Sie und Er - kann doch nicht klappen?! - Teil 3

Autor: runette
veröffentlicht am: 09.04.2014


„Mein Name ist Miriam und wir sind hier weil, ...“ begann das Mädchen wieder.


„ … wir machen für eine Woche ein Projekt, in dem wir in den 10er Klassen, in den Hauptfächern helfen. Beim Kurs wird’s etwas schwieriger, aber dass bekommen wir schon hin.
Wir sind die Gruppe für eure Klasse und wollen euch jetzt helfen im Stoff mitzukommen und euch auf die ZP's vorzubereiten. Wir sind noch ein paar mehr, aber die komme gleich noch. Wir machen jetzt statt dem normalen Unterricht Gruppenarbeiten, jeder von euch bekommt einen von uns. Und damit alles fair verläuft, zieht jetzt jeder von euch einen Zettel auf dem der Name eures „Buddys“ steht. Und jetzt bitte ich,“ sie drehte sich kurz um, um zu sehen wer den Korb mit den Zetteln hatte. „Roy mit den Zetteln rum zu gehen.“ Dieser tat es auch sofort und da ich in der letzten Reihe saß, musste ich bis zu Schluss abwarten. Als er dann bei mir angekommen war griff ich in den Korb, der oben mit einem Tuch in dem ein kleines Loch war, wühlte darin rum und nahm die Hand verwirrt wieder raus.
„Äh, Roy, da ist kein Zettel mehr drin!“
„Oh, äh … warte mal eben.“ stammelte er und ging zu Miriam. Diese redete kurz mit ihm und er kam zu mir zurück.
„Also, jeder hat den Zettel selbst mitgebracht und ein Schüler ist heute nicht da. Deinen Buddy lernst du erst morgen kennen, aber ich kann dir schon mal sagen dass er Kenan heißt und in der 11B ist.“
„Okay danke, aber was mache ich denn dann heute?“
„Äh, ja gute frage … ähm ...“
„Genau ich gehe einfach für einen Tag zu Ailine's Gruppe, danke für deine Hilfe. Du darfst jetzt gehen.“ Ailine neben mir fing schon an zu grinsen und Alex der eine Reihe vor mir mit Hassan beschäftigt, war fing lauthals an zu lachen.
„Äh ok … ähm man sieht sich …“
„Du brauchst nicht zu stottern, ich habe noch keinem den Kopf abgerissen.“
„Dass kann ja noch heiter werden!“ sagte er zu sich selbst und ging zu Ailine rüber.
Ich nahm meinen Stuhl, setzte mich zu ihr rüber und sagte dann: „Dass passt ja gut, dann muss ich noch nicht mal nachdenken wie mein Buddy für heute heißt.“
„Ja, ich habe ja so ein Glück!“ ich boxte ihm gegen die Schulter und sagte dann: „Sei mal froh! Du hättest es auch schlimmer haben können!“
„Und wie?“
„Wenn du Beritan gehabt hättest.“
„Die habe ich in Bio.“
„Oh“ sagte ich und fragte interessiert: „Und Kenan hat kein Bio?“
„Doch, doch hat er, du hast nur einen Buddy.“
„Hm, ok.“
„Ach und Beritan ist das nette Mädchen da vorne, die sich gerade mit Kiki streitet“ fügte ich noch amüsiert hinzu.
„Dann hätte ich ja lieber dich, ey!“
„Guck, ich bin nicht so schlimm und außerdem bin ich nicht immer so. An manchem Tagen bin ich total schüchtern und still, Beritan nicht.“
„Yey! Ich freu mich.“
„Aber ich lasse euch dann in Bio alleine, ich will euch ja nicht stören“ er stöhnte leise und besprach dann mit uns, was er und Ailine in den nächsten Tagen in Deutsch machen werden, danach die gleiche Prozedur mit Mathe und Englisch. Schon war die Stunde um und ich setzte mich wieder an meinen Platz.
