Ray- die Verbindung - Teil 14

Autor: blue-haze
veröffentlicht am: 12.07.2013


Da ich heute gut zum Schreiben aufgelegt war, schieße ich auch gleich das nächste Kapitel hinterher.
Es geht aufs Ende zu.

Und nicht vergessen, hinterlasst bei Besuchen auf dem fremden Planeten meiner seltsamen Welt einen Gruß :D
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13. Schneekugel

Was ist Leere
in dem Moment
in dem sie der Erinnerung begegnet?
Erwachen

Ray

Ich blickte ihn an.
Wie einen alten Bekannten.
Wie jemanden, dessen Weg, den meinen einmal Gekreuzt hatte, aber mehr auch nicht.
Er gehörte zu Ray.
Mit Ylara, hatte er nichts zu tun.

„Ray“, ein gehauchtes Wort, das an mir vorbei zog.
„Falsch.“
Ich sah sein Stutzen und ergänzte meine Korrektur: „Ylara.“
Er zog das Schwert, das er gerade in einen Strike gestoßen hatte langsam heraus, richtete sich auf, ließ den Strike achtlos in die Tiefe stürzen und blickte mich an.
Um uns herum, tobte ein Krieg, der uns nicht zu betreffen schien. Alles spielte sich ab, als säßen wir in einer Schneekugel... abgekapselt.
Verrückt.

Luce

Ich hatte recht gehabt. Das war nicht meine Ray. Sie hatte es bestätigt. Sie nannte sich nun „Ylara“, passend zu ihrem kühlen Äußeren. Ylara, bedeutete „Zerstörung“. Wie ich sah, tat sie ihrem neuen Namen alle Ehre.
Der Blick, mit dem sie mich bedachte, schmerzte tief. Er drückte nicht Hass, noch Enttäuschung, geschweige denn Sehnsucht oder Freude aus. Er war gleichgültig.
„Du störst.“
Das schmerzte noch mehr. Doch ich ließ mir nichts anmerken.
„Ist dir klar, was sie mit dir machen, Ra-“ Ich unterbrach mich selbst, dachte nach und beschloss, dass ich sie nicht, bei ihrem neuen Namen nennen wollte. „Ray.“ fügte ich mit Nachdruck an.
„Ray ist tot. Hat sich aus dem Fenster gestürzt.“
„Das glaube ich nicht.“
Ein Metallisches schleifen erklang und ich betrachtete das Schwert in ihrer Hand. Ich traute ihr zu, dass sie mich angreifen würde. Ihre Augen sprachen eine deutliche Sprache.
„Ray...“ begann ich vorsichtig. „Hör mir zu.“ Das Schwert fixierte mich. Ich wusste, sie brauchte kein Schwert um mich umzubringen. Aber vermutlich, hatte sie schlicht ihre sadistische Ader entdeckt. „Sie haben dich alle belogen.“
„So wie du.“
„Das ist nicht wahr! Ich wusste nichts von all dem. Ich kannte ihren Plan nicht... Moment... du... du weißt es?“
„Ich bin geboren um zu sterben. Egal für welche Seite ich mich entscheide.“
„Was haben sie mit dir gemacht? Wieso bist du so kalt?“
„Halt\'s Maul, Luce!“ Mit einer ungeahnten Wucht kam sie mir entgegen. Ich konnte gerade noch rechtzeitig ausweichen und betrachtete sie traumatisiert. Einen Moment zu spät und das wäre es mit mir gewesen.
„Du hast keine Ahnung!“ Wieder kam sie auf mich zu geschnellt, doch diesmal war ich vorbereitet. Ich wich wieder aus und landete mit den Füßen auf einem Dach. Nun befanden wir uns Abseits des Kampfgeschehens und waren für uns. Leider nicht im positiven Sinne.
„Du hast recht“, setzte ich wieder an. Ich wusste nicht warum, doch ich war fest entschlossen meine Ray zurück zu gewinnen. „Ich habe keine Ahnung.“ Es war nicht sehr einfach, eine Erklärung zu liefern, während man ständigen Angriffen auswich. „Ich habe dich beinahe zwei Jahre lang nicht gesehen. Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, hast du mit mir Schluss gemacht.“ Haarscharf sauste das Schwert an meinem Ohr vorbei. Die Nase voll vom ständigen Ausweichen, nutzte ich die Gelegenheit, als sie gerade nah genug war, packte ihr Handgelenk, hielt sie fest und nahm ihr das Schwert aus der Hand ohne ihren fluchenden Protesten Achtung zu schenken. Ich sah ihr in ihre Augen, die einst wunderschön grün geleuchtet hatten. Nun wirkten sie stumpf und hart. „Lass mich los.“
„Nein.“
Ein stechender Schmerz, hinderte mich am Atmen, doch ich versuchte es zu ignorieren. „Ich... habe ...diesen Fehler... schon einmal... begannen“ keuchte ich und hoffte, sie würde bald aufhören mir die Luft abzuwürgen. „Das mache... ich ...nicht noch einmal...“ Mit festem Blick, in ihre Augen, führte ich einen Kampf, der ihr nicht bewusst war. Obwohl sie dabei war mich zu töten, war ich fest entschlossen um sie zu kämpfen.
Verrückt.


