Nachhilfe mit Liebe - Teil 5

Autor: story-girl
veröffentlicht am: 19.02.2014


Während Dima schlief und Lisa Übungen am Springturm machte, schwam Jessy Bahnen. Und Ihre Gedanken beschäftigten sich nicht nur mit Oliver, ihrem Schwarm.
Schon seitdem Kindergarten waren die blonde stille Lisa und die braune quirlige Jessica beste Freundinnen und unzertrennlich. Obwohl sie als Kleinkinder in der Nachbarschaft gewohnt und auf dem selben Spielplatz ständig gespielt hatten, freundeten sie sich erst im Alter von 4 Jahren im Kindergarten an. Oliver kam erst ein Jahr bevor er eingeschult worden sollte dazu. Jessy verstand sich sofort gut mit ihm. Lisa interessierte sich nicht sonderlich für Jungs. Sie spielte zwar mit ihnen, aber sonst beachtete sie sie kaum.
Als beide Mädchen in die Schule kamen, saßen sie sofort zusammen. Und sonst alle Freizeit teilten sie. Man sah sie nie alleine. Obwohl Jessy sich auch mit Oliver traf und mit ihm spielte, änderte sich ihr freundschaftliches Verhältnis schnell. Oliver fing an in ein Fußball Verein zu gehen. Außerdem lernte er neue Freunde kennen. Lisa nahm Schwimm- und Gymnastikunterricht, um später eine "berühmte Sportlerin", so sagte sie es immer, zu werden. Jessy musste wohl oder übel entweder ebenfalls in ein Verein sich eintragen lassen oder ihre Freizeit opfern, damit der Kontakt zu Oliver und Lisa nicht ganz abgebrochen würde.
Später fing sie allerdings mit dem Klavier spielen an. So hatte sie auch was zu tun. In Oliver war sie verliebt, solange sie denken konnte. Nach der vierten Klasse kamen alle drei ins Gymnasium. Da stellte sich aber die schon immer vorhandene Matheschwäche bei Lisa ein. Und zwar stark. Am Anfang konnte Jessy ihr noch etwas helfen, aber je älter sie wurden, Mathe schwerer wurde, desto mehr sank die sonst gute Schülerin Lisa in Mathe ab. "Nehm´ dir doch einen Nachhilfelehrer." riet Jessica ihr, aber Lisa hatte es bis jetzt nicht getan. "Eigentlich komisch, dass ihre Mutter ihr nicht helfen konnte."

dachte Jessy. "Sie ist doch Industriekauffrau und in Mathe gut."
Sie stieg aus dem Wasser und setzte sich auf den Beckenrand. Voller Bewunderung betrachtete sie ihre beste Freundin, welche auf dem 5 Meter Sprungbrett stand und sprang. Während sie im Flug war, drehte sie einige Saltos und landete elegant im Wasser. "Sie hat´s echt drauf." Jessy war stolz auf Lisa. Nur die Sache mit Dominik machte ihr Sorgen. "Dieser Blödmann hatte es tatsächlich gewagt sie zu verletzen. Kein Wunder, dass sie weder einen Freund noch eine Beziehung will. Selbst von Liebe will sie nichts wissen." Jesssica seufzte und musste an Dima denken. "Er ist wirklich anders, aber leider verlobt. Obwohl ...." Da schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf und sie musste lächeln . "Das werde ich auf jeden Fall probieren." dachte sie.
Jessy schaute über die anderen Schwimmer und erblickte Oli. Sie wurde rot und musste wieder seufzen. "Ach. Nie wird was aus uns." dachte sie traurig. Er kam nie zu ihr und sie traute sich ebenfalls nicht. "Ob ich doch mal hingehen sollte?" fragte sie sich. "Aber was wird er wohl denken oder sagen?" Da stupste Lisa sie an. "Geh doch endlich. Sonst wirst du warten bis du alt wirst." Jessy zuckte zusammen und drehte sich zu ihrer Freundin um, welche hinter ihr stand und ihrem Blick gefolgt war. "Soll ich wirklich?" fragte sie leise zurück. "Man! Das merkt doch jeder, dass er auf dich steht." Jessys braune Augen wurden groß. "Wirklich?" "Natürlich. Soweit ich mitbekommen habe, gehen sogar schon Wetten rum, wie lange das noch dauern wird und wo ihr endlich euch küssen werdet." Jessy schüttelte die brauen Haare. "Das hab ich gar nicht mitbekommen." gestand sie leise. "Ja und ich bin die einzige, die genau weiß wann das passieren wird." Lisa lächelte ihr zu. "Und wenn du nicht endlich gehst, dann hol ich ihn her." "Aber woher weißt du es denn?" "Ich bin nicht nur deine beste Freundin, sondern deine Seelenverwandte. Also Marsch. Geh endlich." Sie zerrte Jessy am Arm.

