Versprochen!?

Autor: Zaubersunny
veröffentlicht am: 14.01.2014


Hey ich versuche mein Glück mit einer neuen Liebesgeschichte :) Ich hoffe sie gefällt euch genauso wie mir. Über Kommentare und natürlich auch Kritik freue ich mich immer. Also dann viel Spaß :)



Kapitel 1: Der Anfang vom Ende


„Daddy ich will da aber nicht wieder hin!“

„Samira wie oft hatten wir diese Disskussion jetzt schon, seid du wieder hier bist?“, fragte mein Vater und massierte dabei seine Schläfe.

„Hiermit neun mal.“

„Acht mal zu viel“, seufzte er.

„Daaaad bitte lass mich hier, ich möchte da NIE wieder hin. Ich HASSE ihn!"

„Samira wir bzw. ich habe es dir doch schon so oft erklärt, du und...“

„Ja ja ich weiß. Du und Zac müsst irgendwann heiraten, damit wir unsere Firmen zusammen führen und vergrößern können. Das ist ein großer Gewinn auf beiden Seiten!!“, ratterte ich runter. Wie oft ich das schon gehört hatte, in meinem so jungen Leben.

„Genau Samira. Versteh mich doch auch mal, ich bin nicht mehr der jüngste und leite seid dem Tod deiner Mutter, die Firma ganz alleine. Ich will irgendwann in den Ruhestand. Und dann möchte ich das du und die Firma in guten Händen seid. Du interessierst dich nicht mal fürs Geschäft. Du brauchst einen Mann der etwas davon versteht und sich um alles kümmert. Außerdem ist Zac der Sohn meines besten Freundes...“

„Und ein aufgeblassener, arroganter Schnösel dazu“, unterbrach ich meinen Vater zum zweiten Mal.

Er fuhr fort: „Und unsere beiden Familien haben vor Jahren beschlossen, das ihr zwei als unsere einzigen Erben, durch eine Heirat, den Grundstein für ein gemeinsames Imperium legen könntet."

„Dad ich bin ERST 17!!!!“, schrie ich ihn wütend an. „Außerdem finde ich es mehr als mies, dass du Frank einfach so über unser beider Leben bestimmt. Schon mal auf die Idee gekommen, das er sich vielleicht schon in jemand anderen verliebt hat oder sogar eine Freundin haben könnte?“

„Er hat keine Freundin, du weißt doch Frank und ich kümmern uns doch seid Jahren um alles. Sogar wenn er eine Freundin hätte, er ist mit dir schon seid deiner Geburt verlobt. Und keine Sorge, ich hab dir doch schon gesagt, ihr müsst auch nicht sofort heiraten. Warum denkst du fahren wir diesen Sommer sie wieder besuchen? Ihr müsst euch erst mal wieder richtig kennen lernen und warm miteinander werden. Euch wieder näher kommen!"

„Wir haben uns nie nahe gestanden, wenn ich dich daran erinnern darf", redete ich wie immer dazwischen.

Unbeirrt fuhr er fort: „Und nachdem die ganzen Krisen der letzten Jahre endlich überstanden sind...“

„Ich hasse diesen Kerl Dad und ich werde mich niemals in ihn verlieben. Wie soll ich denn jemand heiraten den ich nicht liebe, geschweige denn auch nur in geringster Weise leiden kann? Mit so jemand soll ich dann auch noch den Rest meines Lebens teilen?“

„Ach Samira ihr seid beide älter geworden. Du hast ihn das letzte mal vor fünf Jahren gesehen, glaubst du nicht das er sich in der Zeit verändert hat, genauso wie du dich verändert hast?“

„Selbst wenn, ich werde ihn deswegen nicht weniger hassen“, zickte ich beleidigt.

„Samira ich habe jetzt keine Zeit und auch keine Lust weiter mit dir zu diskutieren. Du kommst morgen mit und wir werden wieder den ganzen Sommer dort verbringen, damit basta!!“

„Aber...“, versuchte ich es nochmal.

„Samira Arielle Morgenroth! Es ist genug, geh jetzt hoch packen. Denn wenn nicht, beauftrage ich Maria damit. Hast du mich verstanden?“, fragte mein Vater in einem strengen Ton. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, das es wirklich zwecklos war, mich ihm weiter zu widersetzen.

Hatte ich schon erwähnt das mein Leben beschissen ist, zumindest im Moment! Nein? Dann ist es hiemit amtlich!

Nickend ging ich die Treppe hoch zu meinem Zimmer, ließ es mir aber nicht nehmen die Tür laut zuzuknallen. Er sollte ruhig hören, wie es mir zu wider war, morgen mit ihm zu Familie Truscott zu fliegen. Schon wieder! Es war echt zum heulen. Warum musste er so über mein Leben bestimmen? Ich kam mir vor wie bei den Extremislamisten, die ihre Töchter auch Zwangsverheiraten und es ihnen egal ist, ob sie wollen oder nicht! Ja gut so schlimm hatte ich es jetzt auch wieder nicht, trotzdem war es scheiße von ihm.

Ich holte meine Koffer vom Schrank und warf alles rein an Klamotten, was ich zu fassen bekam.
Mir doch egal wenn ich nur Schrott dann dabei hätte. Dann könnte ich wenigstens einen Nachmittag verschwinden um Shoppen zu gehen. Einen kurzen Moment dem irren Haus dort entkommen. Einen klein wenig Freiheit genießen. Ja das wäre so schön!

Mitten im packen klingelte mein Handy.

„Hey Lilly was gibt’s?“, fragte ich, glücklich darüber, mal mit einer normalen Person sprechen zu können. Lilly kannte ich übrigens von meiner Zeit auf dem Internat. Wir sind dort beste Freundinnen geworden.

„Hi Sami, also ich hab mal über deinen Zac recherchiert und ich weiß echt nicht was du hast. Der Typ ist heiß! Richtig heiß.“

„Ok erstens: Bei dir bedeutet recherchieren doch nur, du hast ihn auf Facebook gestalkt! Zweitens: Ist es nicht mein Zac! Und drittens: Es ist mir vollkommen egal wie heiß er ist, da ich sowieso nichts mit ihm zu tun haben will.“

„Ach komm diese Kinderstreitereien die ihr früher hattet. Ihr seid beide zwei halbwegs erwachsene Menschen, ihr werdet doch darüber hinweg sehen können.“

„Nein können wir nicht“, erwiederte ich trotzig.

„Ihr werdet euch schon vertragen, spätestens wenn du ihn siehst, vergisst du alles um dich herum und wirst hin und weg von ihm sein“, schwärmte Lilly. Spinnen hier eigentlich alle? Versteht mich denn wirklich niemand?

„Wenn du meinst. Ich muss jetzt auflegen Lilly, habe bis morgen noch eine Menge zu packen.

Damit legte ich auf und machte mit den Koffern weiter.

Was das hier alles zu bedeuten hat?
Seid meine Mutter vor vier Jahren an Lungenkrebs starb, ging alles nur noch den Bach runter. Sprich ich schottete mich total von alles und jedem ab, redete kaum noch. Eigentlich nur noch mit meinem Dad und auch nur das nötigste. Kurz gesagt, ich hatte ein richtiges Tief in meinem, damals so jungen, Leben erreicht. Irgendwann wandelte sich dieses "in sich gekehrt sein" in Wut um.
Ich suchte mir die falschen Freunde, fing an zu rauchen und zu trinken. Alles nur um diese grässliche Lücke zu füllen die meine Mutter hinterlassen hatte. Ich wollte diesen schrecklichen Schmerz nicht mehr spüren, meine Gefühle einfach abstellen. Ich versuchte mit aller Kraft diesen Schmerz durch Alkohol und teilweise auch Drogen zu betäuben.
Zeitweise hatte ich mir sogar die Haare schwarz gefärbt, um schön zu verdeutlichen, was ich doch für ein Wrack war. Eines Abends, nach einem großen Streit mit Dad, da ich mir mal wieder übelst die Kante gegeben hatte, zertrümmerte ich meinen Flügel, den meine Mutter so sehr geliebt hatte, mit einem Baseballschläger.

Klavier spielte ich seid ich vier Jahre alt war und Mom hatte sich abends nach jeder Klavierstunde, mit mir hingesetzt und ich durfte ihr etwas vorspielen. Sie war immer so stolz auf mich und lobte mich, sogar wenn es sich anfangs wirklich grausam anhörte. Mein Lehrer meinte immer ich hätte ein großes Talent und hat mich wo es nur ging gefördert.
Mit acht wollte ich dann sogar Komponistin werden und um die ganze Welt reisen um die Menschen mit meiner Musik zu begeistern. Mit dem Tod meiner Mutter ist auch mein Traum gestorben.

Naja auf jedenfall... nach diesem Wutausbruch von mir, schickte mich Dad mit 15 auf ein Internat für schwer Erziehbare Kinder. Er wusste sich einfach nicht mehr anders zu helfen und er hatte nun mal so wenig Zeit für mich, wegen der vielen Arbeit. Ich war völlig außer Kontrolle und er mit meiner Erziehung maßlos überfordert. Anfangs hasste ich ihn zwar dafür, doch mit der Zeit verstand ich warum er so gehandelt hatte.

Ich ging in diesem Internat einmal wöchentlich zu einer Sitzung mit einer Psychologin. Anfangs hab ich mich quergestellt mit der Schnalle zu reden, aber irgendwann gab ich dann doch nach. Siehe da.. es half mir, langsam aber sicher, den Tod meiner Mutter zu verarbeiten, sodass ich wieder ein glückliches Mädchen wurde. Naja... halbwegs, diese leere in meinem Herzen, wo eben einfach jemand fehlt wird wohl immer da sein. Allerdings kann ich mittlerweile damit umgehen und habe mich damit abgefunden. Genau so, wie mit dem Gedanken, dass mein Daddy wollte das ich irgendwann diesen Hanswurst heiratete.

Im Endeffekt, war es das beste was mein Vater machen konnte. Sonst wäre ich heute was weiß ich wo. Vielleicht irgendwo an einer Straßenecke liegend wartend das mich jemand mit Geld bewarf, damit ich mir neuen Stoff besorgen könnte.

Nun wo sich alles wieder größtenteils normalisiert hatte, tat mir Dad schon wieder sowas an. Wieso das eigentlich alles so gekommen ist, mit Zac und mir? Ich sollte das, vielleicht auch mal ein wenig erklären.

Mein Dad und sein bester Freund Frank haben vor, ich glaube, sechzehn Jahren seinen Sohn Zac und mich einander versprochen. Die beiden hielten das natürlich für eine grandiose Idee. Nur leider war da ein Haken. Zac und ich können uns auf den Tod nicht ausstehen. So flogen wir also jedes Jahr rüber, von Orlando Florida nach San Francisco Kalifornien und verbrachten den gesamten Sommer zusammen. Die letzten fünf Jahre ausgenommen wegen unserer 'familiären Probleme'.

Ich warf so viele Klamotten in die drei Koffer, bis sie fast platzten. Danach legte ich mich so wie ich war ins Bett und schlief auch ziemlich schnell ein.





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