Der neue Nachbar

Autor: Feuervogel
veröffentlicht am: 12.11.2002




Regina legte ihr Buch, in welchem sie bislang gelesen hatte, auf den kleinen Tisch neben sich, als sie das laute Dröhnen eines Motorrades vernahm, welches die Straße herunter kam und neben ihrem Haus hielt. Das Haus neben ein stand seit einiger Zeit leer, seit ihre Nachbarin Jessica nach Berlin gezogen war, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Regina vermisste Jessica und die Abende, die sie zusammen damit verbracht hatten Wein zu trinken, sich über ihre jeweiligen Beziehungen und über Männer im Allgemeinen zu unterhalten.

Regina stand auf, um aus dem Fenster zu schauen. Ein großer, weißer Lastwagen hielt neben dem Motorrad. Der Lastwagen musste die Möbel enthalten, die demjenigen gehörten, der gerade einzog. Sie konnte erkennen, dass die Gestalt auf dem Motorrad ein Mann war und sie beobachtet ihn, während er seinen Helm abnahm. Er hatte langes, braunes haar, welches ihm um die Schultern fiel, als er den Kopf schüttelte. Er drehte sich herum, blickte in die Richtung von Reginas Fenster und streckte sich. Er hatte ein langes Gesicht, mit tiefliegenden, haselnussbraunen Augen, eine hervorspringende Nase und einen Mund, der spielerisch ein aufregendes Lächeln annahm, als er bemerkte, dass sie ihn durch das Fenster hindurch anstarrte.

Regina bemerkte plötzlich, dass sie wirklich starrte und ihre Wangen wurden von einem glühenden Rot überzogen. Sie drehte sich vom Fenster weg und zog die Vorhänge hinter sich zu. Sie schüttelte den Kopf und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Buch zu, wobei sie zu vergessen versuchte, wie unglaublich gutaussehend er war.

Während sie las, begannen sich ihre Augenlider langsam zu schließen und sie versank in einen tiefen Schlaf. Sie träumte, das sie hinten auf dem Motorrad des hübschen Fremden saß, die Arme um seinen Leib geschlungen und ihren Körper an seinen breiten Rücken pressend. Er bog mit dem Motorrad an den Straßenrand ab, nahm seinen Helm ab, drehte sich herum und küsste sie...


Der Tag lief nicht optimal, fand Jens. Er war müde und es tat ihm alles weh, vom Schleppen der Möbel und der Kisten aus seiner alten Wohnung und jetzt war er einfach geschafft. Trotz vieler Versprechen der Telefongesellschaft, dass sein Telefon rechtzeitig angeschlossen sein würde, war es das nicht. Das Wasser ging nicht und er glaubte nicht daran, dass es mit dem Gas besser sein würde.

Großartig, dachte er. Genau das was ich gebraucht habe. Kein Telefon, kein Wasser, keine Wärme und keine Chance eine einfache, blöde Tasse Kaffee zuzubereiten.Jens sah auf seine Uhr und stellte fest, dass sein Bruder Markus schon seit einer halben Stunde hätte hier sein sollen, um ihm beim Auspacken zu helfen. Die Möbelpacker luden den Inhalt des Lastwagens aus und Jens zeigte ihnen, wo sie die einzelnen Möbel hinstellen sollten.Er rieb sich die Augen und glättete sein Haar mit einer Hand und schaute sich im Raum um, wo überall Kisten und Boxen wild durcheinander gestapelt waren. Jens hasste es umzuziehen, obwohl er es schon so viele Male getan hatte. Er war einfach zu lange unterwegs gewesen und sich in dieser Zeit um die kulinarischen Bedürfnisse einer der launenhaftesten, aber auch größten Rockbands in Deutschland gekümmert. Es war an der Zeit für ihn, sich niederzulassen. Jens schaute in den Spiegel, der über dem Kamin hing und bemerkte wie lang sein Haar geworden war. Es wurde allgemein akzeptiert und für normal gehalten, dass der Chef der Roadies lange Haare hatte. Aber nicht so lang, sagte sich Jens. Einiges würde davon abgeschnitten werden müssen. Er würde es nicht riskieren können, sich damit in den Motoren der Motorräder zu verfangen, wenn er erst mal den Laden eröffnet haben würde und damit anfing Motorräder zu reparieren. Es jedes Mal nach hinten zu binden wollte er schließlich auch nicht.

