Kora

Autor: Chantal (2)
veröffentlicht am: 26.02.2007




Hallo, ich heiße Chantal und ich will euch von meiner besten Freundin erzählen. Ich weiß das hat nicht so arg viel mit Liebe zu tun, aber ich habe sie sehr arg Freundschaftlich geliebt.Damals, saßen Kora, meine beste Freundin. Und ich auf der alten Holzbank, die Farbe war schon verblast, es knirschte, wenn man sich draufsetzte. Trotzdem war das der schönste Platz, den Kora und ich uns vorstellen konnten. Auf diesem Platzen waren wir allein. Kora erzählte mir viele Geschichten. Eines Tages erzählte sie mir die Geschichte von dem Tod ihres Vaters.Ich kann mich noch gut daran erinnern, damals saßen wir auf unserer Bank und Kora erzählte: ,,Mein Vater wurde in Stockholm geboren. Im Urlaub, in Frankreich, lernten mein Vater und meine Mutter sich kennen. Sie flogen dann nach Deutschland, dort wohnten beide in Erbach. In einem kleinen Haus, wo es öfters mal reinregnetet. Mein Vater bekam dort Krebs, er litt sehr daran und einige Tage später fiel er im Wohnzimmer um.' Klara hat mir damals erzählt, dass ihr Vater Schuhmacher gewesen war. Ihre Mutter und sie sind dann umgezogen, nach Frankfurt.
Dort musste Kora auf eine neue Schule gehen. Das war für sie etwas ganz neues. In der Schule wurde sie sehr gehänselt und ausgelacht, da sie arm war.
Ich stand ihr zur Seite. Nun waren wir beide die unbeliebtesten Mädchen der ganzen Klasse. Aber Kora und ich waren von nun an die besten Freundinnen und wir hielten fest zusammen. Von nun an hörten Kora und ich nicht mehr die Häseleien der Anderen. Wir ließen uns nicht mehr ärgern und die Anderen ließen es mit der Zeit sein.
Eines Tages, ich kann mich noch genau erinnern, da war ich nämlich 10 Jahre alt. Also, ich lief wie immer mit Kora zur Schule, als Kora in ein Loch fiel, dass die Arbeiter wahrscheinlich ausersehen offen gelassen hatten. Ich schrie vor Verzweiflung um Hilfe. ,,Hilfe, hilfe, hilfe, hört mich denn niemand?' Da kamen Dominik und Tobias vorbei, die waren eigentlich die Letzen, die ich mir zu Hilfe gewünscht hatte. Statt mir zu helfen, lachten sie nur und fragen: ,, Und wo ist deine Freundin Bettelkind, du Schlampe ? ' Ich weiß nicht genau, ob es aus Trauer, Verzweiflung oder Wut war. Ich stürzte mich auf Dominik, boxte ihn an die Nase, dass sogar Blut spritze. Mir war das scheißegal. Tobias wollte abhauen, aber nein der kam nicht unverdroschen davon. Ich rannte ich hinterher. Als ich aber merkte, dass er einen Vorsprung hatte, hob ich einen Stein auf und schmiss ihn auf Tobias, er fiel sofort um . Plötzlich richtete sich Dominik auf. Er stellte mir ein Bein und ich stürzte zu Kora in das Loch. Eine Frau hatte gesehen, wie ich die dummen Jungs verdroschen hatte. Sie rief eine Ambulanz, aber ich fühlte mich besser. Ich hatte es den Dreckskerlen gezeigt. Kora fragt mich, was passiert war. Als ich ihr alles erzählt hatte, sagte sie: ,, Du hattest zwar eine große Wut, aber trotzdem darf man so etwas nicht tun. Was ist nun, wenn du von der Schule fliegst ?' Daran hatte ich noch nicht gedacht. Ich hatte auf einmal Angst. Als Kora und ich endlich von einem starken, jungen Mann raus gezogen worden waren, kam auch schon der Direktor zu mir und schrie: ,,DIE FRAU HAT MIR ALLES ERZÄHLT, KOMM SOFORT MIT MIR IN MEIN BÜRO.' Ich ging mit ihm, was blieb mir denn anderes übrig. Als ich im Zimmer vom Direktor saß, hatte ich große Angst, er fragte mich, warum ich mich so verhalten hatte. Ich saß auf einem schwarzen Ledersessel, der knirschend gegenüber dem Direktor stand. Das Telefon klingelte, der Schulleiter nahm den Hörer ab. Als er eine Weile geschwiegen hatte, jubelte er auf einmal auf . Er verabschiedete sich, stellte das Telefon an seinen Platz und schrie mir entgegen: ,, Mein Sohn Tobias lebt, er lebt, er hat zum Glück nur eine kleine Gehirnerschütterung. Wenn er tot wäre, würdest du von der Schule fliegen.' ,, Puh', da hatte ich noch mal Glück gehabt. ,,Ich mach das nie mehr wieder, sagte ich. ,,Das ist gut, aber du wirst dich entschuldigen müssen und ihn eine Woche lang pflegen.' Ich verabschiedete mich und ging raus aus dem Zimmer. In der Pause wollte Kora alles wissen, was der Schulleiter mit mir besprochen hatte, ich erzählte ihr alles. Als ich das letzte Wort fertig ausgesprochen hatte, flitze Kora auch schon los. Sie lief in die Schule rein, mehr sah ich nicht. Da ich neugierig war, folgte ich ihr. Mist, blöde Treppe, mach nicht so ein Lärm ; dachte ich grade als ich gegen eine Säule lief. Schnell folgte ich meiner Freundin weiter. Das kann doch wohl nicht wahr sein, Kora lief einfach in das Zimmer des Direktors ohne zu klopfen. Als sie es merkte ging sie noch mal raus und klopfte und ging wieder rein. Nun war sie im Zimmer, was nun? Ich konnte sie jetzt nicht mehr hören. Vorsichtig schlich ich zur Tür und lauschte. Grade hörte ich, wie der Direktor sagte: ,, So, so du willst also, dass ich dir die Strafe von Klara übergebe, weil du ja ins Loch gefallen bist. ' ,,Ja das will ich', sagte Kora mit fester, ruhiger Stimme. ,,Hmmm', sagte der Schulleiter grade, aber weiter kam er nicht, weil ich die Tür aufmacht und ins Zimmer kam. Mir war es jetzt egal, ob ich angeklopft hatte oder nicht. Eines wusste ich, Kora durfte meine Strafe nicht bekommen. Ich schrie den Direktor an: ,, Sie gemeiner Kerl, können meiner allerliebsten Freundin doch nicht meine Strafe übergeben.' Der Direktor wurde wütend, er packte mich, schüttelte mich und das Schlimmste war das er verlangte das ich mich Vorbeugte, er holte einen Stock und schlug fest zu. Kora, ich kann es kaum glauben, schnappte sich den Stock und wollte fort laufen. Der Schulleiter war schneller, er nahm ihr den Stock ab und schlug sie sehr fest damit, Blut spritze, ich versuchte natürlich das u verhindern, aber der Direktor stupste mich einfach weg. Auf einmal ließ er Kora los, sie kippte um. Was war nur geschehen? Als ich nach Koras Herz horchte, merkte ich, dass es nicht mehr schlug. Das war der schlimmste Moment in meinem Leben. Kora hatte sich für mich geopfert. Hatte mich gerettet und ich konnte nicht helfen. Ich heulte, beschimpfte den Schulleiter mit allen Schimpfwörtern die ich kannte. Der Direktor wischte die Blutflecken weg und trug Kora aus einem Seiteneingang hinaus. Ich heulte immer noch. Plötzlich hatte ich eine Idee. Ich lief zu einem Polizisten und erzählte ihm alles. Er ging mit mir zum Direktor. Als wir beim Schulleiter waren, sagte er: ,,Also wirklich, ich doch nicht, ich mache so etwas doch nicht und Klara hab ich einmal geschlagen wegen dem Fall mit dem Stein und das tut mir auch Leid das ich das getan habe.' Der dumme Polizist glaubt es ihm und nicht mir. Ich jammerte, flehte den Polizisten an und heulte. Aber alles nütze nichts, denn er ging einfach, da keine Beweise vorlagen.
Koras Leiche fanden zwei Polizisten im Wald liegen. Sie glaubten trotzdem dem Direktor. Ich mache mir immer noch Vorwürfe warum ich Kora nicht helfen konnte. Ach, wie schön war die Freundschaft mit ihr. Hätte ich ihre Geschichte nicht aufgeschrieben, wüsste niemand von Koras Heldentat. Nun sitze ich hier, mit meinem Freund auf meinem Lieblingssessel im Wohnzimmer. Er legt den Arm um mich und tröstet mich immer, wenn ich an Kora denke.Aber Kora und meine Gefühle und die Ungerechtigkeiten werde ich nie vergessen.









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