Etwas schüchtern stand Jessy auf und zögerte noch. Lisa schob sie regelrecht vor sich hin in Richtung Oliver. Als die Beiden endlich vor einander standen, verschwand sie.
Und wie sie vermutet hatte, passierte das, was sie für Jessy sich schon lange erhofft hatte. Oliver sagte irgendwas zu Jessy und küsste sie schließlich. "Na geht doch." dachte Lisa strahlend. Sie wollte Jessy und Oliver nicht stören und ging wieder auf ihren Platz. "Es reicht auch mit dem Schwimmen. Eigentlich müsste ich mich wirklich mehr mit Mathe beschäftigen." Ihre grade gute Laune verschwand augenblicklich. "Wenn ich nur jemanden kennen würde, der mir etwas helfen könnte." Als sie an ihrem Platz ankam, sah sie, dass Dima schlief. Allerdings klingelte sein Handy. Aber das hörte er nicht. "Soll ich ihn wecken?" dachte sie unsicher. Sie trocknete sich ab und setzte sich auf ihr Tuch. Dima schlief trotzdem weiter und das Klingeln hatte aufgehört. Allerdings fing es nach etlichen Minuten wieder an. Der Russe bemerkte es noch nicht. Lisa kniete sich neben ihn und rüttelte ihn leicht. Als er nicht reagierte, schüttelte sie ihn stärker. Nach etlichen Versuchen öffnete er verschlafen die Augen und blickte sie verwirrt an. "Dein Handy klingelt die ganze Zeit." erklärte sie. Er nickte nur und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare, während er mit der anderen das Handy nahm. Dann seufzte er. "Sie wird schon anrufen, wenn sie mich braucht." meinte er nur. Lisa sagte nichts dazu, sondern starrte auf die Wiese. Sie saß wieder auf ihrem Tuch und hatte die Arme um die Beine geschlungen. "Ist was passiert?" Lisa schüttelte den Kopf. Eine Weile war es still zwischen den Beiden.
"Ich hab grad nur daran gedacht, dass ich im letzten Schuljahr bin und immer noch schlecht in Mathe bin." gestand sie schließlich. Dima nickte nur. Da klingelte sein Handy wieder. Leicht verärgert nahm er ab. "Ja?" fragte er. Die Stimme an der anderen Seite der Leitung sagte etwas, wobei Dima ärgerlich auf Russisch antwortete und schließlich auflegte. "Streit?" fragte Lisa gespannt. Sie konnte zwar kein Russisch, aber von Dimas lauter Stimme zu urteilen, musste es nichts anderes gewesen sein. "Anastasia, meine Verlobte, macht wieder Stress. Diese Frau bringt mich noch früher ins Grab als normal." Er stand auf und fing an seine Sachen zu packen, währenddessen beschwerte er sich weiter: "Eigentlich habe ich heute einen freien Tag und sie hilft meinen Eltern im Geschäft. Aber wie die Frau so ist, kann sie keinen Tag alleine sein ohne das ich dabei sein müsste. Eine richtige Zicke ist das." Lisa hörte nur zu. "Muss mal bei denen im Geschäft vorbeischauen und diese Anastasia anschauen." dachte sie. "Ach Lisa, wenn du Lust und Interesse hättest, könnte ich dir bei deinem Matheproblem helfen." schlug er ihr vor, bevor er ging. Er hatte sich eine Shorts über seine Badehosen angezogen. Oberkörper blieb nackt. "Wirklich?" Sie sah ihn verwundert an. "Ja. Ich kann gut Mathe und denke, dass ich dir helfen könnte, wenn du nur willst." "Ich will aber deine Zeit nicht in Anspruch nehmen." wandte sie ein. "Quatsch. So viel Zeit werde ich schon für dich finden. Musst mir nur sagen wann und wie lange du willst." "Wollen tu ich schon." Sie blickte ihn dankbar an. "Ich geb dir meine Nummer und du schreibst mich an, ok?" Er tippte schnell in Lisas Handy seine Nummer ein wünschte ihr noch einen schönen Tag und verschwand.
Als Jessy mehrere Minuten später kam, war sie verwundert darüber, dass Dima schon fort war und, dass Lisa so seltsam lächelte. Und das es nicht an der Sonne lag, konnte sie sich schon denken.





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