Noch eine Chance??? Teil 8

Autor: XxLisaxX
veröffentlicht am: 11.07.2008




Caro:

Stefano konnte einfach nicht seine Klappe halten. Südländer halt. Nach knapp 20 Minuten Fahrt, kannte ich bereits sein ganzes Leben. Er erzählte mir, dass er 19 Jahre alt ist und in den Plantagen bei meinem Onkel aushilft, da er sein Studium abgebrochen und erst nichts Besseres gefunden hatte. - Angeblich - Es war ja so 'spannend' ihm zu zuhören. Ich machte drei Kreuze als wir endlich ankamen. Ich sah die Villa von meinem Onkel schon von weitem. Alles war bewachsen von wunderschönen Palmen und Zitrusbäumen. Es wirkte alles so mediterran. Ich wurde herzlich von meiner Tante begrüßt, auch meine Cousine freute sich riesig mich zu sehen. Und ich war endlich Stefano Italieno los. Bei diesem Gedanken musste ich schmunzeln. 'Nun lasst sie doch erst mal richtig ankommen.' unterbrach uns eine tiefe Stimme und als ich mich umdrehte stand mein Onkel vor mir. 'Hi Kleines, habe ich dir nicht den besten Abholservice aus Italien vorbeigeschickt, den es gibt?' Und dabei zwinkerte er Stefano zu. Der sich anscheinend wie Gott vorkam. Zumindest tat er gerade so. Ich konnte meinem Onkel und seiner Familie ja wohl kaum sagen wie schleimig, eingebildet und nervig ich ihn fand. Also spielte ich das liebe Mädchen. 'Ja das hast du' und dabei würdigte ich Stefano keines Blickes. Ich war noch nicht länger als 2 Stunden in Italien und schon konnte mich einer zur Weißglut bringen, aber so musste ich wenigstens nicht an Lukas denken. Oh nein was tat ich denn bitteschön gerade?

Lukas:

'Lass Carolin doch bitte einfach Abstand von Dir bekommen, Lukas!' Das hatte gesessen. 'Aber Mum du verstehst das nicht. Ich liebe Sie und mir ist klar geworden… ach was red ich denn da, ich wusste es doch schon immer. Wir gehören einfach zusammen. Verstehst du das denn nicht?' Meine Mutter formte ihre Lippen zu einem kleinen Lächeln und nickte stumm. Ich begann sofort meine Sachen zu packen. Ich musste zu ihr, niemand konnte mich aufhalten. Niemand! Nur wo wohnt ihr Onkel? Ich musste zu ihren Eltern. Nur die konnten mir weiterhelfen. Ich nahm mein Fahrrad und los gings. Ich überquerte die Straße und sah unsere Kreuzung schon von weitem. Mein Herz fing wie wild an zu pochen. Hier hat alles begonnen. Hier hab ich sie kennengelernt. Wegen ein paar kleinen Tomaten und Äpfeln. Es war der beste Tag in meinem Leben. Ich trat noch mehr in die Pedalen. 'Hallo Frau Crölle, hier ist Lucas' Sprach ich in die Sprechmuschel. 'Komm hoch.' sagte sie nur. 'Du willst sicherlich zu Carolin, aber da muss ich dich leider enttäuschen. Sie verbringt einen Teil der Ferien in Italien bei Ihrem Onkel, sie braucht einfach mal Abstand von uns, von hier und von Dir. Gib ihr Zeit.' Nein Sie braucht keinen Abstand. Und am wenigsten braucht sie Zeit. Sie braucht mich und genauso brauche ich sie auch. Warum verstand das denn niemand? Ich liebe Sie. Und anstatt das alles zu sagen, sagte ich keinen Ton. Ich nickte nur und schwieg. 'Machs gut, Lucas. Du wirst das schon schaffen.' Und dabei klopfte sie mir auf die Schulter.

Caro:

'Mensch das ist ja der nackte Wahnsinn. Wie du aussiehst. Du bist richtig hübsch geworden. Wie du dich verändert hast, Caro.' So viele Komplimente auf einmal hatte ich schon lange nicht mehr bekommen. Bei Lucas kam das immer so albern rüber, als wenn er das gar nicht richtig ernst meinen würde. Ja.. Lucas. Warum musste ich immer alles mit ihm vergleichen? Das muss endlich aufhören. 'Caro was ist los, du siehst so traurig aus? Das war ein Kompliment und es war ernst gemeint. Du siehst richtig toll aus.' Meine Cousine konnte reden wie ein Wasserfall. 'Hast du ein Glück, du kriegst bestimmt die besten Kerle ab. Und ich? Ich bin so was von arm dran, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Und nun ist es schon so weit das ich mich selbst bemitleide…. Was ist los? Du weinst ja! Also so schlimm ist es nun auch wieder nicht, ich komm schon klar.' Ich konnte mich einfach nicht zusammenreißen. Laura schaffte es einfach, genau in die Wunde zu treffen. Ganz lieb - wie sie nun mal ist - nahm sie mich in den Arm und tröstete mich. 'Du brauchst nichts sagen, wenn du nicht willst. Obwohl ich es schon gerne wissen würde.' Fügte sie hinzu. Ich musste schmunzeln. 'Na siehst du, mit mir kann man auch lachen.' Und dabei schaute Sie mich erwartungsvoll an. 'Also es gibt da einen… Also der heißt … also Lucas..!' Ich bekam keinen vernünftigen Satz zu Stande. 'Nun mal ganz ruhig liebes Cousinchen. Also Lucas heißt er, den du so toll findest. Und lass mich raten, er hat eine Freundin?' 'Nein also….' 'Ach das doch super, dass er keine Freundin hat.' Unterbrach sie mich. 'Nein also Lucas war mein….' Und wieder konnte ich nichts mehr sagen. Ein fetter Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet. 'Dein….?' Ich fing erneut an. 'Lucas war ….. hmm er war mein……. FREUND! Lauras Augen wurden immer größer…..

Lucas:

Sie fehlt mir so. Was soll ich bloß tun? Ich muss zu ihr, doch nur wie? Ihre Mum würde mir sicher nicht die Adresse von ihrem Onkel geben. Ich hätte sie wenigstens fragen sollen. Ich hätte was tun müssen. Ich muss……… und auf einmal kam mir der Gedanke.

Annemarie war meine letzte Chance..







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