Jemand wie du Teil 2

Autor: Marie
veröffentlicht am: 12.05.2007




2.<bR>
Mia trat wütend aus West's Büro und marschierte schnurstracks zu ihrem Schreibtisch. Sie knallte die zu sortierenden Akte auf ihr Pult. Innerlich kochte sie vor Wut.
'Hey Kleine, mach mal halblang. Die Papiere können auch nichts für deinen aufbrausenden Charakter.', hörte sie jemanden hinter sich sagen.
'Hätte ich mir ja denken können, dass Sie es sind. Niemand sonst hat soviel Spaβ daran mich zu kritisieren. Was machen Sie zum Teufel eigentlich hier?', fauchte sie ihn an.
'Arbeiten, Schätzchen.', gab er trocken zurück.
'Nein, ich meine was machen Sie hier bei mir, bei meinem Schreibtisch?'
'Arbeiten, Schätzchen.'
'Halten Sie mich eigentlich für blöd?'
'Nein, nur für ein bisschen behämmert.'
'Bitte was?', sie starrte ihn erbost an. 'Gehen Sie, los, verschwinden Sie. Sofort.''Nein, das ist jetzt auch mein Büro. Wussten Sie das noch nicht?', er grinste sie herausfordernd an.
'Bitte?', sie schaute ihn fassungslos an.
'Dass Sie so bekloppt sind, hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Sehen Sie, dort drüben.', er zeigte in die andere Ecke des Raumes, 'ist ein Loch in der Wand das mit Glas ausgefüllt ist. Das nennt man ein Fenster. Rechts neben diesem sogenannten Fenster steht ein Schreibtisch, sehen Sie, dieses Ding, diese Holzplatte mit vier Beinen. Das ist mein Schreibtisch. Und dort werde ich in Zukunft arbeiten.'
'Oh nein, Sie werden nicht mit mir hier in einem Raum sein den ganzen Tag.'
'Glauben Sie mir, Kleine, ich bin auch nicht sonderlich scharf darauf.'
Sie konnte ihn nur entsetzt anstarren. 'Verfluchte Scheiβe, ich geh' jetzt.'
'Eine Lady flucht nicht. Aber das sind Sie ja sowieso nicht.'
Ohne ein Wort zu erwidern, drehte Mia sich um und ging zur Tür hinaus.

Mia klagte Elle während der Mittagspause ihr Leid. Die Frauen hatten es sich auf einer sonnigen Terrasse in der Innenstadt gemütlich gemacht.
'Elle, ich werd' noch wahnsinnig. Der Kerl macht mich fertig. Er ist nicht nur ein
Riesenarschloch sondern ein Macho noch obendrein. Es ist nicht auszuhalten.''So langsam mach' ich mir doch noch echt Sorgen. Das klingt so gar nicht nach dir. Sonst gehst du Konfrontationen doch auch nicht aus dem Weg. Was ist los mit dir?'
'Ich weiβ es nicht. Dieser Typ macht mich verrückt. Er ist unhöflich, er vergleicht mich andauernd mit Tieren, er hätte mich fast überfahren. Dabei kenne ich ihn erst seit 6 oder 7 Stunden. Wie soll das denn bitte weitergehen?'
Nachdenklich schlürfte sie ihren Kaffee.
'Mach dir doch keinen Kopf wegen dem. Er ist nur dein Arbeitskollege.'
'Mein Partner.', seuftze sie.
'Also ich find' ihn sexy.', warf Elle einfach so ins Gespräch ein.
Verwirrt hob Mia den Kopf. Sie sah ihre Kollegin mit groβen Augen an.
'Du meinst das doch nicht etwa ernst? Dieser aufgeblasene Möchtegerncop.'
'Wenn man von seinem blöden Getue mal absieht, ja er ist ganz süβ. Findest du denn nicht?'
'Nein, auf gar keinen Fall. Niemals.', protestierte Mia lautstark.
Elle lachte still in sich hinein. Soso, dachte sie.

Der Rest der Arbeitstages verlief verhältnismäßig zum Morgen relativ ruhig. Kleine Zankereien zwischen Liam und Mia waren schon nichts besonderes mehr und waren Routine.Erschöpft nach dem langen und ereignisreichen Tag, trottete Mia die Straβe hinunter, diesmal auf dem Bürgersteig. In Gedanken versunken, hörte sie das Hupen hinter sich nicht. Erst durch das Quietschen der Reifen wurde sie wachgerüttelt. Erschrocken sah sie zur Straβe. Dort stand der schwarze Land Rover vom Morgen neben ihr am Rand.'Philipps, soll ich Sie nicht lieber mitnehmen? Sonst laufen Sie mir doch noch vor ein Auto.', grinste der Fahrer.
Mia's Augen fingen an zu blitzen.
'Glauben Sie wirklich, Hayden, dass ich in so ein protziges Auto einsteigen würde, und dazu noch in ihres?'
'Was haben Sie denn gegen mein Auto?'
'Wie gesagt, es ist protzig.'
'Aha. Finden Sie wirklich?'
'Durch groβe Autos versuchen Männer doch nur ihre anderen Komplexe zu kaschieren, je gröβer und schneller das Auto, desto kleiner der...'
Zufrieden beobachtete sie das Mienenspiel in Liam's Gesicht.
1:0 für mich! Ha!
'Na dann, schönen Abend noch.', grinste sie und ging zügig zur Tiefgarage, wo ihr eigenes Auto stand.







Teil 1 Teil 2 Teil 3


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz