Au revoir mon chèrie - Teil 2

Autor: pineapple
veröffentlicht am: 25.05.2013


Als Aurelie so gegen sechs nach Hause kam war sie müde und geschafft. Clement erwartete sie bereits und sobald die Tür offen war sprang er sie an und sah ihr mit gequältem Gesichtsausdruck in die Augen. Er war heute noch nicht draussen gewesen und es wurde höchste Zeit. Obwohl sie müde war nahm sie die Leine in die Hand und ging mit ihm ein paar Runden im gegenüberliegenden Park laufen, denn nichts tat sie lieber als ihrem heissgeliebten Hund jeden Wunsch von den Augen Abzulesen. Es dämmerte bereits als sie im Park ankamen, jedoch waren noch überraschend viele Leute im Park und Aurelie machte Clemont von der Leine los, welcher natürlich sofort davon sprang. „Clement, Clement bleib stehen.“ Schnell rannte sie ihrem französischen Pitbull hinter her und fand ihn in einem Busch wieder. „Clement mein kleiner Liebling, was machst du denn bloss?“ Sie kraulte dem weiss-schwarz gefleckten französischen Pitbull den Bauch. Clement genoss es sichtlich, denn er drehte sich auf den Rücken und hechelte sie an. Aurelie hatte ihn mit der Flasche gross gezogen, weil seine Mutter ihn nicht mehr gewollt hatte. Das war vor zwei Jahren gewesen, jetzt war Clement für sie wie ein Sohn. Ein Leben ohne ihn ging nicht. Sie legte ihm die Leine an und lief noch etwas am See entlang, welcher sich in der Mitte des Parks erstreckte. Auf der Stelle fing Clement an zu bellen als er die Enten entdeckte. Ihr kam wieder ihr Gespräch von heute Mittag in den Sinn. Dieser arrogante Mistkerl von Unternehmers Sohn hat sehr wahrscheinlich alles bekommen was er gewollt hatte. So etwas Verzogenes hatte sie noch nie erlebt und so eine Frechheit in Person sollte man nicht auf die Gesellschaft loslassen. Doch sie wollte sich nicht länger darüber aufregen, lieber wollte sie schleunigst nach Hause und sich mit einem Teller Nudeln dazu ein Glas Wein vor den Fernseher kuscheln und sich einen Film anschauen. Sie meinte gelesen zu haben das heute Abend Footloose lief. Footloose und Grease waren ihre absoluten Lieblinge unter den Musicals. Natürlich besass sie beide Filme sowohl auf Video als auch auf DVD, unglücklicherweise hatte sie in ihrer neuen Wohnung weder Videorekorder noch DVD-Player. Ihre Eltern waren durchaus wohlhabend, doch für so etwas wollte sie sich nicht um Geld bitten. Ihr Vater Pierre hatte ihr schon die gesamte Einrichtung bezahlt und das war schon mehr als sie von ihm verlangt hatte. Sie lief in den sechsten Stock des Hauses in dem sie wohnte und schloss ihre Haustüre auf. Clement hechtete in die Wohnung und warf sich sogleich auf seinen Fressnapf. Aurelie schloss die Tür hinter sich und legte den Schlüsselbund in eine kleine Porzellanschale mit lila Veilchen drauf. Ihr Appartement war nicht sonderlich gross, doch irgendwie hatte sie sich schon beim Anblick dieser Aussicht darin verliebt. Die Wohnung bat nur einen einzigen Luxus den sie sich gönnte und zwar ein grosses Panorama Fenster von dem man aufs Meer sehen konnte. Ein grosses weisses Ecksofa stand daneben und ein Regal welches zwei Wände einnahm und aus dunklem Holz war lies das ganze etwas wohnlicher wirken. Unzählige Bücher hatten darin Platz gefunden und ein etwas älterer Fernseher stand im grössten Kasten des Regals, welchen man verschliessen konnte. Zudem waren in der ganzen Wohnung Mengen an Blumen. Die Küche war offen und grenzte direkt ans Wohnzimmer auch ihre Einrichtung bestand aus dunklem Holz. Nur der moderne weisse Kühlschrank lies merken das dies eine modernere Wohnung war. Aurelie ging in ihr Schlafzimmer um sich umzuziehen. Als sie ihre weiten, gemütlichen Jogginghosen und ein XXL-T-Shirt anhatte betrachtete sie sich im Spiegel. Zwanzig? Sie sah doch nicht aus wie Zwanzig! Okay, sie kleidete sich nicht gerade ihrem Alter entsprechend, aber sie wollte nicht billig aussehen. Sie war eine Frau mit Klasse und Stil und nur weil dieser eingebildete, sexgierige Möchtegern auf den Typ Frau stand den man leicht mit einer Bordsteinschwalbe verwechseln konnte würde sie keine Probleme mit ihm haben. Sie betrachtete sich im Spiegel. So schlecht sah sie nun wirklich nicht aus. Die blonden Locken passten gut zu ihren roten vollen Lippen und sie dankte Gott welche ihr einen sportlichen Köper mit perfekt sitzenden Rundungen geschenkt hatte. Es gab nur eine Sache die Aurelie nicht an ihrem Köper mochte, sie war ziemlich klein. Das hatte sie schon einsehen müssen, als die anderen Kinder sie immer Zwerg nannten. Sie war immer fünf Zentimeter kleiner gewesen als die kleinste. Wie dem auch sei eins stand fest dieser dümmliche Mann der sich Mitch McKibbon nannte konnte sie mal und zwar kreuz weise. Schnell füllte sie den Fressnapf von Clement und bereitete sich ein Nudelgericht a la Aurelie zu. Dann kuschelte sie sich auf das grosse gemütliche Sofa und wartete gespannt auf den Beginn von Footloose.

Mitch starrte auf die schöne Blonde an seiner Brust. Sie schlief und ihre Brüste hoben und senkten sich bei jedem Atemzug. Sie behauptete stur das ihre Naturhaarfarbe Blond wäre doch er wusste das dies nicht stimmte, denn dafür waren ihre Haare viel zu grell. Er liess seinen Blick zu ihren Doppel-D’s gleiten. Sie waren mit Sicherheit auch nicht echt. Doch genau das wollte er, eine unkomplizierte Frau die wenn er seinen Spass gehabt hatte entweder schlief oder sich auf und davon machte. Und er war durchaus auf seine Kosten gekommen, obwohl er fand dass sie keine gute Küsserin war. Morgen würde sie nicht einmalmehr seinen Namen wissen, da war er sich ganz sicher. Genau so sicher wie er sich war, das sie nur hier mit ihm lag erstens weil er Mitch McKibbon war und zweitens wegen seines Aussehens und Geldes. Ihm kam wieder Miss Chevallier in den Sinn. Diese verdammten, langweiligen intriganten Geschäftsfrauen. Und diese Frau mit Zwanzig schon so ernst wie ein ach was wusste er. Wieso dachte er überhaupt an sie, er sollte lieber an die Blonde denken, die neben ihm lag und gerade ein Auge aufschlug. Oh ja Geschäftsfrauen waren eindeutig nicht seins.

