Zwischen den Welten Teil 4

Autor: Dragon-Girl
veröffentlicht am: 19.07.2007




Während Mira so am Fenster stand und zum Himmel auf schaute, fiel ihr nicht auf , dass sich in einer dunklen Ecke vom Garten ein Schatten leicht bewegte. Der Schatten war da schon eine Weile und beobachtete sie. Und es war niemand anderes als der junge Mann, den sie am Tag verfolgt hatte und dem sie auch schon im Hallenbad begegnet war. Da war etwas an Mira, was ihm keine Ruhe lies und weshalb er jetzt hier im Schatten stand und sie beobachtete. Als er ihr das erstemal beim tauchen begegnet war, hatte er ihr keine weitere Beachtung geschenkt. Aber heute, als sie auf dem Boden saß und ihn angeschaut hatte, mit ihren dunkel schimmernden Augen, war es ihm so vor gekommen, als durchfuhr ihn ein elektrischer Schlag. Und seit dem war da das Gefühl von Vertrautheit und das sie anders war als die Anderen denen er bis jetzt hier begegnet war. Aus diesem Grund hatte er sie nicht mehr aus den Augen gelassen, seit er bei der Kreuzung vor ihren verschwunden war. Nun aber, als er sah wie Mira das Licht löschte und sich wieder ins Bett legte, zog er zurück in die Dunkelheit und verschwand in die Nacht.
Als Mira am nächsten Morgen aufwachte in hinunter in die Küche zum Frühstück ging, musste sie feststellen, dass sich an ihrer Situation nicht viel geändert hatte. Ihre Pflegeeltern waren immer noch ziemlich wütend auf sie und sie hatte für die nächsten zwei Wochen Stubenarrest. Das heißt sie durfte das Haus nur für die Schule verlassen und musste den Rest ihrer Zeit mit zu Hause schuften. Nicht dass ihr es vorher viel anders war, aber immerhin etwas Zeit für sich gehabt, indem sie einfach verschwunden ist. Weil so etwas wie Privatsphäre hatte sie nicht in diesem Haus. Und so blieb ihr das ganze Wochenende nichts anderes übrig, als zu schuften und sich die Vorwürfe ihrer Mutter anzuhören. Das dies also der Dank für ihre Mühe sei und dass es absolut nicht zu fassen ist, dass sie so etwas tut und Schande über die Eltern bringt. Nachdem sie so großzügig waren und sie in ihr Haus und Familie aufgenommen und großgezogen haben. Sie haben ihr schließlich die Möglichkeit einer besseren Zukunft geboten, als sie es je Waisenhaus gehabt hätte. Mira kannte den Inhalt der Schimpftirade ihrer Pflegemutter schon. Sie bekam sie jedes mal zuhören, wenn sie nicht in der Lage war, ihre Erwartungen zu erfüllen. Sie wusste mittlerweile auch, dass ihre Pflegeeltern sie nur aufgenommen weil sie damals ein so süßes hübsches Baby gewesen war. Als sie aber älter wurde verschwand die Interesse an ihr und sie wurde immer mehr zu einer Last, was sie dann auch zu hören bekam. Allerdings, musste Mira zugeben, dass es noch nie so schlimm gewesen war. Und an der kreischenden, sich immer wieder überschlagenden Stimme merkte sie, dass sie jetzt ernsthaft in Mitten von Problemen steckte. Sie seufzte und hatte absolut keine Ahnung, wie sie auf diese Art und Weise das Wochenende überstehen sollte. Den sich ewig diese Keiferei anzuhören würde sie mit Kopfschmerzen nicht ewig durchstehen. Mira seufzte noch einmal und wandte sich erneut ihrer Hausarbeit zu, um möglichst schnell damit fertig zu werden, damit sie sich dann bei einer kleinen Pause in einer ruhigen Ecke erholen kann. Um ehrlich zu sein, war sie ziemlich mutlos und hatte alle Hoffnung aufgegeben, dass sie noch irgendetwas aus ihrer grauen, eingeengten Welt befreien würde.
Am Montagmorgen als sie frühmorgens aufstand und schwimmen gehen wollte, war dies nicht möglich. Ihr Badezeug hing zwar noch im Bad aber ihr Schwimmausweis war weg und die haustür abgeschlossen und der Schlüssel abgezogen. Und da sie im zweiten Stock wohnten, konnte sie nicht aus dem Fenster klettern. Das war zu viel für Mira, ihr reichte es. Sie beschloss abzuhauen. Und nachdem Frühstück ging sie anstatt in die Schule in einen nahe gelegenen Wald. Und dort lief sie immer weiter hinein. Gegen Mittag kam sie auf eine Lichtung, mit einem kleinen Waldsee. Sie beschloss hier erst einmal Rast zu machen und später zu entscheiden, was sie tun würde. Zum Glück hatte sie vorsorglich Verpflegung anstatt Schulsachen eingepackt. Aber erst einmal wollte sie ein Bad nehmen und im See schwimmen. Schnell war sie umgezogen und sprang ins Wasser. Trotz des klaren Wassers, konnte Mira unter Wasser Wasser nicht viel erkennen. Mit kräftigen Zügen schwamm sie immer weiter nach unten. Der See war tiefer als es den Anschein erweckte. Den sie schwamm immer weiter nach unten.







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