Wir sollten das nicht tun!? Teil 2

Autor: Hanna
veröffentlicht am: 04.12.2006




Beim Spaziergang nach Hause erzählt Maik von Lukas und Mia. Ich rede fast gar nicht und meine Stille entschuldige ich mit Kopfschmerzen. 'Wohl zu viel Sekt gehabt, was Süße? Es war ein schöner Abend. Ich glaube die beiden mögen dich.' Ich lächle Maik kurz an. Aus Maiks Erzählungen erfuhr ich, dass Lukas vor drei Jahren mit Mia zusammen gekommen ist. Seit einem Jahr wohnen sie zusammen. Es wird wohl auch von Heiratsplänen und Kindern gesprochen. Das bereitet mir jetzt wirklich Kopfschmerzen. Ich brauche jetzt meine Ruhe um meine Gedanken zu sammeln, entschuldige mich bei Maik mit einem langen Kuss und gehe alleine in meine Wohnung.
Die nächsten Tage verdränge ich bewusst die Gedanken an Lukas.
Das war alles nur ein Hirngespenst und total pubertär von dir. Der Typ ist erstens der beste Freund deines Freundes, zweitens hat auch er eine Freundin, die er, drittens, heiraten will. Außerdem ist Maik eigentlich ein Sechser im Lotto. Er würde alles für dich tun und ist verdammt verliebt in dich. Also setze bitte deinen Verstand ein, Johanna, und werde vernünftig.
Ich lasse mich also voll und ganz auf Maik ein. Wir sind fast unzertrennlich, er kann seine Finger nicht von mir lassen und in diesen Tagen schlafe ich bewusst viel öfter mit ihm. Doch immer wieder, wenn er von Lukas erzählt, schreckt mein Herz auf.
Um wieder einmal Geld für mein teures Studium zu verdienen, arbeite ich in einer Cocktailbar. Ich komme gerade von meiner Pause. Noch drei Stunden und dann endlich Feierabend. Gläser spülen und Obst schneiden ist hinter der Theke angesagt.
'Da will mal wieder jemand unbedingt von dir bedient werden, Johanna. Der Typ da.' Mein Kollege zeigt grinsend zur anderen Seite des Tresens. Wieder fange ich an zu erstarren und werde nervös, als ich Lukas dort sitzen sehe. Er lächelt mich an. Oh Gott dieses Lachen! Verunsichert gehe ich auf ihn zu, wobei meine Augen nur auf die seinen gerichtet sind.'Was für ein Zufall!?'. Was rede ich hier eigentlich? Um meine Nervosität abzulenken, wische ich andauernd meine Hände an meiner Schürze ab.
'Ich glaube eigentlich nicht an Zufälle.', antwortete er, wobei er mich nicht aus den Augen lässt und immer noch grinste. Mit einem Bierdeckel spielte er in seiner rechten Hand.Lass dich nicht darauf ein, Johanna. Es bringt nichts außer Unglück, das weißt du.
'Möchtest du etwas trinken?', frage ich ihn und tue so als hätte ich tierisch viel hinter der Bar zu tun. Ich poliere die polierten Gläser.
'Nein! Im Moment bin ich wunschlos glücklich.' Ich sehe ihn an und seine Blicke fangen mich wieder ein. Er lacht immer noch und er hat einen solch schönen Mund.
'Eigentlich wollte ich wissen, wie lange du hier noch arbeiten musst.'
'Bis um sechs Uhr.', antworte ich ihm.
Plötzlich legt er den Bierdeckel zurück in den Ständer und steht auf.
'Gut, dann hol ich dich hier um sechs ab. Bis nachher.'
Noch ehe ich etwas sagen kann, falls ich überhaupt etwas sagen will, ist Lukas aus der Bar verschwunden. Ich sehe ihm noch so lange hinterher, bis mein Kollege mir das Glas aus der Hand reißt, welches ich seit fünf Minuten poliere.







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