie du meinst, du bist echt faul.''Und du nervst mich mit deiner Mutter Theresa Nummer.''Hey ihr zwei!'Sie blickten nach oben. Der König lehnte sich aus dem Fenster seines Gemachs.'Ihr seid zu laut! Wie soll man denn da schlafen können?''Wir diskutieren doch nur!''Also so nennt man es, wenn zwei Frauen diskutieren? Nun, Gräfin, Ihr gepflegt sehr laut zu diskutieren!''Ach, Ihr habt uns doch gar nicht gehört! So weit oben wie Ihr seid.''Nun, ich weiß zumindest, dass Stephan gesund ist!'Josephine stieg die Schamesröte ins Gesicht. Sie trat wirklich von einem Fettnäpfchen ins nächste.'Aber wenn Ihr gerade sowieso von Stephan redet, wieso besucht Ihr ihn nicht Fräulein Melanie?''Ich weiß ja gar nicht wo er wohnt.''Ihr habt doch bereits bei ihm genächtigt? Oder irre ich?''Nein, aber das ist schon ein paar Tage her und allein würde ich nicht hin finden.''Dann nehmt die Kutsche, wenn Euch danach ist!''Woher soll der Kutscher denn wissen....''Mein Kutscher weiß es eben. Wenn Euch der Sinn nach Eurem Geliebten steht, so zögert nicht und nehmt die Kutsche!''Wirklich?''Wenn ich es doch sage!''Vielen Dank!''Willst du jetzt etwa zu ihm fahren?''Na bevor ich mich weiter mit dir zoffe...''Ich find das voll scheiße von dir. Kaum lernst du einen Neuen kennen, bin ich vollkommen abgeschrieben!''Na und? Du bist doch meine Freundin! Wieso hast du dafür kein Verständnis?''Eben weil ich deine Freundin bin! Angenehme Fahrt!'Josephine kehrte um und lief ins Schloss zurück.'Soll sie doch zu ihrem Stephan fahren. Muss sie selber wissen, wenn er Schluss macht, kommt sie eh wieder zu mir gerannt um sich auszuheulen.''Hey Botenjunge! Hast du Lizzy gesehen?''Eben war sie noch bei Prinzessin Charlotte. Aber sie wollte noch zur Königin Mutter. Verzeiht, dass ich Euch keine genaueren Angaben machen kann, Gräfin!''Schon gut, danke!''Gräfin, langsam gewöhne ich mich an den Titel und ich muss sagen, er gefällt mir von Stunde zu Stunde besser.'Zügig lief sie zu Charlotte´s Gemach und klopfte an die Tür.'Herein?''Hallo, Prinzessin!''Ah Gräfin!''Nennt Ihr mich jetzt auch schon so?''Ja! Zur Eingewöhnung. Wie kann ich euch behilflich sein?''Oh, ach ja. Ich suche nach Lizzy!''Ihr könnt doch nach ihr schicken lassen?''Ich brauche sie nicht in meinem Dienste, deswegen suche ich sie. Ich möchte ihr ein bisschen helfen.''Achso, nun, sie war eben noch hier, ist jetzt aber bei der Königin Mutter.''Oh, naja, da störe ich dann wohl nur.''Nein, nein, kommt! Ich bringe Euch hin.''Seid Ihr sicher?''Gewiss! Keine Furcht. Kommt!'Zwei Gänge weiter stoppten sie vor einer Tür und Charlotte klopfte an.'Herein?''Mutter, die Gräfin möchte Lizzy ein wenig zur Hand gehen. Darf sie eintreten?''Oh ja! Gewiss! Dann geht es schneller!'Josephine betrat den Raum. Die Königin Mutter trug eine prächtige Robe und Lizzy zupfte an ihr herum.'Guten Tag!''Guten Tag Gräfin!'Sie lächelte Josephine an.'Wie kann ich Euch helfen?''Nun, Lizzy und ich finden nicht das rechte Paar Schuhe, welches zu diesem Kleid passt. Ich will es in drei Tagen zum Ball tragen, doch ohne die passenden Schuhe...''Ich verstehe. Wo habt Ihr denn die