Wir sollten nicht.... Teil 33

Autor: julia
veröffentlicht am: 12.12.2009




Der Weg führte Sie durch Pinien. Es roch wie in Galeria nach Wald und Meerwasser.
Der Duft hier war so beruhigend. Umso näher sie zu dem Strand kamen umso lauter wurde es.Der Strand von Calvi war sehr belebt und vor allem beliebt.

Hier gab es einen sehr feinen Sandstrand und man konnte viele Meter ins Meter spazieren ehe es tief wurde.
Das Wasser war hier auch sehr viel wärmer als an den anderen Küstenabschnitten.Vanessa steuerte auf einen schönen Platz unter einem Baum zu. Julia konnte im Schatten liegen und Vanessa in der Sonne.
Als sie die Decke perfekt platziert hatten zogen sie sich aus.

'Schwimmen oder was?' rief Vanessa und lief zum Meer.
Julia atmete tief ein und lief Vanessa nach.
Vanessa rannte wie immer ins Wasser wie bei Baywatch.
Sie lief langsam ins Meer und zog die Beine so gut es ging in die Höhe- bis sie weit genug drinnen war um einen kleinen Kopfsprung zu machen und schwups- weg war sie.Julia wurde langsamer. Das Wasser reichte ihr mittelweile bis zum Bauch und sie fühlte sich so wohl.

Es war warm und die Sonne brannte vom Himmel. Sie schloss die Augen und...'AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH............!!!!!!!!!!!!!!!'

Als Julia die Augen aufmachte spürte sie einen heftigen Schmerz und dass ihr linkes Knie einfach nachgab und sie ins Wasser kippte.
Der Schmerz war für eine Sekunde so heftig dass ihr schwarz vor Augen wurde.Sie fiel ins Wasser und fühlte wie es sie plötzlich von allen Seiten umgab.
Sie begann mit den Armen zu rudern und spürte dass jemand sie von hinten nach oben zog.Es war ein hübscher Mann der Julia hochzog und schnell an den Strand trug.

Sanft setzte er sie in dem heißen Sand ab und begann französisch mit ihr zu sprechen.Julia war perplex. Ihr linker Fuß tat so höllisch weh.

'Juliaaaaaaaa!!!!!??!!!'
Julia dreht sich langsam nach rechts. Vanessa kam aus dem Meer gelaufen.
Endlich war sie bei Julia und dem Mann.
'Je m´appelle Paul.' grinste Julias Retter frech.
Er sah gut aus- hatte grüne Augen, schwarze Haare, einen Dreitagebart, wunderschöne weiße Zähne und ein umwerfendes keckes Lächeln.
Vanessa begann sich aufgeregt mit ihm zu unterhalten.

Von Minute zu Minute wurde Julia wieder klarer und nach einigem Niesen war auch alles Wasser aus ihrer Nase, der Schmerz im linken Fuß blieb aber.
' Was ist passiert??'
'Du bist auf einen Seeigel gestiegen.'
'Na toll. Ist er noch drauf? Ich kann nicht schauen.'
Julia war den Tränen nahe. Verletzungen machten ihr nichts aus solange sie nicht an ihr selbst dran waren.

'Die Stacheln stecken noch drinnen. Paul sagt dass die auch drinnen bleiben müssen. Die fallen von alleine ab. Wenn wir jetzt anziehen dann brechen wir sie ab und dann entzündet sich das ganze.'
'Was?? Ich kann ja nicht mit Stacheln herumlaufen.'
'Die sind so klein Julia- wir sehen sie ja kaum.'
'Aber die tun höllisch weh.'
Vanessa fragte Paul was man dagegen tun könnte.
Paul antwortete schnell und setzte wieder sein charmantes Lächeln auf.
'Merci Paul.' Sagte Vanessa und lächelte ihm zu.
Paul grinste zurück murmelte 'avec plaisier cherie' und weg war er.

'Süße wir müssen Essig und Zitronen besorgen. Das musst du drauf tun das desinfiziert und lindert angeblich die Schmerzen und dann kommen die Stacheln auch schneller raus.'
'Dann fahren wir lieber oder?'
'Auf geht's. Ich werde dir helfen müssen. Bleib hier sitzen ich hol mal alle unsere Sachen. Schade eigentlich um diesen hübschen Paul.'

