Schicksalsliebe

Autor: HappyBird2013
veröffentlicht am: 31.07.2013


Erst wollte ich einen dummen Spruch ablassen, aber ich lass es lieber. Naja ich schließe das Fenster und mach die Gardinen davor. Ich schau auf die Uhr und bemerke, dass ich doch einkaufen muss. Also rufe ich Jelly, ziehe meine Schuhe an und gehe durch den Park, zum kleinen Lebensmittelgeschäft „Evergreen“. Meine Mama und ich kennen die Besitzerin des Ladens. Bevor ich das Geschäft betrete, muss ich Jelly draußen anbinden, da Hunde leider nicht im Laden erlaubt sind. Manche Sachen stehen zu weit oben im Regal, sodass ich nicht herankomme. Das liegt daran, dass ich ein Zwerg bin. Heute kriege ich fast alles allein aus dem Regal. Wie schon gesagt „fast“. Ich stelle mich auf Zehenspitzen, springe wie ein Känguru und versuche Äffchen zu spielen. Doch ich komme einfach nicht an die Cornflakes an. In der Nähe sind auch keine Leute die mir helfen könnten. Ich warte und warte und warte und plötzlich hör ich eine Stimme hinter mir. >Wartest du auf schönes Wetter oder wieso stehst du da?< Was zum?! Ich drehe mich um und sehe schon wieder Ben. Wieso checkt er nicht, dass er einmal die Klappe halten soll?! Naja es sieht so aus, als müsste ich tatsächlich ihn fragen, ob er mir das gibt. Auf einmal fällt mir auf, dass sein dummer Kumpel Sascha nicht dabei ist. Erst wollte ich fragen wieso, lass es doch lieber. Stattdessen muss ich ihn was anderes fragen. >Wie wär‘s, wenn du mal so nett sein und mir die Packung Cornflakes geben würdest?< Jetzt lacht er so krank wie man es sich nur vorstellen kann und guckt mich spöttisch an. >Was wäre, wenn ich es nicht tun würde?< >Dann kriegst du eine in die Eier… man! Mach das doch mal bitte ohne deine dummen Sprüche!< Dass ich das gesagt habe, überrascht ihn scheinbar und ich hab meine Cornflakes schneller als ich dachte. Ich bedanke mich flüchtig bei ihm und gehe schnell zur Kasse. Als ich draußen bin, sehe ich Sascha mit Jelly spielen. Ist der etwa ein Hund, dass er draußen warten muss? Dieser Gedanke bringt mich zum Lachen. Dadurch bemerkt er mich und meint. > Dein Hund tat mir leid, dass er so alleine hier warten muss. Ich hoffe, es ist kein Verbrechen, wenn ich mit ihm gespielt habe. Da kommt Ben. Wir sehen uns Montag in der Schule. Bye.< Was war das denn?! So nett bin ich es von ihm gar nicht gewohnt. Mit offenem Mund starre ich ihm hinterher. Dann wird Jelly unruhig und stupst mich an. >Ja Jelly-Süße. Wir gehen jetzt wieder nach Hause.< Als ich das sage, wedelt sie freudig mit dem Schwanz und springt mich an. Sie ist ja so süß. Als ich zuhause bin, leg ich mich aufs Sofa und schalte den Fernseher ein. Es kommt meine Lieblingssendung „Eidechse, Schlange & CO“. Es geht um exotische Haustiere. Am meisten faszinieren mich die Schlangen. Ich hätte selbst gern eine, aber meine Mama erlaubt mir dies nicht. Die Sendung ist sozusagen ein trauriger Tierersatz. Nach kurzer Zeit muss ich gähnen. Ich schau auf mein Handy. Oje, 3 verpasste Anrufe von Levin. Schnell rufe ich ihn an. Kurz darauf hör ich ihn reden. >Endlich bist du da Engel! Du weißt gar nicht was passiert ist?! Mein dummer Vater hat Tom geschlagen.< Er ist richtig aufgeregt und wütend. Aber sein Vater schlägt beide regelmäßig. Eigentlich ist es nix besonderes. Ja, ich weiß, dass man trotzdem niemanden schlägt, auch wenn es Alltag ist. Ob irgendwas passiert ist? >Levi? Was ist los? Ist was passiert?< >Ja… leider. Tom ist im Krankenhaus. Mein Vater hat eine Anzeige am Hals. Er ist super wütend auf mich. Ich halte das Ganze nicht mehr aus! Deswegen hab ich beschlossen zu dir zuziehen…< Funkstille. Ich kann mein Glück gar nicht fassen. Mir fehlen echt die Worte. Der arme Levin denkt sicherlich, ich sei nicht mehr da. >…Elena? Engel? Bist du noch da?< >Ja, ich bin noch da. Mir fehlen wirklich die Worte… Ich freue mich, dass du endlich herkommst.< Ich stell mir vor, wie ich ihn umarme. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, dass er hier her zieht. >Macht es dir was aus, wenn ich jetzt schlafen geh? Den Rest besprechen wir morgen oder so. Hab dich lieb Engel!< >Ich hab dich auch lieb Levi!< Dann legt er auf. Ich schließ die Augen um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Nach gefühlten fünf Minuten hör ich, dass jemand nach Hause gekommen ist und schon einen kurzen Augenblick später sagt eine Stimme > Du schläfst schon?! Du bist doch sonst so lange wach, Kind. Los, steh auf und geh ins Bett anstatt auf dem Sofa hier herum zu liegen. Gequält öffne ich meine Augen. Ich will hier liegen bleiben. Aber wer fragt mich nach meiner Meinung und fragt, was ich will? Niemand. Also steh ich protestlos auf und schleppe mich in mein Zimmer, wo ich mich auch gleich auf mein Bett lege und sofort in einen tiefen traumlosen Schlaf fall...






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