Wir hatten die Buddys nur in den Stunden, in denen wir die Hauptfächer hätten und dann auch immer das Fach was wir gerade hätten. Jetzt stand Politik an und dass war definitiv kein Hauptfach.
„Hey“ Al stand vor mir und sah mich grinsend an.
„Du hast mich gerade stehen lassen UND hast mich angelogen!“ ich sah in herausfordernd an.
„Die anderen haben mich mit in die Klasse gezogen und außerdem, durften wir nichts über das Buddy-Projekt verraten“ ich zog eine Augenbraue nach oben.
„Ihr durftet also nichts verraten?“
„Nein.“
„Und was wäre gewesen wenn ihr das gemacht hättet?“
„Dann hätten wir ärger bekommen.“
„Ich glaube ich muss Miriam mitteilen, dass du mir gestern schon davon erzählt hast“ sagte ich und stand auf.
„Du bleibst schön hier!“ sagte er, setzte sich auf meinen Platz und zog mich auf seinen Schoß.
„Hast du es heute irgendwie damit, mich zu ignorieren?“
„Warum?“
„Weil du heute, noch mehr, gegen das verstößt was ich dir gesagt habe, ich will nicht dass die anderen reden und es ist mir unangenehm und was machst du? Erst das vor der Klasse gerade und jetzt das“ ich hatte mich hingestellt und sah ihm in die Augen.
„Tja, ab heute kannst du da nichts mehr gegen machen! Die Jungs haben zugestimmt, dich kennen zu lernen und du wirst dich in den Pausen, bei uns in der Gruppe sehen lassen.“
„Wie lange kennst du mich schon?“
„Knappe 4 Monate.“
„Und seit wann, mache ich dass was du willst?“
„Ab heute“ sagte er selbstbewusst.
„Aha und wie kommst du darauf?“
„Weil wir das Buddy-Projekt machen, werden wir ab jetzt eh häufiger mit 10ern gesehen und die Jungs meinten, sie würden dich gerne kennenlernen, da wir ja schon 3 Monate zusammen sind, also wirst du ab heute bei mir und den Jungs sein.“
„Aber ich habe meine eigenen Freunde und bei denen werde ich auch bleiben!“
„Das heute morgen war nur ein Vorgeschmack, wenn dus darauf anlegst kommen alle Jungs und werden dich mit Gewalt zu uns holen!“
„Gehts noch?!“
„Ja und bei dir?“
„Ich komme vielleicht zwischendurch mal mit den anderen zu euch, aber dann freiwillig ist das klar?“
„Jay ist der Buddy von Linda, Roy der von Ailine und wenns sein muss, werden sie die beiden und ich dich holen!“
„Wir sind keine Kartoffelsäcke, die man einfach mal so mitnehmen kann, Alexander!“
„Dass werden wir ja noch sehen.“
„Dass kannst du nicht machen, das sind meine Freunde!“
„Sie werden aber auch bald meine Freunde sein!- und meine ebenfalls deine!“
„Warum machst du das mit mir?“
„Weil die Schule vor zwei Monaten angefangen hat und du immer noch nicht bei uns warst, und wenn du nicht freiwillig kommst, werde ich dich eben holen!“
„Maaahn Alex!“
„Sie werden sich wohl fühlen und du auch, wenn ihr euch daran gewöhnt habt!“
„Darf ich erst mit ihnen reden, damit wir wenigsten halbwegs freiwillig kommen?“
Er grummelte ein bisschen, Stimmte dann aber zu.
„Aber dafür bekomme ich jetzt einen Kuss.“
„Du drohst mir mich zu „entführen“ und willst dann einen Kuss haben?!“
„Ja.“
„Nein!“
„Ich hol mir einen, wenn du mir keinen gibst.“
„Aha“ ich ging einfach aus der Klasse, ohne ihn weiter zu beachten.
„Ey, du kannst doch nicht einfach weg gehen!“ brummte er mir ins Ohr.
Ich war ins Treppenhaus gegangen und dann von ihm angehalten worden.
„Wie du siehst, kann ich dass doch.“
„Sei nicht so frech! Ich bin viel stärker!“
„Tja und wenn ich jetzt anfange zu schreie, hört mich irgendjemand.“
„Denkst du, du hast jetzt was gegen mich in der Hand?“
„Vielleicht.“
„Hast du nicht.“
„Wenn ich ab heute, mehr mit dir in die Öffentlichkeit gehen und mich überwinde, ist es kann ok wenn wir klein anfangen und du nicht die Schränke losschickst, um mir meine Freunde wegzunehmen?“
„Was heißt klein anfangen?“
„Dass wir nicht jeder Pause bei euch sind, sondern erstmal nur ein paar Pausen in der Woche und dass du mich nicht sofort immer abknutschst, sondern KLEIN anfängst.“
„Hm... aber dann ist es freiwillig?“
„Ja.“
„Einverstanden.“
Ich hielt ihm die Hand hin, wenn schon denn schon und er schlug ein.
„Ich muss jetzt in die Klasse.“
„Ich auch, aber ich will noch einen Kuss haben!“
„Ok“ ich küsste ihn auf die Wange und riss die Tür auf um in Richtung Klasse zu eilen, aber er zog mich am Handgelenk wieder zurück und sah mir tief in die Augen. Ich kann diesen tiefen blau-grünen Augen oft widerstehen, aber wenn diese Sehnsucht darin liegt, erde ich schwach. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und küsste ihn. Er vertiefte den Kuss und ich ließ es geschehen.
Als ich ein Räuspern hinter mir hörte, löste ich mich von ihm und drehte mich um. Da stand meinen Geschichtslehrerin und sah mich kritisch an. Ich nahm langsam eine Hand hinter meinen Rücken und gab Al ein Zeichen, dass er gehen soll.
„Ähm ich glaube die Pause ist gleich um, ich gehe dann mal in die Klasse, oder was meinen Sie, Frau Pieper?“ Sie sah Al mahnend an, nickte mir dann aber zu.
Als ich ihn die Treppen hochgehen hörte, machte ich die Tür auf und ging schnell in die Klasse. Frau Pieper kam mir nach und ich setzte mich schnell auf meinen Platz. Als ich saß, holte ich schnell meine Sachen raus und sah zu Ailine.
„Ist was passiert?“ fragte sie mich.
„Sie hat Al und mich erwischt, als er mich geküsst hat.“
„Oh.“
„Aber hat nichts gesagt. Ich hoffe mal sie vergisst es einfach.“
Die Stunde ging relativ schnell um und da wir danach im Kurs Unterricht hatten, packte ich meine Sachen ein und wartete vor der Tür, auf die anderen.
Auf dem Weg nach draußen fragte ich dann: „Können wir zu Al, Jay und so gehen?“ Keiner hatte etwas dagegen und auf dem Weg zum Schulhof, sprach ich mit Linda.
„Ich bin so froh, dass keine was dagegen hatte!“
„Warum? Vermisst du dein Schatzi so sehr?“
„Das nicht unbedingt, aber sonst hätte er uns bald „geholt“.“
„Wie geholt?“
„Er hätte mich mitgenommen, Jay dich und Roy Ailine.“
„WAS?!“
„Ich fand das auch nicht so dolle, deswegen habe ich mit ihm geredet, oder es wenigstens versucht und er meinte wir würden uns da schon einfügen. Außerdem habe ich ihn überredet, dass wir nicht jede Pause kommen müssen, wenn ihr nicht wollt, aber er ist sich sicher, dass wir bald immer zusammen rumhängen.“
„kann schon sein, Jay ist nen cooler Typ und die anderen scheinen auch cool zu sein. Ach und Jay ist mein Buddy ne?“
„Weiß ich schon, hat Alex mir gesagt. Und ist Kenny eifersüchtig?“
„Total, der wäre fast ausgerastet als wir uns angesehen und rot geworden sind!“
„Echt?“
„Jap. Und wer ist deiner? Alex?“
„Nein, irgendwer der Kenan heiß, aber heute krank ist.“
„Hm.“ Und schon waren wir bei der Gruppe angekommen.
