Küss mich, Idiot! - Teil 14

Autor: MusicJunkie91 & yuna151
veröffentlicht am: 15.08.2013


Abigail gelang es tatsächlich, Damon aus ihrem Kopf zu vertreiben, als sie sich den fähigen Händen des Friseurs hingab.
Eine Stunde später war sie fertig und liebte ihre neue Frisur schon jetzt. Die Haare, die vorher bis zu ihrem Gesäß gegangen waren, waren jetzt auf Brustlänge gekürzt und in einem regelmäßigen Schwarzton gefärbt, nur ab und an blitzten ein paar hellere Strähnen hervor. Zufrieden zahlte sie.
Damon musterte sie und seufzte. Nun war sie noch viel attraktiver als zuvor. Warum musste sie das tun? Es war doch echt nicht wirklich fair. Er hatte schon genug gebüßt.
"Sicher, dass du nicht doch willst?"
"Alles, was du willst", meinte er, sich selbst überraschend.
Abigail sah ihn erstaunt an und lächelt dann glücklich.
Eine halbe Stunde später hatte Damon wieder kurze Haare. Dabei fühlte er sich nicht sonderlich wohl und hielt den Kopf gesenkt.
Abigail hingegen war total begeistert und das machte sie ihm auch deutlich, als sie auf dem Weg zurück zum Auto waren.
"Du siehst echt klasse aus! Der Schnitt betont deine Gesichtszüge. Wusstest du, dass die total männlich sind? Ich liebe deine Wangenknochen!"
Zu jeden Wort murrte er nur weiter und versuchte sein Gesicht immer weg von ihr zu drehen. Sie öffnete ihm die Beifahrertür und verstaute den Rollstuhl, nachdem er drin saß. Dann verstaute sie noch ihre Taschen und stieg selbst ein.
"Willst du noch wo hin?"
"Nur nach hause", knirschte er und legte eine Hand auf sein schmerzendes Bein.
"Okay. Wir müssen uns ja eh bald fürs Essen fertig machen. Waren ja jetzt ganz schön lange unterwegs!"
Abigail fuhr relativ zügig und kurz darauf kamen sie an.