Er stand auf und ging in die kleine Küche, sich einen Weg zur Spüle bahnend. Er hoffte auf ein Wunder, darauf das sich das Blatt wenden und er fließendes Wasser haben würde. Aber dem war nicht so. Der Hahn gab einige gurgelnde Geräusche von sich und ein Tropfen, vielleicht sogar zwei, verirrte sich in die Edelstahl – Spüle.„Hey Kumpel, das war der Rest, “ sagte einer der Möbelpacker.“Danke für die Hilfe” sagte Jens, während er nach seiner Brieftasche griff. Er zog ein paar Scheine heraus und gab sie dem Mann.

„Danke – einen schönen Tag noch!“ sagte der und ging.

Genug war genug, sagte sich Jens. Er griff in seinen Rucksack, holte sein Handy heraus, um Markus anzurufen. Als er auf das Display schaute, stöhnte er auf.

Der Akku war leer.

Jens zog die Ladestation aus dem Rucksack und verband sie mit dem Handy und der Steckdose.

Nichts passierte.

Er betätigte den An / Aus – Schalter, nur für den Fall, aber noch immer passierte nichts. Um seine Vermutung zu bestätigen, betätigte er den Lichtschalter.

Nichts.

Jens lehnte sich gegen die Küchenwand und glitt langsam daran herunter auf den Fußboden. All seine Anstrengungen, die dafür sorgen sollten, dass alles funktionierte, wenn er einzog, waren also umsonst gewesen.

Dann lächelte er im Stillen, als er sich an die blonde Frau aus dem Nebenhaus erinnerte, die ihn angestarrt hatte, als er angekommen war.


Das Klopfen an der Tür erschreckte Regina und sie zuckte zusammen, wobei sie gleichzeitig versuchte ihre noch immer müden Augen zu öffnen. Sie versuchte aufzustehen, aber sie spürte ein schweres Gewicht, welches sich gegen ihren Bauch presste. Als sie es ihr schließlich gelang die Augen zu öffnen, sah sie ihre Katze, Geronimo, die sich auf ihrem Schoß zusammengerollt hatte und friedlich schlief.„Komm schon Junge“, sagte sie, den schlafenden Kater nehmend und ihn auf den Fußboden absetzend. „Mami muss aufstehen und zur Tür gehen.“Geronimo schüttelte sich protestierend und miaute.

Ein weiteres Klopfen ertönte, während Regina zur Tür ging. Wer immer da auch vor der Tür stand, er war ziemlich nachdrücklich.

Regina öffnete die Tür und versuchte ein erstauntes Aufkeuchen zu unterdrücken, als ihr bewusst wurde, dass ihr Gast der Fremde mit dem Motorrad war.

„H-Hallo“, sagte sie.

„Hallo.“

Jens starrte sie an und erkannte, dass sie müde aussah, so als ob sie gerade aufgewacht wäre.

„Habe ich Sie gestört? Ich wollte nicht…“ begann er.

Regina schüttelte den Kopf. „Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur etwas geschlafen.”„Ich…Äähhm, ich ziehe gerade nebenan ein und ich brauche wirklich etwas Hilfe“, sagte er nervös. „Ich habe kein Gas, keinen Strom, kein Telefon, auch kein Wasser und der Akku von meinem Handy hat auch den Geist aufgegeben. Könnte ich ihr Telefon benutzen?“

Sie lächelte ihn an. „Natürlich, das geht in Ordnung. Kommen sie herein.“

„Danke.“

„Ich heiße übrigens Regina.“

„Jens.“

Er streckte die Hand aus und sie ergriff sie. Seine Haut fühlte sich rau und schwielig an. Ich wette er arbeitet mit den Händen, dachte sie. Ich frage mich, was er noch mit ihnen anstellen kann …

Regina löste den Blick von seinem und fragte sich wo um Himmels Willen nur dieser Gedanke hergekommen war.