Ray
Wieso starrte er mich so an?
Er sollte damit aufhören!
Ich war dabei ihn umzubringen! Wie sollte ich das machen, wenn er mich so anstarrte, verdammt!
Aber er würde mich nicht weichklopfen! Nein! Ich hatte genug vom Leben. Ob es meines war, oder das der anderen. Das machte kein Unterschied.
„Du verschwendest deine Zeit. Ich habe dir schon erklärt, dass deine Ray nicht zurück kommt. Ich bin mein ganzes Leben gerannt. Es wird Zeit irgendwo anzukommen!“
„Wenn du schon ...sterben willst,... wieso ...reißt du dann -“ Er unterbrach sich selbst. Vermutlich wollte er „unschuldige“ sagen, doch er wusste so gut, wie ich selbst, dass niemand von diesen Wesen unschuldig war. Außer Luce selbst vielleicht. Allein er, hatte von all dem nichts gewusst. Sein Blick fixierte mich noch immer, wurde aber langsam schwächer. Langsam nahm ich den Druck von seinen Lungen und ließ zu, dass er wieder atmen konnte. Er rang nicht gierig nach Luft, sondern fixierte mich weiter, nahm einen Atemzug und weigerte sich schlicht, etwas an unserer Pose zu ändern. „Geh.“ Es war so leise, dass ich nicht sicher war, ob er es gehört hatte. Ein Déja-vu erfasste mich und ich befand mich wieder in dem Zimmer meiner kleinen Wohnung, wo Luce und ich wie zwei Ertrinkende aneinander festgehalten hatten, so ineinander verankert, dass ich meine Gefühle nicht mehr von den seinen hatte unterscheiden können und er mir gestanden hatte, dass wir miteinander verbunden waren. Ich hatte ihn weggeschickt und mit ihm mein Glück. „Geh...“ wiederholte ich.
„Ray...“
Ich wandte meinen Blick ab. „Ich weiß jetzt, was ich damals gefühlt habe. Aber genau aus diesem Grund, kann ich nicht zulassen, dass du noch weiter hier bleibst.“
„Ich verstehe nicht, was-“
„Geh! Verschw-“ Mit einem Ruck, lag ich mit dem Rücken am Boden und fühlte Luce\'s Lippen auf den meinen. Verwirrt und überrumpelt lag ich da, versuchte mich zu sortieren und den Schwall an Gefühlen zu sortieren, der in mir aufkam.
Eine Träne rann über mein Gesicht. „...Luce“, flüsterte ich an sein Ohr, während er seine Wange an meine drückte. „Ich mache nicht den gleichen Fehler zweimal, Ray. Ich bin schon einmal gegangen und habe es bereut.“
Sein entschlossener Blick, entwaffnete mich und ich fühlte, wie Ray wieder zum Leben erwachte.

Luce
Endlich hatte ich sie wieder. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, doch ich hielt tatsächlich meine Ray wieder in meinen Armen.

Ray
Wie in einer Schneekugel...
Abseits des Kampfes lagen wir auf dem Dach und hatten irgendwie vergessen, dass um uns herum eine Welt unterging. Ich sah in Luces Augen, die so fest in die meine blickten, dass der Moment ewig zu dauern schien.
Wie eine Schneekugel zerbrach unsere kleine Welt, als sich seine honiggoldenen Augen plötzlich vor Schmerz weiteten und ein zarter Faden rubinrot leuchtendes Blut aus seinem Mundwinkel rann.






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