Nachdem er im Rollstuhl saß, verzog er sich sofort in sein Zimmer und schloss es ab. Wo waren die verdammten Tablette? In einer kleinen geheimen Nische fand er noch eine Packung und nahm eine. Wirklich nur für die Schmerzen. Aber das würde Abigail nicht verstehen.
Die Dunkelhaarige gönnte ihm eine kleine Auszeit. Sie striezte ihn ja wirklich. Aber hey, sie kam voran!
Die Wirkung fing nur langsam an und so legte er sich aufs Bett und wartete einfach. Sofort glitt er in einen leichten Schlaf.
Um acht wollten sie essen gehen, so machte Abby sich gegen sieben fertig. Um viertel vor klopfte sie dann an Damons Tür.
"Damon?"
Doch Damon schlief noch immer seelenruhig.
Sie klopfte fester und ihre Stimme wurde auch lauter.
"Damon!"
Und weiterhin schlief er.
Abigail schnaubte, wandte sich ab und stiefelte in ihr Zimmer zurück. Super, wie bekam sie ihn jetzt wach? Er würde mit zu dem Essen gehen, darauf bestand sie. Ohne ihn wollte sie auch nicht.
Wenige Minuten später erwachte Damon und gähnte. Schon eine ganze Weile hatte er nicht mehr so gut geschlafen wie jetzt.
Nachdenklich ging Abgail doch zu seiner Tür zurück und versuchte erneut den Türgriff zu betätigen.
Damon zuckte leicht zusammen und atmete dann erleichtert aus. Gott sei Dank hatte er abgeschlossen. Ganz sicher wollte sie ihn nicht so mit freien Oberkörper sehen.
"Verdammt, Damon!"
"Was denn?", rief er zurück und fluchte leise.
"Dein Vater wartet schon auf uns."
"Ich komme gleich", teilte er ihr mit und quälte sich erneut aus dem Bett.
"Beeil´ dich, ja? Und wenn du Hilfe brauchst... ich warte hier."
"Nicht nötig", rief er noch einmal und schaffte es sich nun mühelos in den Rollstuhl zu heben.
Nur einige Minuten später - er hatte sich ein normales T-Shirt angezogen - öffnete er die Tür.
"Hey, du brauchst ein Hemd."
Sie lächelte ihn an und sah ihm in die Augen, strich ihm zärtlich durch die Haare. Grimmig erwiderte er ihren Blick.
"Wenn ich schon dazu gezwungen werde, dann lass mir wenigsten die Wahl meiner Kleidung!"
"Na gut", lenkte sie ein, beugte sich runter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Dann komm."
"Und das solltest du auch lassen, wenn du nicht willst, dass ich wie eine wilde Bestie über dich herfalle sobald du mir zu nah kommst!"
Er folgte ihr mit einen gewissen Abstand.
"Soweit ich weiß, sind wir verlobt. Und da tauscht man eben Zärtlichkeiten aus", erwiderte sie trocken und blieb neben der Limousine stehen.
"Auch in einer Zweckehe?", fragte er ironisch und ließ sich von Gregory beim Einsteigen helfen.
"Mir egal."
Zum Glück war ihm noch nicht aufgefallen, dass ihre Pupillen wieder ziemlich geweitet waren und hoffentlich blieb das auch so. Sie rutschte neben ihn und legte den Kopf an seine Schulter.
Seufzend ließ Damon es zu.
Abigail lächelte und streichelte seinen Oberschenkel hinauf.
"Darf ich bei dir schlafen?"
"Nur, wenn du mit mir schläfst."
Sofort kribbelte es auf ihrer Haut und zwischen ihren Beinen machte sich ein süßes Ziehen breit.
"Gerne", hauchte sie und küsste ihn auf seinen Hals.
Damon runzelte skeptisch die Stirn und drehte den Kopf zu ihr.
"Wieso bist du einverstanden?"
"Weil ich gerne mit dir zusammen bin."
"Hm...", murmelte er nur.
Sein Vater stieg dazu und sah seinen Sohn anerkennend an.
"Wenigstens schon mal die Haare."
"Er sieht toll aus, nicht wahr!", lächelte Abigail Matthew an und schmiegte sich dann wieder an Damon.
Dieser nickte.
"Oh ja. Wie mein Sohn früher aussah. "
Abigail nahm Damons Hand und schloss die Augen, während sie seine Finger mit ihren verschränkte.
Schweigend ließ er diese kleine Geste zu und dachte sich nicht weiter dabei. Auch kommentierte er nicht, dass sein Vater die beiden schmunzelnd beobachtete.

Bald kamen sie an und wurden im Restaurant zu ihrem Tisch geführt. Es dauerte nicht lange, bis sie bestellt hatten und jeder ein Glas Wein vor sich stehen hatte. Selbstredend trank Damon es in einen Zug und musterte Abigail nun genau.
Abigail hingegen nahm nur einen kleinen Schluck und lächelte Damon dann liebevoll an.
Und da fielen ihm ihre Augen auf. Leicht wütend sah er sie an, sagte jedoch noch nichts darüber. Das Essen km schon und die Kellnerin versuchte möglichst nicht zu nah an Damon zu kommen. Die Frau bemerkte davon nichts und unterhielt sich arglos mit Damons Vater.
Er selbst registrierte es nur allzu genau. Mit den Zähnen knirschend, senkte er den Kopf. Der Appetit war ihm gründlich vergangen. Genau eine solche Reaktion hatte er zu vermeiden versucht. Abigail legt die Hand auf seinen Arm und strich ihm zärtlich drüber, um ihn zu beruhigen.
Doch er nahm seine Arm sofort weg.
"Zeig lieber nicht, dass wir uns kennen."
"Ehm... Damon, wir sitzen gemeinsam an einem Tisch. Und warum sollte ich nicht zu meinem Mann stehen?"
Er knurrte leise.
"Ich habe eh keine Ahnung was du für ein Spiel spielst."
"Ich spiele kein Spiel!" Erschrocken sah sie ihn an. "Wie kommst du darauf?"
"Zum einen wissen wir doch beide das du mich hasst für das, was ich dir angetan habe. Zum anderen warst du zu schnell einverstanden mit einer Heirat."
"Und zum anderen liebe ich dich mehr als mein Leben. Ohne dich ist es wertlos."
"Ach komm schon, Abigail. Wir wissen doch beide, dass es nicht stimmt. Aber das ist mir gleichgültig. Ich werde dich besitzen."
"Ja, wirst du", erwiderte sie leise und sah ihn an.
Damon zog eine Augenbraue hoch.
"Keine Einwände dagegen?"
"Welche denn? Ich gehöre bereits dir."
Daraufhin seufzte Damon.
"Iss was, bitte", flüsterte sie und nahm selbst etwas zu sich.
Doch er verschränkte nur die Arme vor der Brust.
"Wenn du mir vorher auch welche von deinen Pillen gibst."
Abby ließ die Gabel sinken und sah ihn verständnislos an.
"Ich hab die alle weggeworfen. Wie kommst du jetzt darauf?"
"Deine Augen", antwortet er schlicht.
Sie hielt seinem Blick stand.
"Und? Du hast Schmerzmittel genommen."
"Mit dem Unterschied, dass deines richtige Drogen sind. Und das ich vorhin so heftige Schmerz hatte, das ich mir dieses verdammte Bein am liebsten abgesägt hatte."
"Und was ist mit dem Alkohol?"
Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Ein Glas! genau wie du und Dad!", warf er ihr vor. "Was daran ist also verkehrt?"
"Du hast es runtergestürzt, als wäre es der letzte Tropfen Wasser in einer Wüste!"
"Wegen dir."
"Wie, wegen mir?"
"Du hast mich schon den ganzen Tag gequält."
"Inwiefern quäle ich dich bitte? Ich will dir doch nur helfen!"
"Aber auf die falsche Art und Weise!"
"Dann sag mir, wie du dir helfen lässt!"
"Auf jeden Fall nicht, indem du mir deinen Willen aufzwingst!"
"Ich zwinge ihn dir nicht auf! Ich verhandle mit dir." Sie lehnte sich zurück. "Und du verhandelst mit mir."
"Du willst es einfach nicht verstehen, Abigail." Er seufzte schwer. "Ich habe Angst um dich, wenn du die Dinger nimmst", flüsterte Damon dann.
Ihre Augen weiteten sich ein wenig.
"Wirklich?"
"Ja, verdammt! Weißt du, was sich in meinen Kopf abspielt?"
"Nein, woher denn?"
"Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugetan, weil ich mir ständig vorgestellt habe, wie du wegen deinen dummen Pillen irgendwo halbtot in einer Ecke liegst."
"Das wird nicht geschehen", flüsterte sie und sah ihn an.
"Woher willst du das wissen, Abigail", brauste er sofort wütend auf. "Das könnte jedes Mal passieren, wenn du wieder eine nimmst. Aber mir erlaubst du nicht einmal eine Tablette gegen meine Schmerzen zu nehmen!" Damon schüttelte den Kopf. "So hat das alles gar keinen Sinn. Verstehst du das nicht? Du erwartest nur, das ich Veränderungen vornehme. Aber selbst bist du nicht bereit das Gleiche zu tun. "
"Können wir das bitte nicht in der Öffentlichkeit besprechen?", flüsterte sie und sah auf ihre Hände.
"Von mir aus brauchen wir das gar nicht besprechen. Das Thema ist für mich vollkommen erledigt!" Damit verschränkte er die Arme erneut vor der Brust und sah sie nicht mehr an.
"Bin ich für dich erledigt?", fragte sie leise.
"Wieso solltest du? Ich habe doch schon gesagt, dass ich dich besitzen will."
Abigail sah ihn kurz an und erhob sich dann.
"Entschuldigt mich."
Sie ging zu den Toiletten. Ihr ganzer Körper zitterte, als sie sich am Waschbecken abstützte. Zwei Sekunden später brach sie in Tränen aus.