„Das…ähh…das Telefon ist gleich da drüben“ sagte sie, auf das schnurlose Telefon deutend, welches sich auf dem kleinen Tischchen an der Wand befand.

“Danke. Ich werde ihnen natürlich die Kosten erstatten.”

„Nein, davon will ich nichts hören. Ich wollte mir gerade einen Kaffee machen. Wollen sie auch einen?“

Jens lächelte Regina an. „Das, Regina, ist Musik in meinen Ohren. Ich hätte liebend gern eine Tasse Kaffee.“


Als Regina wieder ins Foyer kam, mit zwei Tassen Kaffee in der Hand und einer Packung Kekse, benutzte Jens noch immer das Telefon.

Geronimo rieb sich an Jens’ Beine und Jens streichelte abwesend den Rücken des Katers, während er sich unterhielt und sich Notizen machte. Reginas Herz begann zu rasen, während sie ihn beobachtete. Jede Bewegung von ihm faszinierte sie. Es war schon eine lange, lange Zeit her, dass sie diese Gefühle empfunden hatte.

Jens beendete den letzten seiner Anrufe und seufzte, nachdem er das Telefon aus der Hand gelegt hatte.

„Ist alles in Ordnung?“ fragte sie, ihm den Kaffee reichend.

“Nein, nicht so richtig. Das Telefon wird morgen angeschlossen sein, Wasser, Gas und Strom nächste Woche. Aber ich werde es überleben“ sagte er, sich einen Keks aus der Packung nehmend. „Ich schätze nach dem Kaffee werde ich wieder an die Arbeit gehen. Eigentlich wollte mein Bruder Markus mir helfen, aber der ist noch nicht aufgetaucht. Ich kann nicht mehr länger auf ihn warten.“

„Tut mir leid.”

Jens zuckte mit den Schultern. „Ist schon gut. Es ist halt nur, dass alles zusammenkommt“. Er leerte seine Kaffeetasse und stand auf. „Nun, danke schön für den Kaffee, Regina und dafür, dass ich ihr Telefon benutzen konnte. Ich werde jetzt wohl besser wieder meine Sachen auspacken gehen.“

„Warten sie”!

Impulsiv stand Regina da und legte ihre Hand auf Jens’ nackten Arm, um ihn aufzuhalten. Die Berührung ließ sie erzittern.

“Ich könnte ihnen ein wenig beim Auspacken helfen, wissen sie, vier Hände schaffen mehr als zwei.”

Jens schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht annehmen. Ich kann doch nicht auch noch von ihnen verlangen, das sie mir beim Umzug helfen.“

„Warum nicht ?“ Ich habe heute Nachmittag noch nichts vor. Da wir ja Nachbarn sein werden, können wir uns auch ebenso gut ein wenig besser kennenlernen.“

Jens lächelte und ergriff ihre Hand. „Nun Regina, wenn es dir wirklich nichts ausmacht, ich könnte wirklich Hilfe gebrauchen. Außerdem würde ich mich über deine Gesellschaft freuen.“

„Schön. Gib mir eine Minute um mich umzuziehen. “


Sie arbeiteten den Nachmittag über bis spät in den Abend hinein, packten Kartons und Kisten aus und schleppten die Möbel an passendere Stellen im Haus. Regina hatte sich Shorts und ein dünnes T – Shirt angezogen, aber sie schwitzte noch immer. Sie wünschte sich, das sie die Klimaanlage anstellen könnte, aber ohne Strom war das nicht machbar und so lief sie hin und her vom ihrem Haus zu seinem, um ihnen kühle Getränke zu holen. Schließlich, es war so gegen 20 Uhr, waren sie fertig.