Als Aurelie erwachte war es halb sieben, zu früh um zu verschlafen. Sie musste erst um halb neun arbeiten, trotzdem stand sie auf. Das erste was sie für gewöhnlich tat, war sich einen Kaffee zu machen. Eigentlich mochte Aurelie Kaffee nicht so gerne aber zum wach werden war dies das beste Mittel. Dazu noch ein Käsebrot und die Welt war für fünf Minuten in Ordnung und dann warum auch immer klingelte das Telefon. Noch etwas verschlafen hob sie den Hörer „Bonjour.“ Sie dachte nicht gross daran, dass sie nicht in Frankreich war und sowieso wer bitte sollte schon um halb sieben am Morgen jemanden aus dem quälen. Obwohl das mit dem Quälen nicht ganz stimmte, aber in Frankreich war sie wollte meinen neun oder zehn Uhr da kann es gut sein das ihre verhasste Cousine Inès sich dachte, dass Aurelie vielleicht noch schlief und sie sie so aus dem Bett jagen konnte. JA ganz richtig Aurelie mochte ihre Cousine Inès nicht und das aus vielen Gründen. Erstens wollte Inès immer das , was auch Aurelie wollte. Mit dem kleinen Unterschied, dass Inès es auch bekam und Aurelie nicht. Zweitens hatte dieses Miststück was mit ihrem Ex Èdouard am Laufen. Nicht das Inès es ernst meinte nein, sie wollte Èdouard nur, weil Aurelie ihn gehabt hatte. „Guten Morgen, ich hoffe ich habe sie nicht geweckt.“ Das klang aber ganz und gar nicht nach der aufgedrehten, hohen Stimme von Inès. „ Ähm nein Sir kein Problem, was kann ich für sie tun?“ „ Freuen sie sich Miss Chevallier sie haben soeben ihren ersten Auslandsauftrag erhalten.“ Jetzt verstand sie, es war Mr. McKibbon der da sprach. Was sollte das heissen Auslandsauftrag, die bekommen doch nur die Mitarbeiter dir schon länger bei Stars only arbeiteten. Natürlich freute sie sich und so dachte sie nicht länger darüber nach. „ Nun ja, da sie meine einzige PR-Beraterin sind die einwandfrei Französisch kann dürfen sie einen unserer wichtigsten Mandanten auf eine Preisverleihung nach Kanada begleiten. Bitte packen sie alles Notwendige zusammen ich schicke ihnen einen Chauffeur welcher sie in etwa einer Stunde abholt und zum Flughafen bringen wird.“ Und noch bevor sie überhaupt einwilligen konnte hatte Mr. McKibbon abgehängt. Canada? Da ist es doch immer so kalt. Es dauerte einige Minuten bis sie realisierte, dass das soeben kein Traum gewesen war und sie tatsächlich nach Canada fuhr. Innerhalb von 50 Minuten hatte sie gepackt, geduscht, sich frisiert und geschminkt und abgeklärt ob sie Clement mitnehmen konnte. Denn eins war klar, ohne ihr Baby fuhr sie nirgends hin. Sie schnappte sich die gelbe Leine mit den Teddys drauf und stürmte samt Koffer die Treppe hinunter. Sie nahm pro Schritt mindestens drei Stufen wenn auch mehr und nach der zweiten Treppe wäre sie fast in die liebe alte Miss Chenkins reingerast. Im Erdgeschoss angekommen riss sie die Eingangstür auf, richtete ihr Kleid und lief elegant auf den schwarzen Mercedes zu der gehupt hatte als sie die Türe gegen die Wand geknallt hatte. Zum Glück hatte sie sich für die weissen Flipflops mit den silbernen Steinen entschieden, denn sie High-Heels die sie eigentlich hatte anziehen wollen wären erstens zu unbequem und zweitens zu aufreizend gewesen. Aurelie lief nach hinten zum Kofferraum und versuchte diesen allerdings vergeblich zu öffnen. „ Verdammter Mist geh schon auf!“ „Sie müssen ihn zuerst aufschliessen, wenn sie mich einmal lassen würden.“ Aurelie schrak hoch und wurde sofort vom Schlag getroffen. Zwei eisblaue Augen blickten sie aus ein Meter neunzig Höhe belustigt an.

Mitch bemerkte denn erschrockenen Ausdruck in ihren Augen. Sein ach so toller Vater hatte anscheinend vergessen Miss Chevallier zusagen, dass Mitch ihr erster Mandant war. Um ihre Verlegenheit zu überspielen reichte sie ihm den türkisenen Koffer und begrüsste ihn höflich, wenn auch ein wenig kühl. „ Mr. McKibbon, sehr erfreut.“ Er schenkte ihr ein Lächeln, es sollte höfflich sein aber insgeheim hoffte er dass es genauso kühl war wie ihre Begrüssung. Schnell verstaute er den Koffer und wies sie an auf der Rückbank Platz zu nehmen. Sie setzte cool ihre riesige Sonnenbrille auf und stieg in das Auto ein. Der Knall der Autotür verriet ihm das sie wohl leicht angesäuert wegen der Sache im Büro seines Vaters war. Jetzt wo er so darüber nachdachte vielleicht hatte sein Vater auch vergessen sie darüber in Kenntnis zusetzten, dass sie nun doch nicht flogen sondern mit dem Auto fuhren. Lässig setzte Mitch sich seine Pilotenbrille auf. Er musste lächeln, das konnte ja heiter werden.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz