Ich mag dich, ich mag dich nicht Teil 2

Autor: Flocke
veröffentlicht am: 10.07.2007




Langsam aber sicher wurde ihr bewusst das sie ihn immer noch musterte. Sie schaute schnell wieder in ihre Kaffeetasse. 'Deine Tasse ist leer du kannst mich ruhig weiter beobachten wenn es dich glücklich macht!' Joe schaute ihm nun direkt in die Augen. 'Idiot.'Sie rappelte sich auf und warf einen prüfenden Blick in den großen Spiegel an der Wand. Sie murmelte etwas das sich sehr nach:' Verdammt, warum sehe ich nur so scheiße aus?' anhörte und kramte sofort in der großen blauen Leinentasche, die sie immer bei sich hatte. Zum Vorschein kam die graue Mütze, die sie sich für solche Zeitpunkte extra gekauft hatte.Der letzte blick im Spiegel verriet ihr das Marc immer noch auf dem Bett lag und ihr zuschaute. 'Du musst wohl ganz schön was machen um gut auszusehen was?' Joe schaute an ihm herunter und sagte knapp:' Musst du viel tun um so nervend zu sein?' Er zuckte mit den Schultern 'So nervend kann ich ja wohl nicht sein, sonst hätte sich das Fräulein hier, ja nicht so breit in meinem Bett gemacht.' Joe grinste und gab frech die passende Antwort:' Wenn du schläfst mein Lieber, kannst du richtig nett sein, Nett anzusehen und mehr kann Frau von dir wohl nicht erwarten!' Sie streckte ihm die Zunge raus und verließ mit einem knappen 'Bye!' das Zimmer. Die Wohnung war nicht gerade groß, was sie wenigstens nicht, wie es so oft ihre Art war, in Wäschekammern oder fremden Zimmern liefen lies. Marc begleitete sie noch zu Tür. Ihm gefiel es das sie so frech war, und das sie nicht wollte, das machte sie irgendwie interessant, nicht wie die Mädels aus seinem Semester. Die, wenn er wollte mit einem Lächeln zum dahinschmelzen brachte.

Vor der Haustür angekommen schloss sie kurz die Augen, und atmete tief ein..Es war ein kühler Abend, genauso, wie sie ihn mochte und während sie sich sicherem Gang zu ihrem Auto bewegte, dachte sie stets an den Abend zurück und an Marc.Er ist ein Spinner. Er ist ein Spinner. Er ist ein Spinner, Spinner, Spinner, Spinner!Sie sprach die Worte nicht laut, sondern sagte sie sich in Gedanken vor, weil sie befürchtete, für verrückt gehalten zu werden. Sie wollte einfach nur nach Hause, nach Hause und duschen.Als sie mit der Post in der Hand durch den Hausflur ging, hörte sie schon leise Musik aus ihrer Wohnung. 'Bin wieder da!' Sie hörte Biene, ihre Mitbewohnerin im Badezimmer kichern. Wird wohl nichts mit duschen. 'Hey Joe, sind in der Wanne, wie war's bei Marc?'Joe verdrehte die Augen, die Kopfschmerzen kamen wieder. 'Der Kaffee war gut, ich geh ins Bett!' Diesmal war es nicht die hohe piepsige Stimme von Biene sondern die sanfte und raue von Arne, Marcs Bruder. 'Hat er sich mein Bruderherz denn benommen? Ich frag ihn später mal aus, wie es war. Schlaf gut Kleine.' Joe rieb sich seufzend die Augen. ' Da lief gar nicht, verstanden und wird es auch nie!' Das klang härter als sie es wollte. ' Schon gut, ich weiß, du bist gerne Single aber es wäre doch so schön, überleg dir mal dann könnten wir immer Doppel-Dates haben' Doppel-Dates? War Biene jetzt vollkommen durchgeknallt? Eine Überdosis an Glücksgefühlen musste daran Schuld sein das Biene, ihre Biene so einen Müll vorschlug. Joe wurde schon bei dem Gedanken schlecht daran.

Biene, die mit richtigem Namen Sabine hieß, war ihre beste Freundin, seit dem Kindergarten waren sie unzertrennlich. Sie machten zusammen Abitur, studierten an der gleichen Universität und teilten sich sogar die Wohnung. Biene war lange Single gewesen und umso mehr freute es Joe das sie nun glücklich mit Arne zusammen war, wenn sie sich nur manchmal etwas zurück nehmen könnten. Es gab Tage an denen sie sich wirklich beherrschen musste den zwei nicht den kopf abzureißen. Joe mochte Arne wirklich, und gönnte Biene ihre große Liebe ja, aber ständig dieses frisch verliebte Pärchen um sich zu haben war einfach zu viel. Es vergingen keine Fünf Minuten ohne das die zwei sich küssten oder immer wieder beteuerten wie sehr sie sich liebten.
In der Küche drehte sie erst mal einem Casting- Popsternchen den Saft ab, was von den zwei Turteltauben mit lautstarken Protest bestätigt wurde, klemmte sich eine Flasche Wasser unter den Arm und verschwand gähnend in ihrem Zimmer. Joe zog sich bis auf die Unterwäsche aus und stellte sich ans Fenster, der Spanner von gegenüber war nicht zu sehen, mit einem Achselzucken ließ sie den Rollladen runter und stellte ihre Musikanlage an, mit einem Lächeln vergrub sie sich in ihre Kissen und wurde von leisen Klavier Klängen ins Land der Träume getragen.







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