Erste grosse Liebe

Autor: lotta
veröffentlicht am: 02.08.2007




Er fiel mir sofort auf. Noch bevor wir überhaupt los gefahren waren. Ich hab ihn gesehen und wusste sofort. Das ist er, der auf den ich bis jetzt mein ganzes Leben lang gewartet habe. Er war groß, mit braunen langen Haaren und dunklen Augen. In der linken Hand hielt er seine Gitarre, die voll geklebt war, mit lauter bunten Stickern. In der anderen Hand hielt er ein dickes, fettes Kissen, mit Blumenmuster.
Er hieß Freddy und war 18. Wir saßen zusammen am Strand und redeten über den Sinn des Lebens. Er war so anders als die Jungs die ich kannte. Das er so unglaublich schön war und ihm die gesamte Frauenwelt hinterher schaute, schien ihm gar nicht aufzufallen. Und sein Lachen, sein Lachen, ja das war als ob die Sonne aufgehen würde. Er war immer gut gelaunt. Mir schien alles so perfekt. Fast ein bisschen zu perfekt. Nachts tanzten wir zusammen und er hielt mich fest in seinen Armen. Ich war glücklich. Endlich wusste ich was es bedeutet glücklich zu sein. Auf der Rückfahrt küssten wir uns dann endlich. Es war mit Sicherheit die längste aber trotzdem schönste Busfahrt meines Lebens. Tja mit der Heimreise trat leider auch wieder seine Freundin in sein Leben. Mir bis dahin unbekannt gewesen.
Und an diesem Tag begann ein langer Leidensweg der Gott sein Dank vor wenigen Monaten zu Ende ging. Damals lernte ich Fabi kennen, aber das ist eine andere Geschichte. Als wir vor über 2 Jahren zurück nach Deutschland kamen war ich so verliebt wie noch nie. Freddy beendete zwar die Beziehung mit seiner Freundin, doch sie kamen nach 2 Wochen dann doch wieder zusammen. So ging es dann 2 Jahre lang. Er machte Schluss mit ihr, traf sich mit mir und kam dann wieder mit ihr zusammen. Wenn ich heute zurück sehe kann ich gar nicht mehr nachvollziehen warum ich das mit mir hab machen lassen. Aber dieser Junge hatte so eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich. Ich wer gestorben für ihn. Ich habe ihn abgöttisch geliebt. Ich musste das Schuljahr wiederholen weil ich an nichts anderes mehr gedacht hatte. Ich hatte nur noch ihn im Kopf. Freddy.
Als wir uns vor etwa 8 Monaten wieder trafen wer mir nie im Traum eingefallen was an diesem Tag passieren würde. Ich war fest davon überzeugt nichts mehr für ihn zu empfinden. Doch als wir uns trafen musste ich mir eingestehen dass da noch immer Gefühle waren. Zwar nicht mehr so stark wie früher aber immer noch genug.
Eigentlich wollten wir nur ein T-Shirt für ihn kaufen gehen doch am Ende gingen wir dann doch noch auf eine Party. Danach sollte ich bei ihm übernachten. Ich versuchte mir einzureden, dass ich nur bei ihm übernachtete weil ich sonst mitten in der Nacht alleine nach Hause fahren hätte müssen. An diesem Abend ließ er mich nicht für eine Sekunde alleine. Er zog mich zu sich auf seinen Schoß und schmiegte sich an meinen Rücken. Ich konnte ihm wieder nicht widerstehen. Es war wie früher. Er drückte mich an sich und umarmte mich lange. Er nahm mir die Luft zum atmen und alles drehte sich. Ich vergaß alles und lies mich einfach fallen. Es gab wieder nur mich und ihn in seinem ' Phils dougnats' T-Shirt.Auf dem Heimweg stellte er sich auf der Rolltreppe eine Stufe unter mich so dass wir gleich groß waren. Er beugte sich vor und gab mir einen Eskimokuss und lachte. Wieder dieses lachen. Die Nacht war eisig kalt, aber trotzdem schaffte er es mit einem einzigen Blick, mit seinen treuen Hundeaugen mich innerlich angenehm zu erwärmen. In der S-Bahn saßen wir nebeneinander. Die Welt zog an uns vorbei. Wir hörten Jack Johnson und er hielt meine Hand, fest in seiner. Ich musste an die Heimreise aus Spanien denken und mir war klar dass auch dieser Moment nicht für ewig sein würde. Als wir bei ihm zu Hause waren, ging alles ganz schnell. Ich lag neben ihm in seinem großen Bett. Wieder dieses Blumenmuster auf dem Kissen was mir schon damals aufgefallen war. Damals als alles angefangen hatte. Ich konnte überhaupt nicht mehr denken alles passierte einfach und ich hatte meine Gefühle und meine Gedanken nicht mehr unter Kontrolle. Wir küssten und streichelten uns und es wurde immer wilder….
Am nächsten morgen war der Moment von dem ich wusste das er vorbei gehen würde vorbei. Ich hatte mich wieder unter Kontrolle und konnte mal wieder nicht verstehen wie es so weit hatte kommen können. Ich blickte aus dem Fenster. Unsere Fußstapfen von voriger Nacht waren schon wieder von neuem Schnee bedeckt. Einfach verschwunden. Als ob es sie nie gegeben hätte, genauso wie diese letzte Nacht die, nie hätte passieren dürfen.
In der S-Bahn nach Hause schwor ich mir wegen diesem jungen nie wieder so die Kontrolle zu verlieren. Tat ich auch nicht, denn ich lernte Fabi kennen. Einen Jungen der zwar auch hübsch war, der aber nicht aus lauter lehren Versprechen bestand.
Wenn ich heute den Freddy sehe, finde ich ihn noch immer unbeschreiblich schön, aber mein Herz öffnet sich nicht mehr. Das öffnet sich nur noch wenn ich den Fabi sehe.









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