Schuhe, die zur Auswahl stehen?''Dort drüben!' Lizzy erhob sich und zeigte auf einen großen Schrank.'Meine Güte, sind das viele. Nun, wir werden schon ein hübsches Paar finden.'Josephine verschaffte sich einen kurzen Überblick, als ihr plötzlich ein weißes Paar Schuhe in die Augen fiel.'Wie wäre es mit diesen hier?''Gräfin, diese Schuhe sind weiß, mein Kleid indes ist hellblau! Das passt doch nicht!''Aber wenn Ihr statt der blauen Schleppe eine weiße tragt, und statt des blauen Schleiers, einen zart weißen nehmt, passen sie!'Die Königin Mutter überlegte kurz.'Lizzy, bringe mir schnell eine weiße Schleppe und einen weißen Schleier!''Sehr wohl!'Nachdem sie sich umgezogen hatte, stellte sie sich vor den Spiegel und bekam leuchtende Augen.'Perfekt! Das gefällt mir! Ihr habt einen wahrlich guten Geschmack Gräfin!''Vielen Dank.'Josephine lächelte Lizzy an und nickte der Königin Mutter zustimmend entgegen. Wieder klopfte es an der Tür.'Wer ist da?''Mutter? Ich bin es, darf ich eintreten?''Nein! Warte!' Sie wurde hektisch. 'Er darf mich nicht in dem Gewand sehen! Ich möchte ihn überraschen!' Flüsterte sie Josephine und Lizzy zu.'Wartet, wir helfen Euch beim Umkleiden!'Hastig zogen sie ihr das Kleid aus und ein anderes an. Ungeduldig stand der König vor dem Gemach und lauschte.'Uaaahhh! Ich stehe auf der Schleppe!''Nicht so doll!''Ja, ja! Nun mach schon!''Geh mal weg da!'Er begann zu lachen.'Was macht ihr denn da? Ich komme jetzt rein!''Nein wartet!', rief Josephine ihm zu. Doch er öffnete einfach die Tür und kam herein. Im letzten Moment stopfte Lizzy das Kleid in eine Truhe und setzte sich drauf.'Was versteckt ihr denn vor mir?''Ihr wolltet doch schlafen?''Schon aber ich bin nicht mehr müde und habe mich nur kurz umgezogen. Also, was ist in der Truhe?''Sei nicht so neugierig mein Sohn.''Also Mutter, du selbst sagtest einmal, dass ich eine gesunde Neugier entwickelt habe.''In diesem Fall ist sie aber nicht angebracht!', mischte sich Josephine ein.'Was Ihr nicht sagt, Gräfin. Aber ich würde schon gern wissen, was sich in der Truhe verbirgt. Lizzy steh auf!''Bitte mein König! Ihr bringt mich in eine missliche Lage!''Bleib bloß sitzen Lizzy!', rief ihr die Königin Mutter zu.'Steh auf!''Bleib sitzen!''Was denn nun?''Wo habt Ihr denn Eure Sachen von dem Ausritt gelassen?', versuchte Josephine das Thema zu wechseln.'In meinem Gemach. Aber lasst sie nur dort! Ich wollte sie sowieso nicht mehr haben!''Ich werde sie mal holen. Wollt Ihr mich nicht begleiten?''Nein! Lasst sie dort, wo sie sind!''Aber sie müssen doch sicherlich gewaschen werden? Ich hole sie jetzt!''Nein!'Josephine merkte, dass sie ihn so aus dem Zimmer locken konnte und stichelte weiter. Sie ahnte ja nicht, wieso sie die Sachen nicht holen sollte.'Ich gehe jetzt! Ich muss sie noch in die Waschküche bringen und...''Bitte nicht!' Aufgeregt folgte er ihr und Lizzy nutzte die gelegenheit und holte das Kleid schnell aus der Truhe, um es in den Schrank zu hängen.'Das war knapp!''Allerdings Lizzy.' Die Königin Mutter und Lizzy blickten sich an und begannen zu




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