Zwischen den Welten Teil 9

Autor: Dragon-Girl
veröffentlicht am: 10.07.2009




Angenehm warm und glatt fühlten sich die Schuppen unter ihrer hand an. Ihre Hemmungen über Bord werfend, machte sie sich nun daran den Drachen näher zu untersuchen. Vor allem die Tatsache, dass der Drache fest zu schlafen schien, tat ihrer Neugierde keinen Abbruch.Langsam, während sie ihre Hand über die Schuppen gleiten lies, schritt sie den Körper entlang. Angefangen an dem Hals, wo die kleine Schuppen mit denen der kopf bedeckt war, langsam größer wurden, die sich dann über den restlichen Körper erstreckten. Während sie eine der kleineren Schuppen gut mit ihrer Hand bedecken konnte, hatten die großen eine Fläche, die sie mit beiden Händen nicht ausfüllen konnte. Was allerdings auch kein Wunder war, bei dieser Größe. Selbst liegend, war er doppelt so groß wie sie, von der Länge ganz zu schweigend. Das sie selbst allerdings zu der Kategorie der kleineren Leute. Gehörte, ignorierte sie in diesen Moment.
Immer wieder bewunderte sie die leuchtenden Farben der Schuppen. Angefangen am Kopf war es ein wunderschönes Kobaltblau, welches an der Unterseite des Halses bis hin zum Bauch in ein leuchtendes Jadegrün überging. Nach oben hin wurde das Blau allerdings immer dunkler bis hin zu den Rückenzacken, die schließlich ganz schwarz waren. Die komplett blauen Flügel ruhten zusammengefaltet neben dem Körper. Mira erinnerte sich zurück an ihren ersten Flug, wie groß die Flügel ausgebreitet waren und wie kraftvoll. Immerhin waren sie in der Lage einen massigen Körper in die Luft zu heben.
Nachdem Mira sich auch den geschuppten Schwanz angeschaut hatte, der sich leicht um den Körper schlang, ging sie zurück zu dem Kopf des Drachen, der auf den Vorderbeinen ruhte. Vorsichtig machte sie einen großen Bogen um die scharfen Krallen. Ein leichter Schauer lief ihr den Rücken hinunter, konnte. Auch die zwei Hörner auf dem Kopf, dienten bestimmt ähnlichen Zwecken, kam ihr in den Sinn, als sie diese mit einem Blick streifte. Mira verbannte diese unangenehmen Gedanken aus ihrem Kopf und trat näher an den Kopf des Drachen heran. Vorsichtig achtete sie dabei darauf, dass sie genug Abstand zu den Krallen hielt. Als sie vorsichtig ihre Hand auf die Nüstern legte, öffnete der Drache seine Augen. Gefesselt von diesem intensiven Blick hielt Mira ihm stand. Sie war wie gebannt und konnte sich nicht rühren. Es war als ob eine riesige Macht ihren Körper umfasste, ihn fesselte und sie selbst dann heraussog, in einen Wirbel. Der gefüllt mit Farben, Formen und Gestallten die ihr Verständnis überstieg. Aber das störte sie nicht. Sie fühlte sich da wohl. Sie war gerade dabei sich in dem Sog zu verlieren als sie mit Gewalt wieder herausgeholt wurde.
'Verdammt was tust du da?' Mira wurde zurückgerissen und landete auf dem Boden. Stöhnend und noch leicht verwirrt, rieb sie sich den Kopf und sah sich um. Neben ihr auf dem Boden lag der Drachenreiter der sich wütend aufrichtete. 'Verdammt, was hast du dir bloß dabei gedacht!' Ebenfalls sehr verstimmt, richtete sich Mira auch auf und fauchte zurück: 'Was soll das. Du tust ja als hätte ich etwas verbrochen. Dabei hab ich ihn mir bloß näher angesehen.' 'Das ist es ja gerade. Hast du dir mal überlegt was da alles passieren. Du kannst von Glück reden, das du noch an einem Stück bist.' Etwas überrascht von diesem Ausbruch, trat Mira einen Schritt zurück und zuckte im selben Moment zusammen. Hinter ihr hatte sich der Drache aufgerichtet und fauchte in ihre Richtung. Sofort wurde sie weiter weg gezogen, während der Drachenreiter versuchte ihn zu beruhigen, was ihm aber nur bedingt gelang. Immerhin schaffte er es, das der Drache sich aufhörte zufauchen und sich wieder hinlegte. 'Siehst du jetzt was du angerichtet hast?', schnaubte der Reiter, als er wieder zu ihr und der Reiterin kam, 'das ist alles deine Schuld. Das alles hier ist deine Schuld. Wegen dir sitzen wir hier fest und können keinen Kontakt auf nehmen und wissen auch nicht wie lange wir noch hier bleiben müssen. Nicht genug damit dass du einfach so hier hereinplatzen musstest, nein du musstest auch noch unbedingt meinen Drachen stören. Du legst es wohl darauf an Suizide zu begehen. Aber könntest du das bitte alleine machen und uns davon verschont lassen!'Wie versteinert hatte sich Mira die ganze Rede angehört, aber jetzt als kurz nach Luft schnappte erwachte sie aus ihrer Erstarrung. Sie hatte genug, eindeutig genug, dass musste sie sich nicht bieten lassen. Erst zuhause bei ihren Pflegeeltern und jetzt auch noch hier. Dabei hatte er nochweniger recht dazu als ihre Pflegemutter. Sie hatte eindeutig die Nase voll und würde gehen.
Zu diesem Schluss gekommen, blickte Mira auf und ihr Blick viel durch Zufall auf den blau-grünen Drachen der sich halb wieder aufgerichtet hatte und ihr zuzwinkerte. Sie fällte ihren Entschluss innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde. Sie lief an dem Drachenreiter vorbei, der zwischen ihr und dem Drachen stand, und lief zu dem Drachen. Dieser hatte sich inzwischen flacher auf den Boden gelegt, damit sie leichter auf seine Rücken kam. Und sobald sie auf seinem rücken saß, wie konnte sie nicht sagen, richtete er sich völlig auf und lief auf den Ausgang zu. Dort brach er durch das Gestrüpp und schwang sich in die Luft.







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