He's so cute, but an asshole

Autor: e93
veröffentlicht am: 11.06.2013


Prolog
Jeremy Bellezza ist ein ausgesprochen arroganter und oberflächlicher Mensch, der selbst seine eigene Schwester dazu gebracht hat, Gefühle für ihn zu hegen. Er spielt mit den Gefühlen jeder Frau und vertraut seinem Erscheinungsbild, welches alle Türen für ihn öffnet. Um sein Ego zu pushen würde er alles tun und so selbstverliebt wie er ist, nimmt er seine Umgebung und all die gebrochenen Herzen nicht für bedeutungsvoll. Doch alles ändert sich, als er "ihr" begegnet. Eine Frau aus seiner Vergangenheit, die gekommen ist, um sich und alle Frauen zu rächen.


Teil 1
Samstag Abend, 22 Uhr.
"Komm schon, beeil dich Jeremy! Selbst Sissy braucht nicht so lange wie du im Bad!", forderte mich mein Zwillingsbruder Tony auf und klopfte ein paar Mal gegen die Tür.
Wieso es so lange bei mir dauerte?
Nun ja, ein Mann der viel Wert auf sein Äußeres legte und diese als seine stärkste Waffe benutzte, brauchte nun mal eine Ewigkeit im Bad. Schließlich lag mein Samstag Nacht daran!

Da ich unter der Woche sehr hart im Familienrestaurant meines Vaters arbeitete, blieb mir nun mal nur das Wochenende, an dem ich mich mal so richtig gehen lassen konnte.

Nachdem ich noch mein After Shave benutzt und meinem Spiegelbild zugezwinkert hatte, verließ ich das Badezimmer.
"Halleluja.", erwiderte mein Bruder und stürmte ins Badezimmer rein, kurz darauf hörte ich ihn auch schon pullern und musste amüsiert lachen.
Was für ein fauler Sack, wenn man bedenkt, dass im unteren Geschoss sich ebenfalls ne Toilette befand.

Lachend begab ich mich in mein Schlafzimmer und kramte ne lässige Jeans, ein weißes Hemd und dazu meine teure Gucci Armbanduhr heraus. Folglich sprühte ich noch meinen Lieblingsparfüm von Giorgio Armani auf und schon war ich fertig für den angesagtesten Club der Stadt. Noch einmal schaute ich mich im Spiegel an und ging mir ehrfürchtig durch die blonden Haare.

Gott, sah ich heiß aus. Danke, mein lieber Herr, dass du mich so erschaffen hast, dass mir keine einzige Frau, der ich bislang begegnet bin, widerstehen konnte.

Durch den Spiegel, sah ich das leuchten in meinen grün, grauen Augen und schenkte mir selbst einen Kuss, ehe ich mein geräumiges, dennoch spartanisches Zimmer verließ und runter in den Flur lief, um mein schwarzes Jackett und die Business Schuhe anzuziehen.
"Auch mal fertig, ja?", hörte ich hinter mir eine bekannte, weibliche Stimme und drehte mich ganz langsam mit einem siegessicheren Grinsen um.
"Oh, Sissy.", hauchte ich, lief ein paar Schritte auf sie zu und legte die Hand an ihre Wange.
"Was willst du Jeremy?", fragte sie resigniert und rollte die Augen, dennoch spürte ich, wie nervös sie durch mich wurde. Tja, ich war eben ein Gott.
"Psst.", erwiderte ich ganz ruhig und strich mit meinem Zeigefinger über ihre weichen Lippen.
"Wir wissen beide, dass du mich heiß findest.", raunte ich weiter an ihrem Ohr und und drückte ihr einen Kuss auf ihr Mundwinkel. Ich konnte spüren, wie sie erstarrte und mich ungläubig anstarrte.

"Was ist?", wollte ich kurz nachdem ich mich von ihr gelöst hatte ironisch erfahren.
Währenddessen hatte ich überhaupt nicht bemerkt, dass Tony die Treppen runter gelaufen kam.
"Du bist echt ein Arschloch, weißt du das?"
Erst durch diese Worte, wendete ich mich ihm zu und lachte freudig auf.
"Wieso? So eifersüchtig, weil ich der hübschere Zwilling bin?"
Wenige Sekunden später, spürte ich meine Wange brennen und bevor ich überhaupt realisieren konnte, was passiert war, zog mich Tony aus dem Flur.

"Du bist echt zu weit gegangen, ist dir das klar?", fragte er seufzend und setzte sich ans Steuer, seines schwarzen Mercedes C Klasse.
Immer noch war ich schockiert und spürte nur meine Wange brennen. Es dauerte eine Weile, bis ich begreifen konnte, was überhaupt passiert war.
"War es Sissy?" Allein mein sprechen, schmerzte sehr.
"Du hast sie echt verärgert.", antwortete mein zweieiiger Zwilling und begab sich nun auf die Autobahn.
"Keine Ahnung, was in mich gefahren ist.", erwiderte ich und ging mir verwirrt durch die Haare. Wie konnte sie es wagen, meinem perfekten Gesicht einen Schlag zu verpassen?

"Obwohl sie deine Schwester ist, ist sie auch eine Frau! Du vergisst das immer wieder, weil du so ein Trottel bist und dich nur für dich selbst interessiert. Du willst dein Ego pushen, und jetzt? Was hast du jetzt davon?"
"Du sagst es, sie ist auch eine Frau und..."
"Und was? Wann ist sie dran? Wann willst du sie flachlegen, ha?"
Diese Worte schockierten mich, ich riss die Augen weit auf und schüttelte den Kopf. "Gar nicht. Sie ist nicht mein Typ."
"Hör auf damit! Jeremy, du provozierst sie, du spielst mit ihren Gefühlen! Wenn du dich ihr gegenüber, wie ein Bruder verhalten würdest, würde es ihr viel besser gehen! Du checkst es nicht, oder? Sie liebt dich! Deine eigene Schwester hat Gefühle für dich und versucht alles, um dagegen anzukämpfen!", sprach mein Bruder ernst und aufgewühlt aus.

Um ehrlich zu sein? Es ging mir am Arsch vorbei. Nur ein Achtel meines Herzens zerbrach bei diesen Worten und dennoch blieb ich stur: "Ich bin eben zu unwiderstehlich für die Frauenwelt. Vor allem seitdem ich nebenbei als Model jobbe."
"Was hast du davon, wenn du der schärfste Typ auf Erden bist, aber dafür über Leichen gehst?"
"Manchmal muss man eben Opfer bringen, wenn man der Beste sein will. Ich bin eben so, wie ich bin. Komm damit klar!", schrie ich ihn voller Zorn an und schlug voller Wucht aufs Armaturenbrett.

Auf der Stelle hielt Tony an und befahl: "Steig aus! Ich will, dass du aussteigst. SOFORT!"
"WAS? Wir sind auf der Autobahn!"
"Das ist mir scheiß egal, steig aus!", rief er wütend aus und in seiner Stimme tobte Zorn und Verachtung. Ich wusste, dass er es ernst meinte, also rollte ich bloß die Augen, lachte amüsiert und öffnete die Autotür. "Wir sehen uns im Club."
"Glaub mir, irgendwann wird eine Frau kommen, die dir nicht verfallen wird. Bei der dein Erscheinungsbild keine Rolle spielt! Der du hinterher rennen wirst, die dich aber abserviert und dich dazu bringt, dich selbst du hassen!"
Unverzüglich fing ich an vor Lachen loszuprusten und schüttelte meinen Kopf. "Hör auf zu träumen. So etwas wird niemals passieren."





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