Wenn es Damon möglich gewesen wäre, so wäre er ihr sofort gefolgt. So aber sah er ihr einfach nur nach und seufzte. Ja, seine Laune war wirklich im Keller. Er hatte aber auch nicht ahnen können, dass sie noch einmal in seinem Leben sein würde.
Erst eine halbe Stunde später hatte Abigail sich so weit beruhigt, dass sie ihre Tränen trocknen, sich die verschmierte Wimperntusche entfernen und zum Tisch zurück gehen konnte.
Natürlich sah man ihr genau an das sie geweint hatte. Matthew blickte erst seinen Sohn und dann sie seufzend an.
"Vielleicht war das doch eine dumme Idee von mir, Essen gehen zu wollen."
"Da stimme ich dir zu, Vater."
Abigail sagte gar nichts dazu und setzte sich einfach wieder brav hin.
"Lasst uns dennoch essen", meinte sein Vater und lächelte Abigail aufmunternd zu.
Selbst Damon nickte dazu. Ob Abigail immer noch bei ihm schlafen wollt?
Sie zwang sich zurückzulächeln und aß dann etwas. Doch nicht sehr viel...
Nachdem Damon und sein Vater fertig waren - Abigail auch nicht nichts weiter aß - bezahlten sie und gingen hinaus. Ohne Umwege fuhren sie direkt zur Villa zurück, wo Damon sich in sein Zimmer zurück zog und gespannt drauf wartete, ob sie ihm folgen würde.
Doch zunächst ging sie auf ihr Zimmer, wo sie die etwas schickere Kleidung gegen eine Jogginghose und ein enges Top eintauschte, sich komplett abschminkte und ihre Haare zu einem Zopf zusammen band. Außerdem nahm sie Damons Tabletten. Erst dann ging sie zu seinem Zimmer und klopfte leise.
Er saß vor dem fester und sah in die Nacht. Doch bei ihrem Klopfen drehte er sich sofort zur Tür.
"Es ist offen."
Sie ging rein, sah ihn kurz an und legte dann die Tabletten auf die Kommode.
Skeptisch sah er ihr bei zu.
"Wie kommt´s?"
Aber Abigail sagte kein Wort und legte noch das kleine Päckchen mit ihren Pillen daneben.
Erst dann sah sie ihn an, ging zum Bett und setzte sich drauf. Er rollte ebenfalls dorthin und sah sie an.
"Wieso?"
Sie beugte sich vor und küsste ihn.