„Puh!“ sagte Jens, während er sich auf einen Stuhl fallen ließ. Sein Gesicht war schweißüberströmt. „Ich hatte nicht daran gedacht, wie anstrengend auspacken sein kann!“Regina leerte die letzte Kiste und setzte sich neben ihn. „Bist du hungrig?“„Ich verhungere.“„Nun, warum kommst du dann nicht mit zu mir und wir bestellen und eine Pizza? Ich bin zu fertig, um noch zu kochen.“„Das ist eine prima Idee.“


Während sie auf die Pizza warteten, zeigte Regina ihm ihr Haus. Er war von ihren Arbeiten ganz begeistert, denn im ganzen Haus hingen Bilder, die sie gemalt hatte. Er fand sie alle sehr gut.Regina zeigte ihm ihren kleinen Garten hinter dem Haus und er keuchte überrascht auf, als er den Whirlpool sah, den sie auf der Veranda stehen hatte.„Gott, was würde ich dafür geben, mich da drin richtig entspannen zu können“, sagte er, sich bereits vorstellend, wie das Wasser seinen schmerzenden, müden Körper entspannen würde.„Das lässt sich machen“, sagte Regina. „Hast du eine Badehose?“Jens nickte.„Großartig”. Das Klopfen an der Tür zeigte ihnen an, das die Pizza da war.„Du holst deine Badehose und ich die Pizza.“


Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, meinte Regina zu Jens, dass er sich in einem Nebenzimmer umziehen könne, während sie in ihr eigenes Zimmer ging. Sie fand ihren zweiteiligen Badeanzug, den sie seit langer Zeit nicht mehr getragen hatte. Die Beine waren hoch ausgeschnitten und das Oberteil betonte ihre Brüste, ohne zuviel zu enthüllen. Ja, dachte sie. Genau richtig.Sie drehte sich herum, um das Zimmer zu verlassen, aber dann hielt sie noch einmal inne und kehrte zurück. Sie öffnete die Schublade ihres Frisiertisches und entnahm ihr eine kleine Schachtel. Sie überprüfte das Verfallsdatum und lächelte still vor sich hin, als sie feststellte, dass es noch einige Monate dauern würde, ehe der Inhalt der Schachtel nicht mehr zu gebrauchen sein würde. Dann warf sie die Schachtel auf ihr Bett und setzte sich hin.Sie seufzte tief auf und starrte auf die Schachtel. Sie hatte noch nie so etwas Impulsives getan und sie schalt sich selbst, dass sie überhaupt auch nur daran dachte, so bald schon mit Jens Sex zu haben. Sie kannten sich erst seit einem Tag! Aber Regina fühlte sich bereits geborgen bei ihm, so als ob sie ihn seit Jahren schon kannte und sie fand ihn wirklich sehr, sehr attraktiv. Die Schachtel und ein Handtuch nehmend, ging sie aus dem Zimmer. Wenn sie so eine moderne Frau war, wie sie immer von sich behauptete, sollte sie sich auch wie eine benehmen.