„Ich gehe eben, ok?“
„Klar mach.“
Ich stellte mich hinter Al, ging auf die Zehenspitzen und hielt ihm die Augen zu. Er nahm die Hände weg und drehte sich um, als er mich sah fing er an zu strahlen und auch ich musste grinsen. Er nahm mich an die Hand und sagte: „Jetzt muss ich dich aber erstmal allen vorstellen!“
„Also Jay kennst du ja schon.“
„Ja klar, der hat mich ja auch versucht zu kidnappen heute morgen!“
„Hey“ sagte er und grinste verschmitzt. Er umarmte mich und ich haute ihm auf den Kopf.
„Ey!“
„Hatte ich dir gesagt, dass du mich umarmen darfst?“ ich sah ihn ernst an und lachte dann. „War nur nen Spaß komm her“ ich streckte meine Arme aus, er umarmte mich und hob mich dabei hoch.
„Jay, ich kann nicht schweben, ich brauch Boden unter den Füßen!“
„Ne ich behalte dich jetzt!“
„Jay“ sagte Al hinter mir warnend.
„Ist ja gut“ sagte er schmollend. Ich zwinkerte ihm zu und drehte mich dann zu Alex.
Er zeigte auf eine Jungen neben Jay. Er war nicht so groß wie die beiden und die meisten anderen in die Gruppe, aber trotzdem größer als ich. Er hatte blonde längere Haare und seine Augenfarbe konnte ich nicht erkennen. Ich wusste nicht ob er stark war, aber ich vermutete dass er stärker war als Linda – was kein besonders großes Talent war - aber immerhin.
„Das ist Leon unser Streber.“
„Oh, eine intelligente Person bei Al und Jay? Ich bin beeindruckt.“
„Ey!“ sagten beide gleichzeitig, aber ich grinste nur und Leon auch. Von den andern hörte ich Gelächter.
Er nahm mich auch in den Arm und sagte dabei ein einfaches: „Hi!“
„Hey“ kam von mir zurück.
„Das ist Ole.“ sagte Al und zeigte auf so einen 2 Meter Schrank. Er lächelte mich an und ich sah ein strahlen, in den eisblauen Augen.
„Darf ich?“ fragte er und streckte die Arme aus.
„Klar, machen hier ja alle.“
Er umarmte mich und ließ mich garnicht mehr los. Alex räusperte sich und er hob mich einfach so hoch.
„Äh irgendwie tut das so nen bisschen weh, Ole.“
„Oh, sorry.“ sagte er und statt mich runter zu lassen legte er den einen Arm unter Kniekehlen und anderen unter meinen Oberkörper. Ich lag in seinen Armen wie eine Braut in den Flitterwochen.
Ich blinzelte oft und fragte dann einfach nur: „Seit wann bin ich ein willenloser Gegenstand den man einfach so hochheben kann?“
„Hm mal überlegen … seit heute würde ich mal sagen“ entgegnete mir Ole.
„Lieber Ole, wenn du den Wink mit dem Zaunpfahl nicht verstanden hast, sage ich es jetzt nochmal unmissverständlich: Lass mich runter, sonst tue ich dir weh!“
„Oh, dass will ich sehen!“
„Nein willst du nicht!“ mischte sich jetzt Alex ein.
„Warum?“
„Probier es einfach nicht aus. Bei unserer ersten richtigen Begegnung habe ich sie auch unterschätzt. Und außerdem, wenn du ihr weh tust, aus versehen oder nicht, tue ich dir weh!“
„Is ja ok, Bro“ und schon hatte ich wieder Boden unter den Füßen.
