In my Life - Teil 2

Autor: MarieCurie
veröffentlicht am: 31.03.2014


Im Bus sitzten Steve, Janine, ich und irgendein Kerl den ich nicht kenne. Er redet mit Steve. Interessiert mich aber nicht so, was die reden. Ich nehme meine Ohrstöpsel und stecke sie in meine Ohren. Ich zücke mein Handy und starte mein Lieblingslied. Harte, laute Töne dröhnen mir in die Ohren. Heavy Metal ist mein Element. Ich schließe die Augen und denke an die bevorstehende Matheklausur. Yey, Tag gerettet. Mein Laune die sich eben noch auf einer Liege in der Sonne gesonnt hat, packt ihre Sachen und verbarrikadiert sich im Keller, weil es angefangen hat zu regnen.

Mathe ist der reinste Horror. Horror ist da noch verdammt untertrieben. Mein Mathelehrer hasst mich richtig. Einfach nur, weil ich die Einzige im Kurs bin, die seinen sarkastischen Beleidigungen standhalten kann und auch mal dagegenhalten kann. Er gibt mir Grundsätzlich immer eine 4 und je nachdem wie meine und seine Launen sind, eine 3 oder eine 5. Leider tendiert sein Laune auch öfters dazu sich im Keller einzusperren.
Ich öffne meine Augen, weil ich angetippt wurde. Ich gucke zu Janine, die mir einen Stöpsel aus dem Ohr zieht. „Gehts noch lauter? Der ganze Bus hört mit.“ „Lass die doch, dann hören die wenigstens mal richtige Musik.“
Sie rollt mit den Augen. „ Nicht jeder hört so einen Schrott wie du!“
„Was nicht ist, kann ja noch werden“, meine ich und strecke ihr wie ein kleines Kind die Zunge raus. Mit der nächsten Durchsage im Bus drücke ich den Halteknopf. Der Bus hält und wir steigen aus.
Der Kerl von eben ist immer noch nicht weg. Mittlerweile habe ich die Stöpsel aus meinen Ohren entfernt und sehe von weitem schon meine ganz persönliche Hölle. Warum ich mich entschieden habe, noch zwei Jahre Fachoberschule zu machen, weiß ich nicht ganz genau. Jedenfalls bringt mir der Zweig Wirtschaftsinformatik wenig, wenn ich irgendwann eine Ausbildung als Kfz-Mechatronikerin machen möchte. Alles ist Janines Schuld.

Englisch. Mein Element. Ich liebe diese Sprache einfach. Seit ich 14 bin schreibe ich eigene Liedtexte auf Englisch und singe sie auch tatsächlich. Außerdem spiele ich Gitarre seit 9 Jahren.
Zu Hause habe ich verhältnismäßig viele Musikinstrumente rumstehen. Eine Gibson, eine Fender Strat, einen Flügel und sogar ein Schlagzeug. Meine Mutter hat damals Musik gemacht. Von ihr habe ich meine musikalische Ader. Leider ist sie gestorben. Ich muss zu geben, dass die ganze Geschichte mich mehr hätte mitnehmen sollen. Ist aber nicht so. Ich bin kein gefühlsduseliges Girly. Mein Ruf ist der des gefühlskalten Steines Lucy. Geiler Name, oder? Find ich nicht so.Hat mir mehr Probleme eingebracht als respekt. Besonders die Bälger in der grundschule. Gott sei dank, hat unsere Religionslehrerin noch dick und fett unterstrichen, dass mein Name oft mit dem teufel in verbindung gebracht wurde.
Meine Mutter hatte damals einen Hang zu düsteren Verschwörungstheorien und antichristlicher Propaganda. Dad hat mir erzählt, dass er dem Namen nur zugestimmt hat, weil er meiner Mutter so gefallen hat. Thank you very much, Mum.

„First, make the exercises on page 302. You have to transform the verbs into the right tenses. We repeat all tenses later. Let's go!“
Okey. Ich nehme alles zurück. Die englische Sprache ist geil, die ganzen Zeiten eher weniger. Aber weil Englisch das Einzige Fach in dem ich auf 1 stehe ist, mache ich diese beschissenen Aufgaben eben.





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