Jens stellte den Whirlpool an und setzte sich auf einen Stuhl auf die Veranda, wo er darauf warten wollte, dass Regina ihm Gesellschaft leistete. Sie hatte ihn darum gebeten ein paar Bier aus dem Kühlschrank zu holen, was er auch getan hatte, also öffnete er eines und trank durstig aus der Flasche. Es schien, als ob sie eine ziemlich lange Zeit brauchen würde, ehe sie kam.
Er lächelte, als er an sie dachte und wie gut es sich anfühlen würde, sie in seinen Armen zu halten. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er jemals so verrückt nach einer Frau gewesen war und das in so kurzer Zeit, aber es gefiel ihm. Er mochte sie sehr.Die Hintertür öffnete sich und Regina kam heraus, ein Handtuch um sich geschlungen. Sie genoss den Anblick von Jens, der eine knappe Badehose trug, die kaum etwas der Vorstellung überließ.
„Geht es dir gut?“ fragte sie.
“Ja, mir geht es gut. Mir tun nur Stellen weh, von denen ich nicht geglaubt habe, das sie weh tun können.“
Sie lachte. „Ich weiß wovon du sprichst”.
Während sie das Handtuch ablegte, klappte Jens’ Kinnlade herunter und ihm wäre fast das Bier aus der Hand gefallen. Er fing die Flasche gerade noch rechtzeitig auf.
Sie war wunderschön.
Er bemerkte, dass er sie anstarrte, aber er konnte nichts dagegen tun. Er bereute, dass er sich für eine so knappe Badehose entschieden hatte.
Regina nahm sich ein Bier und öffnete es, einen tiefen Zug aus der Flasche nehmend.„Sollen wir?“ fragte sie und kletterte in die heiße Wanne, Jens bedeutend, ihr Gesellschaft zu leisten. Sie spürte wie die Blasen des heißen Wassers auf ihrer Haut prickelten.Jens stand auf und schlang ein Handtuch um seine Hüften, während er in das Becken stieg, es erst zur Seite legend, als die untere Hälfte seines Körpers im Wasser verschwand.„Gott, das ist wunderbar!“ sagte er, als die Bläschen ihn umspülten. „Ich kann nicht fassen das ich in all der Zeit die ich unterwegs damit verbracht habe Verstärker und Boxen zu schleppen, Gitarren, Schlagzeuge und jede Menge Ausrüstung, nie solche Schmerzen gehabt habe wie heute!“
„Du warst ein Roadie?“ fragte Regina überrascht.
„Ja. Ich war mit Thunderhead, Kissing Devils, den Silver Spoons unterwegs – die Liste ist endlos. Ich habe ein paar Sachen gesehen, da würden dir ganz bestimmt die Haare zu Berge stehen!“
„Wirklich ? Ich mag diese Bands! Ich habe sie öfter schon live gesehen!”
Jens sah sie skeptisch an. „Du? Du siehst gar nicht so aus, als ob du Interesse an Rockmusik hättest”.
“Das sagen alle. Aber ich habe Interesse daran. Du solltest dir mal ein paar Fotos ansehen, von mir wie ich früher aussah in all den Rockklamotten!“
Jens lächelte. „Würde ich gerne sehen!“
“Und warum hast du aufgehört?”
„Ich hatte einfach genug von dem Wanderleben. Ich habe die zwei Silver Spoons – Konzerte organisiert in Wien vor ein paar Monaten.“
“Du meinst die, wo sie mit dem Vienna Symphonic Orchestra gespielt haben?“
„Ja. Danach ist mir klar geworden, dass ich einfach genug habe von so einem Leben, nicht zu wissen, in welcher Stadt ich am nächsten Tag sein werde. Also beschloss ich mir eine Auszeit zu nehmen und entschied eine Motorrad – Reparaturwerkstatt zu eröffnen, denn das Reparieren und Restaurieren von Motorrädern ist mein Hobby. Ich kaufte eine leere Werkstatt hier in dieser Stadt und da bin ich!“