Julia musste grinsen. Sie sahen wie er zu seinem Handtuch zurück ging wo eine genervte Blondine saß und Paul offensichtlich wegen seiner Rettung Julia´s ankeifte.

Vanessa hatte alles in Windeseile zusammen gepackt und stand neben Julia.
Julia versuchte langsam aufzustehen und vor allem vorsichtig um keinen Sand in die kleinen Wunden, die leicht bluteten, zu bekommen.
Sie humpelte neben Vanessa, die sehr darauf bedacht war vorsichtig und langsam zu gehen, zum Auto.

Dort angekommen schmiss Julia sich auf den Beifahrersitz und begutachtete die Wunden ganz vorsichtig.
Es sah nicht gut aus und tat furchtbar weh. Ob Essig und Zitronensaft wirklich die Schmerzen lindern würden?
Die Stacheln waren wirklich fast durchsichtig und stecken in Julias Fußsohle fest.
Als Vanessa alles eingeladen hatte ging es schnell zum Supermarkt.
Julia wartete solange im Auto.
Sie versuchte die Gelegenheit zu nutzen und zog sanft an einem Stachel an- der bewegte sich aber keinen Millimeter.

Vanessa war binnen 5 Minuten wieder im Auto. Sie sah wirklich besorgt aus.
'Sowas kann wirklich nur dir passieren 2 Tage bevor wir nachhause fliegen.'
'Ich weiß.'

Sie lachten los. Es war klar dass so ein Urlaub ohne kleinen Unfall nicht sein konnte und wie immer war es Julia passiert.
Vanessa hatte ein Kilo Zitronen und noch eine Flasche Tafelessig besorgt da sie zuhause nur Rotweinessig hatten.
'Sicher ist sicher.' Hatte Vanessa beim einsteigen gesagt.
Die Fahrt nachhause ging los.
Sie sangen im Auto und Vanessa tat ihr bestes dass Julia sich etwas entspannen konnte.Nach 20 Minuten waren sie endlich am Ziel.
Vanessa stieg aus und war sofort bei Julias Türe um ihr hinaus zu helfen.

Julia blickte auf den Balkon Ihres Appartements und sah dass Matthias, Isa und Christian bereits draussen saßen und sich unterhielten.
'Kann bitte jemand kommen und der Schwerverletzten helfen??' rief Vanessa hinauf.Christian und Matthias sprangen sofort auf und liefen aus dem Appartement.'Vanessa übertreib nicht. Es tut zwar weh aber ich bin ja nicht behindert deshalb.''Sei doch froh wenn die 2 dir helfen.' Sie zwinkerte Julia zu und packte den restlichen Einkauf aus.
Matthias war als erstes bei Julia.
Er musterte sie schnell von oben bis unten.
'Was ist passiert??'
'Ich bin auf einen Seeigel gestiegen. Und die Stacheln stecken im Fuß.'
'Oh Sonnenscheinchen. Tut´s sehr weh? Kannst du gehen? Soll ich dir helfen- dich tragen?''Stützen reicht vollkommen beim Stiegen steigen.'
Matthias nahm sie lange und innig in seine Arme.
Christian stand neben Vanessa und ließ sich den Einkauf überreichen.

Während Matthias Julia umarmte beobachtete er sie ganz genau.
Sie hatte die Augen geschlossen und schien die Aufmerksamkeit von Matthias wirklich zu genießen.Als Matthias endlich locker ließ küsste er sie sanft und als sich seine Lippen sanft von ihren lösten zog Julia ihn noch einmal leicht zu sich heran um den Kuss noch einmal zu erwidern.Christian spürte wieder diesen Stich.
'Auf geht's.' sagte Vanessa und alle folgten ihr.
Julia ging langsam an Matthias gestützt die Stiegen hoch und merkte dass Christian sie stets aufmerksam beobachtete.

Im Appartement angekommen trug Matthias sie sofort zu einem Stuhl. Er hatte einen zweiten Stuhl auch gleich parat gestellt und einen Polster darauf gelegt um Julias Fuß hochlagern zu können.
'IHHHHHH.'
'Danke Isa.'
'Das sieht ja grauslich aus. Zieh die Stacheln doch raus.'
'Das darf man nicht.' Sagte Vanessa bestimmend.
'Vanessa kannst du mir helfen mit dem Essig und Zitronen?'
Vanessa nickte und holte ein Schneidbrett, Messer und Handtuch und natürlich den Essig und Zitronen.