„Danke“ sagte ich und lächelte Al an.
„Das ist Barbie“ stellte er den nächsten vor. Er war ein Türke und hatte die normalen Merkmale: schwarze Haare, braune Augen, gebräunte Haut. Ich sah ihn stirnrunzelnd an.
„Eigentlich Barboros, aber so nennt mich kaum jemand in der Schule“ sagte er und lächelte ebenfalls.
„Darf ich?“ fragte er und breitete die Arme aus.
„Wenn du mich nicht hoch hebst, ja“ er zwinkerte mir zu und umarmte mich auch. Er hob mich auch hoch, aber nur kurz.
„Ich verstehe die anderen, dich kann man mal eben so hochheben.“
„Stimmt garnicht!“
„Doch!“ kam von Al, Jay, Ole und Barbie gleichzeitig. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf den Boden.
„Kopf hoch, Zoey“ sagte Alex.
„Oh, armes Zoeyleinchen“ kam von Jay und dafür fing er sich von mir einen bösen Blick ein.
„Um wieder zurück zum Thema zu kommen, dass ist Ethem.“ sagte er und zeigte auf den nächsten.
Wieder ein Türke, aber er war etwas dünner und hatte blassere Haut, dazu noch etwas längere Haare und er war etwas größer.
Er fragte garnicht erst und umarmte mich sofort. Als ich ihn loslassen wollte, hob er mich auch hoch - war ja klar, man(n) musste mich ja hochheben, wenn es die anderen auch gemacht haben. Nach kurzer Zeit setzte er mich wieder ab. Ich verengte die Augen und sah ihn böse an, er aber zuckte nur mit den Schultern und lächelte mir zwinkernd zu.
„Und der letzte hier ist Ray.“
„Hey“ sagte ich zu dem etwa 1.95 großen, braunhaarigen, grünäugigen Jungen, der mir entgegen strahlte, als wäre ich was weiß ich was.
Er umarmte mich und sagte dann leise sodass nur ich es verstehen konnte: „Hey, Schöne“ Ich haute ihm auf den Hinterkopf und er lachte nur leise auf. Ich löste mich kurz danach von ihm.
„Ach und Roy, aber den kennst du ja schon“ endete Alex seine Vorstellung und grinste breit den Jungen an, der den Blick abgewendet hatte und mich anscheinend nicht ansehen wollte.
„Ich geh dann mal zu Miri“ sagte er und lief fluchtartig davon.
„Gehört Kenan auch zu euch?“ fragte ich und sah dem Flüchtling nach.
„Nein!“ sagte Al wie aus den Pistole geschossen.
„Hm“ sagte ich nur und fügte noch hinzu: „Jetzt bin ich dran also zuhören!“
Ich ging zu meinen Leuten und fing an der einen Seite an: „Das ist Ailine.“ sie ist auch etwas größer als ich, hat etwa brustlange braune Haare, helle Haut und ist eher still, aber kontern kann sie echt gut. „Das ist Sofia.“ ich zeigte auf ein Mädchen das ebenfalls etwas größer war als ich, braune Haare und Augen hatte und wie ich etwas mehr auf den Hüften hatte. „Dann kommt Vanessa.“ Sie hatte momentan eine Haarfarbe zischen braun rot und schwarz, ich wusste garnicht so genau welche Farbe sie in Wirklichkeit hatten und sie reichten etwas weiter als ihr Ohren, dazu noch braune Augen und wie zu erwarten war sie war größer als ich. „Linda ist die nächste“ sagte ich und zeigte auf die Brünette. Sie hatte blau-graue Augen, war kleiner als ich und hatte lange Haare. „Und der letzte ist Kenny, Lindas Freund“ beendete ich es. Er war größer als ich, hatte braune, vorne hochgegelte Haare und grau-blaue Augen.