„Gott, das muss großartig gewesen sein. Ich wette du hattest deinen Anteil an den Groupies!“Jens schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Versteh mich nicht falsch, es gab viele davon, aber die wollten uns Roadies alle nur um an die Band heranzukommen. Aber es gab mir nichts, da ich wusste, das sie nicht wirklich mich wollten, das ich, wenn ich mit ihnen schlief ich nichts weiter war als ein weiterer Schritt auf dem Weg an die Band heranzukommen.““Ich bin sicher du hast eine Menge Geschichten zu erzählen. Ich würde sie gerne mal hören wenn Gelegenheit dazu ist.“
Jens lächelte Regina an und schob ihr eine Haarsträhne von ihren Augen.
„Wirst du“, sagte er und rutschte näher zu ihr heran, ihre Hand in seine nehmend. „Danke dass du mir heute geholfen hast. Ich hätte nicht gewusst, wie ich es ohne dich geschafft hätte.“Dann beugte er sich vor und küsste Regina spontan auf die Lippen. Aber als er sie einmal berührte, konnte er sich nicht mehr davon lösen.
Regina erwiderte den Kuss, verstärkte ihn noch und ließ ihre Zunge in seinen Mund gleiten, auf der Suche nach seiner. Regina setze sich längsseits von ihm, wobei sie ihren Mund keine Sekunde von seinem löste, während sie unter Wasser nach seiner Badehose griff.Regina beendete den Kuss und keuchte atemlos auf, während sie Jens’ nasse Badehose auf die Veranda warf. Sie landete dort mit einem leisen, klatschenden Geräusch und Regina wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Jens zu. Sie saß neben ihm und ihre Brüste waren oberhalb der Wasserlinie. Jens konnte die Umrisse ihrer Brustwarzen durch das fast durchsichtige Material ihres Oberteils erkennen. Er sehnte sich danach sie mit seinen Fingern zu streicheln und die festen Knospen in seinen Mund zu nehmen.
Zögernd griff er hinter ihrem Rücken nach dem Verschluss ihres Bikinioberteiles. Er öffnete ihn und das Oberteil rutschte Reginas Schultern herab und enthüllte ihre Brüste Jens’ Blicken. Er stöhnte auf, als er Reginas Brüste anstarrte, deren steife Brustwarzen funkelten. Ein Wassertropfen lief ihre Brust herunter, auf ihre Brustwarze und Jens kam mit seiner Zunge heran und leckte ihn zärtlich ab, wobei er Reginas andere Brust in die Hand nahm und sanft die Brustwarze fest zwischen seine Finger drückte. Regina keuchte auf und fuhr mit ihren Fingern durch Jens’ braunes Haar. Es war sehr lang und hörte erst kurz an seinen Hüften auf.„Ich liebe dein Haar“, flüstere sie ihm ins Ohr. „Es ist großartig.“
Jens entließ ihre Brustwarze aus seinem Mund und sah zu ihr auf. „Etwas muss ab, fürchte ich. Ich kann es nicht riskieren mich irgendwo zu verfangen, wenn ich Motorräder repariere.“„Ich werde es trotzdem mögen. Ich mag dich auch – sehr.”
„Ich mag dich genauso sehr“, antwortete er und sein Mund suchte erneut ihren.
Jens zog hastig das Höschen von Reginas Bikini aus und dann waren sie beide nackt unter Wasser. Regina lächelte Jens liebevoll an. Sie griff nach der Schachtel, die sie vorsichtig unter ihrem Handtuch verborgen gehalten hatte und entnahm ihr eine kleine Folienverpackung.„Gott, ich bin froh, das Du daran gedacht hast“, sagte Jens. „Ich habe auch einige nebenan, aber ich glaube ich habe nicht die Kraft mich von dir loszureißen, um sie zu holen.“Regina holte das Kondom aus der Verpackung, froh das sie die Präservative mitgenommen hatte. Sie sah ihn liebevoll an und schaute ihm tief in die Augen. Er erwiderte den Blick und zog sie zärtlich zu sich heran …

