Wir sollten nicht.... Teil 16

Autor: julia
veröffentlicht am: 19.06.2007




Es war eine Vollmondnacht und als Julia aus dem Appartement ging wehte eine angenehme warme Brise. Obwohl Julia nur ein kurzes weißes Nachthemd anhatte war ich warm.

Julia liebte Korsika. Sie ging den steilen Weg nach unten und bog auf der Ecke gleich rechts Richtung Strand ab. Es war finster und es gab keine Straßenbeleuchtung. Es war gruselig und schön zugleich.

Sie erreichte die Stiegen die sie zu ihrem offiziellen Lieblingsplatz seit heute Abend führen würden.
Unten angekommen setzte sie sich in den kühlen Sand. Sie hatte es in der rechten Hand - die Kette von Christian.

Sie lies die letzten Monate Revue passieren. Es war so viel passiert und sie wusste nicht was sie tun sollte. Matthias hatte es gewiss nicht verdient so hintergangen zu werden, doch auch er hatte einen Fehler begangen indem er Veronika geküsst hatte. Sie konnte ihm das verzeihen, aber sie hätte nie gedacht dass er das tun und ihr nichts davon sagen würde.

Was empfand sie für Christian? Sie musste sich darüber im klaren sein.
Sie war sich ihrer Liebe zu Matthias eigentlich sehr sicher gewesen, wo sie doch schon immer in verliebt gewesen war. Was sollte das denn nun?
Sie war 19 Jahre, konnte sie sagen dass sie ihr ganzes Leben von nun an nur mit Matthias verbringen. Sie bekam bei dem Gedanken oft Torschlusspanik.

Sie wollte so viele Dinge noch tun und erleben und Matthias war so schrecklich bequem und auch sie hatte seine Art schon oft übernommen und ging auch nur noch wenig aus.
Das Meer rauschte so beruhigend und wunderschön vor sich hin.
Sie schloss die Augen und genoss die sanfte Brise des Meeres.

Christian schwebte in ihrem Kopf herum. Sie konnte es ja nicht leugnen, egal was sie tat sie dachte ständig an ihn.
An seine wunderschönen blitz blauen Augen an sein hinreißendes lächeln und sein gutes Parfum. Er war so witzig und charmant und redegewandt.
Die Gefühle für ihn waren keine Spinnerei, so wie sie es ihm gesagt hatte.

Langsam ging die Sonne auf. So lange hatte sie am Strand gesessen und nachgedacht, die Kette fest mit ihrer Hand umschlossen.
Julia war müde und legte sich hin, so schnell war sie noch nie eingeschlafen.

Als Christian in der Früh munter wurde und auf seiner Uhr las dass es erst 6 Uhr war beschloss er eine Runde joggen zu gehen. Das tat er zuhause jeden Morgen. Der Lauf würde ihm bestimmt gut tun und vielleicht konnte er dabei ein bisschen nachdenken.
'Spinnerei' hatte sie ihr kleines Abenteuer genannt.
Blödsinn, dachte er. Es ist keine Spinnerei. Ich liebe sie und sie mich doch auch?!

Er wusste es ja auch nicht. Es stimmte, sie hatten sich beide in etwas reingeritten wo sie so schnell nicht mehr hinaus kamen. Sie hatten zwei Möglichkeiten. Entweder sie würden ehrlich sein und zusammen finden oder sich nach diesem Urlaub nie wieder sehen und sich aus dem Weg gehen. Doch das konnte und wollte er nicht. Er wollte sich nicht vorstellen sie länger als einen Tag nicht zu sehen. Veronika ging ihm auf die Nerven aber er konnte es frühestens beenden wenn sie zuhause waren.
Wieso war alles so kompliziert. Er hatte sich so viel mit ihr aufgebaut- einen Freundeskreis er mochte ihre Familie und seine Familie mochte sie, sie hatten Spaß miteinander, sie sah auch gut aus. War es bloß das fremde was ihn an Julia reizte. Nein, er schüttelte sich diesen absurden Gedanken aus dem Kopf. Es hatten ihn vor Julia schon unzählige Mädchen eindeutige Angebote gemacht und an denen hatte er nie Interesse gehabt.

Mit Veronika und ihm war alles immer in bester Ordnung gewesen, aber wenn er nun an Julia dachte war Veronika ihm egal und eine Last.
Er beschloss am Strand zu joggen und lief zuerst durch die kleine romantische Altstadt wo überall bereits Erinnerungen waren.

Am Strand angekommen wollte er noch einmal an den Platz wo er Julia heute seine Liebe gestanden hatte.
Er lief nach rechts. Der Strand war sehr lang und dort wo er hinwollte waren viele Felsen. Es lag richtig versteckt. Nicht der beste Platz zum baden weil auch im Meer Felsen waren.Er lief ein Stück und sah auf einmal jemanden am Strand liegen.
Konnte das Julia sein? Er konnte ohne seine Brille nicht viel erkennen.

Als er näher kam war er sich sicher dass sie es war. Sie hatte ihr weißes Nachthemd angezogen und lag im Sand und schlief.
Er setzte sich neben sie und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Wie hübsch sie aussah wenn sie schlief.
Es war alles so kompliziert und er liebte sie. Er liebte sie so sehr.

Niemals hätte er sich gedacht dass er so viel für einen Menschen empfinden hätte können und nun durfte das alles nicht sein.
Er legte sich neben sie.

Julia träumte einen wunderschönen Traum. Sie lag am Strand hörte die Wellenrauschen doch was war das gewesen? War das auch ihr Traum dass jemand sie berührte? Nein- das gehörte sicher nicht zu ihrem Traum. Sie machte sanft die Augen auf und sah Christian neben sich liegen.
Ohne etwas zu sagen kuschelte sie sich an seine Brust.
'Ich liebe dich auch.' flüsterte sie.

Matthias und Veronika aßen gemeinsam Frühstück.
'Gehen wir wieder surfen?'
'Ich weiß nicht ob Julia das recht ist.'
'Achso..naja die beiden machen ja auch andauernd was ohne uns etwas davon zu sagen.''Ja du hast Recht, wo sie jetzt schon wieder sind?'

'Wir müssen jetzt getrennt zurück gehen. Du warst laufen und ich war am Strand.'Er küsste sie auf den Mund und schon fiel Julia ein Sprichwort ein:

'Auf die Hände küsst die Achtung, Freundschaft auf die offne Stirne, Auf die Wange Wohlgefallen, Selge Liebe auf den Mund; Aufs geschlossne Aug die Sehnsucht, In die hohle Hand Verlangen, Arm und Nacken die Begierde, Überall sonst hin Raserei.'

Er lief davon. Wie gut er aussah in seiner Sportkleidung - richtig Athletisch.

Julia blieb noch am Strand sitzen. Die Zeit verging heute wie im Fluge. Gestern war sie 19 Jahre alt geworden und Julia beschloss diesen Urlaub noch zu nutzen um sich einen klaren Kopf zu schaffen.
Sie hatte noch 10 Tage hier auf dieser traumhaften Insel.

Es war 9 Uhr morgens als sie ins Appartement zurück kam.
Christian und Veronika waren anscheinend am Pool, aber Matthias saß auf der Terrasse und sah sie vorwurfsvoll an als sie herein kam....







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