Als alles am Tisch stand setzte sie sich gegenüber von Julia legte das Handtuch auf Ihre Oberschenkel und nahm Ihren Fuß auf Ihren Schoß.
Sie öffnete den Essig und leerte langsam etwas auf Julias Sohle.
Der Schmerz fuhr so heftig in Julias Glieder dass sie total steif wurde.
Christian hatte das bemerkt und hielt Julias Hand. Sie drückte so fest sie konnte und legte ihr Gesicht auf seine Hand.

'Tut´s weh?' fragte Isa misstrauisch.
'Bitte Isa...Was ist das für eine dumme Frage??.'
Alle waren erstaunt dass Christian das gesagt hatte.
Vanessa schnitt eine Zitrone und lies den Saft auch langsam auf Julias Sohle laufen.
Dieses Mal tat es nicht mehr so weh.
Julia ließ langsam Christians Hand los und versuchte sich zu entspannen.

'Und was jetzt?'
'Paul hat gesagt dass es sehr schnell geht dass die Stacheln rauskommen.'
'Wer ist Paul??' fragte Matthias.
'Paul ist Julias Retter. Er hat sie aus dem Meer getragen und gewartet bis ich da war.'
'Jetzt können wir gar nicht weggehen heute.' Sagte Isa traurig.
Julia verdreht die Augen.
'Ihr könnt natürlich weggehen. Ich bleibe halt hier. Bis morgen wird es sicher besser und ich hoffe die Stacheln gehen jetzt schnell raus. Morgen machen wir uns noch einen schönen Abend. Also geht doch weg heute. Ich bin euch nicht böse.'
Isa lächelte.

'Wer hat Lust?' fragte sie in die Runde.
Vanessa war sofort dabei. Matthias überlegte kurz und sagte dann auch zu.
'Schatz was ist mit dir?' Isa schaute Christian hoffnungsvoll an.
'Hmm ich glaube ich habe keine Lust auf weggehen. Wärst du böse wenn ich Julia Gesellschaft leiste?'

Julia sah sich Matthias und Isa genau an in diesem Moment.
Sie sah in Matthias Gesicht ganz eindeutig die Eifersucht.
Isa wirkte etwas fassungslos.
'Ähm...naja...ich schätze....naja wenn du nicht willst.'
Christian ging auf sie zu und nahm sie in den Arm.
'Macht euch einen schönen Abend und denk an mich Schatz.'
Isa zog Christian zu sich und küsste ihn kurz.
'Nagut dann machen wir 3 hübschen uns auf den Weg.'

Julia sah zu wie alle 3 verschwanden um sich umzuziehen und fertig zu machen.Nach einer halben Stunde waren die 3 Abfahrbereit und Vanessa hatte sich dazu entschlossen mit dem Auto zu fahren.
Matthias und Vanessa verabschiedeten sich mit einer Umarmung bei Julia während Isa wie immer an Christians Lippen hing und sich nicht lösen konnte.

'Isa????? Wir könnten dann wenn du fertig bist los FAHREN.'
Langsam löste sich Isa von Christian und endlich war der Kuss zwischen den beiden zu Ende und die 3 machten sich auf den Weg.
Von der Terrasse aus winkten Julia und Christian dem Auto hinterher bis es hinter dem kleinen Hügel verschwand.
'Jetzt sind wir also alleine.'
'Mhm.' Summte Julia.
'Tut´s weh?'
'Es brennt fürchterlich.'
'Der Fuß ist auch etwas angeschwollen. Möchtest du irgendwas?'
'Nein danke geht schon.'
Julia schloß die Augen und rutsche in ihrem Stuhl etwas nach unten.
Sie hörte dass Christian in die Küche ging und allem Anschein nach etwas holte.
Neben ihr wurde der Sessel verstellt und sie hörte Geschirr klappern.

Sie machte langsam die Augen auf. Vor ihr stand eine große Schüssel Griechischer Salat mit sehr viel Feta.
Sie schaute Christian fragend an.
'Der ist für dich. Hab ich vorhin gemacht und ihn für dich versteckt.'
Sie machte große Augen. Sie aß wahnsinnig gerne Griechischen Salat mit extra viel Feta.'Danke, Danke, Danke, du bist ein Schatz.'
Er setzte sich neben sie und sah ihr gut gelaunt beim Essen voll.

Julia nahm die Gabel und fing an. Genüsslich aß sie gerade ein Stück Feta. Wie gut der Salat schmeckte.
Christian griff nach ihrer Hand als sie gerade wieder eine volle Gabel in den Mund stecken wollte und führte die Gabel nun zu seinem Mund.
Julia lachte und schob ihm die Gabel in den Mund.
'Dankeschön.' Sagte er mit vollem Mund.
Da Julia sich nicht bewegen konnte dank ihrem Fuß, und der Abstand zwischen ihnen zu groß war konnte sie ihn nicht küssen.
Sie hätte es so gerne getan.

Sein Blick fixierte sie und er hatte dieses freche Grinsen. Zwischen ihnen prickelte es aber keiner sagte oder tat etwas.
Julia genoss den Salat und gab ab und zu auch Christian ein paar Bissen ab.
Christian hatte Musik aufgedreht und Julia eine Weste geholt da es langsam kühl wurde.Sie blickten beide über das Meer und waren in Gedanken versunken.
'Wie wird es wohl weitergehen wenn wir zuhause sind?' fragte Julia verträumt.
'Das weißt du doch….'
Wusste sie das wirklich oder hoffte sie bloß dass alles so kommen würde wie sie es sich wünschte.

'Es wird nicht einfach werden aber zusammen können wir das schaffen.'
Christian nickte ihr zuversichtlich zu und drückte ihre Hand.
'Ich bin müde.'
'Soll ich dich ins Bett tragen?'
Julia nickte und gähnte herzhaft.
Christian hob sie sachte und brachte sie ins Badezimmer wo er ihr die Zahnbürste reichte.Nachdem Julia fertig geputzt hatte trug Christian sie in ihr Schlafzimmer.
Er zog ihr sanft ihr Nachthemd an und legte sie mit dem frisch verbundenen Fuss ins Bett.'Gute Nacht meine Prinzessin.'
'Gute Nacht du holder Prinz.'
Christian lächelte, küsste ihre Stirn und ging aus dem Zimmer.

Julia schlief in dieser Nacht sofort ein und wurde nicht einmal wach als Vanessa nach einer langen durchgetanzten Nacht nachhause kam.
Es war erst 8:00 morgen als Julia aufwachte.
Sie setzte sich langsam auf und genoss die ersten Sonnenstrahlen die durchs Fenster kamen.Vorsichtig zog sie ihre Fußsohle näher zu sich um sich die Stacheln anzusehen.
Es waren keine Stacheln mehr da- der Fuß war nur noch etwas geschwollen.
Sie mussten über Nacht endlich rausgefallen sein.
Leise ging sie aus dem Zimmer. Alle schliefen noch.
Julia packte ihre Badetasche und schrieb einen kurzen Zettel.

BIN AM STRAND


Sie schloss leise die Tür des Appartement uns machte sich auf den Weg. Es würde das letzte mal sein dass sie diesen Weg zum Strand ging.
Langsam ging es die steile Straße hinab, das Meer lag vor ihr und der Geruch von Pinien und Salz lag in der Luft.
Auf dem Weg zum Strand ging Julia noch kurz in den kleinen Supermarkt um eine kleines Frühstück zu kaufen.

Sie nahm ein Baguette, etwas Käse und eine große Flasche Wasser.
Der Strand war wie immer menschenleer. Julia breitete ihr großes Handtuch aus und legte sich darauf. Der Sand war noch kühl aber die Sonne strahlte mit voller Kraft auf sie herab.Sie schloss die Augen und lauschte dem Rauschen des Meeres.

Nach einiger Zeit hörte sie Schritte im Sand auf sie zukommen. Sie machte langsam die Augen auf und sah Vanessa auf sie zukommen. Wie immer gut gelaunt und einem breiten Grinsen im Gesicht.

'Guten Morgen du Frühaufsteherin.'
'Guten Morgen du Nachteule. Wie war´s gestern?'
'Es war ganz nett- aber natürlich nicht so lustig wie wenn du noch mit dabei gewesen wärst.'







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