„Oh Gott“, meinte er, als sie sich wieder voneinander lösten. „Ich muss zugeben, das habe ich nicht erwartet, als ich heute Morgen eingezogen bin. Und ganz sicher habe ich nicht damit gerechnet so jemanden Wunderschönes kennenzulernen wie dich.“ Er küsste Regina auf die Stirn. „Ich bin froh dass ich dich getroffen habe. Sehr froh.“
“Ich bin auch sehr froh dass ich dich getroffen habe.”
„Komm schon, wir sollten besser hier rausgehen, ehe es zu kalt wird.“
Sie stiegen aus dem Whirlpool. Er schnappte sich Reginas Handtuch und schlang es um sie, ehe er sein eigenes Handtuch aufhob und es sich um den Leib legte.
„Ich weiß nicht was aus unseren Badesachen geworden ist, “ meinte Regina, “ Aber ich habe einfach keine Lust Zeit damit zu verschwenden, sie zu suchen.“
„Gute Einstellung. Wir haben später noch mehr als genug Zeit dafür.“


In Reginas Zimmer trockneten sie sich gegenseitig ab und gingen ins Bett, sich fest umschlungen haltend. Regina mochte es, wie sein langes Haar über ihr Gesicht strich, als sie so nebeneinander lagen.
„Ich bin absolut überwältigt“, sagte Jens. „Ich wiederhole mich zwar, aber so etwas habe ich einfach nicht erwartet.“
„Ich auch nicht, “ meinte Regina.
„Möchtest du eine Geschichte über Andreas Womberg hören?“
„Der Sänger von den „Thunderheads“? Oh, ja !“
“Also, ich war mit vor ein paar Jahren mit den „Thunderheads“ auf Tour und sie hatten ein paar Auftritte in Dortmund. „Skysurfer“ war die Vorgruppe und sie spielten ihre 45minütige Show herunter, aber Andreas war einfach nicht aufzufinden. So bat ich Sebastian Münch, den Chef von „Skysurfer“ das sie weiterspielen sollten, aber er kam gleich mit: „Hey wir haben all unsere Stücke gespielt, eh du weißt doch, das wir erst 2 Alben rausgebracht haben!“. Nun, jeder war total außer sich und fragte sich, wo Andreas wäre, bis es Mitternacht wurde und es noch immer nichts von ihm zu sehen gab. Schließlich kam er mit Steffanie Passlack, dem Model und ich fragte: „Hey, Kumpel, wo warst du?“ und er sagte: „Ich hab nur geduscht, “ Wie verrückt ist das?“
Regina lachte und setzte sich auf, Jens ansehend. „Klingt genau nach den Dingen, die man Andreas zutrauen kann!“
„Er ist schon ein verrückter Kerl!“
„Aber total. Jens?”
“Hmmm ?”
“Wenn du möchtest kannst du hier bleiben, bis alles in deinem Haus angeschlossen ist und funktioniert.”
„Nein, das kann ich wirklich nicht annehmen Regina. Ich habe schon lange genug gestört.“Regina schlug ihn spielerisch auf den Hintern. „Nach allem was wir heute Abend angestellt haben, glaubst du immer noch du störst? Von wegen! Außerdem bieten sich dir eine Menge Vorteile wenn du bleibst, “ Regina küsste ihn auf die Lippen und drückte ihn aufs Bett herunter. „ Eine Menge Vorteile.“
„Du hast recht“, stimmte er zu und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. „Wirklich eine Menge Vorteile.“


Sechs Monate später waren Regina und Jens in ihrem Haus und packten Kisten aus, wobei sie entschieden, was sie behalten wollten und was weggeschmissen werden konnte.„Gott, ich kann noch immer nicht fassen wie schnell das alles geschieht“, sagte Jens, während er die letzte Kiste leerte. „Es scheint gerade mal zwei Minuten her, das ich von meiner Harley abgestiegen bin und dein wunderschönes Gesicht am Fenster gesehen habe.“
Regina lächelte ihn an. „Und du hast mich gerade erwischt wie ich dich angestarrt habe. Das war mir so peinlich!“
„Ich weiß gar nicht warum.“
„Na weil du ein Fremder warst. Ich starre Fremde normalerweise nicht an, wenn ich sie auf der Straße sehe. Es sei denn sie sehen so klasse aus wie du!“
Jens nahm Reginas Hand in seine und sah sie an. „Bist du sicher dass du das hier mit mir möchtest?“
Regina nickte. „Ich bin mir ganz sicher. Es ist doch nur logisch. Ich meine wenn ich nicht bei dir war, dann warst du bei mir. Außerdem es gibt so viele Vorteile, sage ich das nicht schon seit sechs Monaten?“
„Nun, stimmt natürlich. Ich muss gehen. Auf mich warten drei Motorräder. Theo leistet großartige Arbeit aber zulange alleine kann ich ihn auch nicht lassen.”
„Ich weiß. Aber sei nicht zu spät wieder zurück. Ich will weiter mit dir an dem Buch arbeiten.“
“Ich versuche rechtzeitig da zu sein. Ich kann es fühlen, dieses Buch von dir wird ein großer Erfolg.“
„Dank deiner Mitarbeit. Du versorgst mich mit all diesen Geschichten über Sex, Drogen und Rock and Roll und über die berühmtesten Bands in Deutschland überhaupt. Einige Geschichten sind wirkliche Knüller.“
“Ich sehe dich dann später, Schatz” sagte er und küsste sie erneut. Regina fuhr mit ihren Fingern durch Jens’ Haar. Sie gewöhnte sich langsam an die kürzere Länge. Jens hatte nicht alles abgeschnitten, darüber war Regina froh.
„Ich liebe dich mein wunderbarer Roadie.“
„Ich liebe dich auch.“
Mit einem Lächeln verließ er das Haus und fuhr auf seiner Harley davon.









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