Der Braunhaarige war total überrumpelt, erwiderte den Kuss jedoch ohne zu zögern. Viel zu lange hatte er sie nicht mehr richtig bei sich gehabt... Aber auch heute würde es nicht gehen. Nicht so wie er wollte.
Abigail beendete den Kuss und rutschte zurück.
"Komm ins Bett."
"Gleich", nuschelte er nur, zog sich das Shirt aus und steig zu ihr ins Bett mit einiger Anstrengung.
Sie wartete geduldig auf ihn.
Damon legt sich so gemütlich wie möglich hin. Noch immer machte ihm sein Bein zu schaffen und er biss nur innerlich die Zähne zusammen. Dann streckte er den Arm zu Abigail aus und zog sie an sich.
Sobald sie sich an ihn gekuschelt hatte, küsste sie ihn wieder. Liebevoll. Zärtlich. Mit all ihrer Liebe...
Und wieder erwiderte er den süßen Kuss und versuchte an etwas vollkommen Anderes zu denken. Doch sein Verlangen nach dieser Frau pulsierte heiß in seinen Adern.
"Kannst du mich nur einmal... nur einmal...", murmelte sie zwischen zwei Küssen.
"Nur einmal was?"
"Behandle mich, als wäre ich wertvoll", flüsterte sie, "Als wäre zwischen uns nie ein Streit gewesen... als würdest du mich lieben..."
"So habe ich dich damals behandelt. Du warst das Wertvollste für mich und ich hatte dich geliebt...", murmelte er traurig, wurde dann aber ernst. "Aber ich kann dir nicht das geben, was du jetzt willst. Ich weiß nicht, ob es geht..."
"Warum sollte es nicht gehen? Ich dachte es ist nur dein Bein kaputt..."
Damon schüttelte leicht den Kopf.
"An den ganz schlechten Tagen spüre ich auch manchmal meinen ganzen Körper nicht."
Die Schwarzhaarige legte die Hand an seine Wange.
"Damon..."
"Du musst nichts dazu sagen. Wie ich dir bereits erklärte, sehe ich es als meine Strafe für das was ich dir angetan habe. Und genau deswegen will ich nichts an der Situation ändern!"
"Aber wenn du nichts daran änderst..." Sie schluckte. "Bitte, bitte, versprich mir, dass du alles gibst, um wieder richtig gesund zu werden."
"Warum willst du das? Ich habe dir so weh getan. Habe dich zu den Drogen getrieben..." Wieder schüttelte er den Kopf. "Nein, man kann nichts davon ungeschehen machen."
"So kannst du es wieder gut machen. Wenn du wieder wirst wie früher..."
"Man kann es nicht wieder gut machen, Abigail."
"Versprich es mir", flüsterte sie, "Bitte, versprich es mir."
In ihrer Stimme klang ein Hauch Verzweiflung mit.
"Fühlst du dich etwa schuldig?", fragte er nun genauso leise und konnte es sich eigentlich nicht vorstellen. Sie hatte doch keine Schuld. "Hör zu, das musst du nicht. ich habe aus eigenen Antrieb getrunken, weil ich so dumm war. Und auch aus eigenen Antrieb bin ich zum Flughafen um dich auf zu halten."
"Auch... aber bitte... bitte, Damon!"
"Nenn´ mir einen vernünftigen Grund!"
Jetzt begann sie zu weinen.
"Ich hab so eine Angst um dich! Du bist so depressiv und..." Ein lauter Schluchzer entwich ihr. "Was soll ich tun, damit es dir besser geht!"
Damon wischte ihr behutsam die Tränen weg. Sie hatte ihm keine wirkliche Antwort gegeben, aber er hatte ja auch keine erwartet. Besonders nicht die erhoffte.
"Bei mir sein, mich lieben... mir glauben! Ich hatte dich wirklich geliebt und wollte keine Rache mehr..."
"Ich bin doch bei dir! Ich liebe dich doch!"
"Aber du glaubst mir nicht... du vertraust mir nicht..."
"Ich glaube dir", murmelte Abigail und sah ihn an, "Aber das Vertrauen muss sich erst wieder aufbauen."
"Nein, du glaubst mir nicht."
"Damon..."
"Lass gut sein." Er zog die Decke über sie beide und legte sich auf den Rücken. "Schlaf lieber."
Sie legte den Kopf an seine Brust, ihr Bein über seine Hüfte und schloss die Augen.
Damon lag noch eine Weile wach und lauschte ihrem ruhigen Atem. Irgendwann fiel er in einen leichten Schlummer.