„Habt ihr die Namen der netten Jungs mitbekommen?“
„Äh ehrlich gesagt, nö.“
„Ok, dann nochmal. Jay, Leon, Ole, Barbie, Ethem, Ray und Roy.“
„Ach und Alexander hier“ fügte ich abwertend hinzu.
„Ey!“
„Was ey?!“
„Bei allen nimmst du die Spitznamen, nur bei mir nicht! Und außerdem sollte ich für dich der wichtigste sein und nicht nur ein: ach da war ja noch irgendwas.“
„Tja, da kannst du machen was du willst, aber du weißt dass ich mache was ich will“ lächelte ich fies.
„Hey Al, die scheint dich ja ganz schön im Griff zu haben“ spottete Ole.
Bevor er antworten konnte, meinte ich schon herausfordernd: „Tja ich bin halt kein 0815-Püpchen, dass zu allem Ja und Amen sagt, Problem damit?“
„Oh, da fährt das Kätzchen ihre Krallen aus.“
„Hast du Angst vor Mädchen oder nimmst du mich aus Unwissenheit nicht für voll, Kleiner?“
„Ansage!“ kam von Jay und alle anderen machten: „Uhh!“
„Was will denn so eine wie du gegen mich ausrichten, Prinzesschen?“
„Lass gut sein Ole!“ mischte sich Alex ein.
„Nimm du mal lieber deine Freundin an die Leine Kumpel, wegen der könntest du Probleme bekommen, die vermeidbar währen!“
„Und was wenn, ich sie nicht vermeiden will?“ fragte Al angriffslustig.
„Okey, auch wenn ich die Scheiße angefangen habe, würde ich mal sagen jetzt ist Schluss“ mischte ich mich ein, da ich die Funken fast schon fliegen sah.
„Halt dich da raus!“ maulte Ole los.
„Was ist eigentlich den Problem?“
„Zoey halte dich da raus!“ sagte Alex zu mir und stellte sich vor mich. Ich stellte mich wieder vor ihn und fragte ganz nett und freundlich: „Ole mein Lieber, kann ich mal bitte kurz mit dir reden? Also alleine?“
„Wenns sein muss.“ maulte er.
Ich ging ein ganzes Stück von der Gruppe weg, in Richtung der Turnhalle, die auch auf dem Schulhof war und wartete bis sich der Größere zu mir begeben hatte.
„Warum machst du Alex so an?“
„Weil du eine ganz schön große Klappe hast und dass ganz schön mies für ihn werden kann, wenn du Blindlinks jeden anmachst. Ich mache mir sorgen um seine Gesundheit!“
„Wenn ich dir jetzt mal was verraten darf: ich bin sonst eigentlich nicht so. Ich halte mich für gewöhnlich eher im Hintergrund und dachte Al's Freunde würden so nen bisschen Spaß verstehen!“
„Dachtest du.“
„Ja dachte ich, aber nach der Aktion von dir denke ich, lasse ich es lieber mit zu euch zu kommen.“
„Och nö. Dann kriege ich voll Stress mit den anderen!“
„Was soll ich sonst machen? Zusehen wie du dich mit Al prügelst, weil ich meine Klappe mal wieder nicht halten konnte?“
„Wie wärs damit: wir treffen uns mal alleine nachmittags und lernen uns besser kennen? Dann können wir eher einschätzen was Spaß und was Ernst ist und außerdem kommen wir dann besser in der Gruppe aus und du wirst uns öfter besuchen kommen.“
„Oder ich komme einfach, wenn ihr euch als Gruppe trefft und lerne sofort alle kennen?“
„Joa ich denke das geht auch.“
„Also Friede?“
„Klar.“ sagte er und ich lächelte.
„Darf ich dich auch umarmen?“
„Wenn du wieder nett und nicht mehr so nen Arsch bist, ja.“
„Dann komm ma her, Kleine!“ er umarmte mich lange und als ich dann meinte wir sollte zurück zu den anderen gehen, hob er mich einfach hoch und trug mich in Richtung der anderen.
„Habe ich irgendwas verpasst und habe was an den Füßen, weswegen ich nicht laufen kann?“ fragte ich ihn patzig.
„Tja, da wirst du dich dran gewöhnen müssen“ sagte er zwinkernd zu mir.
„Dass kannst du dir sonstwo hinstecken!“
Er verdrehte die Augen, warf mich bei sich über die Schulter und rief dann zu Al: „Mault die immer so viel?“
„Ja!“ rief er lachend zurück. Währenddessen haute ich ihm auf den Rücken was, wie ich nach kurzer Zeit merkte, wohl nichts brachte.
„AL!!!! Komm her und hilf mir du Arsch!“
„Wenn du mich einen Arsch nennst, helfe ich dir nicht“ ich verdrehte die Augen und rief dann stattdessen: „Jay, wärst du wohl so lieb mir zu helfen?“
„Klar!“ kam prompt und ich hörte jemanden herlaufen.
„Ole, gib mal her“ 'Hm, wieso hört sich das so an als ob einer vom anderen die Wodkaflasche haben will und mich nicht erlösen?'
„Nein ich will sie nicht abgeben!“ quengelte er.
„Jetzt gib sie schon her!“ 'Die Flasche.' hängte ich gedanklich nach.
„Und was bekomme ich dafür?“ fragte er dann verhandelnd.
„Was?“ schrie ich entsetzte.
„Schnauze dahinten!“
„Jay komm nach hier“ knurrte ich. Er kam sofort um meinen Kidnapper herum zu mir und sah mich fragend an.
„Ich möchte dich ja nicht hetzen oder so, aber ich habe gleich kein Blut mehr in den Füßen! Außerdem werde ich gleich ganz pissich, wenn ich hier nicht innerhalb der nächsten 2 Minuten runterkomme!“
„Auf Al hört er immer.“ stammelte er kleinlaut.
„Alex kommst du mal bitte kurz?“
„Komm du doch!“
„Alex bitte, mir geht’s voll mies!“ und dass stimmte sogar 'Mir bekommt das *über die Schulter werfen* nicht.' schlussfolgerte ich.
„Ach so nen quatsch, dir ging es doch gerade auch noch gut.“
„Ole, was willst du damit du mich runter lässt?“
„Ich will einen Gefallen von dir.“
„Und was für einen Gefallen?“
„Du schaffst es dass ich dein Buddy bin und nicht dieser schmierige Kenan.“
„Und wie soll ich dass hinbekommen?“
„Nach 4-5 Tagen gehst du zu Miri und sagst ihr dass du mit ihm nicht klar kommst. Ich melde mich nach 3 Tagen bei ihr und sage dass ich mit meinem Kind nicht klar komme und schon bist du mein Schützling.“
„Ok, ich versuchs“ er ließ mich sofort runter, ich einige Schritte rückwärts und viel auf den Hintern, da meine Beine mich nicht alten konnten.
„Wir gehen jetzt wieder zu den anderen!“ bestimmte ich, rappelte mich auf und ging los. Die anderen kamen mir sofort nach und gliederten sich in mein Schritttempo ein.
Als wir dann nach kurzer Zeit angekommen waren, stellten sich die Jungs wieder an ihren Platz und ich setzte mich neben Linda auf den Boden. Linda und die anderen hatten sich zwischen den anderen hingestellt und redeten mit ihnen. Als ich mich gesetzt hatte starrte ich Al böse an, er hingegen blickte mir belustigt entgegen. Ich starrte ihn knappe 5 Minuten so an, bis sich jemand zwischen Al und mich stellte. Ich schloss die Augen und hoffte für die Person dass sie bald wieder gehen würde, da ich im Moment nicht gut ... ansprechbar war.
„Was machen du und deine kleinen Freundinnen hier und warum starrst du meine Süßen so an?“ …






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