Abigail schlief total unruhig. Immer wieder krampften ihre Hände sich in seine Schulter oder seine Hüfte, sie rutschte hin und her und gab immer mal wieder Töne von sich, die schmerzvoll klangen.
Und Damon wachte immer wieder davon auf. Am Schluss fand er gar nicht mehr in den so dringend benötigten Schaf. Seufzend sah er sie ehe er sie versuchte wach zu machen. Besonders angenehm schien es ihr nicht zu gehen. Tatsächlich wurde sie wach und sie sah ihn zitternd an.
"Was ist los?", fragte er flüsternd und streichelte ihre Wange.
"Keine Ahnung", murmelte sie, "Seit ich von dir gegangen bin, schlafe ich schlecht."
"Hm..." Er runzelte die Stirn und küsste sie aus einen Impuls heraus. "Nun bist du doch aber wieder bei mir."
"Aber du hasst mich!"
Er lächelte.
"Habe ich das je gesagt?"
"Was könntest du mir gegenüber schon anderes empfinden", murmelte sie.
"Vielleicht gar nichts", murmelte Damon und sah auf ihre Lippen. "Vielleicht aber auch alles."
"Ich kann ohne dich nicht mehr leben", murmelte Abigail und sah weg. "Es geht einfach nicht."
Damon seufzte. Was wurde eigentlich von ihm verlangt? Sollt er sie vielleicht lieber frei geben, damit sie irgendwann ihrer großen Liebe begegnen konnte? Nein, so selbstlos war Damon einfach nicht. Er wollte sie wirklich für sich alleine haben!
Sein Seufzen wurde von ihr falsch interpretiert.
"Tut mir leid. Ich geh lieber in mein Zimmer."
Abigail stand auf.
"Wenn du jetzt gehst, dann auch aus diesem Haus. Du bleibst bei mir, Punkt!"
"Ich nerve dich doch nur!"
Abigail senkte den Blick. Das war ihr Plan gewesen - eine Nacht mit ihm und dann... weg.
"Ja, da kann ich dir nur zustimmen! Aber du bist meine zukünftige Frau und bleibst bei mir!"
Die Schwarzhaarige sah ihn mehrere Sekunden lang an, wandte sich dann ab, nahm ihre Pillen vom Schrank und verließ sein Zimmer.
"ABIGAIL!", schrie er ihr nach und setzte sich auf. Wie konnte sie es nur wagen einfach so zu gehen. "WENN DU NICHT SOFORT WIEDER HERKOMMST, VERSCHWINDE KOMPLETT!!!"
Sie schluchzte, als sie ihre Zimmertür hinter sich zu schmiss und dann zu Boden sank.
Damon fluchte ungehalten und legte sich wieder hin. Dieses sture Weib!
Abigail griff in die Tüte mit den Pillen und nahm einfach eine ganze Hand voll, es war ihr egal.
Irgendwann schlief sie einfach so ein.

Am nächsten Tag stand Abigail recht früh auf, packte ihre Sachen und verschwand.
Damon wurde von seinem Vater geweckt, der wütend ins Zimmer kam.
"Du hast es wieder geschafft!"
Verschlafen sah Damon ihn an und runzelte die Stirn.
"Was geschafft?"
"Abigail ist erneut verschwunden!"
Sofort war sein Sohn hellwach und verfluchte die junge Frau.

Zwei Tage später kam Abigail in New York an.
Alessa schaute ganz schön geschockt, als sie plötzlich vor ihrer Tür stand, wusste nicht, wie sie handeln sollte, ließ die Frau aber hinein und schob sie zum Sofa.
"Was ist passiert, Abigail?"
Und Abigail begann zu erzählen.

Damon konnte es einfach nicht fassen. Wieder hatte sie ihn verlassen. Dabei hatte er ihr dieses Mal nichts vorgemacht. Das bewies doch nur, dass Abigail ihn nie geliebt hatte und alles nur leeres Gerede war. Aber das würde er sich nicht bieten lassen! Das würde sie endgültig bereuen!





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